Ende März wurde ich von Bloggingbooks per Mail angeschrieben, ob ich Interesse an der Veröffentlichung des Inhalts meines Blogs „Versicherungen für Selbständige, Freiberufler und Existenzgründer“ als Buch und Ebook hätte.
Bloggingbooks ist ein Imprint des Südwestdeutschen Verlags für Hochschulschriften in Saarbrücken.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich von Bloggingbooks und deren Idee, Blogs als Bücher sowohl in gedruckter Form als auch als Ebook herauszubringen, noch nichts gehört. Da mir das Konzept gefiel, habe ich zugesagt.
Nach einem internen Check, ob meine Texte auch für ein Büchlein tauglich sind, bekam ich Anfang Mai die endgültige Zusage, dass der Verlag das Buch herausbringen will.
Kostengünstige Buchproduktion durch das PTO-Verfahren
Als Vorabinformationen wurde mir von meiner Autorenbetreuerin mitgeteilt, auf welchen Plattformen das Buch und Ebook vertrieben wird. Informationen dazu liefert ja auch schon die Website von Bloggingbooks. Es werden vor allem die großen Online-Shops wie Amazon.de, Libri.de, Buecher.de, Morebooks.de und Buchkatalog.de als Verkaufsplattform genutzt.
Des Weiteren wird das Buch führenden Buchzwischenhändlern wie Könemann oder KNV angeboten. Sind diese von dem Buch überzeugt, wird es von ihnen gelistet und der Buchhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz kann das Werk für interessierte Kunden zeitnah besorgen.
Demnächst wird auch noch der Verkauf bei Amazon Kindle und im ibookstore dazukommen.
Eine Buchpublikation bei Bloggingbooks kostet den Autor nichts, da der Verlag einmal auf kostenpflichtige Leistungen wie Lektorat, Formatierungsservice, Hardcover sowie Farbdruck verzichtet. Außerdem sind alle Arbeitsabläufe stark standardisiert. Für die Herstellung des Buches wird das Print-to-Order-Verfahren (PTO) angewendet, d. h. die Buchinhalte werden dauerhaft in einer Datenbank vorgehalten und können dadurch täglich in der nachgefragten Menge gedruckt werden.
Erstellung des Buches aus den Bloginhalten
Ich hatte mir vorgenommen, ungefähr dreimal pro Woche für ein bis zwei Stunden an dem Buch zu arbeiten. Da die Artikel lose und zusammenhangslos auf einem Blog erscheinen, ist es zunächst nötig, für das Buch eine inhaltliche Struktur und Gliederung mit dem berühmten roten Faden zu erstellen, denn die Artikel nur chronologisch aufzuführen – so wie im Blog – macht für ein Buch keinen Sinn.
Ich habe also zuerst überlegt, in welche große Themenabschnitte ich das Buch gliedere. Und da ich schon auf meinem Blog die Bereiche „Private Versicherungen für Selbständige …“ und „Betriebliche Versicherungen für Selbständige …“ angelegt hatte, waren die zwei großen Hauptkapitel „geboren“.
Danach sammelte ich die Artikel, die zu diesen Haupteinteilungen passten und formulierte sie teilweise um oder packte mehrere Blogartikel zu einem Buchkapitel zusammen, denn schließlich sollte jeder Artikel in sich inhaltlich geschlossen sein und keine unnötigen Wiederholungen von Informationen liefern, so wie es bei Blogbeiträgen doch immer wieder vorkommt.
Als ich das Buch inhaltlich soweit zusammengestellt hatte, habe ich die nötigen Quellenangaben als Fußnoten eingefügt und das Buch entsprechend formatiert. Von Bloggingbooks habe ich eine Formatvorlage erhalten, die ich anwenden konnte.
Inhaltsverzeichnis und ein Vorwort, in dem ich auf die Entstehung des Versicherungsblogs und des Buches eingehe, vervollständigen das Buch.
Ich habe meiner Autorenbetreuerin das Manuskript als Datei zugesendet und nach Abarbeitung der Verbesserungsvorschläge konnte ich Mitte Juni den letzten Schritt einleiten, nämlich das Buch im Autorensystem von Bloggingbooks zu vervollständigen und zu publizieren.
Bucherstellung im Autorensystem abschließen
Den Registrierungslink für das Online-Autorensystem erhält man von seinem Autorenbetreuer. Dann meldet man sich dort an und kann sich schließlich in das Autorensystem einloggen. Wie das System funktioniert und welche Schritte man dort ausführen muss, erfährt man durch entsprechende Hilfeunterlagen, die einem als PDF zugeschickt werden.
Ich fand es recht einfach, das Buch abzuschließen. Neben der Eintragung meiner persönlichen Daten musste ich noch eine Kurzvita zu mir selbst schreiben, einen Klappentext, einen Untertitel und einen Kurztitel für das Buch formulieren, Schlagwörter festlegen und ein passendes Bild für das Cover auswählen.
Wie das Cover fertiggestellt aussieht, zeigt das Bild unten.
Das Manuskript muss als PDF-Datei mit dem Namen „buchblock“ in das Autorensystem hochgeladen werden. Hat man alle Schritte ausgeführt, kann man sein Werk vollenden, indem man das Projekt abschließt.
Danach lassen sich keine Änderungen mehr durchführen, deshalb meine Empfehlung, alle Inhalte vor dem Abschluss nochmals genau kontrollieren. Wer nach Projektabschluss an Änderungen nicht umhinkommt, muss eine Gebühr von 150 Euro an den Verlag zahlen. Diese Kosten kann man sich mit etwas Sorgfalt sparen.
