Affiliate-Marketing: Geld verdienen mit dem Bewerben von Produkten und Services

Geld verdienen mit Affiliate-Marketing

Lesedauer: 15 Minuten

Affiliate-Marketing bzw. das Bewerben von Produkten oder Dienstleistungen in der Erwartung, damit Einnahmen zu erzielen, ist eine der beliebtesten Verdienstmöglichkeiten von Bloggern — und eine der ersten, die man einsetzt.

Praktisch an Affiliate-Marketing ist, dass man kein eigenes Produkt erstellen muss, um Geld zu verdienen, sondern man kann andere Produkte “indirekt” anbieten und erhält für einen Kauf oder Lead über seinen eigenen Werbelink eine bestimmte Provisionshöhe.

Diese Einnahmequelle ist gerade am Anfang einer Bloggerkarriere recht einfach umzusetzen, da man in dieser Phase oft selbst noch keine Idee hat, ob man in naher Zukunft selbst ein Produkt erstellen will, beispielsweise in Form eines Ebooks, Videokurses oder Coachings usw. Es kann auch sein, dass man ohnehin nicht vorhat, eigene Angebote zum Verkauf anzubieten. Dann ist Affiliate-Marketing ein guter Ersatz. Dennoch sollte man nicht gleich erwarten, damit hohe Einnahmen zu erzielen.

Man braucht Zeit, Erfahrung und ausgiebige Testphasen, um herauszufinden, wie man mit Affiliate-Programmen gute Umsätze machen kann.

Definition von Affiliate-Marketing

Der Begriff Affiliate-Marketing kommt aus den USA (engl. affiliate (Verb) = anschließen oder als Mitglied aufnehmen, (Substantiv) = Tochtergesellschaft, Zweigfirma) und bedeutet, dass ein Händler (Merchant) in seinem Affiliate-System (was nichts anderes ist als eine internetbasierte Vertriebslösung) seine Vertriebspartner (Affiliates oder Publisher) erfolgsorientiert durch Auszahlung von Provisionen vergütet.

Der Merchant stellt seine Werbemittel wie Werbebanner, Formulare oder Textlinks seinen Kooperationspartnern zur Verfügung, die der Affiliate für die Angebotsbewerbung auf seinen Webseiten verwenden kann. Eine solche Kooperation nennt man Affiliate-Programm bzw. Partnerprogramm.

Mit der Schaltung der Werbemittel verdient der Affiliate noch kein Geld. Erst wenn über seinen Affiliate-Link ein Kauf oder eine andere Aktion, die vergütet wird, zustande gekommen ist, erhält er eine Provision. In dem Affiliate-Link ist die jeweilige Publisher-ID enthalten, damit dem Affiliate auch Provisionen zugewiesen werden können, falls über seinen Link Käufe oder andere Aktionen ausgeführt werden.

Wie der ganze Affiliate-Marketing-Prozess genau abläuft, verdeutlicht die untere Grafik:

Affiliate-Marketing-Ablauf

Schritt 1:
Du besitzt eine Website, auf der du Produkte oder Dienstleistungen vorstellst. Diese verlinkst du mit einem Affiliate-Link oder -Banner zum Verkäufer der Produkte oder Dienstleistungen.

Schritt 2:
Ein Internetuser kommt auf deine Website und klickt auf den Affiliate-Link, weil ihm das Produkt gefällt.

Schritt 3:
Er wird in den Online-Shop des Verkäufers weitergeleitet und kauft das Produkt. Weil du den Nutzer den Shop weitergeleitet hast und er dort eingekauft hat, bekommst du nun eine Provision.

Qualitativ hochwertiger Traffic für erfolgreiches Affiliate-Marketing entscheidend

Erfolgreiches Affiliate-Marketing bedeutet aber auch, dass man qualitativ hochwertigen Traffic auf seine Werbemittel oder einen Blogpost mit Affiliate-Link lenkt. Denn es bringt dem Publisher keine Einnahmen, wenn Hunderte von User auf einen Affiliate-Link klicken und zu den Angeboten des Merchants in dessen Online-Shop weitergeleitet werden, dort aber nichts einkaufen.

Da sind nur wenige User, die im Online-Shop des Merchants ein Produkt kaufen und einem damit zu einer Provision “verhelfen”, deutlich wertvoller. Man muss also fähig sein, solche User zu einem Kauf zu verleiten, für die das beworbene Angebot sehr interessant sein kann, d. h. die richtige Zielgruppe ansprechen.

