Mit diesem Beitrag nehme ich an der Blogparade auf Blogmojo teil. Denn das Thema passt zu diesem Blog absolut wie wahrscheinlich zu jedem Blog, denn ganz egal, worüber du bloggst, am Anfang steht das Sammeln von Erfahrungen als neugebackener Blogger.
Viele werden als Bloganfänger oder -einsteiger recht unbedarft und mit großen Plänen an das Neuprojekt herangehen, so wie ich das auch getan habe. Bei mir sind mittlerweile mehr als 8 Jahre vorbeigegangen und ich habe nicht nur dieses Blog, sondern noch ein paar andere, die ich regelmäßig mit Inhalt fülle, überarbeite und versuche, zu verbessern.
Die meisten typischen Bloggeraufgaben bereiten mir Spaß, doch hätte ich die meisten wichtigen Bloggertätigkeiten in meiner Einsteigerphase richtig eingeschätzt, wäre ich wohl nicht mehr dabei. So gab es viele Dinge, die ich über die Jahre lernen bzw. akzeptieren musste und die ich auch gerne gleich zu Beginn oder früher gewusst hätte.
1. Du bist als Blogger eine eierlegende Wollmilchsau :-)
Oder sagen wir es sportlicher:
Der Blogger ist der Zehnkämpfer unter den Webworkern, denn er muss sich in verschiedenen Internetdisziplinen gut auskennen.
Die meisten – ich mit eingeschlossen – sehen am Anfang nur das Verfassen von interessanten und spannenden Blogbeiträgen. Doch das ist nur ein Teil des Bloggerdaseins. Falls du nicht vorhast, andere mit bestimmten Aufgaben in dein Blog einzuspannen (kostet ja in den meisten Fällen Geld), dann heißt es, sich auch in andere Bereiche einzuarbeiten:
Was ich alles lernen musste:
- Ich brauchte WordPress-Kenntnisse, damit ich nicht nur Beiträge einstellen konnte, sondern auch Kategorien anlegen, Bilder hochladen, Bildergalerien erstellen, statische Seiten anlegen, Sicherungen und Updates durchführen sowie WordPress-Themes für ein neues Layout hochladen und anpassen.
- Ich musste mich mit den Funktionserweiterungen für WordPress – den Plugins – auseinandersetzen, denn irgendwann wollte ich neue Features in den Blog einbinden. Außerdem benötigt jedes Blog ohnehin eine gewisse Grundausstattung an Plugins, ob nun ein SEO-Plugin, ein Backup-Plugin, ein Bildkomprimierungs-Plugin, ein Kontaktformular-Plugin, ein Cache-Plugin, nur um ein paar zu nennen. Und es werden mit der Zeit garantiert deutlich mehr.
- Ich brauchte Kenntnisse über Suchmaschinenoptimierung, ob nun OnPage– oder OffPage-SEO. Ein Experte darin wird man wohl so schnell nicht, doch gute bis sehr gute Grundkenntnisse und sicherlich auch noch mehr habe ich mir mit Büchern und aktuellen Informationen aus dem Internet angeeignet. Schließlich soll mein Blog in den Suchergebnissen stetig vorankommen.
- Grafische Kenntnisse/Bildbearbeitungskenntnisse gehören für einen Blogger auch dazu, denn ich füge jedem Artikel mindestens ein Bild hinzu, und bei Tutorials kommen meistens zahlreiche Grafiken und Screenshots als visuelle Erläuterung zum Einsatz. Photoshop muss man dafür nicht unbedingt beherrschen, ein Grafikprogramm wie The Gimp oder Photoshop Elements tut es auch.
- Im Laufe der Zeit habe ich Geld-online-Blog mit einem professionellen WordPress-Theme ausgestattet, sodass mir mein HTML- und CSS-Wissen gerade recht kam.
- Kenntnisse im Internetrecht: Was online erlaubt und nicht erlaubt ist, musste ich auch zwangsläufig lernen. So ist es wichtig, einiges über das Urheberrecht und Datenschutzregelungen zu wissen (z. B. über die Verwendung von Stockbildern oder über den Einsatz von Social Plugins oder Google Analytics).
- Technisches Grundwissen ist auch nicht verkehrt, wie Tabellen aus einer Datenbank löschen (ohne diese zu zerstören) oder ein SSL-Zertifikat in das Blog einbinden zu können.
