So bereitest du dich als Existenzgründer und Selbständiger auf das Bankgespräch vor

Inhalt zuletzt aktua­li­siert: 3. Mai 2021

Der Weg in die Selbst­stän­dig­keit bzw. eine eige­ne Exis­tenz­grün­dung ist mit zahl­lo­sen Auf­ga­ben und Her­aus­for­de­run­gen ver­bun­den. An ers­ter und vor allem an wich­tigs­ter Stel­le steht neben dem stim­mi­gen Kon­zept die Unternehmensfinanzierung.

Wie du an das benö­tig­te Start­ka­pi­tal für dein Unter­neh­men kom­men kannst und wie du dich rich­tig auf das Gespräch mit der Bank vor­be­rei­ten kannst, erfährst du nachfolgend.

Nach dem ersten Kontakt

Im ers­ten Schritt steht die Kon­takt­auf­nah­me zu einer Bank, wor­auf im Anschluss dann meist ein Bank­ge­spräch ver­ein­bart wird.

Du soll­test inner­halb die­ses Gesprä­ches ermit­teln, ob die­se Bank die für dich rele­van­ten Dienst­leis­tun­gen über­haupt anbie­tet und wie sich die Qua­li­tät der Bera­tung dar­stellt. Stimmt die Che­mie zwi­schen dem Bank­be­ra­ter und dir?

Zudem zeigt das Gespräch mit der Bank, ob die­se bereit ist, dich bei der Finan­zie­rung, z. B. durch einen För­der­kre­dit, zu unter­stüt­zen. Besteht Aus­sicht auf einen Kon­to­kor­rent­kre­dit? Die Bank­be­zie­hung basiert dabei auf ein Geschäftskonto.

Wie du das Gespräch mit der Bank entsprechend vorbereitest und durchführst

Ein erfolg­rei­ches Unter­neh­men hat oft­mals als Fun­da­ment ein Kre­dit­in­sti­tut mit einer intak­ten Geschäfts­be­zie­hung im Hin­ter­grund. Dabei spielt es kei­ne Rol­le, ob es sich um öffent­li­che För­der­mit­tel, einen Kon­to­kor­rent­kre­dit oder den Erhalt von Start­ka­pi­tal für dei­ne Exis­tenz­grün­dung handelt.

Begin­nen soll­test du daher mit der Recher­che nach der rich­ti­gen Bank. Im Inter­net kannst du die jewei­li­gen Ban­ken bereits auf Herz und Nie­ren prüfen.

Wie sehen aktu­ell dei­ne Kon­di­tio­nen für dein Bank­kon­to aus, wer­den zusätz­li­che Leis­tun­gen im Rah­men dei­nes Geschäfts­kon­tos ange­bo­ten und wie ver­hält es sich mit den Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten, wenn du einen Kre­dit in Anspruch neh­men möch­test?

All die­se Fra­gen sind sehr wich­tig für dich und dei­ne Exis­tenz­grün­dung. Berück­sich­ti­ge sie also direkt zu Beginn dei­nes Vorhabens.

Was das Gespräch mit der Bank für dich als Gründer bedeutet

Das Gespräch mit der Bank soll­test du als Grund­stein für eine dau­er­haf­te und effek­ti­ve Part­ner­schaft mit dem Bank­in­sti­tut anse­hen. Gegen­sei­ti­ges Ver­trau­en, opti­ma­le Kre­dit­kon­di­tio­nen und hilf­rei­che Tipps von dei­nem Bank­be­ra­ter spie­len dabei eine eben­so wich­ti­ge Rol­le für dich als Gründer.

Auf­grund der Ver­ein­heit­li­chung der Kre­dit­prü­fung ban­ken­weit mit­tels des Rating­ver­fah­rens kommt es teil­wei­se zu einer stan­dar­di­sier­ten Ent­schei­dung für die Zu- oder Absa­ge einer Kreditanfrage.

