Die Umsatzrentabilität durch intelligente Skalierung steigern

Die Umsatzrentabilität durch intelligente Skalierung steigern

Lesedauer: 4 Minuten

Um ein Unternehmen erfolgreich zu führen, ist es erforderlich, regelmäßig wichtige Kennzahlen im Blick zu behalten. Eine äußerst aufschlussreiche Messgröße in diesem Kontext ist die Umsatzrentabilität, da sie sich ausschließlich auf das Kerngeschäft konzentriert.

Die Verantwortung eines jeden Unternehmers besteht darin, Strategien zu entwickeln, um die Umsatzrentabilität zu steigern. Eine mögliche Option in diesem Zusammenhang ist die Skalierung des eigenen Geschäftsmodells. Aber wie genau funktioniert das und welche Aspekte sollten dabei berücksichtigt werden? Diese Fragen werden in diesem Artikel ausführlich erläutert.

Die Umsatzrentabilität zeigt, wie effizient Unternehmen arbeiten

Die Umsatzrentabilität ist eine wichtige Kennzahl, anhand derer sich auf einen Blick erkennen lässt, wie produktiv ein Unternehmen arbeitet. Das ist vor allem deshalb der Fall, weil sie nur jene Umsätze berücksichtigt, die sich aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ergeben. Davon ausgeschlossen sind beispielsweise Zinsgewinne oder die Auflösung von stillen Reserven. Gewinn- oder Verlustvorträge werden ebenfalls nicht in die Berechnung einbezogen.

Aus diesem Grund ist die Kennzahl zum einen ideal dazu geeignet, mehrere Perioden im eigenen Unternehmen zu vergleichen. Zum anderen ist dadurch auch ein Vergleich mit Mitbewerbern am Markt sehr gut möglich.

International wird die Umsatzrentabilität oftmals auch als Profit Margin, Net Margin oder Return of Sales bezeichnet. Im deutschsprachigen Raum hat sich neben Umsatzrentabilität auch der Begriff Umsatzrendite etabliert.

Genau genommen stellt die Kennzahl das prozentuale Verhältnis zwischen Gewinn und Umsatz eines Unternehmens dar. Die Berechnung erfolgt nach einer einfachen Formel:

Umsatzrentabilität (in %) = Gewinn (EBIT) / Umsatz x 100

Was sagt die Umsatzrentabilität genau aus?

Die Aussagekraft der Kennzahl wird an einem einfachen Beispiel deutlich.

Anhand der Umsatzrentabilität sollen zwei Online-Unternehmen verglichen werden. Unternehmen A hat einen Umsatz von 500.000 Euro im Jahr. Der Gewinn liegt bei 50.000 Euro. Die Umsatzrentabilität beträgt in diesem Fall zehn Prozent.

Unternehmen B erzielt einen Umsatz von 600.000 Euro. Der Gewinn liegt bei 30.000 Euro. Hier beläuft sich die Umsatzrentabilität „nur“ auf fünf Prozent.

In der Praxis bedeutet dies, dass Unternehmen A 90 Cent ausgeben muss, um einen Gewinn von 10 Cent pro Euro Umsatz zu erzielen. Unternehmen B hingegen hat höhere Aufwendungen, da es 95 Cent investieren muss, um lediglich 5 Cent Gewinn pro Euro Umsatz zu erwirtschaften.

Um langfristig am Markt erfolgreich zu sein, ist es in diesem Fall für Unternehmen B ratsam, die Umsatzrentabilität zu erhöhen und die Werte von Unternehmen A zu erreichen oder im besten Fall sogar zu überbieten. Die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang lautet: Welche Optionen stehen dafür zur Verfügung?

Strategien zur Erhöhung der Umsatzrentabilität

Ob eine Umsatzrentabilität als gut einzustufen ist, hängt oftmals von der Branche ab, in der ein Unternehmen tätig ist. Um die eigene Umsatzrentabilität zu beurteilen, hilft deshalb oftmals ein Blick in die Konkurrenz.

Dennoch gibt es Richtwerte, an denen sich Unternehmen orientieren können. Grundsätzlich gilt die Umsatzrentabilität ab einem Wert von etwa fünf Prozent als gutes Ergebnis. Die Spitzenwerte quer über alle Branchen liegen bei etwa zehn Prozent.

