Geld in Indexfonds (ETF) anlegen – Ist das sinnvoll?

Geld in Indexfonds (ETF) anlegen – Ist das sinnvoll?

Lesedauer: 3 Minuten

Wer sich mit dem Thema Finanzen auseinandersetzt, weiß, dass klassische Sparmodelle heutzutage keine Zinsen mehr abwerfen, aber auch, dass spekulative Geldanlagen wie Aktien oder Kryptowährungen ein hohes Verlustrisiko bieten können.

Indexfonds, auch ETFs genannt, gelten für viele Privatpersonen als ideale Alternative – vor allem für den langfristigen Vermögensaufbau. Aber lohnen sich die Exchange Traded Funds wirklich?

Was genau sind ETFs?

Ein ETF ist ein an der Börse gehandelter Fond, der einen bestimmten Index abbildet. Dieser Index kann ein bestimmter Markt sein – beispielsweise der DAX oder der Weltmarkt MCI World. Andere ETFs beschränken sich auf ein bestimmtes Finanzmarktsegment, zum Beispiel bei Krypto ETFs, oder auf Rohstoffe wie Wasser, Getreide oder Metall.

ETFs unterscheiden sich von aktiv gemanagten Fonds. Zwar ist das Risiko, aber auch die Rendite, ungefähr gleich hoch, dennoch bestehen Unterschiede. Während die enthaltenen Werte im aktiv gemanagten Fonds immer wieder neu bewertet und ausgetauscht werden, sind beim ETF alle im ausgewählten Index enthaltenen Werte repräsentiert. Der ETF spiegelt somit den Erfolg eines Marktes wider.

So funktionieren ETFs

Ein ETF stellt den Querschnitt durch einen gesamten Markt dar. Doch warum eignet er sich für den langfristigen Vermögensaufbau? Dies liegt hauptsächlich an zwei Dingen, und zwar einerseits an der extrem breiten Risikostreuung, andererseits am stabilen Wirtschaftswachstum.

Die Weltwirtschaft, aber auch die innerdeutsche Wirtschaft, wachsen kontinuierlich. Weil ein ETF dieses Wachstum widerspiegelt, ist vor allem auf langfristige Sicht von Gewinnen auszugehen. Kurzfristige Kurseinbrüche können auch beim ETF vorkommen, sind in der Regel aber nicht besorgniserregend.

Im ETF Sparplan Vergleich findest du die besten Anbieter für ETFs im Internet. Dort kannst du dir deine Sparpläne aussuchen, Einmalzahlungen leisten oder monatliche Sparraten festlegen. Die nachfolgenden Arten von ETFs solltest du kennen:

Physischer ETF

Bei physischen ETFs handelt es sich um die Grundform vom ETF, denn er repliziert die zugrundeliegende Börse komplett. Anleger schätzen dabei vor allem die hohe Transparenz. Manche ETFs beinhalten nur eine optimierte Auswahl an Einzelwerten.

Synthetischer ETF

Bei einem synthetischen ETF kann sich der Anleger eine bestimmte Wertentwicklung durch die Bank zusichern lassen. Die Bank erhält dabei einen Korb mit bekannten Aktien vom ETF-Anbieter. Die Möglichkeit kann für Anleger ebenso lohnenswert sein.

Ausschüttender ETF

Von einem ausschüttenden ETF spricht man, wenn die erzielten Gewinne auf das Konto des Anlegers ausgezahlt werden. Das Investitionsvolumen beschränkt sich dabei auf die Sparraten oder Einmalzahlungen des Anlegers, steigt dadurch also dennoch stetig an. Gleichzeitig erhält der Anleger aber regelmäßige Ausschüttungen.

Wiederanlegender ETF

Wiederanlegende Indexfonds nennt man auch thesaurierende ETFs. Dabei werden erzielte Gewinne reinvestiert. Das Investitionsvolumen ergibt sich dabei also nicht nur durch eventuelle Einmalzahlungen und Sparraten, sondern steigt auch durch bereits erzielte Gewinne weiter an.

Wie kann man ETFs kaufen?

Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, ETFs selbstständig im Internet zu kaufen. Zahlreiche Anbieter werben mit einer breiten Auswahl an Sparplänen und Indizes, so dass man sich das passende Produkt aussuchen und konfigurieren kann. Wer eine größere Summe investieren möchte, kann diese anlegen und den ETF entweder laufen lassen oder durch Sparraten ergänzen.

Durch das Einzahlen von Sparraten können Anleger vom Cost-Average-Effekt, auch Durchschnittskosteneffekt genannt, profitieren. Es empfiehlt sich, die Investitionsart vor der Erstellung des Sparplans simulieren zu lassen, um festzustellen, ob eine potentielle Einmalzahlung auf mehrere kleinere Investitionsbeträge aufgeteilt werden sollte. Das Nachkaufen neuer Anteile läuft voll automatisch.

Um einen ETF kaufen zu können, muss man bei einem Anbieter ein Depot eröffnen. Das geht in den meisten Fällen schnell und unkompliziert. Die Authentifizierung läuft in der Regel über ein digitales Video-Ident-Verfahren, so dass kein persönlicher Termin nötig ist.

Um den passenden Anbieter zu finden, sollte man einerseits die jeweiligen Kosten und Gebühren miteinander vergleichen, andererseits aber auch das Angebot an ETFs überprüfen – vor allem hochrangige ETFs wie der MSCI World oder MSCI Europe sollten unbedingt im Sortiment sein. 

Viele Anleger setzen aber auch auf Nischenprodukte, weshalb es sich lohnt, das Angebot vorher abzuchecken. Der weiter oben verlinkte Sparplan Vergleich unterstützt angehende Anleger dabei, Anbieter miteinander zu vergleichen, um den leistungsstärksten ETF zu finden.

Die Vorteile von Indexfonds

Indexfonds bieten ein relativ kleines Risiko aufgrund ihrer breiten Streuung. Entwickelt sich die Wirtschaft gut weiter, vor allem der besparte Index, ist mit einer kontinuierlichen Wertsteigerung zu rechnen. Anleger schätzen vor allem die unkomplizierte Abwicklung der Sparplaneröffnung. Weil ETFs voll automatisiert laufen, ist kein Trading Wissen nötig, so dass ETFs nicht nur bei fortgeschrittenen Anlegern eine beliebte Investition sind, sondern auch bei Börsen-Neulingen.

Außerdem sind ETFs jederzeit handelbar. Wer einen Sparplan auflösen möchte, um das investierte Kapital zu liquidieren, kann das jederzeit tun. Ebenso ist es möglich, Sparpläne zu pausieren. Anleger sind zudem froh über die hohe Transparenz bei ETFs – die Kurse sowie die enthaltenen Werte lassen sich nämlich jederzeit nachvollziehen.

Die Nachteile von ETFs

Geringes Risiko bedeutet an der Börse immer auch, dass die erzielbare Rendite sich meist in Grenzen hält. Durch die breite Streuung gibt es DEN großen Aktiengewinn bei ETFs nicht. Indexfonds sind deshalb als langfristige Wertanlage zu betrachten. Anleger, die kurzfristige Gewinne erzielen möchten, sollten also vielleicht eher auf Trading setzen.

Letztlich gilt es noch zu bedenken, dass auch der beste ETF kein Garant für eine starke Wertsteigerung oder ein Schutz vor Verlusten ist. Zwar gelten ETFs als sehr viel sicherer als Einzelinvestitionen, dennoch können auch sie an Wert verlieren – beispielsweise durch eine Wirtschaftskrise.

(Bildquelle Artikelanfang: © Nataliya Vaitkevich/Pexels.com)

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