Affiliate-Programme

Es gibt auf dem Markt eine riesige Zahl an Affiliate-Programmen, entweder als InHouse-Programm, d. h. der Merchant betreut selbst sein Partnerprogramm, eventuell noch mit der Unterstützung einer Agentur, oder er nutzt ein Affiliate-Netzwerk, um dort sein Partnerprogramm anzubieten.

Dies hat die Vorteile, dass der Merchant sich nicht um technische Belange oder die Betreuung der Affiliates kümmern muss, das übernimmt das Affiliate-Netzwerk gegen entsprechende Gebühren.

Was die Themen angeht, werden von Affiliate-Programmen sehr viele Bereiche abgedeckt. In den folgenden Sparten gibt es auf den meisten Affiliate-Netzwerken zahlreiche Partnerprogramme:

  • Mode/Lifestyle
  • Gesundheit/Wellness
  • Familie/Kinder
  • Technik/Computer/Multimedia
  • Autos
  • Wohnen
  • Lebensmittel/Essen
  • Erotik
  • Bildung
  • Finanzen
  • Sport/Freizeit
  • Reisen
  • Computerspiele
  • Gewinnspiele

Wer in seinem Blog oder auf seiner Website über ein bestimmtes Thema schreibt, findet mit großer Wahrscheinlichkeit mehrere Affiliate-Programme, die zu dem Themenspektrum des Blogs passen.

Um ein geeignetes Partnerprogramm zu finden, muss man sich auf die Suche begeben, entweder über die Suchmaschine Google oder man sucht auf den einzelnen Affiliate-Netzwerken.

Provisionsmodelle im Affiliate-Marketing

Die geläufigsten Provisionsmodelle

Provisionsmodell Pay per Click (PPC)

Bei diesem Modell erhält man seine Provision nach einem erfolgten Klick auf das Werbemittel. Sehr bekannt ist Pay per Click durch die Google Adsense Anzeigen, die so abgerechnet werden. Der Nachteil dieser Vergütungsvariante ist, dass der Betreiber des Affiliate-Programms kaum die Qualität der Besucherströme beeinflussen kann, weil keine Mindestanforderungen für die festgelegten Handlungen der Besucher definiert sind. Es wird oft eingesetzt, um die Reichweite von kurzfristigen Werbekampagnen zu erhöhen.

Pay per Click kommt in der Welt der Affiliate-Programme sehr selten vor. Als Synonym für PPC findet man auch noch Cost per Click (CPC), was aber eigentlich eher den Preis pro einzelnen Klick bezeichnet.

Provisionsmodell Pay per Lead (PPL)

Recht weit verbreitet ist die Vergütung pro Lead, wobei ein Lead mit einer Useraktion gleichzusetzen ist. Das können viele Handlungen sein, wie ein Eintrag in einen Newsletterverteiler, ein Download, die Anforderung eines Versicherungsvergleichs usw. Gerade im Versicherungsbereich ist PPL sehr gängig. Ein Verkauf oder Versicherungsabschluss ist mit Pay per Lead nicht verbunden. PPL passt besonders gut für die Vermarktung von beratungsintensiven Produkten oder Dienstleistungen.

Provisionsmodell Pay per Sale (PPS)

Wie es der Name schon sagt, wird bei diesem Vergütungsmodell eine Provision gezahlt, wenn über den Affiliate-Link ein Kauf zustande kommt. Alle Online-Shops setzen PPS in ihren Affiliate-Programmen ein, mal kombiniert mit PPL, falls sie einen großen Newsletterverteiler aufbauen wollen und jede eingehende Mail-Adresse ihnen ein paar Euro wert ist.

Wird über den Partnerlink ein Kauf generiert, erhält man vom Kaufpreis einen prozentualen Anteil als Provision oder einen Festbetrag plus prozentuale Beteiligung.

Provisionsmodell Pay per View

Bei Pay per View handelt es sich um die gängige Vergütung von Werbemitteln, d. h. man erhält pro 1000 Einblendungen eines Werbebanners einen festgelegten Betrag. Auch diese Form ist nicht sonderlich effektiv, was die Qualität der Besucherströme angeht, sodass sie in den vergangenen Jahren etwas an Bedeutung verloren hat.

Provisionsmodell Lifetime-Vergütung

Diese Vergütungsform findet man nicht allzu oft vor, hauptsächlich bei Abo-Angeboten, wo der User monatlich einen festen Betrag zahlen muss, um weiterhin den jeweiligen Service nutzen zu können. Als Publisher erhält man so lange monatlich eine Provision, wie der vermittelte Kunde das Abo nutzt.

Weitere Provisionsmodelle im Affiliate-Marketing

Die nächsten Provisionsmodelle gibt es auch noch, spielen aber eine untergeordnete Rolle im Affiliate-Marketing.

