Der ers­te Schritt zur Exis­tenz­grün­dung — kei­ne Angst vorm Businessplan

Der erste Schritt zur Existenzgründung - keine Angst vorm Businessplan

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Als ich vor gut ein­ein­halb Jah­ren den Schritt in die Selb­stän­dig­keit wag­te, stand auch vor mir die uner­freu­li­che Pflicht, einen Busi­ness­plan zu schrei­ben, denn ich bean­trag­te damals den Exis­tenz­grün­dungs­schuss über die Arbeits­agen­tur. Und somit muss­te ich ein schrift­lich ver­fass­tes Geschäfts­kon­zept vorlegen.

Ganz ehr­lich, ich habe mich wirk­lich davor gefürch­tet, die­sen Geschäfts­plan zu schrei­ben. Doch letzt­end­lich ging das Ver­fas­sen aber deut­lich schnel­ler und unkom­pli­zier­ter als ich am Anfang ver­mu­tet hatte.

Defi­ni­ti­on eines Businessplans

Ein Busi­ness­plan (Geschäfts­plan oder ‑kon­zept) ist ein Arbeits­pa­pier, in dem alle Zie­le und Stra­te­gien eines Unter­neh­mens mit den grund­sätz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen, Pla­nun­gen und Maß­nah­men für einen bestimm­ten Zeit­rah­men ent­hal­ten sind.

Er soll­te in die fol­gen­den vier Tei­le geglie­dert sein:

  1. Geschäfts­be­schrei­bung
  2. Inves­ti­ti­ons­pla­nung
  3. Ren­ta­bi­li­täts­vor­schau (Gewinn- und Verlust-Planung)
  4. Liqui­di­täts­pla­nung

Ein­mal hat der Busi­ness­plan die Auf­ga­be, poten­zi­el­le Kapi­tal­ge­ber für das Kon­zept zu über­zeu­gen und im unter­neh­mens­in­ter­nen Bereich bil­det er die Basis für zukünf­ti­ge Stra­te­gie- und Planungsvorhaben.

Das klingt natür­lich alles rela­tiv kom­pli­ziert, doch wenn Sie sich vor dem Ver­fas­sen des Plans genü­gend Infor­ma­tio­nen ein­ho­len — und auch dafür ist das Inter­net eine immens wich­ti­ge und umfas­sen­de Quel­le -, dann lich­ten sich die anfäng­li­chen Schwierigkeiten.

Mög­li­che Auf­tei­lung eines Businessplans

Denn wer nur einen Ein­mann- oder Einfrau­be­trieb (so wie ich) plant, für den ist das Erstel­len eines Busi­ness­plans (und damit die Tei­le Inves­ti­ti­ons­pla­nung, Ren­ta­bi­li­tät und Liqui­di­täts­pla­nung) über­schau­ba­rer zu gestal­ten als jemand, der ein kapi­tal­in­ten­si­ves Unter­neh­men mit meh­re­ren Mit­ar­bei­tern gründet.

So umfass­te mein Busi­ness­plan gera­de mal fünf Sei­ten und er wur­de vom Steu­er­be­ra­ter für gut befun­den. Außer­dem gestal­te­te ich mein Geschäfts­kon­zept klein­schrit­ti­ger als die oben genann­te Auf­bau­emp­feh­lung. Die­se Glie­de­rung bekam ich als Vor­la­ge von dem Exis­tenz­grün­dungs­bü­ro der Agen­tur für Arbeit.

Im ers­ten Teil, der Zusam­men­fas­sung (auch exe­cu­ti­ve sum­ma­ry genannt), habe ich mei­ne Geschäfts­idee genau beschrie­ben und mei­ne ein­zel­nen Dienst­leis­tun­gen kon­kret vorgestellt.

Unter Punkt zwei — Grün­der­per­son — beschrieb ich mei­nen Kennt­nis­stand bezüg­lich mei­nes IT-Wis­sens und wel­che Fort­bil­dun­gen, die für mei­ne Selb­stän­dig­keit sinn­voll waren, ich schon absol­viert hatte.

Die wei­te­ren Punk­te lauteten:

3. Produkt/​Leistung
4. Markt­si­tua­ti­on /​Konkurrenz
5. Rechtsform
6. Mar­ke­ting (Preis­ge­stal­tung, Gestal­tung der Werbung)
7. Ver­si­che­run­gen und Mitgliedschaften
8. Steuern
9. Chan­cen und Risiken
10. Finan­zie­rung /​Planrechnung (Auf­lis­tung des Kapi­tal­be­darfs in der Startphase)
11. Finan­zie­rungs­plan (Ver­fü­ge ich über Eigen­ka­pi­tal? Benö­ti­ge ich Fremd­ka­pi­tal? Geplan­te Ein­nah­men, monat­li­che Ausgaben)

Deck­blatt, Inhalts­ver­zeich­nis und mein tabel­la­ri­scher Lebens­lauf als Anhang kom­plet­tier­ten mei­nen Businessplan.