Auch kannst du bei die­sem Anbie­ter einen schuf­afrei­en Kre­dit erhal­ten. Es ist daher sehr vor­ran­gig, dass du den qua­li­ta­ti­ven und auch quan­ti­ta­ti­ven Anfor­de­run­gen der aus­er­wähl­ten Bank erfüllst. Wel­che Bank für dich aber die Bes­te ist, hängt davon ab, ob sie an dei­ne Geschäfts­idee glaubt.

Das Gespräch mit der Bank — aber welche?

Die Aus­wahl der Bank ist kein leich­tes Unter­fan­gen und egal, für wel­che Bank du dich ent­schei­dest, die gründ­li­che Vor­be­rei­tung auf das Gespräch ist das A und O. Des Wei­te­ren wäre es rat­sam, wenn du mit unter­schied­li­chen Ban­ken Gesprä­che führst.

So bekommst du zum einen ein Gefühl für die Che­mie zwi­schen dir und dem Bank­be­ra­ter und zum ande­ren erfährst du wich­ti­ge Din­ge zu den Kon­di­tio­nen und den ver­schie­de­nen Leis­tungs­ka­ta­lo­gen. Zie­he für die Aus­wahl der Bank­ge­sprä­che fol­gen­de Eck­punk­te in Betracht:

  • Wel­che Kre­dit­in­sti­tu­te befin­den sich in dei­ner unmit­tel­ba­ren Umgebung?
  • Wel­che Kre­dit­in­sti­tu­te sind auf dei­ne Bran­che spezialisiert?
  • Was möch­te das Kre­dit­in­sti­tut in dem Gespräch alles wissen?
  • Wel­ches Kre­dit­in­sti­tut ist dir emp­foh­len wor­den und warum?

Für die Vor­be­rei­tung zum Gespräch mit der Bank soll­test du unter ande­rem die­se Ele­men­te vor­be­rei­tet haben:

  • Kurz­prä­sen­ta­ti­on zu dei­nem Busi­ness­plan
  • Auf­stel­lung etwa­iger Sicher­hei­ten, sofern vorhanden
  • vor­ab bank­üb­li­che Fach­be­grif­fe, wie z. B. Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung, verinnerlichen
  • Bereit­hal­ten von Brancheninformationen
  • Vor­be­rei­tung auf gewöhn­li­che und unge­wöhn­li­che Fra­gen sei­tens der Bank

Was du zusätzlich bei dem Gespräch mit der Bank noch berücksichtigen solltest

Du musst dich selbst­ver­ständ­lich vor dem eigent­li­chen Ter­min zum Gespräch dar­über infor­mie­ren, was der Fach­be­ra­ter von dir an Unter­la­gen haben bzw. ein­se­hen möchte.

Du kannst den Fach­be­ra­ter auch vor­ab fra­gen, ob du ihm schon vor dem Gesprächs­ter­min Unter­la­gen ein­rei­chen kannst oder sollst. Bereits vor der Ver­ein­ba­rung eines Ter­mins soll­test du dich mit dem Fach­be­ra­ter in Ver­bin­dung set­zen und dir Aus­kunft über aktu­el­le Kon­di­tio­nen geben lassen.

Nach den diver­sen Gesprä­chen mit den Ban­ken soll­test du die erhal­te­nen Ange­bo­te mit­ein­an­der vergleichen.

Die Füh­rung eines Pro­to­kolls kann dir dabei hel­fen, Beson­der­hei­ten und dei­ne eige­nen Wahr­neh­mun­gen und Emp­fin­dun­gen zur jewei­li­gen Bank fest­zu­hal­ten. Du kannst hier zudem alle genann­ten Fris­ten auf­schrei­ben und was du noch an Unter­la­gen nach­rei­chen sollst und vor allem bis wann.

Zudem kön­nen dir die gemach­ten Noti­zen im Anschluss dabei hel­fen, dei­ne fina­le Ent­schei­dung zu tref­fen. Ach­te aller­dings dar­auf, dass du bei dem Gespräch mit der Bank nicht über­heb­lich wirkst und gehe auf jede gestell­te Fra­ge des Fach­be­ra­ters ein. Ant­wor­te klar und strukturiert.

