So verkaufst du endlich auf Instagram

Frau macht ein Selfie von sich.

Lesedauer: 4 Minuten
Artikel zuletzt aktualisiert: 27. November 2024

Mein Name ist Jenny und nach der Elternzeit habe ich mein Unternehmen zu 100% auf Instagram aufgebaut. Das klingt vielleicht komisch, ist aber so! Und nein, ich bin keine Influencerin. Wobei auch das eine sehr lukrative Möglichkeit ist, um online Geld zu verdienen.

Jedoch bist du als Influencer:in immer von Kooperationen abhängig und diese gilt es erstmal zu gewinnen. Du brauchst eine hohe Reichweite, um für Marken interessant zu sein – insbesondere, wenn du nicht nur kostenlose Produkte möchtest, sondern wirklich bezahlt werden willst.

Zu Beginn hatte ich keine hohe Reichweite und trotzdem konnte ich schnell meine ersten Umsätze erwirtschaften. Denn ich habe mich dazu entschieden, ausschließlich meine eigenen Programme mit Hilfe von Instagram zu verkaufen.

Damit sind wir auch schon mitten im Thema: Auf Instagram und auch in anderen sozialen Netzwerken sehe ich ganz oft Profile, die nur verkaufen wollen. Sie sprechen über ihre Dienstleistung oder halten ihre Produkte in die Kamera und sind schnell frustriert.

Denn sie müssen feststellen, dass das so nicht klappt! Und ja, das wird es auch nicht. Denn wenn du auf Instagram verkaufen willst, geht es nicht darum, dass du laufend dein Produkt anpreist.

Es geht um Beziehungen

Vielleicht fragst du dich jetzt: Worum geht es denn dann? Die Antwort liegt schon in der Bezeichnung von Instagram selbst. Es handelt sich um eine Social-Media-Plattform, wobei die Betonung auf dem Wort SOCIAL liegt.

Plattformen wie Instagram sind dazu da, um sich zu vernetzen, auszutauschen, Inhalte zu erstellen und diese in der Gesellschaft weiterzugeben. So steht es auf Wikipedia und ich halte das für eine sehr gute Definition. Doch wie viele Accounts, die du kennst, erfüllen diese Kriterien denn wirklich?

Bei den meisten ist es doch eine reine Selbstdarstellung und Verkaufsshow: Sehr viel Fokus auf das „ich“ statt auf die Gemeinschaft. Dabei sollte es auf Social Media einzig und allein darum gehen, Beziehungen aufzubauen – und dann kannst du auch verkaufen.

Wieso Menschen bei dir kaufen

Tatsächlich kaufen Menschen auf Social Media nie dein Angebot allein, sondern dich als Person. Das habe ich zu Beginn meiner Selbstständigkeit auch feststellen müssen: Denn anfangs habe ich dieselben Fehler gemacht, wie die oben genannten Accounts, und laufend Produkte in die Kamera gehalten.

Natürlich muss dein Produkt oder deine Dienstleistung gut sein, aber viel wichtiger bist du als Mensch: Menschen kaufen bei dir, weil sie dich kennen, dich mögen und dir vertrauen. Dieses Vertrauen schaffst du, indem du deine Persönlichkeit zeigst.

In meinen Augen ist Social Media das beste Tool, um Vertrauen zu deiner Zielgruppe aufzubauen und aus einfachen Menschen echte Fans zu machen. Sie lernen dich kennen und haben das Gefühl, viel enger mit dir verbunden zu sein. Mittlerweile passiert es mir in Erstgesprächen oft, dass Menschen sagen: „Jenny, ich habe das Gefühl, als würden wir uns schon ewig kennen. Dabei sehen wir uns gerade zum ersten Mal.

Videos für mehr Persönlichkeit

Am besten kannst du dieses vertraute Gefühl aufbauen, indem du Videoformate nutzt. Auf Instagram sind das vor allem die Lives und Stories, in denen du dich regelmäßig zeigen solltest.

Wenn deine Follower:innen sehen, wie du sprichst, wie deine Mimik und Gestik ist, fühlen sie sich dir gleich mehr verbunden. Insbesondere Stories sind ideal geeignet, um persönliche Erfahrungen zu teilen. Ebenso aber auch, um smart und charmant auf deine Angebote aufmerksam zu machen.

An dieser Stelle ist der Unterschied zwischen Persönlichem und Privatem ganz wichtig: Ich teile beispielsweise viele persönliche Einblicke, aber gebe nur wenig aus meinem Privatleben preis.

Das bedeutet, dass ich sehr wohl offen über meine Meinung, aktuelle Herausforderungen und meinen Werdegang spreche. Andererseits zeige ich aber meine Tochter nur von hinten oder verdeckt in der Story und spreche auch sonst nicht viel über mein Privatleben. Du entscheidest selbst, wie viel du preisgeben willst!

Zeige ehrliches Interesse

Unabhängig davon, wie viel du von dir teilen willst, ist es wichtig, dass du nahbar wirkst. Sei für deine Community da, liefere ihnen echten Mehrwert und tausche dich mit ihnen aus. All das schafft echtes Vertrauen und Menschen, die dir vertrauen, sind auch eher dazu bereit, deine Produkte oder deine Dienstleistung zu kaufen.

Gerade Frauen neigen dazu, Verkaufen als etwas Schlechtes anzusehen. Sie wollen nicht aufdringlich sein und niemandem ihre Produkte „aufschwatzen“. Dabei vergessen sie aber oft, dass sie ihre Produkte niemandem „aufschwatzen“ müssen, wenn sie ihre Community kennen und ihr Angebot ein konkretes Problem der Zielgruppe löst. Dann macht Verkaufen Spaß und die Menschen kaufen grundsätzlich gerne!

Binde deine Community ein

Je früher du deine Community in die Entwicklung eines neuen Produkts einbindest, desto besser. Darum ist es auch einer meiner wichtigsten Tipps, den ich immer wieder wiederhole: Geh raus, bevor es sich „perfekt“ anfühlt.

Leider erlebe ich es sehr oft, dass Produkte im stillen Kämmerchen entwickelt werden und viel Zeit und Geld investiert werden. Dabei vergessen die Selbstständigen aber, ihre Community mitzunehmen und herauszufinden, ob überhaupt ein Bedarf an diesem Angebot besteht.

Besser ist es daher, die Community frühzeitig in die Entwicklung der Angebote einzubinden. Frag deine Zielgruppe, vor welchen Herausforderungen und Themen sie gerade stehen und was ihnen weiterhelfen würden. So entwickelst du Produkte, die gebraucht werden und die Bedürfnisse deiner Zielgruppe punktgenau abdecken.

Zudem erlebt deine Community die Produktentwicklung mit und fiebert mit dir gemeinsam der Veröffentlichung entgegen. Sie wissen, was kommt und freuen sich bereits darauf! Das macht es dir auch wieder leichter, das Produkt am Ende zu verkaufen.


Autorenbox:

Jenny Schuster ist Mutter und Gründerin von Karriere.mum. Als sie 2020 aus der Elternzeit in ihre Führungsposition in einem Konzern zurückkehren wollte, erkannte sie, dass ihre Karriere vorbei war.

Obwohl sie nie „nur“ Mutter sein wollte, wurde ihr keine passende Stelle geboten. Heute unterstützt sie andere Frauen, vor allem Mütter, dabei, ihr eigenes Onlinebusiness aufzubauen und sichtbar zu werden.

Instagram: https://www.instagram.com/karriere.mum


(Bildquelle Artikelanfang: © mahbubhasan2550/Pixabay.com)

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