Günstige Baufinanzierung für Selbständige und Freelancer: Schwieriger als bei Angestellten und Beamten

Günstige Baufinanzierung für Selbständige und Freelancer

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Ein Hausbau bleibt immer noch ein großes finanzielles Projekt, das es zu stemmen gilt. Neben dem benötigten Eigenkapital von ca. 30 Prozent für eine solide Finanzierung muss man noch eine Bank finden, die dem Bauherrn ein Darlehen gewährt.

Und gerade hier wird es für Selbständige und Freelancer deutlich schwieriger, bei einer Bank einen hohen Kredit für dieses Vorhaben zu bekommen.

Der Grund: Da bei Angestellten und Beamten als Einkommensbeleg der Lohn- bzw. Gehaltszettel ausreicht, müssen Selbständige ihre Bilanzen als Absicherung vorlegen, was einen größeren Verwaltungsaufwand zur Folge hat. Außerdem ist die Selbständigkeit immer ein Risiko, sodass Banken nicht selten eine Insolvenz des Kreditnehmers während des Hausbaus befürchten und somit die Kreditrückzahlungen als gefährdet einstufen.

Wie findet man als Selbständiger das richtige Kreditinstitut

Man kann zur Hausbank gehen und sich dort über eine mögliche Baufinanzierung informieren, doch oft ist die eigene Bank nicht der günstigste Anbieter, weil diese nur die Produkte des eigenen Hauses anbietet.

Eine andere Möglichkeit ist es einen fachkundigen Direktfinanzierer zu kontaktieren, der alle Finanzierungsangebote der Banken sichtet und sich auch bei Förderprogrammen von Ländern und Kommunen auskennt.

Die Chancen auf einen Kredit steigen, wenn der Selbständige

  • seit mindestens drei Jahren selbständig ist,
  • wenn das Einkommen keine großen Schwankungen aufweist oder sogar von Jahr zu Jahr deutlich angestiegen ist,
  • und wenn er Bilanzen oder die Gewinn- und Verlustrechnung vorlegt.

Bei schwankenden Einkünften sowie rückläufigen Einnahmen muss man meistens mit einem Sicherheitsabschlag rechnen.

Mit diesen Regeln wird die Hausfinanzierung sicherer

Selbständige und Freelancer sollten wie alle anderen zukünftigen Bauherren die folgenden fünf Regeln für eine sichere Hausfinanzierung beachten.

#1 Eigenkapital einsetzen

Ohne Eigenkapital wird die Baufinanzierung zu gefährlich und zu teuer. Für eine solide Baufinanzierung sollte man mindestens 30 Prozent Eigenkapital einbringen, der Kreditanteil macht dann 70 Prozent aus.

Dadurch spart man Zinsen, denn auch in Zeiten von Niedrigzinsen fordert die Bank auf ein Hypothekendarlehen immer noch mehr Zinsen ein als man selbst auf sein Erspartes bekommt. Erspartes bunkern und stattdessen einen noch höheren Kredit aufnehmen bringt also nichts außer hohen Rückzahlungen.

#2 Die Nebenerwerbskosten richtig kalkulieren

Die Nebenerwerbskosten wie Notar, Grundbucheintrag, Grunderwerbssteuer und Makler bleiben beim Bauherren hängen und müssen zum Kaufpreis hinzugerechnet werden. Die Höhe dieser Kosten kann bis zu 16 Prozent der Kauf- oder Bausumme ausmachen.

#3 Eine hohe Tilgung ansetzen

Je höher die Tilgungsrate liegt, desto schneller ist das Darlehen zurückgezahlt und man spart einige Tausend Euro Zinsen. Eine Tilgungsrate von 2 Prozent wird von vielen Experten empfohlen.

#4 Eigenleistungen realistisch einschätzen

Wer beim Hausbau Eigenleistungen wie Tapezieren, Streichen, Parket und Fliesen verlegen ausführen will, sollte die Kostenersparnis realistisch einschätzen. Manche setzen diese viel zu hoch an, sodass als Folge nachfinanziert werden muss.

#5 Annuitätendarlehen vorziehen

Bei einem Annuitätendarlehen wird Monat für Monat eine feste Kreditsumme zurückgezahlt, bis das Darlehen ausläuft oder die Schuld getilgt ist. Andere Finanzierungsvarianten bringen nicht viel oder können sogar gefährlich sein, wie z. B. das Fremdwährungsdarlehen. Ändert sich der Wert der Fremdwährung zum Euro wird aus der Finanzierung ein unkalkulierbares Risiko.

Baufinanzierungsvergleich online durchführen

Wer einen Hausbau plant, kann vorab einen Baufinanzierungsvergleich im Internet durchführen. So findet man einen Baufinanzierungsrechner von baufi24.de, der einem in wenigen Schritten ein Finanzierungsangebot errechnet.

Die Berater von Baufi24 begleiten ihre Kunden auf dem Weg zur Wunschimmobilie, entwickeln Finanzierungsangebote und optimale Finanzierungsstrategien für die Baufinanzierung.

Die Baufi24-Berater sind von den Industrie- und Handelskammern geprüft und zugelassen. Da sie an kein Kreditinstitut gebunden sind, können sie die Verträge individuell auf die Kundenbedürfnisse gestalten.

Auf dem Baufi24-Onlineportal findet man neben Kreditrechner, Baufinanzierungs- und anderen Rechnern mehr als 400 Anbieter für Baufinanzierungsleistungen, deren Leistungen man miteinander vergleichen kann. Auf diese Art und Weise können Immobilieninteressierte recht unkompliziert den für sie passenden Kredit finden.

Wichtige Eckpunkte für das Gespräch mit Baufinanzierern

Auf folgende Punkte sollte man in seinem Gespräch mit einem Baufinanzierer eingehen:

  • Ist der Berater ein Experte in diesem Gebiet?
  • Darlehenslaufzeit: Ist länger wirklich immer besser?
  • Sondertilgungenbedenken
  • Höhe der monatlichen Tilgung klären
  • Nach Förderprogrammen fragen (KfW, Bafa, kommunale Programme etc.)
  • Individuelle Lebensplanung berücksichtigen: Wie flexibel lässt sich der Vertrag bezüglich Tilgung und Sondertilgung gestalten?

Fazit

Für Selbständige ist es wesentlich schwerer, an eine eigene Immobilie zu kommen, sei es nun durch Kauf oder Eigenbau, aber auch nicht unmöglich.

Für das zu finanzierende Kreditinstitut ist es von Wichtigkeit, ob der Selbständige schon über längere Zeit seine Einnahmen erwirtschaftet, diese Einnahmen stabil sind und der Selbständige das Objekt finanzieren kann. Eventuell muss man mit Risikozuschlägen rechnen.

Was die Förderprogramme angeht, diese stehen auch Unternehmern zur Verfügung.

(Bildquelle Artikelanfang: © 2211438 /Pixabay.com)

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