Provisionsmodell Pay per Click Out

Hier muss der vermittelte Besucher auf der Website des Affiliate-Programm-Anbieters auf ein gelistetes Angebot oder einen gelisteten Sponsor klicken. Dann erhält man eine Provision, die meist im unteren Cent-Bereich liegt.

Provisionsmodell Pay per Link

Hier wird man für den Einbau eines Links auf der Website des Publishers vergütet.

Provisionsmodell Pay per Print out

Bei diesem Modell wird man für einen Ausdruck, z. B. ein Ticket, vergütet.

Provisionsmodell Pay per Install

Hier wird die (erstmalige) Installation von Software auf einem Computer vergütet, beispielsweise von Toolbars oder Demoversionen.

Bonus-Zahlungen bzw. ‑Staffeln

Was man bei einigen Affiliate-Programmen, hauptsächlich mit Sale-Vergütung antrifft, sind Bonus-Staffelungen, mit denen die verkaufsstärksten Affiliate-Partner belohnt werden. Wer eine bestimmte Sale-Zahl pro Monat erreicht oder überschreitet, bekommt pro Sale dann eine höhere prozentanteilige Provision, beispielsweise 7 statt 5 Prozent, oder man bekommt einen höheren festen Beitrag anstatt einer Prozentprovision.

Auch Stornoquote beachten

Wer als Affiliate auf der Suche nach passenden Partnerprogrammen ist, sollte sich von der Provisionshöhe nicht gleich beeindrucken lassen, sondern auch noch andere Infos auswerten, bevor er sich für das Partnerprogramm entscheidet.

Denn was man oft nicht beachtet, das sind die Stornos. Wenn ein Käufer einen Online-Einkauf wieder zurückschickt, wird die Provision, die einem für diesen Kauf zugeschrieben wurde, wieder storniert und die Provision ist damit futsch.

Daher sollte man sich die Stornorate in den einzelnen Programmen genauer anschauen, die wird meist in den Programmdetails angegeben. Gerade bei Mode-Online-Shops, die auf Rechnung verkaufen, ist die Stornorate sehr hoch, da viele Kunden und Kundinnen die Sachen anprobieren wollen und sie dann wieder zurücksenden, ohne auch nur einen Artikel zu kaufen.

Wichtig für den Affiliate-Erfolg ist auch, dass das Programm eine ansprechende Conversion Rate generiert, denn wenn keiner auf die Affiliate-Links klickt bzw. nichts über den Affiliate-Link kauft oder sonstige Aktionen ausführt, wird man keine Einnahmen erzielen.

Vergütungsmodell Pay per Sale

Pay per Sale oder verkürzt: Sale wird mit Sicherheit am allermeisten in den zahlreichen Affiliate-Programmen in Deutschland und auch in anderen Ländern eingesetzt. Gerade für Unternehmen ist diese Vergütungsart ideal, denn bei Sale fallen für sie nur Kosten an, wenn auch Umsatz erzielt wird. Und diese Kosten lassen sich bei einem generierten Verkauf in den Verkaufspreis einkalkulieren.

Denn schließlich will das Unternehmen ja keine Ausgaben für unrentable Werbemaßnahmen verzeichnen.

So optimal die Salevergütung für den Merchant ist, so suboptimal ist sie für den Affiliate bzw. den Publisher, denn er bekommt nur eine Provision, wenn über seinen Partnerlink ein Verkauf generiert wird. Das ist bedeutend schwieriger als eine Lead-Vergütung zu erzielen.

Vorteile von Pay per Sale

  • Pay per Sale wird meist von den Merchants recht gut vergütet.
  • Es gibt sehr viele Partnerprogramme, die diese Vergütungsform anbieten.
  • Außerdem bekommt man nicht nur Provisionen für das beworbene Produkt, sondern auch für andere Einkäufe, die der Besucher bei dem Merchant kauft. Das kann man sehr gut bei Amazon verfolgen. Ich habe in meinem Amazon-Dashboard feststellen können, dass über meinen Affiliate-Link Produkte eingekauft wurden, die ich überhaupt nicht beworben habe. Die Besucher kommen über meinen Affiliate-Link zu einer Produktseite auf Amazon, kaufen dieses Produkt aber nicht, sondern schauen nach etwas anderem, das sie bestellen. Auch für diese Käufe werde ich vergütet.
  • Für Sales gibt von den Affiliate-Programmen oft Provisionsstaffelungen, d.h. wer als Publisher viel verkauft, bekommt mehr an Vergütung.
  • Sale-Provisionen werden meist in Prozent vergütet, sodass bei einem Verkauf von teuren Produkten mehr rauskommt, außer die Provisionen werden gedeckelt.
  • Viele Sale-Partnerprogramme bieten auch eine Lifetime-Vergütung an.

