Wesent­li­che Ände­run­gen im Online-Ban­king noch in die­sem Jahr

Online-Banking

Auch ich gehö­re zu den paar Mil­lio­nen Bank­kun­den, die aus­gie­big und ger­ne Online-Ban­king nut­zen. Für mich ist es eine deut­lich beque­me­re Ange­le­gen­heit, mei­ne Über­wei­sun­gen vom Com­pu­ter aus zu täti­gen, anstatt gedruck­te Über­wei­sungs­for­mu­la­re aus­zu­fül­len und die­se vor Ort bei der Bank abge­ben zu müssen.

Doch wie ich auf ver­schie­de­nen Info­por­ta­len gele­sen habe, stel­len fast alle Ban­ken und Spar­kas­sen auf neue Online-Ban­king-Sys­te­me um. Bis­her war es ja so, dass man als Kun­de eine Lis­te mit TAN-Geheim­zah­len per Post erhielt. Für jede Über­wei­sung bzw. Trans­ak­ti­on online wur­de eine TAN per Zufalls­prin­zip aus­ge­wählt, deren Zah­len­kom­bi­na­ti­on man dann in das ent­spre­chen­de Feld ein­gab, um die Trans­ak­ti­on sicher abschlie­ßen zu können.

Was den Sicher­heits­aspekt anging: Nun, bei mir gab es in den gut zwei Jah­ren Online-Ban­king kei­ne Pro­ble­me, obwohl Exper­ten immer wie­der behaup­te­ten, dass auch die­ses soge­nann­te iTAN-Ver­fah­ren doch sei­ne Schwach­stel­len habe und von Hackern geknackt wer­den könne.

Daher wol­len die Ban­ken auf neue, noch siche­re­re Sys­te­me umstel­len, und das wahr­schein­lich bis Ende des Jah­res, man­che haben sogar schon umge­rüs­tet wie bei­spiels­wei­se die Post­bank. So sol­len die mobi­le TAN per SMS und die chip­TAN per Gene­ra­tor (ein Lese­ge­rät), der für jede Über­wei­sung eine neue TAN aus­gibt, ein­ge­führt wer­den. Die Direkt­ban­ken wer­den aller Wahr­schein­lich­keit nach an dem iTAN-Sys­tem fest­hal­ten und zusätz­lich die mobi­le TAN anbieten.

Wie läuft der Trans­ak­ti­ons­pro­zess mit der mobi­len TAN?

Wenn Sie mit die­sem Sys­tem über­wei­sen, brau­chen Sie auf alle Fäl­le ein Han­dy. Die übli­chen Daten wer­den wie vor­her am PC ein­ge­ge­ben, aber für den Über­wei­sungs­ab­schluss wird Ihnen eine TAN per SMS aufs Han­dy über­mit­telt. Ganz prak­tisch an die­sem Sys­tem: Man kann auch von unter­wegs über­wei­sen und braucht kei­ne TAN-Lis­te mitzuschleppen.

Wie gestal­tet sich das chipTAN-Verfahren?

Bei die­ser Tech­nik brau­chen Sie ein spe­zi­el­les Gerät von Ihrer Bank. Der TAN-Gene­ra­tor sieht unge­fähr so aus wie ein Taschen­rech­ner und liest den Chip auf der EC-Kar­te aus. Vor jeder Trans­ak­ti­on müs­sen Sie den Gene­ra­tor mit ein­ge­steck­ter EC-Kar­te vor einen Bar­code auf dem PC-Bild­schirm hal­ten, auf dem die Bank einen Schwarz­weiß-Blink­code sendet. 

Opti­sche Sen­so­ren in dem Gerät lesen dann die Code-Daten ein, in denen u. a. die Über­wei­sungs­da­ten ver­schlüs­selt ent­hal­ten sind. Der Gene­ra­tor zeigt Ihnen dann den Über­wei­sungs­be­trag und Ihr Kon­to an. Die­se Anga­ben bestä­ti­gen Sie schließ­lich über eine Tas­te an dem Gerät und erhal­ten Ihre TAN-Zif­fer, mit der Sie die Über­wei­sung abschlie­ßen können.

Wel­ches Sys­tem ist am sichersten?

Die mobi­le TAN gilt vor allem bei alten Mobil­te­le­fo­nen als sehr sicher, wohin­ge­gen die neu­en Smart­phones deut­lich anfäl­li­ger für Daten­miss­brauch sind. Weil Smart­phones aber immer belieb­ter wer­den, heißt das wahr­schein­lich auch, dass die mobi­le TAN nur eine „Zwi­schen­sta­ti­on“ ein­nimmt und irgend­wann der TAN-Gene­ra­tor das stan­dar­di­sier­te Sys­tem wird, da es auch als das siche­re­re der bei­den gilt.

Neue Stan­dards — höhe­re Kosten?

Mehr Sicher­heit bei Online-Ban­king ist natür­lich toll. Was die Kun­den und auch mich nicht so begeis­tern wird, sind die stei­gen­den Kos­ten. Bei der mobi­len TAN wer­den pro Trans­ak­ti­on dann bis zu 10 Cent berech­net und für die chip­TAN ist der Kauf des TAN-Gene­ra­tors not­wen­dig, der mit bis 11 Euro ein­ma­li­gen Kos­ten zu Buche schlägt. Man­che Ban­ken wer­den den neu­en Ser­vice auch kos­ten­los anbieten.

Fazit:

Soll­te das bis­he­ri­ge iTAN-Ver­fah­ren wirk­lich anfäl­lig für Hacker sein, dann fin­de ich es schon rich­tig, dass neue und vor allem siche­re­re Ver­fah­ren für das Online-Ban­king ein­ge­führt wer­den. All­zu groß ist die tech­ni­sche Umstel­lung ja nicht, denn bei­de Sys­te­me — sei es die mobi­le TAN oder die chip­TAN — klin­gen nicht kom­pli­ziert in ihrer Anwendung.

Dass auf der ande­ren Sei­te auch die Kos­ten für den Nut­zer stei­gen, ist weni­ger toll, aber wahr­schein­lich wer­den auch die erträg­lich blei­ben. Hun­dert Trans­ak­tio­nen pro Monat wür­den mit der mobi­len TAN an die 10 Euro kos­ten, wenn eine Über­wei­sung mit 10 Cent ange­rech­net wird. An die­se Zahl kom­me ich noch nicht ran und ich fin­de die­sen Betrag noch akzeptabel.

Wer nicht sicher ist, ob und wann sein Online-Ban­king-Sys­tem umge­stellt wird, der soll­te bei sei­ner Bank nachfragen.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © Ahma­dAr­di­ty /Pixabay.com)

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