Investitionsmöglichkeiten in Edelmetalle: Chancen und Risiken

Investitionsmöglichkeiten in Edelmetalle: Chancen und Risiken

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Gold, Silber und Co. sind beliebte Investitionsmöglichkeiten. Sie gelten als sichere Häfen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Viele Anleger entscheiden sich für Edelmetall-Investments, um ihr Vermögen gerade dann zu schützen. Welche Chancen und Risiken es damit gibt, zeigt dieser Artikel.

Gold – der Klassiker unter den Edelmetallen

Gold ist wohl das bekannteste Edelmetall und wird seit Jahrtausenden als Wertspeicher und Zahlungsmittel genutzt. Es hat eine geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen, was es zu einer idealen Ergänzung für ein Portfolio macht.

Außerdem profitiert das Edelmetall von seiner hohen Akzeptanz und seinem weltweiten Markt. Wer in Gold investieren möchte, kann dafür Münzen oder Barren erwerben. Auch Gold-ETFs oder Goldminenaktien sind eine interessante Alternative zu den physischen Gold-Investments.

Ein Vorteil des physischen Goldes besteht in seiner Liquidität. Falls notwendig, lässt sich das Edelmetall etwa beim Goldankauf in Berlin veräußern und bringt sofort Bargeld. Der Nachteil ist die möglichst sichere Aufbewahrung.

Vor allem größere Goldbestände sollten immer in einem abgeschlossenen Bereich aufbewahrt werden. Praktischer sind Schmuckstücke. Ketten oder Ringe lassen sich nicht nur im Alltag tragen, sondern dienen auf Wunsch auch als Liquiditätsquelle. Je reiner das Gold ist, desto höher fällt der Ankaufspreis aus.

Deutlich leichter in der Handhabung sind Wertpapiere oder Gold-ETFs. Hier profitieren Investoren vor allem langfristig von der Kursentwicklung. Allerdings kann die Flexibilität für die sofortige Liquidität fehlen. Häufig müssen sich Wertpapierinhaber gedulden, bis es sich lohnt, ihre Anteile zu veräußern.

Silber – das unterschätzte Edelmetall

Silber wird als das “Gold des kleinen Mannes” bezeichnet. Es ist günstiger als Gold und wird nicht nur als Wertspeicher, sondern auch in der Industrie verwendet. Das Edelmetall hat eine hohe Volatilität und kann enorme Preissteigerungen verzeichnen.

Daher eignet es sich sowohl für langfristige Investitionen als auch für spekulative Geschäfte. Auch hier gibt es passend zur Risikobereitschaft und dem Investitionsziel verschiedene Möglichkeiten. Wer etwas Physisches, etwas Handfestes möchte, kann Silberbarren oder Silbermünzen erwerben.

Platin – der Underdog unter den Edelmetallen

Platin ist ein seltenes und teures Edelmetall, welches vorwiegend in der Automobilindustrie für Katalysatoren und in der Schmuckherstellung genutzt wird.

Es ist im Vergleich zu Gold und Silber weniger bekannt, aber dennoch attraktiv für Investoren. Aufgrund seiner begrenzten Verfügbarkeit kann Platin hohe Preisschwankungen aufweisen. 

Palladium – der beständige Riese

Palladium hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Wertentwicklung verzeichnet und ist inzwischen teurer als Gold. Auch dieses Edelmetall findet vor allem in der Automobilindustrie für den Bau von Katalysatoren Anwendung.

Durch die steigende Nachfrage und die begrenzten Ressourcen erhöht sich der Rohstoffpreis fortwährend. Doch das Investment kann sich auch bei einem vermeintlich hohen Preis lohnen, denn die Wertstabilität ist verlässlich.

Rhodium – das Edelmetall mit dem größten Potenzial

Rhodium ist das weltweit teuerste Edelmetall und konnte in den letzten Jahren unglaubliche Preissteigerungen verzeichnen. Es wird häufig als Nebenprodukt bei der Gewinnung anderer Metalle, insbesondere von Platin und Nickel, abgebaut.

