Nibble Finance: Vorstellung der neuen P2P-Plattform

P2P-Platt­for­men gibt es eini­ge im Inter­net, Bon­do­ra und Min­tos sind die bekann­tes­ten und eta­blier­tes­ten. Seit Anfang 2020 ist mit Nib­ble Finan­ce (oder nur kurz: Nib­ble) eine wei­te­re P2P-Platt­form hinzugekommen.

Nib­ble – für deut­sche Ohren etwas selt­sam klin­gend, bedeu­tet auf Eng­lisch „knab­bern“ oder „naschen“ – wur­de im Febru­ar 2020 gegrün­det und ver­gibt alter­na­ti­ve Kre­di­te, so wie auch die oben genann­ten Finanz­platt­for­men. Nib­ble gehört zur IT Smart Finan­ce, die schon seit 2014 Fin­Tech-Pro­duk­te entwickelt.

Joy­mo­ney, ein Part­ner von IT Smart Finan­ce, ist haupt­ver­ant­wort­lich für die Kre­dit­ver­ga­be. Die­se Mikro­kre­di­te wer­den dann auf der Platt­form in inves­tier­ba­re P2P-Kre­di­te umge­wan­delt, die mit Rück­k­auf­ga­ran­tie aus­ge­stat­tet sind, so sind jeden­falls die Anga­ben von Nibble.

Die Platt­form arbei­tet nach est­ni­schem Recht mit einer juris­ti­schen Adres­se in Tal­linn, Est­land, wäh­rend das Team phy­sisch von Bar­ce­lo­na aus agiert.

Investieren auf Nibble

Du kannst als Pri­vat­per­son Geld auf Nib­ble inves­tie­ren, genau­er gesagt in P2P-Kre­di­te der IT Smart Finan­ce. Ab einem Betrag von 10 Euro ist dies schon mög­lich. Die Maxi­mal­hö­he von monat­li­chen Ein­zah­lun­gen liegt bei 10.000 Euro.

Es sind zwei ver­schie­de­ne Kre­dit­ar­ten zu unterscheiden:

  • Kurz­lau­fen­de Kre­di­te mit Bei­trä­gen zwi­schen 50 und 500 Euro und einer Lauf­zeit von 5 bis 30 Tagen
  • Raten­kre­di­te mit einem Betrag bis zu 1000 Euro und einer Lauf­zeit von bis zu 3 Monaten

Die Kre­dit­neh­mer kom­men aus­schließ­lich aus den GUS-Staa­ten, Spa­ni­en sowie Mexiko.

Nib­ble betont auf sei­nem Por­tal, dass die P2P-Kre­di­te mit einer Rück­k­auf­ga­ran­tie aus­ge­stat­tet sind. Das bedeu­tet, dass ein Kre­dit von Nib­ble abge­löst und dei­ne Inves­ti­ti­on ein­schließ­lich Zin­sen dir gut­ge­schrie­ben wird, soll­te der Kre­dit­ge­ber nicht mehr sei­ne Raten zurück­zah­len können.

Als Ren­di­te wer­den stol­ze 14 Pro­zent ver­spro­chen. Ob die­ser Wert wirk­lich erreicht wird, kann ich selbst nicht beur­tei­len. Auch ist die Platt­form noch nicht lan­ge aktiv, sodass Lang­zeit­er­fah­run­gen kaum vor­han­den sind.

Bis jetzt (Stand: 2. Sep­tem­ber 2020) wur­den 6.275 Kre­di­te mit einem Volu­men von knapp 280.000 Euro über Nib­ble abge­wi­ckelt, was für den kur­zen Zeit­raum von sie­ben Mona­ten nicht schlecht ist, aber wenig gegen­über den ande­ren gro­ßen Plattformen.

Im Ver­gleich dazu hat Bon­do­ra aller­dings schon 379 Mil­lio­nen Euro inves­tiert, man muss aber sagen, dass die­se Platt­form seit 2009 existiert.

Registrierung auf Nibble und die erste Investition

Falls du auf Nib­ble inves­tie­ren willst, musst du voll­jäh­rig sein und wahr­schein­lich über ein euro­päi­sches Bank­kon­to ver­fü­gen. Die zwei­te Bedin­gung dürf­te dem Anti-Geld­wä­sche-Gesetz geschul­det sein. Nähe­res zu die­sem Gesetz fin­dest du auf Finanzscou​t24​.de.

Anmeldeprozess

Der Regis­trie­rungs­pro­zess ist sehr ein­fach. Du brauchst nur dei­nen Vor­na­men und eine E‑Mail-Adres­se ein­zu­tra­gen. Falls dir ein Pro­mo­code vor­liegt, kannst du die­sen in das ent­spre­chen­de Feld eintragen.

Wei­te­re Daten wer­den spä­ter bei einer Iden­ti­täts­über­prü­fung abgefragt.

Du erhältst eine E‑Mail, in der du einen Bestä­ti­gungs­link ankli­cken musst, dann geht es zum nächs­ten Schritt, dei­ner Identitäts-Verifizierung.

Hier musst du wei­te­re Anga­ben über dich machen, dei­ne Aus­weis­num­mer ein­tra­gen sowie ein­ge­scann­te Fotos dei­nes Per­so­nal­aus­wei­ses und ein Pass­fo­to hochladen.

Lei­der kann es vor­kom­men, dass die Doku­men­te vom Sys­tem nicht rich­tig erkannt und somit abge­lehnt wer­den. Dann bleibt dir nichts ande­res übrig, als den Nib­ble-Sup­port zu kontaktieren.

Der Veri­fi­zie­rungs­pro­zess beginnt damit, dass nach einer Web­ka­me­ra gesucht wird. Ohne die­se kann der Pro­zess nicht wei­ter­ge­führt werden.