- Um mein Blog bekannt zu machen, gehören Online-Marketing und vor allem Wissen über Social Media ebenfalls zu den grundlegenden Bloggerfähigkeiten. Auch Kenntnisse über E-Mail- und Affiliate-Marketing sind nicht verkehrt.
- (Wahrscheinlich habe ich noch was vergessen :-).)
Und da das Internet sich immer weiter entwickelt, kommen ständig neue Sparten hinzu. Generell lerne ich gerne, aber dass so viele Themenbereiche wichtig für ein erfolgreiches Blog sind, hatte ich anfänglich auch nicht auf dem Schirm.
2. Das Aufspüren und Verfassen von Artikeln ist eine unendliche Geschichte
Dass mich dieser Punkt mal fast ans Aufgeben gebracht hat, habe ich vor ein paar Jahren nicht gedacht. Als Blogger musst du dauerhaft neue Beiträge schreiben, um deine Leserschaft bei Laune zu halten und neue Besucher/innen anzulocken.
Doch das ist wirklich nicht einfach, vor allem für mich nicht. Die ersten drei Jahre hatte ich damit kein Problem, dann aber fiel ich in ein Loch. Außerdem war ich als Webdesignerin stark eingespannt, sodass ich eine kreative Pause machte und meine Schreibtätigkeit reduzierte.
Mittlerweile hat es sich wieder etwas gebessert, doch ganz überwunden habe ich die Phase noch nicht. Wer gar nicht erst in eine solche Bredouille geraten will, sollte sich einen Redaktionsplan erstellen und wirklich versuchen, sich strikt daran zu halten. Ab Juni will ich dies konsequent umsetzen, erste Themen habe ich in den Plan schon eingetragen.
Manchmal liegt das Problem nicht in dem stetigen Aufspüren und Verfassen von Blogbeiträgen, sondern man verliert einfach die Lust am Schreiben. Auch ein gefährlicher Zustand, dem man nur langsam wieder entgehen kann. Wie du das am besten machst, findest du in meinem Artikel Gegen die Schreibunlust: 13 Tipps, um wieder nützlichen und hochwertigen Lesestoff zu produzieren.
Es schadet also nicht, gleich von Anfang an zu wissen, was auf einen als Blogger zukommt, nämlich in erster Linie schreiben, schreiben und schreiben.
3. Als Blogger brauchst du einen langen Atem
Du hast eine Spitzenidee für ein Blog, schreibst dir die Finger wund und hoffst schnell auf viele Besucher und möglicherweise auf zügige und ansprechende Einnahmen, falls du dein Blog schon von Anfang an mit Monetarisierungsmöglichkeiten ausgestattet hast? Das böse Erwachen: Leider kommen nicht genügend Besucher und die Einnahmen sehen nach wenigen Monaten auch nicht rosig aus. Auch dies eine Erkenntnis in meiner Anfangszeit.
Tatsache ist: Ein Blog wird nicht über Nacht erfolgreich. Dafür ist ein langer Atem notwendig und natürlich sehr viel Arbeit und Energie, um dorthin zu gelangen, wo man hin will. Das heißt auch, dass man in den ersten Jahren nicht viel verdient und von dem Projekt nicht leben kann – wenn das überhaupt jemals der Fall sein sollte, denn auch viel investierte Zeit und gute Ideen garantieren noch lange keinen Erfolg.
Aber wenn man sich nicht hineinhängt, bleibt der Erfolg sowie aus.
Was mich betrifft: Ich wollte am Anfang nicht unbedingt sehr viel verdienen, aber ich habe eindeutig schneller auf höheren Traffic gehofft. Und da ich in den vergangenen Jahren die Arbeit an Geld-online-Blog etwas reduziert habe, bin ich immer noch nicht dort, wo ich sein möchte. Diesen Fakt habe ich akzeptiert, was das Bloggen schließlich für mich leichter gemacht hat.
Fazit
Mit Sicherheit waren diese drei Punkte die wesentlichen falschen Erwartungen, die ich mir in der Bloggerstartphase gemacht habe, vor allem war ich überrascht, wie viel Wissen ich mir angeeignet habe und noch aneignen muss, denn das Internet ist ein sich rasend schnell entwickelndes Medium. Lernen sollte man als Blogger wirklich mögen. :-)