Nicht jeder will im Internet Vollzeit arbeiten oder mit einem Online-Business selbständig sein. Ganz im Gegenteil, viele User suchen nach schnellen und unkomplizierten Verdienstmöglichkeiten im Internet, die sie nebenher, z. B. am Feierabend oder wann immer sie Zeit haben, ausüben können.
In meinem Blog habe ich in den vergangenen Jahren mehrmals Einnahmequellen, mit denen sich die Haushaltskasse etwas aufbessern lässt, vorgestellt. In diesem Artikel fasse ich die besten Online-Möglichkeiten für kleine Zusatzverdienste zusammen.
Tester für Websites, Games und Usability
Dieser Internet-Nebenjob dürfte vor allem die interessieren, denen das Testen von Apps, Games oder neuen Websites Spaß macht.
Die Beschäftigung klingt zunächst einmal nach Unterhaltung und Vergnügen, doch solche Tests sind für die Anbieter von Apps und anderen digitalen Produkten äußerst wichtig. Denn es finden gerade Tester, die unvoreingenommen an die Funktionalitäten der Software herangehen, so manchen Fehler oder so manche Schwächen in der Benutzerführung, die einer Optimierung bedürfen.
Erst wenn das Produkt oder die Website von einigen Testern überprüft, entscheidende Fehler und Ungereimtheiten entfernt wurden, kann das Produkt endgültig auf den Markt gebracht werden.
Die Aufgabe von Testern gestaltet sich folgendermaßen:
Du suchst in den meist standardisierten Tests nach Fehlern und Schwächen in Apps, Games und auf Websites. Bei Websites ist es meist so, dass du testest, ob die Links in der Navigation alle funktionieren, ob die Website für den Besucher einfach zu bedienen ist, ob alle gewünschten Informationen schnell und unkompliziert aufgefunden werden usw.
Du testest die Anwendungen, indem du Fragen dazu beantworten musst. Diese sind für alle Tester der Software identisch. Liegen den Herstellern zahlreiche Tests vor, werden sie ausgewertet und aufgrund der Ergebnisse Verbesserungen und Fehlerbeseitigungen an den kritischen Stellen vorgenommen.
Anbieter solcher Tests sind testbirds.de, rapidusertests.com und test.io.
Du kannst dich auf den Plattformen anmelden. Solche Tests können ca. 60 Minuten dauern, manchmal kürzer oder auch etwas länger. Die Vergütung liegt bei ca. 15 Euro pro Test. Die Bezahlung richtet sich auch nach der Komplexität der übermittelten Testaufgabe. Meist gibt es für den Testbericht einen festen Betrag, für jeden gefundenen Fehler eine variable Prämie.
Texte schreiben
Wer gerne schreibt, gut formulieren kann, über ein großes Allgemeinwissen verfügt und sich schnell in neue Themen einarbeitet, für den bietet sich die Möglichkeit, sich auf diversen Texterplattformen wie textbroker.de oder content.de zu registrieren und Textaufträge zu übernehmen.
Um in eine Qualitätsstufe eingeordnet zu werden, musst du eine Textprobe schreiben, die von dem Anbieter bewertet wird. Meistens wird man am Anfang nicht gleich in die höchste Stufe (was auch die höchste Vergütung pro Wort bedeutet) eingestuft.
Dennoch kannst du im Laufe der Zeit in eine höhere Stufe steigen, wenn du einige Textaufträge absolviert und möglicherweise sogar zufriedene Stammkunden gewonnen hast.
Auch auf sogenannten Crowdworking-Plattformen wie u. a. Crowdguru finden sich regelmäßig Textaufträge.
Kleine Online-Tätigkeiten
Die Crowdworking-Plattformen wie Crowdguru.de, Clickworker.de oder mylittlejob.com machen es möglich: Kleinere Tätigkeiten wie Online-Recherche, Datenerfassung und -bearbeitung, Texterstellung, Videobeschreibungen oder Grafikgestaltung werden von Auftraggebern an die Crowd übertragen und von vielen gerne angenommen.
