In der letzten Zeit wird in verschiedenen Online-Quellen wie u. a. Blogs der Begriff “Cornerstone” in Bezug auf Blogcontent verwendet. Und auch in das bekannte SEO-Plugin von Yoast hat der Begriff Einzug gehalten. Dazu später mehr.
Zuerst gehe ich auf die Definition von Cornerstone Content und dessen Bedeutung für ein Blog ein. Denn dieser Artikeltyp spielt eine wichtige Rolle für deinen Blogerfolg und für die Trafficgenerierung. Am Ende meines Beitrags wirst du selbst Cornerstone Content verfassen können.
Was ist Cornerstone Content?
Der englische Begriff heißt zunächst ins Deutsche übersetzt “Eckpfeiler-Inhalt“. Unter diesem “Eckpfeiler-Inhalt” sind zeitlose Beiträge zu verstehen, die thematisch sehr ausführlich ausgearbeitet sind, deren Inhalte über einen langen Zeitraum aktuell bleiben, deine Zielgruppe ansprechen und dadurch entsprechend hohen Traffic generieren.
Cornerstone Content oder Cornerstone Beiträge können als Lieferanten für fundamentales Wissen für deine Zielgruppe angesehen werden, wichtige Säulenartikel, die dein Blog tragen und die am häufigsten gelesen werden.
Zu solchen zeitlosen Beiträgen gehören z. B. im Themenbereich Geldverdienen online u. a.
- Die 10 besten Möglichkeiten, online Geld zu verdienen
- Wie kann ich im Internet Geld verdienen?
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So wie in diesem Themenbereich finden sich auch in anderen klassische, zeitlose Beiträge, die auch noch in ein paar Jahren Gültigkeit besitzen und zum Basiswissen für die jeweilige Zielgruppe gehören.
Die richtigen Keywords für Cornerstone Content finden und in den Artikel einbinden
Doch bevor du anfängst, Cornerstone-Content für dein Blog zu erstellen, solltest du wissen, dass ein zeitloser, gut recherchierter und aufbereiteter Artikel nicht einfach so zur wichtigen Inhaltssäule deines Blogs wird, weil du glaubst, dass dein gewähltes Thema für einen oft besuchten Artikel das richtige ist.
Zuallererst solltest du die passenden Keywords suchen und erst dann den Beitrag schreiben.
Am besten verwendest du für die Keywordrecherche ein Tool, wie beispielsweise der Keyword Planer von Google AdWords. Auch wenn er nicht mehr allzu genaue Suchvolumina anzeigt (wenn man keine Google AdWords-Anzeigen schaltet), ist er dennoch für eine annähernde Keyword-Recherche brauchbar.
Denn nur so erfährst du, ob das von dir ausgewählte Keyword überhaupt von den vielen Internetusern gesucht wird. Ist das Suchvolumen zu gering, dann solltest du entweder zu diesem Thema keinen Beitrag planen oder ein anderes Keyword wählen.
Wie hoch sollte das Suchvolumen für dein ausgewähltes Keyword oder die Keywordkombination sein?
Auf den ersten Blick sehen hohe Zahlen beim Suchvolumen toll aus. Doch wenn ein Keyword mehr als 10.000 Mal oder noch häufiger gesucht wird, wird es dir so gut wie nicht gelingen, auf den vordersten Plätzen in den Suchergebnissen aufzutauchen, zu groß ist die Konkurrenz. Die Top-Platzierungen werden meist von Magazinen, Wikipedia, Online-Zeitungen oder anderen großen Portalen eingenommen.
Da kann sich ein kleiner Blogger kaum rein zwängen.
Wird ein Keyword weniger als 100 Mal gesucht, dann fällt das Suchvolumen zu gering aus, um mit dem Beitrag eine anständige Besucherzahl auf deinen Blog zu leiten.
Ein zufriedenstellendes Suchvolumen liegt zwischen 100 und 1000 Suchanfragen pro Monat. Ich habe im Keyword Planer die Keyword-Kombination “Cornerstone Content” eingegeben und auch für diesen Begriff wurden diese Zahlen angezeigt, genauso für die Keyword-Kombination “Alternative zu Photoshop“, zu dem ich vor ein paar Wochen einen sehr ausführlichen Artikel verfasst habe.
Hast du ein Keyword oder – noch besser – eine Keyword-Kombination aus zwei oder mehr Wörtern für deinen Beitrag gefunden, dann solltest du dich auf dieses eine Schlagwort in deinem Text beschränken und es möglichst häufig aufführen.
Und zwar:
1: im Meta-Title deiner Artikelüberschrift:
Schreibe das gewählte Keyword einmal in deine Artikelüberschrift und das möglichst weit an den Anfang. Besonders wichtig ist der SEO-Titel, d.h. der Titel, wie er in den Google Suchergebnissen eingeblendet wird. Verwende für dein Blog ein gutes SEO-Plugin, ich empfehle das von Yoast, das auch in der kostenlosen Version sehr nützliche Dienste leistet.
