Welche Versicherungen man nicht wirklich braucht

Versicherungen, die man nicht braucht

Lesedauer: 3 Minuten

Als Selbständiger oder Freelancer unterversichert zu sein, ist mit Sicherheit eine riskante Situation, vor allem dann, wenn man den fehlenden Versicherungsschutz benötigt.

Versicherungen, die einem nichts nützen und nur unnötig Geld kosten, sind genauso schlecht.

Vor allem sollte man sich nicht gegen Vorfälle absichern, die nicht oft im Leben passieren, sodass sie damit auch leicht aus der eigenen Portokasse zu zahlen sind.

#1 Glasbruchversicherung

Als Beispiel sei hier ein zerbrochenes Fenster genannt: Dieser Schaden wird von Glasbruchpolicen abgedeckt. Doch wie oft gehen dir wirklich Fensterscheiben zu Bruch? Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nur sehr selten.

Warum also eine solche Versicherung abschließen, Jahr für Jahr Beiträge zahlen (der Durchschnittsbetrag liegt bei ca. 60 Euro jährlich), wenn die durchschnittliche Schadenshöhe einer defekten Fensterscheibe bei ungefähr 280 Euro liegt?
Und dann sollte man auch noch wissen, dass die Versicherung Schäden wie zerkratzte Scheiben oder abgesplittertes Glas nicht übernimmt.

#2 Insassenunfallversicherung

Die Insassenunfallversicherung zahlt, wenn die Bei- oder Mitfahrer bei einem Autounfall zu Schaden kommen und man keinen Schuldigen finden kann, wie beispielsweise bei Fahrerflucht. Seit ein paar Jahren hat diese Versicherung an Wichtigkeit verloren, da mittlerweile in solchen Fällen die KFZ-Haftpflicht des Fahrers dafür aufkommt.

#3 Handyversicherung, Laptopversicherung usw.

Die teuren Smartphones, Laptops, iPads und Co. kann man gegen Schäden wie Bedienungsfehler, Bruchschaden, Sabotage usw. absichern. Allerdings greift meist in den ersten beiden Jahren nach dem Gerätekauf die Gewährleistungspflicht, die einem ohnehin zusteht.

Und bei Diebstahl bekommt man selten etwas von der Versicherung, da diese sich mit dem Argument der groben Fahrlässigkeit aus der Zahlungsverantwortung zieht. Vergessliche und schusselige Menschen sollten auf solch eine Geräteversicherung sowieso besser verzichten, da man dagegen schon mal gar nicht abgesichert wird.

#4 Reisegepäckversicherung

Auch eine Versicherung aus der Kategorie „überflüssig“. Einmal muss man so penibel auf sein Gepäck aufpassen, dass man es sich gleich an den Körper befestigen kann. Wird es dann gestohlen, dürfte die Versicherung wohl einspringen. Aber wer kann das schon?

Außerdem hat jede Versicherungsgesellschaft ein anderes Verständnis für Reisegepäck. Für manche gehören Geldbeutel und Fahrkarten nicht dazu. Kommen diese Gegenstände also abhanden, geht man versicherungsrechtlich leer aus.

Wer eine Hausratpolice abgeschlossen hat, bei dem sind Diebstähle aus Hotelzimmer oder Ferienwohnung sowieso mit abgedeckt.

Oft versteckt sich die Reisegepäckversicherung in einem Reisepaket, wozu auch die mit Sicherheit sinnvolle Auslandskrankenversicherung gehört.

#5 Haus- und Wohnungsschutzbrief

Eine Absicherung gegen alle möglichen Pannen am Haus oder in der Wohnung: Schlüsseldienst, Rohrreinigung, Beseitigung von Ungeziefer im Haus, das soll dieser Schutzbrief leisten. Doch es sind auch viele Schäden ausgeschlossen, wie bestimmtes Ungeziefer, oder die Höchstgrenze für den zu übernehmenden Schaden wird sehr niedrig angesetzt, sodass man den darüber liegenden Betrag dann selbst zahlen muss.

Meist kostet der Schutzbrief ca. 60 Euro pro Jahr, dennoch kann man diese nicht allzu oft eintretenden Schäden, die er abdeckt, auch selbst bezahlen.

#6 Krankenversicherung für Tiere

Zwar können umfassende Arztbehandlungen für Hund, Katze usw. sehr teuer werden, vor allem wenn die Tiere operiert werden müssen. Da die Versicherungsbeiträge für Hunde bei ungefähr 350 Euro und für Katzen bei 150 Euro jährlich liegen, müssen die Tiere schon sehr häufig krank sein, damit sich die Versicherung rechnet.

Außerdem müssen Besitzer älterer und damit krankheitsanfälliger Tiere oft einen Selbstbehalt zahlen.

#7 Sterbeversicherung

Damit soll der Versicherte schon zu Lebzeiten seine eigene Beerdigung finanziell absichern. Je nach Einstiegsalter in diese Versicherung können die monatlichen Versicherungsprämien aber ziemlich hoch sein (ca. 50 Euro und mehr).

Wer seine Beerdigungskosten den Zurückgebliebenen ersparen will, der kann das Geld auch in einen Sparplan investieren oder eine preiswertere Risikolebensversicherung abschließen.

#8 Hochzeits-Rücktrittskostenversicherung

Für fast jede Eventualität gibt es mittlerweile eine Versicherung, so auch für Hochzeiten. Wer eine solche Versicherung abschließt, erwartet, dass die Versicherung die Stornokosten übernimmt, falls die Hochzeit ins Wasser fällt.

Doch die Versicherung wird nur aktiv, falls Braut, Bräutigam oder nahe Angehörige erkranken oder einen Unfall erleiden. Will einer der Beteiligten plötzlich nicht mehr heiraten, dann zahlt die Versicherung nicht.
Außerdem werden bestimmte Aufwendungen wie z. B. ein Mietauto nicht bezahlt.

Fazit

Wer überflüssige Versicherungen kündigen will, muss eine Frist von drei Monaten zum Ende des Vertragsjahres einhalten. Wahrscheinlich gibt es noch weitere unsinnige Versicherungen. Die hier aufgeführten werden allerdings recht oft abgeschlossen und gehören zu den gängigen Versicherungen in Deutschland.

(Bildquelle Artikelanfang: © Alexis /Pixabay.com)

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