Nachteile von Pay per Sale

  • Es ist für die meisten Publisher schwieriger, einen Sale als einen Lead zu generieren. Die Erfolgsquote mag aber auch vom Partnerprogramm und der jeweiligen Zielgruppe abhängen.
  • Provisionen können gedeckelt werden.

Vergütungsmodell Pay per Lead

Im Gegensatz zu Pay per Sale muss man als Publisher bei einer Lead-Vergütung keinen Produktverkauf über seinen Publisherlink generieren, sondern eine für den jeweiligen Lead definierte Aktion oder Handlung.

Meist steht ein Lead in Verbindung mit der Angabe von persönlichen Daten, wie das Eintragen in einen Newsletter, das Ausfüllen eines Formulars, die Teilnahme an einem Gewinnspiel usw.

Die Leadvergütung wird vor allem im Gewinnspiel- und Versicherungsbereich eingesetzt. Der Nachteil: Wer an einem Gewinnspiel teilnimmt, muss damit rechnen, dass er häufig Werbemails erhält, denn schließlich ist es das Ziel des Merchants, über das Gewinnspiel an Kundendaten heranzukommen. Daher denke ich mal, dass einigen Besuchern die Lust vergangen ist, an solchen Gewinnspielen teilzunehmen, was sich schließlich auf die Conversion negativ auswirkt. Ich zumindest würde nicht empfehlen, solche Affiliate-Programme als Publisher zu bewerben.

Versicherungen wollen über Versicherungsvergleichsformulare an Kundendaten herankommen und bieten daher unverbindliche Versicherungsvergleiche an. Der registrierte Kunde erhält dann ein Versicherungsangebot, das er natürlich nicht annehmen muss.

Der Publisher, über dessen Werbemittel der Eintrag zustande kam, erhält trotzdem seine Provision, auch wenn der Kunde keine Versicherung abschließt. Das klingt schon mal besser als bei Pay per Sale. Allerdings muss der Kunde für die Versicherung telefonisch erreichbar sein, verweigert dieser den Kontakt — geht also beispielsweise nicht ans Telefon oder gibt in dem Vergleichsangebotsformular eine falsche Telefonnummer an — dann erhält der Publisher die Provision nicht.

Vorteile von Pay per Lead

  • Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein Lead einfacher zu generieren ist, weil die Hürden des Besuchers geringer sind, d. h. er muss bei den meisten Leadaktionen nichts kaufen, also kein Geld ausgeben. Ob diese Erfahrungswerte bei anderen Publishern genauso ausfallen, kann ich nicht pauschal beantworten.
  • Das Angebot an Leadprogrammen in der Affiliate-Szene ist ebenfalls sehr groß.
  • Die Stornoquote ist bei Lead-Programmen deutlich niedriger als bei Sale.

Nachteile von Pay per Lead

  • Eine Lead-Vergütung fällt meist deutlich niedriger aus als bei einem Sale (Ausnahme: der Versicherungsbereich).
  • Darüber hinaus gibt es bei Pay per Lead keine Lifetime-Vergütung.

Wie man sieht, hat jedes dieser Vergütungsmodelle Vor- und Nachteile, sodass man generell nicht sagen kann, dieses oder jenes ist besser bzw. schlechter. Der Erfolg eines Vergütungsmodells hängt auch von folgenden Punkten ab:

Die Stornoquote:
Stornos finden sich vor allem bei der Salevergütung, und der Modebereich ist die “Hochburg” der Stornierungen bzw. Retouren. Daher sollte man bei der Auswahl seiner Partnerprogrammen auf die Stornoquote achten.

Die Werbemittel:
Die Werbemittel sollte man nicht außer Acht lassen bei der Wahl der Partnerprogramme. Manche sind einfach schlecht gestaltet und erzeugen kein Interesse bei den Besuchern. Wichtig ist auch, ob man Produktlinks erstellen oder Textlinks frei gestalten kann.

Das Partnerprogramm bzw. der Merchant:
Bevor man sich für die Bewerbung eines bestimmten Partnerprogramms entscheidet, sollte man sich überlegen, was gut zu seiner Website passt und ob man Kenntnisse sowie Interesse für die Bewerbung dieses Affiliate-Programms besitzt. Außerdem sollte man sich auch den Online-Shop oder die Werbeseite des Programmbetreibers anschauen. Sieht die professionell und vertrauenserweckend aus? Wenn nicht, sollte man sich eher für ein anderes Affiliate-Programm entscheiden.