Veröffentlichung des Buches
Nach der Fertigstellung im Autorensystem war mein Buch schon wenige Tage später bei Amazon und bei Morebooks erhältlich. Der Preis für das 120 Seiten umfassende Werk wurde von Bloggingbooks auf 19,80 Euro festgesetzt.
Mittlerweile habe ich auch mein kostenloses Autorenexemplar in gedruckter Form erhalten. Es macht einen stabilen Eindruck und lässt sich sehr gut lesen, viel besser als auf dem Bildschirm – zumindest für mich.
Wie anstrengend Lesen auf dem Monitor ist, habe ich beim Korrekturlesen des Manuskripts festgestellt, Alle 15 bis 20 Seiten musste ich eine Pause einlegen, weil die Augen komplett überanstrengt waren und nicht mehr alle Fehler sahen.
Das gedruckte Buch hat übrigens ein Format von 15 zu 22 cm.
Autorenverdienst und Autorenrabatt
Wahrscheinlich die spannendste Frage: Was verdiene ich als Autorin am Verkauf dieses Buches? Wegen des Verwaltungsaufwandes vereinbart der Verlag mit dem Autor, dass das Werk erst honorarpflichtig wird, wenn im Monatsdurchschnitt eines Abrechnungszeitraums mehr als 10 Euro Honorar anfallen.
Kommt ein monatlicher Betrag von 10,01 bis 50 Euro zusammen, erhält man als Autor einen Büchergutschein für das Verlagssortiment, den man einlösen kann.
Kommen über 50 Euro im Monatsdurchschnitt zusammen, wird das Honorar dem Autor überwiesen.
Mein Buch kostet im Buchhandel 19,80 Euro, doch eigentlich wird das Buch nur für 9,90 Euro vom Verlag verkauft, denn den Händlern wie Amazon wird 50 Prozent Rabatt gewährt. Zieht man noch die Druckkosten ab, ist die Marge sehr gering.
Also verdient man als Autor nicht gerade viel an solch einem Buch. Um eine monatliche Auszahlung von 50,01 Euro zu erhalten, müsste sich das Buch im Monat weit über 40 Mal verkaufen, eine stolze Zahl. Denn ich werde mit 12 Prozent an den 9,90 Euro (Verlagserlös) vergütet, was 1,19 Euro pro Buch ist.
Die Autorenvergütung von 12 Prozent am Verlagserlös ist nicht besonders viel, aber gängig für einen Printverlag.
Wer etwas mehr verdienen will, kann sich einen größeren Posten seines Buches zu günstigen Autorenkonditionen kaufen und das Buch dann zum festgelegten Ladenpreis verkaufen (Verpflichtung bei Selbstverkauf zum verbindlichen Ladenverkaufspreis). So sind dann schon mehr als 12 Prozent möglich.
Denn Bloggingbooks ermöglicht es den Autoren, sich auf Morebooks als Autor zu registrieren und vom Autorenrabatt zu profitieren. Der staffelt sich folgendermaßen:
- 1-5 Exemplare 20%
- 6-10 Exemplare 25%
- 11-15 Exemplare 30%
- 16-24 Exemplare 35%
- ab 25 Exemplare 40%
Ab 25 Exemplaren erhält man also sein Buch 40 Prozent preiswerter. Wer es dann online verkauft , sollte noch die Versandkosten berücksichtigen, was den Verdienst wieder senkt.
Eine andere Möglichkeit wäre es, das Buch günstig einzukaufen, in einem Buchladen auszulegen und dort verkaufen zu lassen. Mit dem Händler können Sie dann vereinbaren, wie viel er für den Verkauf eines Exemplars bekommt.
Vermarktung des Buches
Um den Verkauf seines Buches zu fördern, sind natürlich Marketingmaßnahmen vonnöten. Ich selbst habe bis jetzt das Buch nur auf dem Versicherungsblog mit einem Artikel und in der Sidebar in diesem Blog vorgestellt. Was ich noch an Eigenmarketing durchführen werde, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Bloggingbooks bietet seinen Autoren die kostenfreie Gestaltung eines Plakates oder von Postkarten an. Die Postkarten kann man dann als Gratispostkarten dort auslegen, wo sich potentielle Kunden des Buches finden. Mit dem Plakat kann man eine Lesung ankündigen oder auf das Buch aufmerksam machen. Das Werbematerial wird von Bloggingbooks als druckfertige Datei geliefert. Mal sehen, ob ich dies in Anspruch nehme.
Außerdem erhalten anfragende Journalisten zu Rezensionszwecken ein kostenfreies Buchexemplar.
Fazit
Die Bucherstellung mit der Unterstützung von Bloggingbooks hat mir selbst viel Spaß bereitet. Das Zusammenstellen des Manuskripts wäre natürlich mit größerem Zeiteinsatz noch schneller von statten gegangen, aber da ich beruflich noch andere Dinge mache, zog es sich etwas hin.
Die Verlagsbetreuung kann ich nur loben. Wenn ich eine Anfrage oder ein Problem hatte, bekam ich per Mail zeitnah eine Antwort.
Natürlich werden die meisten nicht sonderlich begeistert über das Autorenhonorar sein, das nicht hoch ist, aber letztendlich hat man für die Bucherstellung einen Verlag und dessen Marketingabläufe zu Hilfe genommen – Arbeit, die ansonsten an einem selbst hängen geblieben wäre.