Mitte Juni habe ich für meine Geld-online-Blog-Fanseite eine Werbeanzeige auf Facebook geschaltet, denn ich nutzte den 30-Euro-Gutschein von Facebook für diesen Test.
Ursprünglich sollte die Anzeige vom 17.06. bis 01.07. laufen und ein Maximalbudget von 5 Euro pro Tag wurde festgelegt.
Nach zwei Tagen habe ich aber die Kampagne abgeändert: Das Enddatum wurde auf den 26.06. festgelegt und auch das tägliche Budget habe ich auf 3 Euro runter gesetzt. Der Grund für diese Änderungen war, dass ich zuerst einmal nur das geschenkte Budget „verbraten“ wollte.
Wer eine Werbekampagne auf Facebook schaltet, kann natürlich an dieser immer wieder Änderungen vornehmen und sie auch im Verwaltungsbereich stoppen, wieder weiterlaufen lassen oder ganz einstellen.
Auf seinem Facebook-Profil findet man oberhalb seiner Fanseiten in der linken Spalte einen neuen Punkt mit der Bezeichnung Werbeanzeigenmanager. Mit einem Klick darauf gelangt man schließlich in seine Kampagnenverwaltung.
Ziel einer Werbekampagne auf Facebook
Welche Intention verfolgt eine Facebook-Werbekampagne? Vor allem kommt es darauf an, zu welcher Seite man seine Werbeanzeige verlinkt. Am Anfang einer Kampagnenerstellung bietet Facebook die Option, entweder auf eine Fanseite auf Facebook zu verweisen oder eine externe URL zu wählen.
Da Facebook seine User gern im eigenen Netzwerk hält, sind Werbeanzeigen für Fanseiten deutlich günstiger als Werbeanzeigen für Websites oder Portale „außerhalb von Facebook“. Aus diesem Grund werben die meisten für eine Fanseite, und ein weiterer und wesentlicher Grund für die Bewerbung einer Fanseite ist das Gewinnen von Fans.
Ob meine gestaltete Werbeanzeige für dieses Ziel, Fans zu gewinnen, optimal war, ist eher zu bezweifeln, wenn man sich einschlägige Ratgeber zu diesem Thema durchliest. Als Titel hatte ich einfach meinen Blogtitel gewählt und auch im Werbetext fehlten wesentliche Merkmale einer optimierten Kampagne wie beispielsweise eine Handlungsaufforderung zum Klicken. Als Bild wählte ich mein Fanseiten-Logo. Auch die Bildanzeige hätte verbessert werden können, zum Beispiel mit einem Foto, das Banknoten zeigt.
Dennoch habe ich mich für diese recht nüchterne Gestaltung entschieden. Eine neue Werbekampagne mit optimiertem Titel, Bild und Werbetext würde mehr Klarheit bringen, wie die Zahlen dieser Kampagne einzuschätzen sind.
Vor der Kampagne hatte ich 52 Fans. Nach zehn Tagen Werbeschaltung bekam ich 79 Fans dazu, sodass ich nun 131 Fans für meine Facebook-Seite hatte. Dass ich in dieser Zeit meine Fanzahl um das gut 2,5-Fache steigern konnte, fand ich nicht schlecht, wenn man bedenkt, wie langsam die Fanzahl ohne große Werbekampagnen oder sonstige auffallende Social-Media-Aktionen wächst.
Im Nachhinein kann man wohl konstatieren, dass die Kampagne noch erfolgreicher hätte sein können. Aber egal, es war ein schnell angelegter Test, der trotzdem seine Wirkung nicht verfehlt hat.
Zahlen und Fakten der Kampagne
Im Verwaltungsbereich der Facebook-Kampagnen werden einige Zahlen für die Kampagnenauswertung angeboten.
Als ich meine Zielgruppe definiert hatte, zeigte mir Facebook die Zahl 71.000 als Zielgruppengröße an, was an sich nicht schlecht war. Die Reichweite der Kampagne lag dann bei einem Wert von 8.737.
