Der erste Schritt zur Existenzgründung – keine Angst vorm Businessplan

Der erste Schritt zur Existenzgründung - keine Angst vorm Businessplan

Lesedauer: 3 Minuten
Artikel zuletzt aktualisiert: 12. Oktober 2023

Als ich vor gut eineinhalb Jahren den Schritt in die Selbständigkeit wagte, stand auch vor mir die unerfreuliche Pflicht, einen Businessplan zu schreiben, denn ich beantragte damals den Existenzgründungsschuss über die Arbeitsagentur. Und somit musste ich ein schriftlich verfasstes Geschäftskonzept vorlegen.

Ganz ehrlich, ich habe mich wirklich davor gefürchtet, diesen Geschäftsplan zu schreiben. Doch letztendlich ging das Verfassen aber deutlich schneller und unkomplizierter als ich am Anfang vermutet hatte.

Definition eines Businessplans

Ein Businessplan (Geschäftsplan oder -konzept) ist ein Arbeitspapier, in dem alle Ziele und Strategien eines Unternehmens mit den grundsätzlichen Voraussetzungen, Planungen und Maßnahmen für einen bestimmten Zeitrahmen enthalten sind.

Er sollte in die folgenden vier Teile gegliedert sein:

  1. Geschäftsbeschreibung
  2. Investitionsplanung
  3. Rentabilitätsvorschau (Gewinn- und Verlust-Planung)
  4. Liquiditätsplanung

Einmal hat der Businessplan die Aufgabe, potenzielle Kapitalgeber für das Konzept zu überzeugen und im unternehmensinternen Bereich bildet er die Basis für zukünftige Strategie- und Planungsvorhaben.

Das klingt natürlich alles relativ kompliziert, doch wenn Sie sich vor dem Verfassen des Plans genügend Informationen einholen – und auch dafür ist das Internet eine immens wichtige und umfassende Quelle -, dann lichten sich die anfänglichen Schwierigkeiten.

Mögliche Aufteilung eines Businessplans

Denn wer nur einen Einmann- oder Einfraubetrieb (so wie ich) plant, für den ist das Erstellen eines Businessplans (und damit die Teile Investitionsplanung, Rentabilität und Liquiditätsplanung) überschaubarer zu gestalten als jemand, der ein kapitalintensives Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern gründet.

So umfasste mein Businessplan gerade mal fünf Seiten und er wurde vom Steuerberater für gut befunden. Außerdem gestaltete ich mein Geschäftskonzept kleinschrittiger als die oben genannte Aufbauempfehlung. Diese Gliederung bekam ich als Vorlage von dem Existenzgründungsbüro der Agentur für Arbeit.

Im ersten Teil, der Zusammenfassung (auch executive summary genannt), habe ich meine Geschäftsidee genau beschrieben und meine einzelnen Dienstleistungen konkret vorgestellt.

Unter Punkt zwei – Gründerperson – beschrieb ich meinen Kenntnisstand bezüglich meines IT-Wissens und welche Fortbildungen, die für meine Selbständigkeit sinnvoll waren, ich schon absolviert hatte.

Die weiteren Punkte lauteten:

3. Produkt/Leistung
4. Marktsituation /Konkurrenz
5. Rechtsform
6. Marketing (Preisgestaltung, Gestaltung der Werbung)
7. Versicherungen und Mitgliedschaften
8. Steuern
9. Chancen und Risiken
10. Finanzierung /Planrechnung (Auflistung des Kapitalbedarfs in der Startphase)
11. Finanzierungsplan (Verfüge ich über Eigenkapital? Benötige ich Fremdkapital? Geplante Einnahmen, monatliche Ausgaben)

Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und mein tabellarischer Lebenslauf als Anhang komplettierten meinen Businessplan.

Von den oben genannten Punkten waren die Punkte 6, 10 und 11 am umfangreichsten, wobei ich allerdings keinen genauen Liquiditäts- und Rentabilitätsplan machte. Denn diese Übersicht erstellte mein Steuerberater, den man bei der Beantragung von Fördergeldern wie dem Existenzgründungszuschuss für die Erstellung bestimmter Dokumente und Übersichten ohnehin braucht.

