Geld verdienen mit dem Verkauf von physischen Produkten

Online-Shop­ping boomt wei­ter­hin, die Deut­schen kau­fen ger­ne im Inter­net. 2017 wur­den Waren im Wert von 58,5 Mil­li­ar­den Euro gekauft (Anga­be von Han​dels​blatt​.com). Und für die kom­men­den Jah­re wird mit einem wei­te­ren Wachs­tum gerechnet.

Wegen die­ser Erfolgs­sto­ry ver­su­chen sich vie­le als Online-Händ­ler, sei es, weil sie als Laden­lo­kal­be­trei­ber einen neu­en Ver­triebs­weg hin­zu­ge­win­nen wol­len oder weil sie sich für die­ses Geschäfts­mo­dell begeis­tern, obwohl sie noch kei­ne Erfah­run­gen in die­sem Geschäfts­be­reich vor­wei­sen können.

Gera­de Ein­stei­ger glau­ben, mit einem Online-Shop das gro­ße Geld machen zu kön­nen. Mit einer sol­chen Ein­stel­lung ist das Schei­tern oft vorprogrammiert.

Die gän­gi­gen Pro­dukt­wel­ten sind in Deutsch­land und auch inter­na­tio­nal von gro­ßen Online-Shops abge­deckt, sodass man sich in den Such­ergeb­nis­sen kaum gegen die Big Play­er wie Zalan­do oder Ama­zon durch­set­zen kann. Deren Wer­be­bud­get für AdWords-Anzei­gen geht in die Mil­lio­nen, uto­pi­sche Beträ­ge für KMUs.

Trotz­dem kann man als klei­ner Händ­ler immer noch mit Ecom­mer­ce gutes Geld ver­die­nen: Am bes­ten man fin­det eine umsatz­star­ke Pro­dukt­ni­sche oder man ver­kauft sei­ne Pro­duk­te auf Ama­zon mit dem FBA-Modell.

Die Wahl der Shop-Soft­ware dürf­te so man­chen vor eine schwie­ri­ge Vor­auswahl stel­len, denn auf dem Markt gibt es unzäh­li­ge E‑Com­mer­ce-Soft­ware, die sich auf unter­schied­li­che Shop­grö­ßen und Bedürf­nis­se aus­ge­rich­tet haben.

Es gibt

  • kos­ten­lo­se Shop­soft­ware, wie z. B. Woo­Com­mer­ce oder Prestashop
  • kos­ten­pflich­ti­ge Shop­soft­ware, wie u. a. Shopware
  • Cloud-Shop­sys­te­me, wie z. B. Shop­i­fy (Soft­ware und Hos­ting sind in EINEM Paket)
  • Und natür­lich indi­vi­du­el­le Soft­ware, die spe­zi­ell für einen Shop pro­gram­miert wurde

Um die pas­sen­de Shop­soft­ware für die eige­nen Bedürf­nis­se zu fin­den, soll­test du dir im Vor­feld eini­ge Gedan­ken machen. Für klei­ne bis mit­tel­gro­ße Shops, die gän­gi­ge Waren inner­halb Deutsch­lands ver­schi­cken, reicht eine kos­ten­lo­se Lösung wie Woo­Com­mer­ce (eine Anlei­tung für die Ein­rich­tung eines Woo­Com­mer­ce-Online-Shops fin­dest du der Sei­te: Mit Woo­Com­mer­ce einen Online-Shop erstel­len).

Nischen-Online-Shop

Als klei­ner Online-Shop-Betrei­ber kann man den­noch Erfolg haben, wenn man eine Nische besetzt, die für die gro­ßen Händ­ler unin­ter­es­sant sind.

Bei­spie­le für Nischen-Shops:

Alle drei Shops haben sich auf eine Ziel­grup­pe oder Pro­dukt­spar­te spe­zia­li­siert, sei­en es Bea­mer, Schil­der oder Luxus­le­cker­li und Zube­hör für Hun­de. Nur so kannst du dich als Exper­te in einem (klei­nen) Bereich posi­tio­nie­ren und glaub­wür­dig auftreten.

Um dei­nen Exper­ten­sta­tus zu ver­stär­ken, soll­test du in dei­nem Online-Shop auch noch einen Blog anbie­ten, um immer wie­der über neue Pro­duk­te berich­ten zu kön­nen. Zudem ist ein Blog eine nütz­li­che SEO-Maßnahme.