Meta-Title und -Description für den Photoshop-Artikel
Formuliere deinen Titel so, dass er Neugierde bei deinen Lesern erweckt. Beliebt bei den Usern sind Titel, in denen Zahlen vorkommen, wie z. B. “Die 10 besten Plugins für dein Blog”, also sogenannte Listenartikel, oder Anleitungen, die einfach umzusetzen sind und nachhaltig Erfolg versprechen.
2: in der Meta-Description:
Nenne das Keyword auch in der Meta-Description. Schreibe es aber nicht mehrmals dort rein, das wirkt auf Google unnatürlich, sondern formuliere einen kurzen ansprechenden Text, der den User dazu animiert, den kompletten Artikel zu lesen.
3: in der URL:
Auch dort sollte das Keyword vorkommen, am besten ganz kurz gehalten. Du kannst in WordPress die URL selbst abändern, indem du neben dem URL-Feld auf den Button “Bearbeiten” klickst. Achte darauf, dass du kein Leerzeichen in die URL einfügst, das wird in der Anzeige in ein %20 umgewandelt und sieht komisch aus. Versuche, die URL möglichst kurz zu halten.
4: in den Zwischenüberschriften im Artikel:
Ein gut untergliederter Beitrag ist für den Blogbesucher sehr angenehm zu lesen. Daher unterteile ihn sinnvoll in Unter- oder Zwischenüberschriften. Auch in ihnen sollte dein Keyword vorkommen.
5: in den Bildnamen und -titeln:
Ein Beitrag wird umso attraktiver, wenn in ihm Bilder eingefügt sind. Das heißt jetzt nicht, dass du aus jedem Artikel gleich ein Bilderbuch machen musst, doch wenn zu einer Erläuterung ein Bild oder Screenshot passt, solltest du eines einfügen.
Füge das Keyword auch in die Dateinamen der Bilder und in ihr ALT- sowie TITLE-Attribut ein. So kannst du dich auch über die Bildersuche bei Google mit dem Beitrag vorne platzieren und von dort findet so mancher User zu deinem Blogbeitrag.
Wenn du in WordPress auf ein eingefügtes Bild klickst, gelangst du in die Bild-Details-Ansicht. Dort kannst du im Feld “Alternativer Text” und im Feld “Bild-title-Attribut” deine Keywords platzieren.
Was ist noch wichtig für einen Cornerstone-Beitrag?
Spannende Einleitung
Damit der Artikel von dem Besucher gelesen wird, sollte er ein spannendes Intro liefern, eine Einleitung, die den Leser fesselt und ihn nicht gleich in den ersten Zeilen aussteigen lässt. Vor allem Aussichten, also was der Leser nach diesem Artikel umsetzen kann, sind sehr wirkungsvoll.
Umfassender Artikel
Der Artikel sollte ausführlich mit allen Aspekten zu dem jeweiligen Thema und einem echten Mehrwert für die Leser verfasst werden. Eine genaue Wortlänge kann ich nicht angeben, doch 1000 bis 2000 Wörter sind wirklich sinnvoll. In einem kurzen Beitrag von 300 Wörtern lässt sich kein Thema umfassend darstellen.
Was aber nicht heißen sollte, dass relativ kurze Artikel von ca. 600 Wörtern sich nicht zu einem Cornerstone Content entwickeln können. Es kommt eben immer auf das Thema an. In den allermeisten Fällen braucht man aber nun mal einen gewissen Umfang, um einen Stoff umfassend darzustellen.
Index bzw. Inhaltsverzeichnis am Artikelanfang
Lange Artikel können für manche Leser abschreckend sein, auch wenn der Text übersichtlich gegliedert ist. Und da es im Internet gängig ist, Inhalte zu scannen, solltest du deinen Blogbesuchern die Möglichkeit geben, zuerst eine Gliederungsübersicht deiner Artikel überfliegen zu können.
Vielleicht wollen User nur bestimmte Textabsätze lesen, mit dem Verzeichnis können sie an die gewünschte Stelle springen.
Ein solches Inhaltsverzeichnis kannst du u. a. mit dem Plugin Table of Contents Plus erstellen. In den Einstellungen kannst du festlegen, ab wie vielen Zwischenüberschriften ein Inhaltsverzeichnis in deinem Artikel eingeblendet wird und noch weitere Darstellungsweisen auswählen. Die Zwischenüberschriften sind verlinkte Anker in dem Index und mit einem Klick anspringbar.
Interne Linkstruktur
Dein Cornerstone Artikel sollte innerhalb deines Blogs verlinkt werden. Und da solltest du dir ein oder zwei Keywords aussuchen, die auf diesen Cornerstone Beitrag verlinken.
