Die wichtigsten Kennzahlen (KPI) für deine Blog-Analyse

Die wichtigsten Kennzahlen (KPI) für deine Blog-Analyse

Lesedauer: 6 Minuten
Artikel zuletzt aktualisiert: 18. Oktober 2023

Wer mit seinem Blog Geld verdienen will und ihn nicht nur als reines Hobby betreibt, muss Zahlen erfassen, wie u. a. Besucherzahlen, Seitenaufrufe, Verweildauer etc., denn nur was du messen kannst, kannst du analysieren und optimieren.


Als ich meinen Blog vor ein paar Jahren gestartet habe, habe ich mich in den ersten beiden Jahren um Page Visits, Unique Visits und solche Begrifflichkeiten überhaupt nicht geschert und somit wichtige Zeit für das Wachstum meines Blogs verschwendet.

Das sollte dir nicht passieren, wenn du deinen Blogtraffic kontinuierlich steigern willst.

Analysetools für die Auswertung

Um an die wichtigen Traffic-Kennzahlen zu gelangen, benötigst du ein Analysetool. Ich selbst setze Google Analytics ein, da es kostenlos ist und recht zuverlässige Zahlen liefert.

Wer aus datenschutzrechtlichen Gründen Bedenken gegen den Einsatz von Google Analytics hat, kann die Open-Source-Alternative Matomo (ehemals Piwik) verwenden. Diese Software-Lösung wird auf dem eigenen Server installiert, basiert auf PHP und benötigt eine MySQL-Datenbank.

Auch wenn der Aufwand für die Nutzung von Matomo anfänglich höher ist als bei Google Analytics, lohnt sich für viele Selbständige und Unternehmen dieser Web-Analyse-Dienst, da er den Datenschutzvorschriften der EU entspricht.

Um Google Analytics rechtssicher zu verwenden, muss einmal in der Datenschutzerklärung auf die Verwendung von diesem Dienst hingewiesen werden und es sollte ein Link für die Deaktivierung des Services gesetzt sein. Außerdem sollte für die Datenerfassung die IP anonymisiert werden. Zu guter Letzt solltest du auch noch einen AV-Vertrag mit Google abschließen, was mittlerweile bequem online über die Kontoverwaltung von Google Analytics geht.

Damit die Besucherzahlen für deinen Blog von Google Analytics erfasst werden, musst du einen Code-Schnipsel in den Head-Tag deiner Website einbinden oder du nutzt ein Plugin für Google Analytics, damit lässt sich die Verbindung noch einfacher herstellen.

Um die ersten verlässlichen Zahlen zu erhalten, solltest du Google Analytics zumindest eine, besser zwei Wochen eingebunden haben.

Nun zu den wichtigsten Traffic-KPI für deinen Blog.

Die wichtigsten Kennzahlen (KPI) für deine Blog-Analyse

Bild: Unter Zielgruppenübersicht in Google Analytics kommst du zu den wichtigsten Traffic-Kennzahlen.

Unique Visitors bzw. Nutzer

Die Anzahl der Unique Visitors, also der einzigartigen Besucher, kannst du als eine recht aussagekräftige Traffic-Kennzahl einordnen. Hinter dieser Zahl stecken die Besucher, die du mit deinem Blog wirklich erreichst. Um diese Besucher zu ermitteln, setzt Google Cookies ein, über die ein User eindeutig identifiziert werden kann.

Hundertprozentig genau fällt die Nutzerzahl wegen statistischer Ungenauigkeiten nicht aus, so nutzen viele User Anonymisierungstools, sodass sie bei jedem Seitenaufruf eine neue IP-Adresse erhalten oder sie deaktivieren Google Analytics. Außerdem kann ein Rechner von mehreren Usern verwendet werden, die allerdings als ein einziger Visitor zählen.

Dennoch bleibt die Nutzer-Zahl für die Traffic-Analyse ein nützlicher und wichtiger KPI.

Wird ein Nutzer zum ersten Mal als Besucher deiner Website oder deines Blogs erfasst, dann ist er ein neuer Nutzer, bei weiteren Besuchen wird er als wiederkehrender Nutzer eingestuft (das Verhältnis neuer Nutzer – wiederkehrender Nutzer wird im Kuchendiagramm unterhalb der Zielgruppenübersicht bei Google Analytics angezeigt).