Die Zielgruppe:
Und last but not least ist auch die Zielgruppe entscheidend, ob man mit einem Partnerprogramm gute Einnahmen einfährt. Viele Websitebesucher kommen vielleicht nur auf die Seite, um sich zu informieren und nicht, um ein Produkt zu kaufen. Dies sollte man ebenfalls bedenken. Wer Informationen sucht, für den ist eher ein Leadprogramm geeignet, wie beispielsweise ein Newsletter oder ein Gratis-Download.

Was ist unter der Stornoquote zu verstehen?

Bei der Stornoquote oder Stornierung handelt es sich um den Teil der vom Publisher vermittelten Leads oder Sales, die vom Merchant als ungültig abgelehnt werden und für die man letztendlich keine Vergütung bekommt.

Bei einer nicht vergüteten Sales-Aktion ging wohl eine Retoure des einkaufenden Users voraus, was sehr oft bei Kleidungsartikeln vorkommt (manche Mode-Online-Shops haben eine Stornoquote von ca. 50 Prozent, was wirklich horrend hoch ist). Die gutgeschriebene Provision wird dann wieder gelöscht.

In der Lead-Sparte passiert das oft bei Versicherungsanfragen, bei denen die User keine korrekten Einträge in das Online-Formular vornehmen, also eine falsche Telefonnummer oder eine unkorrekte Adresse angeben. Dann bringt dieser Lead dem Merchant keinen Gegenwert, sodass auch hier die Provisionen hinfällig werden. Bei solchen hohen Leads, wie sie in der Versicherungsbranche gezahlt werden, sind Stornos natürlich sehr ärgerlich.

Auch mir ist dies öfters passiert, dass dreistellige Einnahmen schnell auch wieder weg waren. Glücklicherweise kann ich dazu sagen, dass ich mit diesen Programmen bisher immer noch deutlich im Plusbereich bin, was die Einnahmen angeht.

Um herauszufinden, mit welchem Programm man mehr verdient, sollte man die Provision mit 100 Prozent minus Stornoquote multiplizieren, dann erhält man den Durchschnittswert der Einnahmen:

Beispiel:

Programm A zahlt für einen Lead 7 Euro und hat eine Stornoquote von 25 Prozent.

Programm B zahlt für einen Lead 10 Euro und hat eine Stornoquote von 50 Prozent.

Auf den ersten Blick sieht Programm B finanziell lohnenswerter aus als A, doch wenn man sich den Durchschnittswert ausrechnet, kommt folgendes heraus:

7 Euro x 75 Prozent = 5,25 Euro
10 Euro x 50 Prozent = 5 Euro

Das Programm mit der niedrigeren Vergütung bietet aufgrund der geringeren Stornoquote doch den besseren Durchschnittsverdienst.

Stornoangaben bei den Netzwerken und Partnerprogrammen

Daher sollte man sich von den hohen Provisionen nicht immer gleich dazu verleiten lassen, sich für das auf den ersten Blick besser vergütete Programm zu entscheiden, sondern sich auch auf die Stornoquote konzentrieren.

Auf den verschiedenen Affiliate-Netzwerken findet man meistens Angaben dazu, aber nicht alle Netzwerke sind so offen.

Aber man sollte sich nicht nur auf die Stornoangaben in den Netzwerken verlassen, sondern selbst testen, wie die eigene Stornoquote aussieht, denn manche Publisher verursachen viele schlechte Sales oder Leads und treiben damit die Quote unnötig in die Höhe.

Bei Inhouse-Programmen ist es auch unterschiedlich: Finanzen.de gibt die eigene Stornoquote an und vergleicht sie auch mit dem Durchschnitt aller Affiliates. So transparent agieren leider nicht alle.

Ist Stornobetrug möglich?

Außerdem muss man immer hoffen, dass die Merchants ehrlich sind und nicht auch valide Leads oder Sales stornieren, einfach um sich um die Provisionen zu drücken. Ich wüsste auch nicht, wie man dies als Publisher nachweisen kann, dass Provisionen ungerechtfertigterweise wieder gelöscht wurden, daher haben aus meiner Sicht die Programmbetreiber recht einfaches Spiel, auch mal Stornobetrug zu begehen.

Vor allem bei den Inhouse-Partnerprogrammen muss man den Programmbetreiber einfach vertrauen, eine Kontrollmöglichkeit gibt es nicht.