Die erste Investition

Die Ober­flä­che von Nib­ble ist wirk­lich sehr struk­tu­riert und über­sicht­lich. Für deut­sche Nut­zer gibt es die Ober­flä­che auf Deutsch, neben Eng­lisch, Ita­lie­nisch, Spa­nisch und Russisch.

Genau­so sim­pel geht auch das Inves­tie­ren von­stat­ten. Vor­ab: Dir ist es (noch) nicht mög­lich, manu­ell in Kre­di­te zu inves­tie­ren. Das Gan­ze läuft auto­ma­tisch ab.

Bevor der Auto-Invest star­tet, kannst du unter „Port­fo­lio erstel­len“ ein paar Ein­stel­lun­gen vornehmen:

  • Geld­be­trag:Wie viel willst Du anlegen?
  • Monat­li­che Auf­la­dung:Hier kannst Du fest­le­gen, wie viel Kapi­tal monat­lich zu dei­nem Port­fo­lio hin­zu­ge­fügt wer­den soll.
  • Inves­ti­ti­ons­dau­er:Wie lan­ge willst Du in die­ses Port­fo­lio inves­tie­ren? Die Inves­ti­ti­ons­lauf­zeit liegt zwi­schen 3 und 60 Monaten.
  • Gewin­ne wie­der anle­gen:Sol­len Erträ­ge und Zin­sen auto­ma­tisch reinves­tiert wer­den? Es ist zu emp­feh­len, die­se Opti­on zu akti­vie­ren, um vom Zin­ses­zins­ef­fekt zu profitieren.

Nibble Invest

Wie du siehst, ist der Inves­ti­ti­ons­pro­zess sehr sim­pel gehalten.

An den Reg­lern kannst du tes­ten, wie sich eine bestimm­te Inves­ti­ti­on über eine Inves­ti­ti­ons­dau­er ent­wi­ckeln wird. Womög­lich ein Anreiz, eine ers­te Inves­ti­ti­on auf Nib­ble zu star­ten bzw. bie­tet die­se Simu­la­ti­on einen Aus­blick auf mög­li­che Renditen.

Du kannst auf Nib­ble nicht nur ein Port­fo­lio anle­gen, son­dern meh­re­re, sodass du im Lau­fe der Zeit dei­ne per­sön­li­che Anla­ge­stra­te­gie ermit­teln kannst.

Die genann­ten 14 Pro­zent Zin­sen per annum soll­test du mit Vor­sicht genie­ßen. Ich den­ke, die durch­schnitt­li­che Ren­di­te wird in den nächs­ten Mona­ten dar­un­ter lie­gen. Eben­so ist die augen­blick­li­che Coro­na-Situa­ti­on für P2P-Kre­di­te sicher­lich ein Unsicherheitsfaktor.

Lei­der ist es auf Nib­ble nicht mög­lich zu über­prü­fen, in wel­che Kre­di­te man investiert.

Einzahlung und Auszahlung von Investitionen

Das Ein­zah­len läuft eben­falls unkom­pli­ziert ab. Von Nib­ble bekommst du eine Kon­to­num­mer mit einem Betreff, der bei der Über­wei­sung als Ver­wen­dungs­zweck ein­ge­tra­gen wird.

Eine Aus­zah­lung ist nur auf das Kon­to mög­lich, über das du auch die Ein­zah­lung getä­tigt hast. Bei Über­wei­sun­gen fal­len kei­ne Gebüh­ren an.

Fazit

Nach die­ser Vor­stel­lung der noch jun­gen P2P-Platt­form Nib­ble bleibt die Fra­ge im Raum ste­hen, wie seri­ös die Platt­form ist. Dazu kann ich nichts Erhel­len­des sagen, denn die Finanz­platt­form exis­tiert erst seit weni­gen Mona­ten (Febru­ar 2020).

Auf den ers­ten Blick macht sie einen seriö­sen und auf­ge­räum­ten Ein­druck, doch davon kann man nicht unbe­dingt auf Ver­läss­lich­keit schlie­ßen. Ande­rer­seits haben auch die eta­blier­ten Platt­for­men wie Bon­do­ra und Min­tos irgend­wann klein ange­fan­gen und wur­den in ihren Anfän­gen kri­ti­scher beur­teilt als heute.

Wie sicher P2P-Kre­di­te auf Nib­ble sind, weiß ich nicht. Zwar wirbt die Finanz­platt­form mit einer Rück­k­auf­ga­ran­tie. Soll­te also der Kre­dit­neh­mer sei­ne Kre­dit­ra­ten nicht zurück­zah­len kön­nen, kauft Nib­ble dir die aus­ge­fal­le­nen Kre­di­te ab und erstat­tet dir dei­ne Inves­ti­ti­on und auch dei­ne Zinsausfälle.

Das klingt sehr gut und ohne jeg­li­ches Risi­ko. Doch du musst beden­ken, dass P2P-Kre­di­te gene­rell ein risi­ko­be­haf­te­tes Invest­ment sind und auch blei­ben, sodass for­mu­lier­te Garan­tien poten­zi­el­le Inves­to­ren beru­hi­gen sol­len. Das gilt nicht nur für Nib­ble, son­dern für alle P2P-Plattformen.

Ich wür­de auf Nib­ble zuerst ein­mal einen klei­nen Betrag inves­tie­ren und sehen, wie sich die Ren­di­te und die Platt­form selbst ent­wi­ckeln. Dann kann man immer noch grö­ße­re Inves­ti­tio­nen durchführen.

Falls du dich auf der Platt­form anmel­den und dort inves­tie­ren willst, kannst du dich über My Nib­ble registrieren.

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