Vor­tei­le von Nischen-Shops

  • Du spe­zia­li­sierst dich auf eine bestimm­te Ziel­grup­pe, sodass sich der Shop auf bestimm­te Key­words sehr gut opti­mie­ren lässt.
  • Du nimmst eine Exper­ten-Posi­ti­on ein, was das Ver­trau­en von poten­zi­el­len Kun­den in den Shop steigert.
  • In einem Nischen­sor­ti­ment fällt die Kauf­ent­schei­dung weni­ger über den Preis, sodass die Mar­ge höher sein kann als in einem Vollsortiment-Shop.
  • Die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Kun­den ist ziel­ge­rich­te­ter, weil das Pro­dukt­sor­ti­ment beschränkt ist.

Nach­tei­le von Nischen-Shops

  • Bei einer Shop­spe­zia­li­sie­rung müs­sen neue Trends schnell erkannt wer­den, um sich das not­wen­di­ge Wis­sen anzu­eig­nen. Der Inno­va­ti­ons­druck ist also sehr hoch.
  • Die Beschrän­kung auf ein bestimm­tes Waren­an­ge­bot wird man­chen Kun­den nicht gefal­len, da sie so nicht vie­le Ver­gleichs­mög­lich­kei­ten haben.
  • Der Inves­ti­ti­ons­auf­wand ist sehr hoch, da die Pro­duk­te im Ein­kauf oft teu­rer sind als gän­gi­ge Standardprodukte.

Amazon FBA

Einen ande­ren Weg gehen vie­le Online-Händ­ler, indem sie die Bekannt­heit der wich­tigs­ten Ver­kaufs­platt­form Ama­zon nut­zen und dort ihre Pro­duk­te zum Ver­kauf anbieten.

Beson­ders beliebt ist der FBA-Ver­trieb, bei dem Ama­zon den Ver­sand der Pro­duk­te über­nimmt. So lässt sich die­ses Geschäfts­mo­dell von über­all in der Welt steuern.

Vor­tei­le von Ama­zon FBA

  • Die Bekannt­heit und Beliebt­heit von Ama­zon hel­fen dir, dein Geschäft schnell auf- und auszubauen.
  • Du brauchst kein eige­nes Waren­la­ger. Dei­ne Lager­be­stän­de ver­wal­test du über die Online-Benut­zer­ober­flä­che in dei­nem Seller-Account.
  • Du kannst dich voll auf das Mar­ke­ting dei­ner Pro­duk­te kon­zen­trie­ren, weil du dich nicht mit Waren­ver­sand und Kun­den­sup­port beschäf­ti­gen musst. Das über­nimmt ja Ama­zon für dich.
  • Die Waren wer­den schnell durch Ama­zon Prime geliefert.
  • Als Ver­käu­fer kannst du dir ein orts­un­ab­hän­gi­ges Busi­ness aufbauen.
  • Du kannst dir dein Ein­kom­men wöchent­lich aus­zah­len lassen.

Nach­tei­le von Ama­zon FBA

  • Du brauchst für den Start ein finan­zi­el­les Pols­ter, um dei­ne Ware in einer gro­ßen Men­ge ein­kau­fen zu können.
  • Um Waren güns­tig ein­zu­kau­fen, sie nach Deutsch­land lie­fern zu las­sen und sie dann in ein Ama­zon-Lager zu sen­den, brauchst du kauf­män­ni­sche Kennt­nis­se. Auch was die Ver­zol­lung, die Pro­dukt­kon­trol­le vor der Ver­schif­fung, das Mar­ken­recht, die Umsatz­steu­er-Regis­trie­rung in ande­ren euro­päi­schen Län­dern etc. angeht. Die Lern­kur­ve ist bei Ama­zon FBA sehr steil.
  • Du ver­kaufst unter dem Namen von Ama­zon, sodass es kaum mög­lich ist, eine gute Repu­ta­ti­on bzw. Kun­den­be­zie­hun­gen aufzubauen.
  • Du kannst kei­ne E‑Mail-Lis­te mit Ama­zon FBA aufbauen.
  • Die Lager­ge­büh­ren blei­ben gleich – ob du ver­kaufst oder nicht. Auch die ande­ren anfal­len­den Gebüh­ren musst du defi­ni­tiv zahlen.
  • Die Rege­lun­gen für die Waren­lie­fe­run­gen in ein Ama­zon-Lager sind streng.
  • Gro­ße sper­ri­ge Pro­duk­te loh­nen sich eher nicht und ver­ur­sa­chen ziem­lich hohe Lager-Kosten.
  • Die Kon­kur­renz ist rie­sig, auch Ama­zon selbst ist dein Kon­kur­rent, auch wenn du des­sen Ser­vice nutzt.
  • Wegen des hohen Wett­be­werbs ist das Abmahn­ri­si­ko sehr groß. Die Kon­kur­renz sucht stän­dig nach Mög­lich­kei­ten, Wett­be­wer­ber auszuschalten.
  • Du gibst dein Geschäft in die Hand von Ama­zon und musst dich voll auf des­sen Lie­fe­rungs­pro­zess und Fair­ness verlassen.
  • Es besteht die Gefahr, dass Ama­zon dei­nen Sel­ler-Account sperrt oder sogar dau­er­haft schließt, die Grün­de sind oft nicht gleich ersicht­lich. Dage­gen kannst du nicht immer erfolg­reich vorgehen.

