In der letzten Zeit nutze ich für meine Keyword-Recherche das Tool KWFinder der slowakischen Firma mangools. Wer im Internet erfolgreich sein will, braucht für die Textplanung und -erstellung ein gutes Keyword-Tool.
Da in den vergangenen Jahren viele kostenlose Keyword-Tools verschwunden sind und der Keywordplaner von Google AdWords nur recht genaue Zahlen für gut zahlende AdWords-Kunden anzeigt, ist der KWFinder für die Keyword-Recherche ein Tool der ersten Wahl für mich geworden.
Kostenlose Nutzung für viele User ausreichend
Zwar ist der KWFinder in der kostenpflichtigen Premiumversion deutlich besser als in der kostenlosen Nutzung, trotzdem reicht diese für viele aus.
In der Gratis-Version lässt sich der KWFinder in zwei unterschiedlichen Optionen einsetzen:
- Ohne Registrierung auf der Plattform kann man nur zwei Keyword-Recherchen innerhalb von 24 Stunden durchführen, pro Recherche werden nur 25 Keywords angezeigt.
- Mit einer Registrierung für einen kostenlosen Zugang lassen sich schon fünf Keyword-Recherchen innerhalb von 24 Stunden durchführen, und man bekommt 50 Keywords (und Fragen bzw. Autocomplete-Vorschläge) angezeigt. Das mag für große Recherchen immer noch wenig sein, doch für Artikel- oder Nischenseiten-Ideen reicht diese Anzahl aus meiner Sicht vollkommen aus.
Ein kostenpflichtiger Zugang kostet im Basic Tarif 25,90 Euro pro Monat (bei jährlicher Zahlung), die größeren Pakete, die für Agenturen geeignet sind, kosten 34,90 Euro (Premium-Paket) und 69,90 Euro (Agency-Paket) pro Monat. Welche Leistungen in jedem Paket enthallten sind, findest du auf der KW-Finder-Website unter Pricing.
KWFinder – Oberfläche
Die Oberfläche des KWFinder finde ich sehr strukturiert, übersichtlich und modern gestaltet. Sie ist in Englisch, trotzdem dürfte es für die deutschen Nutzer kaum Verständnisprobleme hinsichtlich der Funktionalität und Beschreibungen geben.
Am Anfang der Bedienung steht das große Suchformular, in das man in das Feld „Suggestions“ das Keyword eingibt, in die beiden anderen Felder „Germany“ (Anywhere) and „German“ (Language), wenn sich die Keyword-Recherche auf den deutschsprachigen Raum bezieht (was meistens der Fall sein wird).
Nach einem Klick auf den Button werden in wenigen Augenblicken die Ergebnisse der Keyword-Recherche angezeigt.
Bild: Ich lasse mir das Longtail-Keyword „geld online verdienen“ für Deutschland und in deutscher Sprache ausgeben.
KWFinder – Ergebnisseite
Die Ergebnisseite ist in zwei Teile unterteilt:
Links in der großen Spalte steht die Liste mit den Keywords, die passend zu dem gesuchten Keyword gefunden wurden. Das gesuchte Keyword steht ganz oben in gefetteter Schrift. Wer das Tool ohne Registrierung nutzt, dem werden insgesamt 25 Keywords angezeigt.
Rechts neben den Keywords finden sich insgesamt fünf weitere Unterspalten, die wichtige Informationen liefern.
Trend: Die kleinen Säulen repräsentieren den Suchvolumen-Trend für die letzten 12 Monate.
Search: Die Zahl bei Search ist das monatliche Durchschnittssuchvolumen der letzten 12 Monate. Diese Zahl dürfte für den User am wichtigsten sein.
CPC: Hier steht der durchschnittliche Klickpreis bei Google AdWords.
PPC: Hinter dieser Zahl verbirgt sich der Konkurrenzlevel in AdWords (Pay per Click).
KD: Damit ist die Keyword-SEO-Difficulty (Schwierigkeit) gemeint. Dieser Wert wird von mangools berechnet. Dabei wird die Konkurrenz der Top 10 ausgewertet, die Zahl kann zwischen 0 und 100 liegen. Je höher sie ist, desto größer sieht mangool die Konkurrenz an. Die Farben, die hinter den Zahlen liegen, zeigen dies auch an: Grün heißt, die Konkurrenz ist noch nicht sehr groß, Gelb ist schon kritischer und Rot bedeutet, die Konkurrenz ist sehr groß.
Die einzelnen Spalten können über die kleinen Pfeile nach dem höchsten bzw. niedrigsten Wert sortiert werden.
Über den Filter kann man u. a. das Suchvolumen eingrenzen, eingeschlossene und ausgeschlossene Keywords eingeben, die Keyword-Schwierigkeit einstellen und einiges mehr.
Nach der Erläuterung der linken Seite folgt nun die rechte Seite der Keyword-Ergebnisse.
In dieser Spalte findet man für das gesuchte Keyword eine ausführliche Analyse der ersten zehn bis elf Plätze in den Google Suchergebnissen.
Es werden die Websites, die diese Plätze einnehmen aufgeführt und weitere Zahlen in den daneben stehenden Spalten.
DA: Die Domain-Authority ist ein Ranking-Score von MOZ, der das Vertrauen Googles in diese Seite zeigen soll.
PA: Die Page Authority, ebenfalls ein Wert von MOZ, soll vorhersagen, wie gut eine spezifische Unterseite ranken wird.
