Geld anlegen in Sachwerten: Praktische Tipps zu Immobilien, Gold, Kunst und Co.

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Die Geldpolitik der vergangenen Jahre hat viele Anleger zutiefst verunsichert. Zinsen für Erspartes sind mehr als rar und die Angst vor Inflation steigt. Sachwerte sind für ihre Krisenbeständigkeit gegenüber Geld- und Substanzwerten bekannt und derzeit stark gefragt.

Trotz der positiven Faktoren, die mit Immobilien, Gold und Co. einhergehen, solltest du dich umfassend informieren. Wer beim Investieren leichtfertig vorgeht, riskiert markante Folgen. Erfahre hier, worauf du achten solltest, um dein Geld sinnvoll anzulegen.

Immobilien als solide Basis – Risiken nicht unterschätzen!

Ob Onlineshop-Betreiber, Blogger oder Influencer: Selbstständige müssen mit einem erhöhten finanziellen Risiko zurechtkommen. Umso wichtiger bei Geldanlagen vorsichtig vorzugehen. Das Investitionsrisiko ist bei Sachwerten gegenüber Substanz- und Geldwerten zwar geringer, bei ungünstig arrangiertem Portfolio können jedoch auch sie erheblichen Schaden anrichten. Bestes Beispiel: Immobilien.

Wer sich mit dem Kauf eines Gebäudes übernimmt, hat wenig von den allgemeinen Vorteilen des Sachwertes. Die Investition sollte sich keinesfalls in eine existenzielle Bedrohung verwandeln, sie muss stattdessen wohl überlegt sein.

Dennoch sind Immobilien eine sinnvolle Option, um Erspartes vor Inflation zu schützen. Hierbei muss zwischen bewohnten und vermieten Objekten unterschieden werden. Wird das Gebäude für die Eigennutzung gekauft beziehungsweise gebaut, profitierst du in zweierlei Hinsicht: Du bist nicht von Mieterhöhungen betroffen, die häufig mit Inflationen einhergehen und deine Schulden reduzieren sich, weil die Inflation einen Zinsanstieg verursacht.

Die reale Reduzierung der Schulden hängt jedoch davon ab, ob eine langfristige Zinsbindung besteht. Darüber hinaus kann das Haus als Sicherheit verwendet werden, wenn ein Kredit erforderlich wird. Bei vermieteten Immobilien greift der Schutz vor Inflation nur dann, wenn Mietpreiserhöhungen die zunehmenden Kosten ausgleichen.

Zudem musst du bei reinen Kapitalanlagen besonders auf eine gute Immobilienausstattung achten und die Lage sorgfältig auswählen. Eine gute Lage ist ein Muss und spielt in Bezug auf den Objektwert eine elementare Rolle.

Folgende Risiken solltest du kennen:

  • Eine Investition in Immobilien ist nur dann ratsam, wenn ausreichend Eigenkapital vorhanden ist und das monatliche Einkommen ausreicht, um den Kredit zu tilgen. Wer die finanzielle Gefahr unterschätzt, sieht sich schnell mit erheblichen Konsequenzen konfrontiert.
  • Mietdeckelungen, Sondersteuern und ähnliches Eingreifen durch den Staat sind nie auszuschließen. Sie können die Vorteile der Investition zunichte machen und Immobilienbesitzern nachträgliche Ausgaben bescheren.
  • Um steuerliche Vorteile zu genießen, müssen Immobilieninvestitionen langfristig geplant werden. Erst auf lange Sicht zahlen sie sich aus.
  • Baukosten und Kaufpreise haben in den vergangenen Jahren ordentlich zugelegt. Der Boom der Branche hält bislang an, wie lange dies noch der Fall sein wird, kann jedoch kein seriöser Experte mit Sicherheit voraussagen.

Investieren in Gold – maximal 10 Prozent

Bild: © dimitrisvetsikas1969 /Pixabay.com

Gold ist die älteste Währung überhaupt. Sie steht für Wohlstand, langfristige Wertstabilität und ist mit emotionalem Wert verknüpft. Sie kann vor wirtschaftlichen Krisen schützen und zur finanziellen Absicherung beitragen. Die Preise hängen aber stark von der Nachfrage ab. Schwankungen sind üblich und teilweise ausgeprägt. Für ein solides Investitionsportfolio sollten höchstens zehn Prozent des Vermögens, das allgemein für Geldanlagen verfügbar ist, in das Edelmetall investiert werden. Schmuck ist hierbei nicht die ideale Wahl.

Stattdessen sind Barren und Münzen empfehlenswert. Allerdings solltest du die wertstabile Investition bei vertrauenswürdigen Adressen tätigen. Unter anderem ist der Kauf direkt bei regionalen Banken möglich. Teilweise komfortabel über das Internet. Die Hamburger Sparkasse hat einen Onlineshop für Goldmünzen und Goldbarren für Kunden eingerichtet, kein selbstverständlicher Service.

Dort findest du weiterführende Informationen zum Thema und kannst Gold in physischer Form kaufen. Was du bei Gold nicht erwarten darfst, sind laufende Erträge. Bei Edelmetall und Rohstoffen im Allgemeinen sind lediglich Kursgewinne denkbar. Attraktiv sind Investitionen, um das finanzielle Risiko eines Depots zu senken. Hast du beispielsweise einiges in Aktien investiert, ist Gold eine gute Ergänzung, um die Gesamtschwankungen deines Portfolios einzudämmen.

Kunst als Investition: Keine Chance ohne Marktwissen

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Ob Kunstwerke, Antiquitäten, Oldtimer oder edle Spirituosen: Derartige Märkte sind schwer einzuschätzen und die Transparenz lässt zu wünschen übrig. Kennst du dich nicht aus, solltest du von diesen Sachwerten Abstand nehmen. Sie sind deutlich weniger berechenbar als Aktien und eher für Liebhaber und Kenner geeignet.

Bei Oldtimern und Kunst sind gefragte Originale ideal. Nachteilig an derartigen Investitionen: Sie müssen teilweise für mehrere Jahrzehnte vor äußeren Einflüssen und Diebstahl geschützt werden. Das sowie die erforderlichen Versicherungen kosten Geld und die Tatsache, dass es nur einen begrenzten Markt gibt, senkt die Erfolgsaussichten für erfolgreiche Verkäufe.

Großer Nachfrage erfreuen sich derzeit Whiskys. Die Nullzinspolitik hat den Investitionsboom in derartige Sachwerte angekurbelt. Insbesondere seltene Produkte renommierter Hersteller legen an Wert zu. Problematisch zeigen sich Fälschungen, die den Markt zunehmend überschwemmen. Unwissende Käufer tappen schnell in die Falle, denn die Plagiate sind inzwischen derart professionell, dass nicht einmal Kenner sie sofort erkennen. Hinzu kommt, dass die korrekte Lagerung ebenfalls Kosten mit sich bringt und der Verkauf einen gewissen Aufwand erfordert.

Fazit

Entscheidend beim Investieren ist, dass du liquide bleibst und einen finanziellen Puffer aufbaust, der kurzfristig verfügbar ist, um auf unvorhergesehene Kosten reagieren zu können. Erst dann machen Investments, wie die genannten Beispiele Sinn.

Ergänzend empfehle ich einen Blick in  den Ratgeberbeitrag über Festgeld und ETFs.

(Bildquelle Artikelanfang: © dimitrisvetsikas1969 /Pixabay.com)

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