Diese Aufgaben lassen sich häufig in einer halben Stunde oder noch weniger erledigen, für längere Texte musst du allerdings mehr Zeit für die Recherche und das Verfassen einplanen.
Bevor du mit einer Aufgabe beginnen kannst, musst du auf der Plattform ein paar Übungstests absolvieren, erst dann wirst du für die richtigen Aufträge freigeschaltet.
Viele der kleinen Dienstleistungen werden mit einem Betrag deutlich unter 10 Euro vergütet, manche liegen auch darüber: Gerade aufwändige Textaufträge werden besser bezahlt, sodass für eine solche Aufgabe auch mal bis zu 20 Euro drin sind.
Auf Online-Marktplätzen verkaufen
Falls du Sachen wie Bücher, Kleidung oder Geräte nicht mehr brauchst, kannst du sie immer noch zu verkaufen versuchen, bevor du sie wegwirfst. Oder hast du Geschenke zu Weihnachten oder Geburtstag bekommen, die dir nicht gefallen?
Dann bietet sich der private Weiterverkauf auf verschiedenen Online-Marktplätzen an, wie eBay.de, Amazon.de (Link zum Sellerbereich) oder Kleinanzeigen für große Sachen wie z. B. Möbel, die am besten vom Käufer vor Ort abgeholt werden können.
Vor allem Artikel, die noch gut in Schuss sind, lassen sich auf diese Weise nicht selten zu ein paar Euros machen.
Falls du bei Amazon ein Verkäuferkonto anlegen willst, solltest du bedenken, dass du ja als Privatverkäufer/in agierst. Dennoch behandelt Amazon auch die Verkäufer, die weniger als 35 Produkte pro Monat verkaufen, als gewerbliche Verkäufer. Und für Unternehmen bzw. gewerbliche Verkäufer gelten andere Bestimmungen, wie beispielsweise ein strengeres Widerrufs- und Rückgaberecht.
Da hilft es dir, wenn du dich vorab in den AGB von Amazon kundig machst, worauf du beim Verkauf auf dieser Plattform achten musst.
Falls du Kleider als Second-Hand-Mode verkaufen willst, gibt es mittlerweile zahlreiche Plattformen, die sich auf den Wiederverkauf von gut erhaltener Mode – besonders gern Designermode – spezialisiert haben. Zu dem Altkleiderverkauf online habe ich schon vor längerer Zeit einen Beitrag verfasst, zu dem es viele Kommentare gibt.
Hauptsächlich von enttäuschten Kundinnen, die ihre Kleidung auf diese Art und Weise verkaufen wollten. Denn es kommt nicht selten vor, dass ihre Kleider bemängelt und zurückgeschickt wurden oder sie einen niedrigeren Preis dafür erhielten als erhofft oder anfangs ausgemacht.
Daher kann es mit Sicherheit eher lohnen, Kleidung auf Online-Flohmärkten anzubieten, wie es mit der App Shpock möglich ist. Über Shpock kannst du natürlich auch andere Dinge anbieten.
Nicht mehr benötigte Bücher kannst du gut über Momox.de oder anderen Buchankaufsplattformen versilbern.
Verkauf eigener Produkte
Bist du kreativ und übst ein handwerkliches Hobby aus, sei es Malen, Schmuck herstellen, Schneidern, Stricken, Filzen, Hundeaccessoires nähen oder was es im Crafting-Bereich sonst noch so alles gibt? Dann kannst du dein Hobby zu Geld machen, indem du deine Kreationen auf Dawanda oder Etsy verkaufst.
Auf diesen Plattformen hast du die Möglichkeit, einen eigenen kleinen Shop aufzubauen, in den du deine Produktfotos mit Texten einstellst und worüber du auch den Verkaufsprozess abwickelst. Um Verkäufe anzustoßen, solltest du offline wie online – und da am besten auf den Social-Media-Kanälen – Werbung für deine Produkte machen.
Du wirst sicherlich am Anfang nicht sehr viel verkaufen, doch mit der Zeit kann man auch als Kreativer mit dem Verkauf seiner Werke nicht schlecht verdienen, manche können sogar davon leben, was allerdings eher selten vorkommt.