CF: Der Citation Flow, entwickelt von Majestic, fokussiert sich auf die Link-Quantität.
TF: Der Trust Flow bezieht sich auf die Link-Qualität, d. h. ob die Seite Backlinks von gut rankenden Websites bekommt.
Link: Diese Zahl zeigt die Anzahl der Backlinks an.
FB: Damit ist die Anzahl der Facebook-Shares der Website gemeint (wie oft wurde diese Website auf Facebook geteilt).
LPS: Dies ist der Link Profile Strength, der von mangools errechnet wird. Dieser bewertet die Qualität und Stärke aller Backlinks. Die Zahl kann zwischen 0 und 100 liegen.
EV: Dahinter verbergen sich die geschätzten Besucherzahlen pro Monat (estimated visits per month), die die jeweilige Seite für das entsprechende Keyword erhält.
Das Balkendiagramm im oberen Teil des Bildes stellt das monatliche Suchvolumen über die vergangenen zwei bis drei Jahre dar. Hier kann man gut erkennen, ob das Keyword über das Jahr durchgehend stark gesucht wird oder ob es saisonale Schwankungen gibt.
Wenn man vom Button „Monthly Search Volumes“ zu dem mit der Beschriftung „Interest Over Time“ schaltet, wird einem der Google Trend-Verlauf seit dem Jahr 2004 eingeblendet. Diesen Punkt sollte man bei seiner Recherche beachten, denn es kann ja sein, dass das Thema hinter dem Keyword gar nicht mehr so angesagt ist und die Suchanfragen immer weniger werden.
Links neben dem Balkendiagramm wird in einem Kreis nochmals groß die SEO-Difficulty und deren Wert angezeigt. Bei meinem Beispiel liegt der Wert bei 26 und ist grün umrandet. Was heißen soll, dass mit entsprechenden Optimierungen bei der Keyword-Kombination „geld online verdienen“ immer noch gute Positionen in den Suchergebnissen von Google möglich sind.
Neben der Keyword-Recherche steht in der linken Spalte auch noch die Autocomplete- und die Fragen-Funktion zur Verfügung.
Wenn ich für „geld online verdienen“ die Frage-Funktion verwende, werden mir folgende Ergebnisse gezeigt:
Diese Fragen kann man auch für die Erstellung eines Blogartikels heranziehen, wie z. B. wie viel Geld verdienen Blogger oder YouTuber etc. Aber nicht alle Fragen haben direkt was mit meiner Keyword-Anfrage zu tun, wie man sehen kann.
In den Spalten kann man zudem ablesen, wie oft eine Frage im Monat an Google gestellt wird.
KWFinder nützlich für die Artikelrecherche
Ich nutze den KWFinder als Bloggerin hauptsächlich für Artikelideen. Wenn ich neue Beiträge für meinen Blog plane, gebe ich am Anfang eine bestimmte Keyword-Kombination in den KWFinder ein.
Dann kann ich sehen, wie diese Kombination gesucht wird, welche weiteren Keyword-Kombinationen dazu passen und wie deren Suchvolumen aussieht.
Der Bereich „Questions“ bringt mir weitere Content-Ideen, indem er mir Fragen anzeigt, die das von mir gesuchte Keyword enthalten. Da sind schon Fragen aufgetaucht, auf die ich selbst nicht gekommen wäre. Aber nicht immer liefert das Frage-Tool Sinnvolles, was nicht weiter schlimm ist.
Und ich kann überprüfen, wie die Konkurrenz und deren Werte unter den Google Top 10 aussieht.
Ich wäre froh gewesen, ich hätte das Tool vor ein paar Jahren schon gekannt, als ich zwei Nischenwebsites erstellt habe, die nicht von allzu großem Erfolg gekrönt waren. Vor kurzem habe ich mit dem KWFinder nochmals den Keyword-Check gemacht und da wurde mir klar, dass es für mich sehr schwierig gewesen wäre, unter die ersten Suchergebnisse zu kommen.
Weitere Tools von mangools
Neben dem KWFinder bietet mangools noch vier weitere Tools an, die man mit den gleichen Einschränkungen kostenlos nutzen kann.
SERPChecker
Das Tool SERPChecker hilft, organische Google-Suchergebnisse zu analysieren und herauszufinden, bei welchen Keywords man wo in den Ergebnissen platziert ist und wie das Ranking der Konkurrenz aussieht.
SERPWatcher
Der SERPWatcher ist ein Rank-Tracking-Tool, das dauerhaft die eigenen Website-Platzierungen, Ranking-Änderungen und Besucherzahlen aufzeichnet.
LinkMiner
Der LinkMiner analysiert Websites und Unterseiten und zeigt die Backlinks an, die diese aufweisen. Damit kann man auch herausfinden, wie viele Backlinks die Konkurrenz hat. Ich will mir dieses Tool für meinen Backlinkausbau demnächst genauer anschauen.
SiteProfiler
Der SiteProfiler ist das jüngste dieser hier genannten Tools, damit kann man Website-Traffic, Traffic-Quellen, Backlink-Profile, Konkurrenten und ähnliche Websites analysieren und auswerten.
Fazit
Mir gefällt der KWFinder als Keyword-Tool sehr gut, die eingeblendeten Werte lassen sich leicht und zielführend auswerten. Zwar ist die kostenlose Nutzung mit deutlichen Einschränkungen verbunden, dennoch reicht die Free-Version momentan für mich aus.
Ansonsten werde ich irgendwann den Basic-Tarif ins Auge fassen.