Visits bzw. Sitzungen

Bei den Sitzungen werden alle einzeln aufgerufenen Seiten innerhalb einer Sitzung eines Besuchers zusammengefasst.

Besucht der User am folgenden Tag die Website oder den Blog erneut, beginnt eine neue Sitzung bzw. ein neuer Visit. Über diese Kennzahl kannst du deine wiederkehrenden Besucher identifizieren, in Google Analytics findest du neben der Visits-Zahl noch die Anzahl der Sitzungen pro Nutzer. Liegt diese höher als 1, kommen einige Besucher regelmäßig auf deinen Blog, was als positives Zeichen gewertet werden kann.

Page Impressions bzw. Seitenaufrufe

Bei den Page Impressions oder Seitenaufrufen wird jede einzeln aufgerufene Seite gezählt. In den meisten Fällen bedeutet eine hohe Page-Impressionszahl, dass der Blog bei bestimmten Beiträgen in Google gut rankt und die User beim Blogbesuch nicht nur eine Seite aufrufen, sondern mehrere.

Im schlechtesten Fall kann diese Zahl auch so gedeutet werden, dass die User die gewünschten Informationen nicht finden und folglicherweise wahllos viele Seiten öffnen. Daher solltest du die Seitenaufrufe nie isoliert betrachten, sondern in Kombination mit anderen Kennzahlen, wie z. B. der Verweildauer, damit du sie richtig bewerten kannst.

Seiten pro Sitzung

Je höher diese Zahl ist, desto besser. Denn je mehr Seiten bzw. Beiträge User während einer Sitzung auf deinem Blog aufrufen, desto länger verweilen sie auf dem Blog, was als gutes Indiz gewertet werden kann. Denn schließlich bringt es nicht viel für die qualitative Blogbewertung von Google, wenn die Besucher gleich nach dem ersten Seitenbesuch die Website wieder verlassen.

Bei mir ist diese Zahl von 1,1 in den vergangenen Monaten stetig gestiegen und sie liegt jetzt bei 2,05. Damit stieg auch die durchschnittliche Sitzungsdauer auf gut eine Minute, die Absprungrate ging weiter zurück, vor einem Jahr lag sie noch bei ca. 80 Prozent.

Ein niedriger Wert muss aber nicht unbedingt negativ zu bewerten sein, denn es kann auch sein, dass dein Blog über viele Stammleser verfügt, die nur den neuesten Beitrag lesen und dann wieder den Blog verlassen. Um diese Zahl exakter auswerten zu können, solltest du den Wert Seiten pro Sitzung für neue Nutzer einsehen. Ist dieser niedrig, solltest du versuchen, deine Besucher länger auf der Website zu halten.

So können unterhalb des jeweiligen Beitrags ähnliche Artikel angezeigt werden, die für den User von Interesse sein könnten. Ich verwende auf meinem Blog zusätzlich das Inline Related Posts Plugin, das innerhalb des Artikels verwandte oder ähnliche Beiträge als auffallende Verlinkungen einblendet. Diese Darstellung kann noch effektiver sein als die Auflistung von ähnlichen Beiträgen am Ende des Artikels, weil sie im Lesefluss des Users steht und damit mehr auffällt.

Eindeutige Seitenrufe werden so gezählt: Ruft ein User während einer Sitzung Seite x fünfmal auf und Seite y dreimal, kommen insgesamt acht Seitenaufrufe zusammen, eindeutige allerdings nur zwei.

Durchschnittliche Sitzungsdauer

Diese Zahl gibt die durchschnittliche Zeitspanne an, die ein User auf einer Seite verbringt. Liegt der Wert recht hoch, bei einer Minute oder noch länger, kannst du dies als wichtigen Qualitätsfaktor einstufen, der von Google auch hoch bewertet wird. Denn wenn viele User regelmäßig lange auf der Seite verweilen, muss die Website oder der Blog wertvollen und interessanten Content bieten.

Absprungrate

Die Absprungrate zeigt auf, wie viele User sich nur eine Seite auf dem Blog ansehen und danach wieder verschwinden.