Dropshipping

Bei Drop­ship­ping han­delt es sich um eine spe­zi­el­le Ver­triebs­art, denn als Drop­ship­per bie­test du in dei­nem Online-Shop Pro­duk­te an, die du über­haupt nicht auf Lager hast. Kauft ein Kun­de bei dir ein Pro­dukt, dann bestellst du die Ware direkt beim Groß­händ­ler oder Her­stel­ler, der die Bestel­lung schließ­lich zum Kun­den liefert.

Vor­tei­le von Dropshipping

  • Du benö­tigst für den Start gerin­ges Kapi­tal, weil du kei­ne Waren ein­kau­fen musst.
  • Ein Waren­la­ger ist unnö­tig, damit ersparst du dir eben­falls alle Kos­ten, die mit dem Betrieb eines Lagers zustan­de kommen.
  • Sor­gen über Laden­hü­ter kom­men beim Drop­ship­ping nicht auf.
  • Wegen feh­len­der Lager­hal­tung kannst du eine gro­ße Pro­dukt­pa­let­te anbieten.
  • Du kannst den Online-Han­del von über­all betreiben.

Nach­tei­le von Dropshipping 

  • Du kannst wenig Ein­fluss auf die Kun­den­zu­frie­den­heit neh­men, da du kei­nen Kon­takt mit dem Pro­dukt hast. Ver­schickt der Groß­händ­ler nicht pünkt­lich oder das Pro­dukt kommt feh­ler­haft an, blei­ben die­se Män­gel an dir hän­gen, weil du offi­zi­ell als Ver­käu­fer auftrittst.
  • Das größ­te Pro­blem beim Drop­ship­ping ist die gerin­ge Gewinn­span­ne (Mar­ge). Dein Gewinn bei einem Ver­kauf ist die Dif­fe­renz zwi­schen dem Betrag, den der Groß­händ­ler dir für das Pro­dukt berech­net und dem Betrag, den du dei­nem Kun­den in Rech­nung stellst. Um einen Preis­kampf zu umge­hen, lohnt sich Drop­ship­ping in wenig umkämpf­ten Märkten.
  • Du musst dar­auf ach­ten, dass die von dir ange­bo­te­nen Pro­duk­te über not­wen­di­ge Zer­ti­fi­ka­te ver­fü­gen, sonst kann es Ärger geben.

Wei­ter­füh­ren­de Arti­kel über Drop­Ship­ping auf Geld-online-Blog

Fazit

Auch wenn es für klei­ne und mit­tel­gro­ße Händ­ler immer schwie­ri­ger wird, im Online-Han­del gutes Geld zu ver­die­nen, ist es den­noch mög­lich. Ent­spre­chen­des kauf­män­ni­sches Wis­sen erleich­tert einem so eini­ges und auch Durch­hal­te­ver­mö­gen ist gefragt.

Ein Nischen-Online-Shop dürf­te für die meis­ten am erfolg­ver­spre­chends­ten sein, außer­dem las­sen sich die­se Pro­duk­te auch auf Ama­zon ver­kau­fen, wenn man einen wei­te­ren Ver­triebs­ka­nal nut­zen möchte.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © Tevalux11/Depositphotos.com)

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