Falls die Kennzahl im eigenen Unternehmen deutlich unter fünf Prozent liegt, ist es ratsam, die Gründe dafür genau zu analysieren, und mögliche Strategien zur Steigerung der Umsatzrentabilität zu entwickeln. Dafür stehen unter anderem die folgenden Optionen zur Verfügung:

  • Fixkosten verringern: Durch eine effiziente Kostenkontrolle und das Identifizieren von Möglichkeiten zur Senkung von Fixkosten können Unternehmen ihre Umsatzrentabilität verbessern, indem sie mehr Gewinn aus jedem Umsatz-Euro erzielen. Eine Option dafür stellt beispielsweise Outsourcing dar.
  • Preise erhöhen: Eine moderate Preiserhöhung, die mit der Wahrnehmung von Mehrwert für Kunden einhergeht, kann ebenfalls dazu beitragen, die Umsatzrentabilität zu steigern, indem sie die Marge pro Verkauf erhöht. Allerdings muss der Markt dafür diese Preissteigerung auch akzeptieren.
  • Kommunikation verbessern (Zielgruppe analysieren): Eine bessere Analyse der Zielgruppe ermöglicht es Unternehmen, maßgeschneiderte Marketingbotschaften zu erstellen, die die Conversion-Raten steigern und somit den Umsatz pro Marketingausgabe erhöhen.
  • Erfolgsanalyse durchführen: Durch die regelmäßige Analyse von Verkaufsdaten, Kundenzufriedenheit und anderen relevanten Metriken können Unternehmen Schwachstellen identifizieren und gezielte Maßnahmen ergreifen, um ihre Rentabilität zu steigern.

Eine besonders effiziente Strategie zur Steigerung der Umsatzrentabilität, insbesondere im Online-Handel, ist die Skalierbarkeit des eigenen Geschäftsmodells.

Wie funktioniert intelligente Skalierung?

Skalierbarkeit ist ein wichtiger Begriff in der Betriebswirtschaft, der sich darauf bezieht, wie weit ein Geschäftsmodell den Umsatz steigern kann, ohne ständig in Produktion und Infrastruktur investieren oder die Fixkosten erhöhen zu müssen. Es geht darum, wie flexibel und gewinnbringend ein Unternehmen wachsen kann.

Besonders im Bereich des Online-Handels ist Skalierbarkeit häufig ausgeprägt. Wenn die Website und die Logistik einmal eingerichtet sind, kann der Umsatz erheblich gesteigert werden, ohne dass zusätzliche große Investitionen erforderlich sind. Doch welche Möglichkeiten ergeben sich in der Praxis für Unternehmen, um die Skalierbarkeit zu erhöhen?

Automatisierung von Prozessen

Ein Weg führt beispielsweise über die Automatisierung von Prozessen. Die Möglichkeit dazu bietet unter anderem professionelle E-Commerce-Software, mit der der Bestell- und Versandprozess automatisiert werden kann.

So kann das Unternehmen mehr Bestellungen verarbeiten, ohne dafür zusätzliches Personal einstellen zu müssen.

Outsourcing an externe Dienstleister und Einführung von Remote-Arbeit

Eine andere Möglichkeit ist das Outsourcing von Aufgaben an externe Dienstleister sowie eine flexible Mitarbeiterstruktur. Lagert ein Unternehmen beispielsweise seine Lohnabrechnung an einen externen Dienstleister aus, so kann es mehr Kunden betreuen, ohne dafür intern mehr Ressourcen aufwenden zu müssen.

Durch Remote-Arbeit ist es bei Bedarf leichter, qualifiziertes Personal zu finden, ohne dafür neue Büroflächen anmieten zu müssen.

Investition in intelligente Cloud-Lösungen

Die Investition in skalierbare Technologien ist ebenfalls ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Skalierbarkeit eines Unternehmens. Dabei handelt es sich um Lösungen, die leicht an steigende Anforderungen angepasst werden können, ohne dass umfassende Neuentwicklungen erforderlich sind.

Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von Cloud-Computing-Diensten. Diese können bei Bedarf in Bezug auf Serverleistung, Speicherplatz oder Softwarefunktionen einfach und schnell erweitert werden.

Steigerung wiederkehrender Einnahmen

Eine interessante Option im Zusammenhang mit der Skalierbarkeit ist die Steigerung wiederkehrender Einnahmen. Das kann beispielsweise durch die Einführung von Abonnementmodellen, Mitgliedschaften oder Serviceverträgen erreicht werden.

Diese stabilen Einnahmequellen bieten eine langfristige finanzielle Basis und ermöglichen es Unternehmen, ohne ständige Investitionen für die Akquise von neuen Kunden zu wachsen.

(Bildquelle Artikelanfang: © Overearth/Depositphotos.com)

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