Kostenlose und kostenpflichtige Businessplan-Vorlagen im Internet

Sie finden im Internet zahlreiche kostenlose Muster und Vorlagen für die Erstellung Ihres Businessplans, an denen Sie sich sehr gut orientieren können.

Hier nenne ich Ihnen ein paar sehr gute Quellen:

Auf dem Existenzgründungsportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie finden Sie einige Businessplan-Beispiele als PDF zum Download sowie weitere Informationen zur Inhalts- und Formgestaltung eines Businessplans und Wichtiges zum Finanzplan.

Viele Länder-IHKs haben auf ihrer Website einen Businessplan zum Download. Auch da lohnt es sich, immer mal wieder auf diesen Seiten vorbeizuschauen.

Auf Businessplan4u können Sie sich einen Beispielbusinessplan über das Newsletterformular zusenden lassen. Auf der Seite werden Sie auch noch weiter fündig. Businessplan4u bietet zahlreiche Businesspläne für konkrete Geschäftsbereiche an, die allerdings kostenpflichtig (39,30 €) sind. Im Lieferumfang sind dann Businessplan und Finanzplan enthalten.

Ebenfalls kostenpflichtige Vorlagen sowie Muster stellt Ihnen existxchange ab 14,90 € zur Verfügung.

Businessplan Online-Tools

Auch empfehlenswert sind verschiedene Online-Tools, mit denen Sie Ihren Businessplan online erstellen können.

So können Sie mit dem kostenlosen Businessplan-Tool der Unternehmenswelt.de das Grundgerüst für Ihren  Businessplan einfach selbst erstellen. Dieses Tool ist für  Förderprogramme der Agentur für Arbeit (wie z. B. Gründungszuschuss) oder  für kleinere Finanzierungen und Zuschüsse geeignet.

Business-Conzept bietet ebenfalls ein Businessplan-Tool. Dieses ist vor allem für Existenzgründer, die aus ALGI oder einem Beschäftigungsverhältnis heraus gründen wollen. Nach Ausfüllen des Online-Fragebogens erstellen die Mitarbeiter von Business-Conzept kostenlos Ihren  individuellen Businessplan mit einer Rentabilitätsvorschau. Den Plan erhalten Sie nach ungefähr zwei Tagen per E-Mail.

Lexware, das Freiburger Softwareunternehmen, bietet auf seinem Onlineportal www.lexware-existenzgruender.de ein interaktives Onlinewerkzeug, mit dessen Hilfe Sie Ihren Businessplan sowie einen genauen Finanzierungsplan erstellen können. Mit Hilfetexten werden Sie Schritt für Schritt durch die Anwendung geleitet. Der fertige Businessplan können Sie sich als PDF-Dokument herunterladen oder auch zur Kontrolle an Ihren Steuerberater weiter senden. Der Businessplan lässt sich nach der Erstellung auch noch abändern und erweitern.

Neben den oben genannten Angeboten finden Sie zahlreiche weitere Dienstleister im Internet, die Ihnen Ihren Businessplan gegen Bezahlung verfassen. Dieser Service schließt ein persönliches Informationsgespräch mit ein.

Viel Erfolg beim Verfassen Ihres Businessplans

(Bildquelle Artikelanfang: © geralt /Pixabay.com)

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5 Gedanken zu „Der erste Schritt zur Existenzgründung – keine Angst vorm Businessplan“

  1. Hallo,

    sehr gelungener Artikel zum Thema Existenzgründung. Was ich allerdings nicht gefunden habe und noch zu erwähnen wäre ist die Tragfähigkeitsbescheinigung.

    Diese ist Voraussetzung für die Bewilligung des Gründungszuschuss und kann von einer sogenannten fachkundigen Stelle ausgestellt werden.

    Viele Grüße
    Anne

  2. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass die Angst davor unbegründet ist. Man muss einfach nur damit beginnen ihn zu erstellen und der Rest ergibt sich von selbst. Die größte Hürde ist wirklich erstmal einfach anfangen zu schreiben.

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