Beispiel: Du hast einen umfassenden Beitrag über OnPage-Optimierung geschrieben. Dann solltest du die Begriffe OnPage-SEO und OnPage-Optimierung, wenn sie in deinem Blog in anderen Beiträgen vorkommen, zu deinem Cornerstone Content über OnPage-Optimierung verlinken. So erhält der Artikel eine konsistente interne Linkstruktur, was bei Google zu einer guten Bewertung des Blogposts führt und ihn im Ranking mit der Zeit nach oben steigen lässt.
Damit du im Laufe der Zeit nicht den Überblick über die zu verlinkenden Cornerstone Beiträge verlierst, lege dir am besten eine Liste an, in der du das zu verlinkende Keyword zusammen mit dem dazugehörigen Artikel untereinander notierst.
Cornerstone Content: Seite oder Beitrag?
In einem Beitrag zu Cornerstone-Artikeln habe ich gelesen, dass Cornerstone Content als Inhaltstyp eine Seite und kein Beitrag sein soll. Diese Festlegung, die von Yoast kommt, finde ich nicht korrekt oder zumindest einseitig.
Letztendlich kannst du entscheiden, ob du deinen Cornerstone Content als Seite oder als Beitrag erstellen willst.
Das SEO-Plugin Yoast hat seit einiger Zeit eine Funktionserweiterung bezüglich Cornerstone Content. Du findest sie auch in der kostenlosen Plugin-Version unterhalb der Snippet-Vorschau (siehe Bild unten).
Und die Cornerstone-Funktion wird sowohl für Beiträge als auch für statische Seiten angeboten.
In der Premium-Version von Yoast lässt sich mit dieser Funktion deutlich mehr anfangen, denn mit der Internal Linking Functionality analysiert das Plugin anhand der oft verwendeten Keywords weitere Artikel in deinem Blog und macht entsprechende Verlinkungsvorschläge.
In der kostenlosen Version kannst du immerhin in der Übersicht deiner Cornerstone-Beiträge erkennen, wie viele interne Verlinkungen zu diesem Artikel gehen (siehe Bild unten).
Cornerstone Content auf statischen Seiten zu veröffentlichen ist auch nicht verkehrt. Dafür bietet sich eine Landingpage an, auf der eine Artikelserie zusammengefasst wird.
Die einzelnen Artikel aus dieser Serie verlinken immer wieder auf diese Landingpage. Somit hast du eine ideale Ausgangsseite für User geschaffen, von der sie zu weiteren themenrelevanten Beiträgen, die grundlegendes Wissen vermitteln, gelangen.
Solche Landingpages oder Übersichtsseiten kannst du mit Videos, PDF-Downloads (wie einer Checkliste) und weiterführenden Links aufwerten. Sammelst du Abonnenten für einen Newsletter, lohnt es sich, am Ende der Seite ein Newsletterformular einzubinden.
Falls du deine Cornerstone Beiträge im Blog veröffentlichst und nicht möchtest, dass deine zeitlosen Artikel mit einem Veröffentlichungsdatum versehen sind, schalte das Datum bei deinen Blogbeiträgen einfach ab. So werden User nicht verwirrt, wenn sie bei einem noch aktuellen Blogpost sehen, dass dieser schon fünf oder mehr Jahre alt ist.
Ich werde es in Zukunft in meinem Blog so halten, eine Mischung aus statischen Seiten und Blogartikeln als Cornerstone Content anzulegen. Die statischen Seiten gestalte ich als Übersichtsseiten zu wichtigen grundlegenden Themen, wie z. B. Affiliate-Marketing für Blogger, SEO für Blogger usw.
Cornerstone Content in deinem Blog aufspüren
Vielleicht hast du in deinem Blog Artikel, die zwar noch nicht allzu umfassend ausgearbeitet sind, aber Potenzial für einen Cornerstone Content haben.
Es empfiehlt sich, solche Artikel neu aufzubereiten und zu aktualisieren, damit sie eine bessere Platzierung in den Google-Suchergebnissen erreichen und letztendlich mehr Traffic generieren.
Da ein Cornerstone Artikel deutlich mehr Recherche- und Schreibaufwand verursacht als ein “normaler” Blogbeitrag, kannst du einen solchen Eckpfeiler-Post nicht jeden Tag oder jede Woche schreiben.
Beschränke dich darauf, Cornerstone Content ein- bis maximal zweimal im Monat zu verfassen und die Arbeit über mehrere Tage zu verteilen. Zuerst startest du mit der Keyword- und Inhaltsrecherche, dann planst du eine grobe Inhaltsgliederung, bevor du an die Ausarbeitung gehst. Korrekturlesen sollte die Aufgabe abschließen.
Fazit
Cornerstone Content sollte jeder Blogger erstellen, denn dahinter verbirgt sich wertvolles Grundlagenwissen, das von der angesprochenen Zielgruppe benötigt wird.
Diese Beiträge werden das “Rückgrat” deines Blogs sein und dir über lange Zeit entscheidenden Traffic liefern. Auch wenn die Erstellung eines solchen Beitrags äußerst arbeits- und zeitintensiv ist, wird sich dein Engagement auf Dauer bezahlt machen.