An Online-Umfragen teilnehmen
Ein paar Euros mit der Teilnahme an Online-Umfragen verdienen – das war eines der ersten Artikelthemen hier auf meinem Blog. Ich habe selbst diese Möglichkeit getestet mit dem Ergebnis, dass wirklich nur wenige Euros dabei rumkommen.
Ein leidiger Punkt bei Online-Umfragen: Oft gibt es am Anfang der Umfrage gleich Ausschlussfragen, über die die richtige Zielgruppe ermittelt werden. Gehört man nicht dazu, kann man an der Umfrage nicht weiter teilnehmen und somit auch nichts verdienen.
Außerdem dauern manche Umfragen aus meiner Sicht recht lang, haben komplexe Fragestellungen und die Vergütung ist mit vier oder fünf Euro ziemlich mau. Eine Alternative zur monetären Vergütung sind Prämienpunkte oder Geschenkgutscheine, die man bei großen Händlern wie Amazon, Douglas oder Zalando einlösen kann.
Wer ohne viel Aufwand zu betreiben ab und zu ein paar Euros hinzuverdienen möchte, sollte sich diese kleine Verdienstmöglichkeit genauer anschauen.
Unseriöse Angebote erkennen
Unseriöse Versprechen, mit nur wenig Aufwand mehrere tausend Euro zu verdienen, gibt es im Internet zuhauf. Diesen Ankündigungen brauchst du wirklich nicht zu glauben, denn wer als Auftraggeber zahlt schon vierstellige Beträge für leichte Tätigkeiten.
Solltest du ein vermeintlich lukratives Nebenjob-Angebot im Internet finden, das dir allzu verlockend erscheint, dann achte auf folgende Punkte:
- Wie sieht die Vergütung aus? Fällt sie im Vergleich zur verlangten Tätigkeit recht hoch aus? Dann ist garantiert was faul. So sind mit Sicherheit 1.000 Euro für den Versand von E-Mails eindeutig keine angemessene (weil viel zu hohe) Bezahlung.
- Oder wie gestaltet sich das Geschäftsmodell des potenziellen Jobanbieters, kann er mit den von dir durchgeführten Aufgaben auch wirklich Einnahmen erzielen?
- Bekommst du zu schnell eine Jobzusage, ohne dass du nach deinen Fähigkeiten bzw. Qualifikationen gefragt wurdest?
- Wie läuft die weitere Kontaktaufnahme ab? Bleibt es nur bei der E-Mail-Kommunikation oder bietet man dir ein Gespräch über Skype oder Telefon an?
- Bekommst du gleich die Zusage ohne weitere Nachfragen seitens des Auftraggebers und erhältst du nur Mails als einzigen Kommunikationsaustausch, solltest du hellhörig werden.
- Und leiste vorab keine Zahlung an den vermeintlichen Arbeitgeber, damit du angeblich schnell mit dem Online-Job beginnen kannst. Hinter solchen Angeboten stecken immer Abzocke und Betrug. Denn schließlich bezahlst du in deinem konventionellen Vollzeitjob auch kein Geld im Voraus für deine Arbeit.
Fazit
Schnell im Internet ein paar Euros verdienen, das ist der Wunsch von sehr vielen Usern. Doch so einfach ist das gar nicht. Am einfachsten und schnellsten dürfte dieses Vorhaben noch über die Crowdworking- und Testerplattformen funktionieren. Aber auch da müssen entsprechende Aufträge für eine große Menge von Plattformnutzern vorliegen.
Für alle anderen kleinen Tätigkeiten müssen Probetexte erstellt, Produkte fotografiert und Produkttexte geschrieben, Werbung betrieben und passende Umfragen gefunden werden.
Auch mit Aktien lässt sich Geld verdienen, doch dafür benötigst du entsprechendes Hintergrundwissen. In dieser Hinsicht ist das Internet nicht besser als die “Offline-Welt”.
(Bildquelle Artikelanfang: © JÉSHOOTS/Pexels.com)