PayPal und Cash App: Konkurrenz könnte Bitcoinintegration für Europa beschleunigen

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In Amerika und Großbritannien können Krypto-Trader bereits Bitcoin mit PayPal kaufen. Der Finanzdienstleister mit Hauptsitz in Amerika hatte den Service zunächst in seinem Heimatland eingeführt und anschließend auf Kunden in Großbritannien erweitert.

Spätestens mit der Einführung der Bitcoin-Kaufoption für britische PayPal-Kunden wurde der Druck auf den internationalen Finanzdienstleister stärker, den Service auch für andere europäische Märkte anzubieten. Derzeit gibt es allerdings noch keine konkreten Pläne hierzu. Nun könnten die Bestrebungen von Cash App, den europäischen Markt zu erobern, den Entwicklungen zusätzliches Tempo verleihen, weil PayPal sich auch auf dem europäischen Markt nicht den Rang ablaufen lassen möchte.

Konkrete Pläne von PayPal lassen auf sich warten

Es ist zweifelsfrei, dass der massentaugliche Zahlungsdienstleister PayPal in der Lage ist, die Akzeptanz von Kryptowährungen und insbesondere des Bitcoins im Mainstream zu fördern. Der erste Schritt wurde im Oktober 2020 gemacht, als PayPal in seinem Heimatmarkt den Erwerb von Bitcoins per PayPal Zahlung möglich machte. Es verging weniger als ein Jahr, bis das Angebot schließlich auch nach Europa gelangte. In Großbritannien ist es seit August 2021 möglich, das digitale Geld mit dem beliebten Zahlungsdienstleister zu erwerben.

Bislang gibt es keine erkennbaren Ambitionen, dass auch für Deutschland und andere EU-Länder Chancen für eine schnelle Umsetzung von Plänen bestehen. Doch das könnte sich ändern, denn mit Cash App kommt ernsthafte Konkurrenz auf den Markt. Es ist davon auszugehen, dass sich PayPal dieser Konkurrenz stellen muss und wird. Spätestens wenn der Konkurrenzdruck höher wird und PayPal um seine Marktanteile fürchten muss, rechnen Experten mit einer Gegenoffensive.

Cash App als Konkurrenz: Fintech Square möchte nach Europa expandieren


In Sachen FinTech sind PayPal und N26 die europäischen Vorreiter, doch nun droht ernsthafte Konkurrenz. Square möchte die beliebte Cash App nach Europa bringen und lehrt die beiden dominanten Riesen damit das Fürchten. Die Funktionsweise der App mit dem coolen Image ist simpel und effizient. Nutzer können sich gegenseitig Geld transferieren, per E-Mail anfordern oder in Shops damit bezahlen.

So weit ist das alles bereits von PayPal bekannt, doch der große Unterschied und Vorteil gegenüber PayPal wurde 2018 integriert. Bereits seit Januar 2018 ist es möglich, Cash App auch als Handelsplattform für Bitcoin zu nutzen. Mit der Expansion nach Europa könnte sich der Marktführer PayPal nun ernsthaft bedroht fühlen und das zum Anlass nehmen, das amerikanische und britische Modell auch in den restlichen Ländern Europas zu forcieren.

Im eCommerce gehört PayPal mit zu den wichtigsten Zahlungsdienstleistern, doch mit der Einführung von Cash App in Europa könnte sich das ändern. Die Begeisterung in Europa dürfte leicht zu gewinnen sein, denn das Marketing des FinTech Anbieters ist top und das Image vor allem in der jungen Generation beliebt.

App arbeitet exklusiv mit Rapper Travis Scott und mit Addison Rae, einem Star der Videoplattform TikTok, zusammen und hat somit die Basis, junge Konsumenten direkt zu erreichen. Es geht Cash App nicht darum, steif wie eine Bank zu wirken, sondern locker wie ein Freund, um die jüngeren Leute zu gewinnen.

Doch bevor Cash App in Europa Fuß fassen kann, braucht es einen Ankerpunkt. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass vorhandene PayPal-Kunden nun den Anbieter wechseln, nur weil das Image neu und innovativ ist. Eine Möglichkeit wäre das Durchstarten im Bereich des Krypto-Handels, denn hier fehlt es Europa klar an Alternativen. Der Kauf von Bitcoins mit PayPal ist derzeit nicht möglich und genau hier ist Bedarf vorhanden. Fraglich ist, welche Auswirkungen das auf die Konkretisierung von Plänen bei PayPal haben könnte.

Vorstoß von Cash App könnte Bitcoin-Pläne von PayPal konkretisieren

Die Chancen, dass Cash App in Europa ein junges Publikum erreicht und sich darüber dann auch von Generation zu Generation etabliert, sind gut. Die Zahlungsinfrastruktur des Anbieters ist ebenso einfach und innovativ zu bedienen wie PayPal, mit einigen Vorzügen.

Wenn sich Cash App in Europa direkt auf Krypto-Trading fokussieren würde und es damit ermöglicht, dass auch Europäer direkt über einen Zahlungsdienstleister Bitcoins und Co. kaufen, wird es eng für PayPal. Spätestens dann wäre eine ernsthafte Konkurrenz auf dem Markt vorhanden, mit weitreichenden Folgen.

Es kann davon ausgegangen werden, dass falls Cash App für den Kauf von Kryptowährungen genutzt wird, die Begeisterung für das Produkt steigen wird. Das hätte zur Folge, dass die Dienstleistungen von PayPal weniger benötigt werden und Kunden ihre Geschäfte künftig vermehrt oder sogar ganz über Cash App tätigen.

Im besten Fall würde PayPal nur einige wenige Nutzer verlieren, die Cash App parallel zu den eigenen Dienstleistungen nutzen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass eher komplette Abwanderungen von Kunden erfolgen könnten. Ein Umstand, den der Zahlungsdienstleister sicher nicht ohne Gegenwehr hinnehmen wird.

Diese Gefahr könnte PayPal umgehen, indem eine schnelle Öffnung der Krypto-Optionen auf dem europäischen Markt forciert wird. Damit könnte der Zahlungsdienstleister verhindern, dass Cash App in Europa einen konkurrenzlosen Ankerpunkt findet. Zwar besteht auch dann noch das Risiko, dass die Konkurrenz einige Kunden abwirbt, jedoch dürfte das weniger Relevanz für die Marktanteile PayPals haben.

(Bildquelle Artikelanfang: © WorldSpectrum /Pixabay.com)

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