Der mit Abstand größte Verbrauch von Rhodium erfolgt in Katalysatoren für Autos. Große Rhodium-Vorkommen gibt es beispielsweise in Südafrika, Russland oder Zimbabwe. Gibt es in diesen Nationen geopolitische oder andere Herausforderungen, wirkt sich das auch auf den Edelmetallpreis aus, denn er steigt.

Investment-Entscheidungen: So werden kluge Entscheidungen getroffen

Soll ich in physische Edelmetalle oder doch lieber Wertpapiere und Co. investieren? Viele Bürgerinnen und Bürger sind sich bei der Beantwortung der Frage unsicher. Beide Investment-Strategien haben ihre Vorzüge und Nachteile. Die individuelle Entscheidung hängt von mehreren Faktoren, etwa der eigenen Risikobereitschaft oder der Liquidität, ab.

Der wesentliche Vorteil bei physischen Edelmetallen ist der tatsächliche Besitz. Es besteht keine Abhängigkeit von Dritten, wie es bei Wertpapieren der Fall sein kann. Auch die Wertbeständigkeit spricht für die Edelmetalle: Historisch gesehen behalten sie ihren Wert und schützen vor Inflation.

Im Gegensatz zu Wertpapieren besteht bei physischem Besitz auch kein Risiko einer Zahlungsunfähigkeit des Geschäftspartners. Laufende Kosten, wie etwa bei einem Depot, entfallen, abgesehen von eventuellen Lagerkosten.

Ein Nachteil kann hingegen die sichere Lagerung sein. Vor allem für größere Mengen sollte ein Tresor oder ein Bankschließfach genutzt werden. Die Anschaffung bzw. Miete kostet natürlich. Zwar gelten Gold, Silber und Co. als wertbeständig, aber in Krisenzeiten könnte es schwierig werden, physisches Metall zu verkaufen.

Entscheiden sich Investoren für Edelmetall-Wertpapiere oder andere Derivate, gibt es auch dafür gute Gründe. Wertpapiere, wie Gold-ETFs, können leicht über die Börse gekauft und verkauft werden. Damit haben auch weniger erfahrene Investoren eine Chance, an ihrem Vermögensaufbau zu arbeiten.

Da es sich um ein Papier-Investment handelt, entfallen Sorgen bezüglich der sicheren Aufbewahrung. Durch Wertpapiere kann man ebenso in mehrere Edelmetalle oder gar Minenbetreiber investieren und so das Risiko streuen.

Doch auch hier gibt es Schattenseiten. Es besteht immer ein Risiko, dass die Partei, die das Edelmetall hält oder den ETF verwaltet, ihren Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Außerdem fallen für die Verwaltung von ETFs und anderen Edelmetall-Wertpapieren in der Regel Gebühren an. Experten empfehlen den Spagat für lukrative Investitionen: Durch die Diversifizierung lassen sich die Vorzüge des physischen Erwerbs und das Investment in Derivate clever miteinander kombinieren.

Wie viel Eigenkapital benötigen Investoren für den erfolgreichen Beginn?

Das benötigte Kapital für das Investitionsvorhaben richtet sich nach den anvisierten Käufen und umgekehrt. Physisches Edelmetall wird meist zum aktuellen Marktpreis erworben. Einige Münzen aus Gold oder Silber gibt es schon für 100 Euro oder weniger.

Auch beim Wertpapier-Investment richtet sich der Kaufpreis nach dem aktuellen Börsenkurs. Hinzu können auch weitere Kosten, etwa für die Depotverwaltung, kommen.

Grundsätzlich empfehlen Experten, das Budget zu streuen. So könnten Investoren mit 100 Euro eine Edelmetall-Münze für circa 70 Euro erwerben und die verbleibenden 30 Euro für den Depotaufbau nutzen.

(Bildquelle Artikelanfang: © alexlmx/Depositphotos.com)

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