Ich blogge selbst seit einigen Jahren. Als ich damit anfing, wusste ich über technische Grundlagen, Blog-Vermarktung und -Optimierung so gut wie nichts. Vieles zu diesen Themen habe ich mir im Internet auf anderen Blogs zusammengesucht und in die Praxis umgesetzt.
Wie schön wäre es, wenn es für den Aufbau eines professionellen Blogs ein umfassendes Handbuch geben würde, in dem von Content-Erstellung, Blogdesign bis hin zu Vermarktung und Einnahmequellen alles ausführlich und kompakt zugleich erläutert werden würde. Ein richtiges Praxisbuch eben. Das war mein damaliger Wunschgedanke.
Im Jahr 2012 wurde mein Wunsch Realität, denn die beiden Autoren Robert Weller und Michael Firnkes brachten die erste Auflage von Blog Boosting* auf den Buchmarkt.
Da sich das Internet und die Bloggerwelt schnell verändern, kam drei Jahre später die aktualisierte 2. Auflage heraus, auf die ich in diesem Beitrag eingehe.
Das Softcover-Buch aus dem mitp-Verlag umfasst in der 2. Auflage 444 Seiten, was schon auf den ersten Blick einen inhaltsstarken Eindruck vermittelt.
Etwas schade finde ich, dass die Bilder/Screenshots schwarz-weiß gehalten sind, Farbdruck wäre wahrscheinlich zu teuer gewesen. Na ja.
Inhaltsgliederung von Blog Boosting
Der inhaltliche Aufbau umfasst 14 Kapitel:
- Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Blogprojekt
- Dos und Don`ts in der Blogosphäre
- Erfolgsmessung und Reporting
- Content
- Design
- SEO für Blogs
- Blogleser zu Freunden machen
- Vermarktung
- Möglichkeiten der Blogmonetarisierung
- Profitipps für mehr Umsatz und Reichweite
- Chancen und Risiken des neuen Berufsbildes
- Trends der Zukunft
- Praxistipps (für Anfänger, Fortgeschrittene, Profis und Corporate Blogger)
- Ausblick
Grundlagen des professionellen Bloggens
Die ersten drei Kapitel behandeln wichtige Grundlagen für angehende Profiblogger. Wie man sich als Blogger seine Authentizität bewahrt, welche Verantwortung Blogger gegenüber ihren Lesern haben und welche Blogsonderformen es noch gibt (wie Corporate und Affiliate Blogs) wird gleich am Anfang erläutert.
In Kapitel 3 gehen die Autoren auf Erfolgsmessung und Reporting ein, ein wichtiges Thema für alle, die ihren Blog nicht nur spaßeshalber oder rein privat betreiben.
Denn professionelle Blogger brauchen Kennzahlen und Tools, um zu wissen, wie viele Besucher und Seitenrufe sie haben, wie sich die Besuchszeit und die Absprungrate gestalten und unter welchen Keywords ihr Blog am häufigsten in den Suchergebnissen gefunden wird. Nur wer genaue Zahlen weiß, kann seinen Blog weiterentwickeln und optimieren.
Content, Design und Suchmaschinenoptimierung (SEO): Entscheidende Säulen für den (ersten) Blogerfolg
Im zweiten großen Teil von Blog Boosting stehen Content-Erstellung, Layout-Gestaltung und Suchmaschinenoptimierung im Fokus. Genau diese drei Bereiche sind es, die den beschwerlichen Blogstart bestimmen, denn am Anfang kann man als Blogger noch nicht die große Werbetrommel rühren, wenn man noch nicht viel Content aufzuweisen hat.
Auch ein ansprechendes, userfreundliches Design sollte der Neublogger im Blick behalten, im Buch finden sich einige Beispiele für ein gelungenes Bloglayout, woran man sich als Neuling orientieren kann. Designwunder sind sie alle nicht, darauf kommt es bei einem Blog auch nicht wirklich an. Er sollte seine Leser/innen ansprechen und das vor allem inhaltlich.
Gutes Layout ohne starken Inhalt wird kaum dauerhaften Erfolg bringen, das Gegenteil schon eher.
Ebenfalls wichtig für angehende Profiblogger – und das nicht nur in der Startphase – ist die Suchmaschinenoptimierung. Was da alles bei der Artikelplanung und -erstellung zu beachten ist, findet sich in Kapitel 6 von Blog Boosting*.