Dieser Prozentwert kann – auch wenn er hoch liegt – nicht unbedingt als negativ eingestuft werden, denn gerade Stammleser bleiben oft nur für einen Artikel auf dem Blog. Dennoch solltest du dir als Ziel setzen, die Absprungrate kontinuierlich zu senken, indem du dem User verschiedene Möglichkeiten zum längeren Verweilen anbietest, sei es weiterführende Links, ähnliche Beiträge, Videos und/oder Podcasts, eine Suche-Funktion, eine Seitenleiste mit interessanten Informationen etc.

Soweit zu den wichtigsten Traffic-Kennzahlen auf Google Analytics. Doch es gibt noch weitere interessante Einsichten des Web-Analyse-Tools, so z. B. die Traffic-Quellen.

Traffic-Quellen

Bei den Traffic-Quellen unterscheidet Google zwischen den unterschiedlichen Herkunftswegen, von denen die Besucher auf deinen Blog kommen.

  • Organic Search: Besucher kommen über die organische Suche von Google, Bing oder anderen Suchmaschinen auf deinen Blog.
  • Direct: Besucher gelangen über die URL-Eingabe des Blogs in die Browserzeile zu deinem Blog. Dabei handelt es sich meist um Stammleser/innen.
  • Referral: Besucher kommen über einen Link auf einer anderen Website auf deinen Blog. Liegt diese Zahl hoch, zeugt dies von einem sehr guten Backlinkaufbau.
  • Social: Besucher kommen über Social Media (wie Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest usw.) zu deinem Blog.
  • E-Mail: Besucher kommen über Links in E-Mails, z. B. in Newslettern, auf deinen Blog.
  • Sonstiges: Besucher kommen über andere Quellen, z. B. den RSS-Feed, auf den Blog.

Bei mir kommen die meisten Besucher über die organische Suche, Backlinks habe ich eindeutig zu wenig, da Referral bei der Grafik oben kaum eine Rolle spielt, auch Social Media ist noch zu schwach vertreten, da wartet also noch Arbeit auf mich.

Wer bei Social Media einen hohen Wert hat, kann unter Akquisition -> Social Media eine genauere Auswertung der einzelnen sozialen Netzwerke und deren Traffic-Generierung einsehen.

Welche Inhalte werden am meisten gelesen

Diese Auflistung der am meisten besuchten Blogartikel hat mit einem KPI nicht viel zu tun, dennoch gibt die Aufführung einen sehr guten Einblick, welche Beiträge auf deinem Blog am beliebtesten sind.

Eine umfangreiche Content-Liste findest du unter Verhalten -> Websitecontent -> Alle Seiten. Diese Ansicht solltest du dir näher anschauen, um möglicherweise weitere Artikelthemen rund um die populärsten Blogbeiträge zu finden, was die Besucherzahl weiter nach oben treiben kann.

Achte bei der Auswertung darauf, wie alt die Beträge sind, ältere haben natürlich mehr Aufrufe als noch recht junge Artikel.

Verfügst du über eine attraktive Besucherzahl deines Blogs und du willst VG Wort als weitere Monetarisierungsmöglichkeit nutzen, findest du in diesem Google-Analytics-Bereich die Artikel, die über die erforderliche Besucherzahl für die VG-Wort-Vergütung verfügen. Setze dafür einen Filter, der dir nur die deutschsprachigen User anzeigt, denn VG Wort zählt nur die Blogbesucher aus Deutschland.

Fazit

Für Blogger spielen die Traffic-KPI oder -Kennzahlen für die Auswertung und Optimierung ihres Blogs eine wichtige Rolle. Ohne ein entsprechendes Tool lassen sich solche Werte kaum oder überhaupt nicht erfassen.

Auch wenn Google Analytics für den Anfang überwältigende Funktionalitäten bietet und so manchen Blogger überfordert, empfehle ich gleich schon beim Blogstart ein Analysetool zu verwenden, einmal weil man sich auf diese Art schnell vertraut macht mit den Zahlen und Toolfunktionen und durch gezielte und regelmäßige Auswertungen den Blog schneller optimieren und damit auf die Erfolgsspur bringen kann.

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