In den Affiliate-Netzwerken kann dagegen das Netzwerk selbst darauf achten, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

Möglichkeiten, Affiliate-Einnahmen zu erzielen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten bzw. Methoden, um Affiliate-Marketing zu betreiben. Eine der gängigsten ist die Bewerbung von Affiliate-Produkten über die eigene Website oder den eigenen Blog. Doch du musst nicht unbedingt eine eigene Website haben.

Die folgenden Möglichkeiten lassen sich für Affiliate-Marketing nutzen:

Website/Blog

Wenn du über eine eigene Website oder einen Blog mit ansprechenden Traffic verfügst, sind das gute Voraussetzungen für erfolgreiches Affiliate-Marketing. So kannst du in deine Blogbeiträge /Texte Affiliate-Links oder Banner einfügen oder Formulare integrieren. Wird über die Links das Produkt von einem User gekauft oder das Formular ausgefüllt, erhältst du einen Prozentsatz X an Provision.

Nischenseite / Affiliate-Website

Bei einer Nischenseite oder Affiliate-Website geht es um eine normale Website, die sich auf ein Nischenthema beschränkt, wie z. B. Drohnen, Haartrockner, Kaffeemaschinen, Nackenkissen, private Krankenversicherung etc.

Diese Seite wurde ausschließlich für die Generierung von Affiliate-Einnahmen erstellt.

Auf einer solchen Nischenseite gibt es zahlreiche Informationen zu dem jeweiligen Thema, einzelne Produktvorstellungen und meistens Produktvergleichseiten.

Für solche Seiten eignet sich das Partnerprogramm von Amazon und der Einsatz eines Amazon Affiliate WordPress Plugin, wie z. B. AAWP.

Das praktische an solchen Affiliate-Websites ist, dass du nach ein paar Monaten passive Einnahmen erzielen kannst, wenn du das Projekt richtig aufziehst und entsprechende Arbeit mit ausführlicher Keywordrecherche, SEO-optimierten Texten und einem professionellen Layout investierst.

Newsletter

Außer dem Affiliate-Marketing mit Websites/Blogs oder Nischenseiten kannst du auch in Newslettern Affiliate-Links platzieren. Wenn du über einen großen Newsletter-Verteiler verfügst, lohnt sich diese Methode auf jeden Fall.

Du solltest diese Werbung allerdings nicht übertreiben und darauf achten, dass du in deinen Newslettern den Mehrwert nicht vergisst. Sonst besteht die Gefahr, dass sich einige Abonnenten aus deinem Verteiler austragen.

Social-Media-Kanäle

Es bieten sich ganz besonders die verschiedenen Social-Media-Kanäle an, um seinen Affiliate-Link zu verbreiten.

Facebook: Entscheidend für den Erfolg ist auch hier, dass man als Profilbesitzer bei Facebook über eine hohe Anzahl von Freunden verfügt, um eine möglichst optimale Verbreitung des Links zu erzielen. Fair wäre es allerdings, den Facebook-Usern klar zu machen, dass es sich bei dem Link um einen Affiliate-Link handelt und man sollte die Leute auch nicht zuspammen mit seinen Links. Das hat eher einen negativen Effekt.

Twitter: Für den Mikrobloggingdienst Twitter gilt bezüglich der Reichweite das gleiche wie für Facebook. Erfolg mit seinen Affiliate-Links wird man hier nur haben, wenn man eine hohe Zahl von Followern aufweisen kann (am besten mehrere Tausend). Auch auf Twitter sollte man den Link als Werbung kennzeichnen und das Twittern von Affiliate-Links nicht übertreiben, also nicht mehrmals am Tag solche Tweets veröffentlichen.

YouTube: Wer den bekannten Videokanal für sein Affiliate-Marketing nutzen möchte, sollte für jedes beworbene Produkt einen eigenen Kanal aufbauen und dort auch Videos über das Produkt — am besten Kundenstimmen —einstellen. Auch wenn das sich etwas kompliziert anhört, Kundenmeinungen zu Produkten kann man heutzutage für wenig Geld kaufen, ist aber sicherlich nicht die seriöseste Art und Weise, Produktwerbung zu betreiben. Unter das veröffentlichte Video sollte man schließlich den Affiliate-Link platzieren, damit die User auch gleich eine Möglichkeit finden, das Produkt zu kaufen.

Um seinen Youtube-Kanal populär zu machen, benötigt man natürlich auch eine hohe Zahl an Videoaufrufen, sodass man mit Sicherheit sehr viel Zeit für Marketingmaßnahmen investieren muss, um mit dem Channel Affiliate-Einnahmen zu erzielen.