Auch wenn in Kapitel 4 – Content – einige Blog-Contentformen vorgestellt werden und auf Ideenfindung, Umsetzung sowie Gestaltung von Beiträgen eingegangen wird, so finde ich, hätte das Kapitel etwas umfangreicher sein können, denn Content ist schließlich das wichtigste für einen erfolgreichen Blog.
Die nächste Blogger-Stufe: Steigerung der Interaktivität, Blog-Vermarktung, Monetarisierung
Ist die schwierige Anfangsphase des Blogs überstanden, wird sich bei guten und häufig gesuchten Inhalten allmählich eine gewisse Dynamik entwickeln: Es kommen mehr Kommentare von Blogbesuchern, vielleicht schon erste Anfragen für Gastartikel, erste Monetarisierungsversuche können beginnen.
In den Kapiteln 7 bis 9 beschäftigen sich die Autoren mit Themen, die für jeden Profiblogger nach einer gewissen Zeit aktuell werden. Sie zeigen, wie man die Bloginteraktivität steigert, u. a. auch mit Social-Media-Auftritten, interaktiven Blogelementen oder Testimonials.
Im Kapitel „Vermarktung von Blogs“ werden grundlegende Maßnahmen wie Blognetzwerke, Webverzeichnisse, Marketingaktionen wie u. a. Blogparaden, Gewinnspiele, Gastartikel und Ebooks, Marketingkooperationen, Pressearbeit für Blogger sowie Blogmonitoring veranschaulicht.
Das Kapitel „Monetarisierung“ geht vor allem auf Affiliate-Marketing, Sponsored Posts, kostenpflichtige digitale Produkte sowie Blogverkauf und Blog-Consulting ein. Da es doch recht viele Einnahmemöglichkeiten für Blogger gibt, bleibt das Kapitel bei der Beschreibung der einzelnen Verdienstmöglichkeiten recht oberflächlich. Andererseits liefert es für Einsteiger einen hilfreichen Überblick.
Die letzten Kapitel: Profitipps für mehr Umsatz, Berufsbild Blogger, Trends und Praxistipps
In den Kapiteln 10 bis 14 finden die Leser/innen weiteren interessanten Lesestoff wie die Profitipps, um die Blogreichweite und damit den angestrebten Umsatz zu steigern. Zu den Tipps gehören A/B-Tests zur Optimierung, Abstimmung der Suchbegriffe, Maskierung von Affiliate-Links und noch viele andere Verbesserungsvorschläge.
Nach zwei kurzen Kapiteln über das Berufsbild des Bloggers und anstehende Trends in der Bloggerwelt wird es nochmal richtig praktisch mit Kapitel 13. Denn hier folgen Tipps unterteilt in Bloggen für Anfänger, Bloggen für Fortgeschrittene, Bloggen für Profis und Corporate Blogger.
Zielgruppe
Das Buch Blog Boosting richtet sich vor allem an Blogeinsteiger und Blogger, die ihren möglicherweise hobbymäßig betriebenen Blog nun professionalisieren wollen.
Da ich schon einige Zeit blogge, konnte das Buch mir nicht mehr allzu viel Neues an Wissen beibringen, ich hätte das Buch gerne bei meinem Blogstart als Lektüre zur Seite gehabt.
Dennoch empfehle ich Blog Boosting auch erfahrenen Bloggern, denn die vielen Tipps finden sich nirgendwo so kompakt und geschlossen auf einem Raum wie in diesem Buch.
Fazit
Auch wenn das Buch manche Kapitel wie z. B. Content oder Social Media noch vertiefen sollte, ist es aus meiner Sicht ein klassisches Standardwerk für Blogeinsteiger geworden. Es ist vollgepackt mit vielen Praxistipps und Beispielen, die es so empfehlenswert machen.
Um den ganzen Inhalt zu erfassen, wird man um eine mehrmalige Lektüre von Blog Boosting nicht herumkommen. ?
Was in dem Buch nicht vorkommt, ist die technische Seite eines Blogs, also WordPress und dessen Installation. Das braucht es auch wirklich nicht, denn Bücher über WordPress gibt es zur Genüge.
Der Preis von 24,99 Euro für die broschierte Ausgabe ist mehr als gerechtfertigt. Dass so wie ich viele andere Leser ebenfalls denken, zeigen die durchweg sehr guten Bewertungen auf Amazon.
Meine Empfehlung: Blog Boosting*