Uto­pien, Wunsch­zet­tel und ande­re Träu­me­rei gehö­ren nicht in ein Gespräch dazu. Kon­zen­trie­re dich eher auf die Zah­len und Fakten.

Lerne aus den Gesprächen mit den Kreditinstituten

Ein Bank­ge­spräch ist eigent­lich nichts ande­res wie ein Vor­stel­lungs­ge­spräch. Neigt sich ein Bank­ge­spräch dem Ende zu, scheue dich nicht, den Bank­be­ra­ter nach sei­nem per­sön­li­chen Ein­druck zu fragen.

Sicher­lich ent­schei­det der Fach­be­ra­ter nicht allein über dein Anlie­gen, den­noch hat er auf­grund sei­ner täg­li­chen Arbeit über Jah­re hin­weg sehr viel Erfah­rung sam­meln kön­nen. Im Zwei­fel kannst du von sei­nem per­sön­li­chen Ein­druck für das nächs­te anste­hen­de Gespräch mit einer Bank etwas lernen.

Wenn es zu einer Ablehnung kommt – Was kannst du tun?

Soll­te es zu einer Absa­ge kom­men, dann soll­test du den Fach­be­ra­ter auf jeden Fall nach den Grün­den befragen.

In vie­len Fäl­len beruht die Ent­schei­dung näm­lich gar nicht auf­grund des Antrag­stel­lers, son­dern ist viel­mehr eine geschäfts­po­li­ti­sche Ent­schei­dung. Hat es aber doch an dir gele­gen, dann kannst du zu min­des­tens von dei­nem Kon­zept die Schwach­stel­len erfahren.

Für das nächs­te Bank­ge­spräch hast du dann die Mög­lich­keit, jene Lücken zu schließen.

Fazit

Ein Gespräch mit einem Kre­dit­in­sti­tut ist immer eine auf­re­gen­de Sache. Die Ner­ven sind ange­spannt und die Ner­vo­si­tät tut ihr Übri­ges dazu.

Du musst aber nicht vor Ehr­furcht ver­sin­ken, son­dern soll­test dir stets vor Augen hal­ten, dass die Bank dir das Geld nicht schenkt, son­dern gegen Zin­sen leiht.

Den­noch sind Ban­ken offen gegen­über einer Kre­dit­ver­ga­be, sofern der Busi­ness­plan und die Idee über­zeu­gend sind. Außer­dem wer­den sie an dir auch wei­te­res Geld ver­die­nen, wenn es zu einer erfolg­rei­chen Geschäfts­be­zie­hung kommt.

Wenn du dei­ne Geschäfts­idee und dei­ne Zah­len selbst­be­wusst der Bank vor­trägst, wird dir die Bank auch einen Fir­men­kre­dit gewäh­ren. Sofern es doch zu einer Absa­ge kom­men soll­te, kannst du bei wei­te­ren Ban­ken anfragen.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © raw­pi­xel /Pixabay.com)

1 Gedanke zu „So bereitest du dich als Existenzgründer und Selbständiger auf das Bankgespräch vor“

  1. Ich sel­ber fin­de es immer sehr hei­kel, sich auf Ban­ken zu ver­las­sen und für eine Selb­stän­dig­keit Kre­di­te in Anspruch zu neh­men, die man evtl. spä­ter nicht mehr zurück­zah­len kann. Natür­lich ist es bei grö­ße­ren Inves­ti­tio­nen nicht anders mach­bar, aber ich wür­de in ers­ter Linie immer erst ver­su­chen, ander­wei­tig an Geld zu kom­men oder es zu ver­die­nen evtl. mit einem klei­ne­ren Unter­neh­men begin­nen. Von Ban­ken abhän­gig zu sein ist ein gro­ßes Risiko.

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