Unter Reichweite definiert Facebook die Anzahl der Personen, die die Werbeanzeige in dem festgelegten Zeitraum einmalig gesehen haben, im Gegensatz zu Impressionen.
Ein interessanter Wert ist die soziale Reichweite, die Facebook bei den Kampagnen ermittelt: Dahinter verbirgt sich die Zahl von Personen oder User, die die Werbeanzeige mit dem Namen ihrer Freunde, denen die Seite gefällt, gesehen haben. Dieser Wert lag bei meiner Kampagne bei 527.
Eine weitere wichtige Kennzahl bei den Facebook-Kampagnen ist die CTR-Rate oder Click-Through-Rate. Diese Zahl gibt die Anzahl der Klicks auf die Werbekampagne im Verhältnis zu den gesamten Impressionen an. Meine CTR liegt bei 0,176 %, was nach den Angaben von Facebook als gut bewertet wird. Schon eine CTR von 0,001 % soll als recht zufriedenstellend gelten.
Wer eine Anzeige auf Facebook schaltet, kann sich bei den Abrechnungsmodellen entweder für CPC oder CPM entscheiden. Ich hatte CPM gewählt, also einen Betrag nach 1000 Impressionen.
Dies war mit Sicherheit nicht die beste Entscheidung, auch wenn der Preis bei 0,67 Euro pro CPM lag und damit recht günstig aussieht. Irgendwo habe ich gelesen, dass ein CPM von 0,23 Euro als Standardwert einzustufen ist, was heißt, dass mein CPM recht hoch war.
Es ist empfehlenswert, sich am Anfang einer Werbekampagne auf Facebook für CPC zu entscheiden (auch wenn Facebook die CPM-Einstellung bevorzugt), weil durch einen Klick auf die Anzeige erst Kosten anfallen, bei CPM allein schon durch die Einblendungen. Aber mit Werbeeinblendungen allein gewinnt man noch keine Fans für seine Facebook-Seite.
Daher ist es wichtig, seine Kampagnen zu beobachten. Wird auf die Anzeigen nicht geklickt und man hat CPM gewählt, dann kann die Kampagne sehr teuer werden. In diesem Fall sollte man seine Werbekampagne entweder überarbeiten oder ganz stoppen.
Liegt der CTR-Wert sehr hoch (beispielsweise bei über zehn Prozent), dann ist CPM wahrscheinlich günstiger als CPC, denn nun wird ja pro Klick abgerechnet und je mehr Klicks, desto höher fallen die Werbekosten aus.
Berichterstellung für Facebook-Werbekampagnen
Wer seine Kampagnen genauer auswerten will, findet im Kampagnen-Verwaltungsbereich von Facebook den Punkt Berichte. Hierüber lassen sich verschiedene Berichtarten wie Leistung der Werbung, Demografie der Antwortenden, Handlungen nach Impressionszeit und Interaktionen über einen bestimmten Zeitraum erstellen. Die Berichte können in HTML oder als CSV generiert werden.
Mein Bericht über die Leistung der Werbung über die geschalteten zehn Tage zeigt mir, dass die Werbung auf insgesamt 44.681 Impressionen kam, der CPM auf 0,67 Euro lag, und der CPC bei 0,38 Euro.
Fazit
Generell würde ich den Erfolg meiner Werbekampagne als sehr durchschnittlich und in manchen Punkten wahrscheinlich noch schlechter bewerten. Aber für mich war es die erste Kampagne und ich habe auch bei der Kampagnenerstellung einfach drauf losgelegt, ohne mir allzu lange Gedanken über die Wirkung der Werbebotschaft zu machen.
Mit diesen vorliegenden Zahlen und dem neuen Wissen ließe sich nun gut eine neue verbesserte Werbekampagne starten, über den gleichen Zeitraum und mit dem gleichen Budget. Vielleicht werde ich diese in den nächsten Wochen in Angriff nehmen. Wenn ja, bin ich gespannt auf deren Resultat.