Von den oben genann­ten Punk­ten waren die Punk­te 6, 10 und 11 am umfang­reichs­ten, wobei ich aller­dings kei­nen genau­en Liqui­di­täts- und Ren­ta­bi­li­täts­plan mach­te. Denn die­se Über­sicht erstell­te mein Steu­er­be­ra­ter, den man bei der Bean­tra­gung von För­der­gel­dern wie dem Exis­tenz­grün­dungs­zu­schuss für die Erstel­lung bestimm­ter Doku­men­te und Über­sich­ten ohne­hin braucht.

Kos­ten­lo­se und kos­ten­pflich­ti­ge Busi­ness­plan-Vor­la­gen im Internet

Sie fin­den im Inter­net zahl­rei­che kos­ten­lo­se Mus­ter und Vor­la­gen für die Erstel­lung Ihres Busi­ness­plans, an denen Sie sich sehr gut ori­en­tie­ren können.

Hier nen­ne ich Ihnen ein paar sehr gute Quellen:

Auf dem Exis­tenz­grün­dungs­por­tal des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Tech­no­lo­gie fin­den Sie eini­ge Busi­ness­plan-Bei­spie­le als PDF zum Down­load sowie wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Inhalts- und Form­ge­stal­tung eines Busi­ness­plans und Wich­ti­ges zum Finanzplan.

Vie­le Län­der-IHKs haben auf ihrer Web­site einen Busi­ness­plan zum Down­load. Auch da lohnt es sich, immer mal wie­der auf die­sen Sei­ten vorbeizuschauen.

Auf Businessplan4u kön­nen Sie sich einen Bei­spiel­busi­ness­plan über das News­let­ter­for­mu­lar zusen­den las­sen. Auf der Sei­te wer­den Sie auch noch wei­ter fün­dig. Businessplan4u bie­tet zahl­rei­che Busi­ness­plä­ne für kon­kre­te Geschäfts­be­rei­che an, die aller­dings kos­ten­pflich­tig (39,30 €) sind. Im Lie­fer­um­fang sind dann Busi­ness­plan und Finanz­plan enthalten.

Eben­falls kos­ten­pflich­ti­ge Vor­la­gen sowie Mus­ter stellt Ihnen exist­x­ch­an­ge ab 14,90 € zur Verfügung.

Busi­ness­plan Online-Tools

Auch emp­feh­lens­wert sind ver­schie­de­ne Online-Tools, mit denen Sie Ihren Busi­ness­plan online erstel­len können.

So kön­nen Sie mit dem kos­ten­lo­sen Busi­ness­plan-Tool der Unter​neh​mens​welt​.de das Grund­ge­rüst für Ihren Busi­ness­plan ein­fach selbst erstel­len. Die­ses Tool ist für För­der­pro­gram­me der Agen­tur für Arbeit (wie z. B. Grün­dungs­zu­schuss) oder für klei­ne­re Finan­zie­run­gen und Zuschüs­se geeignet.

Busi­ness-Con­zept bie­tet eben­falls ein Busi­ness­plan-Tool. Die­ses ist vor allem für Exis­tenz­grün­der, die aus ALGI oder einem Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis her­aus grün­den wol­len. Nach Aus­fül­len des Online-Fra­ge­bo­gens erstel­len die Mit­ar­bei­ter von Busi­ness-Con­zept kos­ten­los Ihren indi­vi­du­el­len Busi­ness­plan mit einer Ren­ta­bi­li­täts­vor­schau. Den Plan erhal­ten Sie nach unge­fähr zwei Tagen per E‑Mail.

Lex­wa­re, das Frei­bur­ger Soft­ware­un­ter­neh­men, bie­tet auf sei­nem Online­por­tal www​.lex​wa​re​-exis​tenz​gruen​der​.de ein inter­ak­ti­ves Online­werk­zeug, mit des­sen Hil­fe Sie Ihren Busi­ness­plan sowie einen genau­en Finan­zie­rungs­plan erstel­len kön­nen. Mit Hil­fe­tex­ten wer­den Sie Schritt für Schritt durch die Anwen­dung gelei­tet. Der fer­ti­ge Busi­ness­plan kön­nen Sie sich als PDF-Doku­ment her­un­ter­la­den oder auch zur Kon­trol­le an Ihren Steu­er­be­ra­ter wei­ter sen­den. Der Busi­ness­plan lässt sich nach der Erstel­lung auch noch abän­dern und erweitern.

Neben den oben genann­ten Ange­bo­ten fin­den Sie zahl­rei­che wei­te­re Dienst­leis­ter im Inter­net, die Ihnen Ihren Busi­ness­plan gegen Bezah­lung ver­fas­sen. Die­ser Ser­vice schließt ein per­sön­li­ches Infor­ma­ti­ons­ge­spräch mit ein.

Viel Erfolg beim Ver­fas­sen Ihres Businessplans

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © ger­alt /Pixabay.com)

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