Wer schon einen erfolgreichen Videokanal mit einigen Abonnenten besitzt, kann so vorgehen, dass er ab und zu ein kleines Werbevideo zu einem beworbenen Produkt erstellt und dieses auf den Kanal einstellt. In dem Video kann er ein Produktreview durchführen oder aufzeigen, was das Produkt für ihn selbst an Nutzen gebracht hat. Wichtig ist, dass man voll hinter dem Affiliate-Produkt steht und dass es auch gute Provisionen abwirft. Am besten eignen sich dafür digitale Infoprodukte, bei denen gibt es oft Provisionen im Rahmen von 30 bis 50 Prozent für einen vermittelten Verkauf.

Foren: Foren sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, an die passende Zielgruppe heranzutreten und einen Affiliate-Link zu platzieren. Allerdings sollte man sich vor einer solchen Aktion die Forenregeln genau durchlesen, ob sowas überhaupt erlaubt ist. Wenn ja, dann sollte man auch hier mit der Affiliate-Link-Verbreitung nicht übertreiben, sonst kann es sein, dass man aus dem Forum fliegt.

Direktnachrichten

Direktnachrichten sind mit Sicherheit die einfachste Methode, um Produkte oder Dienstleistungen weiterzuempfehlen. Um Direktnachrichten zu versenden, nutzt du Messenger-Dienste wie WhatsApp, den Facebook Messenger oder andere Messenger-Services.

Doch auch wenn es sich einfach umsetzen lässt, ist diese Vorgehensweise nicht jedermanns Sache. Denn du musst schon viele Nachrichten raussenden, um mit deinen Affiliate-Links Geld zu verdienen. Außerdem schreibst du Menschen an, von denen du nicht weißt, ob sie an dem beworbenen Produkt oder der Dienstleistung überhaupt Interesse haben.

Ganz anders ist es bei Nischenseiten. Diese werden von Menschen besucht, die sich für das Thema/Produkt interessieren.

Was erlauben die Affiliateprogamm-Anbieter?

Dann stellt sich abschließend noch die Frage, ob die einzelnen Affiliate-Netzwerke es Publishern überhaupt möglich machen, sich dort zu registrieren, ohne eine eigene Website anzugeben? Die meisten Netzwerke verlangen bei der Publisherregistrierung einen eigenen Internetauftritt, auch bei Amazon und finanzen.de muss man für das Partnerprogramm eine Website mindestens eintragen. Sonst wird man für die einzelnen Partnerprogramme nicht freigeschaltet.

Wie man sieht, schränkt sich somit die Auswahl an Partnerprogrammen deutlich ein.

Bevor man also plant, Partnerprogramme ohne eigenen Webauftritt zu bewerben, sollte man darauf achten, ob dies von dem Programm oder dem Affiliate-Netzwerk aus möglich ist.

Maskierung von Affiliate-Links

Viele Publisher haben es sich angewöhnt, ihre Affiliate-Links zu verstecken, maskieren oder zu cloaken, wie der Fachbegriff dafür lautet.

Warum dies gemacht wird, hat hauptsächlich zwei Gründe: Einmal sind Affiliate-Links meist ellenlange Links, die die Publisher-ID und noch andere Parameter enthalten. Sie sehen also unschön aus, vor allem dann, wenn man die komplette URL in einen Artikel einfügt.

Der zweite Grund dürfte das wichtigste Argument für die Linkverkürzung oder Affiliate-Link-Verschleierung sein:

Es gibt erfahrene User, die diese Links als Affiliate-Links erkennen und dem Publisher die Provision nicht gönnen, falls sie auf der beworbenen Website etwas einkaufen werden oder eine andere Aktion über den Partnerlink durchführen. Dann werden einfach die entsprechenden Parameter aus dem Link entfernt oder man geht gleich auf Händlerseite. Dadurch können Publisher um ihre Provision gebracht werden.

Seltsam aussehende Affiliate-Links

Affiliate-Links sind nicht alle gleich aufgebaut. Die Affiliate-Links von Inhouse-Partnerprogrammen wie die von Amazon beginnen mit ihrem wirklichen Domainnamen (www.amazon.de beispielsweise), an den sich die Affiliate- und Produktparameter anschließen.

Diese Affiliate-Links machen auf die meisten User, die auf diese klicken, einen guten und vertrauenswürdigen Eindruck.

Dagegen sehen die Affiliate-Links von den großen und kleineren Affiliate-Netzwerken  nicht sehr “schön” aus und können so manchen User in ihrem Aufbau irritieren.

Dadurch, dass diese Netzwerke viele Affiliate-Programme betreuen, bieten sie auch für alle eine einheitliche Linkstruktur an.

Das mag so manchen stutzig machen, wenn er in der Browser-Statusleiste nachschaut, wohin dieser Link führt, der z. B. mit “Mode-Schnäppchen für den Sommer” betitelt war. Schließlich will man sich sicher sein, dass man eine vertrauenswürdige Seite ansteuert und sich nicht irgendwelche Malware einfangen.

Solche nichtssagenden Links können daher so manchen User abschrecken, sodass diese den Link nicht klicken. Auch dadurch verlieren Publisher mögliche Provisionen.

Verkürzung oder Verschleierung der Affiliate-Links —Vorteile

Mit WordPress-Plugins:

Aus diesen Gründen gehen viele Publisher hin und gestalten die Affiliate-Links um. Das geht für Blogger, die WordPress verwenden, ganz einfach. Das Plugin Pretty Link Lite ist so eine einfach zu bedienende Lösung, die auch die Linkeinstellung “nofollow” zulässt.

Die Affiliate-Links, die mit Pretty Link Lite angelegt werden, beginnen mit dem eigenen Domainnamen, an den man eine sinnvolle Erweiterung anbringen sollte:

Beispiel: www.geld-online-blog.de/go/bueroartikel-shop oder www.geld-online-blog.de/shop/bueroartikel-shop

Ich finde es recht sinnvoll, in die neue Affiliate-URL den Namen des beworbenen Shops oder des Produkts einzufügen und nicht einfach einen kryptischen Link zu erstellen, dessen Ziel sich nicht in der URL erschließt. Aber das kann letztendlich jeder machen, wie er will.

Klickt man auf einen derart umgeänderten Link, wird die richtige Affiliate-URL geladen und man wird zur Merchant-Website geleitet.

In einem schon etwas älteren Artikel habe ich das Plugin Pretty Link Lite und seine Funktionen näher erläutert.

Mit Link-Shortener:

Für das Verkürzen von langen Affiliate-Links kann man auch sogenannte Link-Shortener wie bitly oder Google URL Shortener einsetzen. Allerdings haben diese Links weiterhin Nachteile, denn es bleiben externe Links, die nichts über die Zielseite aussagen und damit nicht vertrauenswürdig erscheinen. Und man kann diese URLs im Nachhinein nicht mehr ändern, was mit Pretty Link möglich ist.

Weitere Vorteile des Maskierens von Affiliate-Links:

Es gibt aber noch andere Gründe, seinen Affiliate-Link zu maskieren, nicht nur um diesen vor bestimmten Usern zu verstecken.

Schließlich kann es auch vorkommen, dass der Merchant irgendwann mal seine Affiliate-Links abändert. Hat man dann diese Links zigmal in seinem Blog, dann muss man alle Links händisch aktualisieren, was viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Verwendet man Pretty Link Lite oder ein anderes Linkmaskierungs-Plugin, dann braucht man nur einmal den neuen Link zu ändern und das war es schon.

Ein zweiter Vorteil: Verwendet man die langen Affiliate-Links in einem Newsletter oder in den sozialen Netzwerken, dann kann es sein, dass diese im Text umbrechen und nicht mehr richtig funktionieren.

Außerdem lässt sich der Link in diesem Umfeld nicht mit einem ansprechenden Ankertext verschönern, sondern man sieht als User die bloße URL, die in der Originallänge nicht gut aussieht.

Nachteile der verkürzten Affiliate-Links

Auch die geänderten Links können vielleicht so manchen Website-Besucher verärgern. Vor allem wenn der Ankertext etwas anderes vorgibt und der User überrascht ist, dass er nach dem Klick auf einer externen Seite landet.

Mit einer richtigen Benennung des Affiliate-Links (Beispiel: “günstige Ballerinas auf Zalando”), kann man diesen Nachteil deutlich reduzieren.

Fazit

Wer Geld im Internet verdienen will, ob Anfänger/in oder schon Fortgeschrittene/r: Affiliate-Marketing gehört immer noch zu beliebtesten und einfachsten Möglichkeiten, Einnahmen online zu erzielen.

Es stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, um mit dem Empfehlungsmarketing Provisionen einzunehmen.

Wer allerdings glaubt, damit schnell und ohne Arbeit an viel Geld zu kommen, irrt sich gewaltig. Meist dauert es ein paar Jahre, bis man mit Affiliate-Marketing ansprechende Einnahmen erzielt. Und viel Zeit musst du auch investieren, bis es soweit ist.

(Bildquelle Artikelanfang: © Tumisu /Pixabay.com)

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