Die besten Nebenjobs im Internet: Online-Deutschlehrer/-in

Wür­dest du ger­ne Men­schen unter­rich­ten und ver­fügst über sehr gute Deutsch- oder ande­re Sprach­kennt­nis­se, je nach­dem wel­che Spra­che dei­ne Mut­ter­spra­che ist?

Viel­leicht kannst du sogar schon auf Unter­richts-Erfah­run­gen zurück­grei­fen. Sicher­lich, es ist von Vor­teil für Online-Sprach­leh­rer/-innen, wenn sie eine fun­dier­te Aus­bil­dung oder gar ein Stu­di­um vor­wei­sen kön­nen, aber das muss nicht sein.

Es gibt auch Quer­ein­stei­ger-Sprach­leh­rer/-innen (und ich beschrän­ke mich in die­sem Kapi­tel Online-Leh­rer/-in auf die deut­sche Spra­che), die ohne eine umfas­sen­de Aus­bil­dung als DaF (Deutsch als Fremdsprache)-Lehrer online tätig sind.

Die Nach­fra­ge nach Deutsch­un­ter­richt ist hoch: Denn vie­le aus­län­di­sche Unter­neh­men ver­le­gen aus Kos­ten­grün­den ihren Kun­den­ser­vice und ihre Call-Cen­ter ins Aus­land. Da von dort aus auch Kun­den in Deutsch­land betreut wer­den, wer­den Mit­ar­bei­ter dazu ange­hal­ten, u. a. Deutsch zu lernen.

Für den Deutsch­un­ter­richt wer­den bei Sprach­schu­len, Unter­neh­men und Pri­vat­schü­lern Mut­ter­sprach­ler/-innen ein­deu­tig bevorzugt.

Beson­ders wich­tig bei die­ser Tätig­keit ist, dass du im Selbst­stu­di­um dei­ne Deutsch­kennt­nis­se auf­frischst und bereit bist, immer wie­der Neu­es zu lernen.

Um als Online-Deutsch­leh­rer/-in erfolg­reich arbei­ten zu kön­nen, soll­test du die fol­gen­den Schrit­te anwenden:

Eigne dir wichtige Kompetenzen an

Dazu gehört auf alle Fäl­le Grund­le­gen­des zum Sprach­er­werb, der durch den Gemein­sa­men Refe­renz­rah­men (GER) welt­weit ein­heit­lich gere­gelt wird. Der GER defi­niert die Fer­tig­kei­ten ein­zel­ner Niveaus von A1 bis C2.

Du soll­test dich infor­mie­ren, wel­che Fer­tig­kei­ten bzw. wel­ches Niveau dei­ne Schü­ler/-innen erwer­ben wol­len und wel­che Prü­fun­gen sie able­gen können.

Im nächs­ten Schritt soll­test du ler­nen, wel­che Inhal­te in den ver­schie­de­nen Niveau­stu­fen hin­sicht­lich des Wort­schat­zes und der Gram­ma­tik unter­rich­tet wer­den. Mit die­sem Wis­sen kannst du bes­ser abschät­zen, was dein Schü­ler bereits an Sprach­wis­sen mit­brin­gen soll­te und wel­cher Stoff ihn über­for­dern würde.

Teste dein Wissen an ein bis zwei Schülern

Dein Wis­sen bringt dir nicht viel, wenn du es nur in der Theo­rie anwen­den kannst und nicht in der Pra­xis. Denn schließ­lich ver­lernst du so eini­ges wie­der, wenn du nie­man­den über län­ge­re Zeit unterrichtest.

Suche dir zwei oder drei Schü­ler/-innen, mit denen du die Spra­che üben und trai­nie­ren kannst. Sind es dei­ne ers­ten Schü­ler/-innen, soll­test du offen mit ihnen spre­chen, dass du als Leh­rer/-in in der Anfangs­pha­se bist und das Unter­rich­ten noch ler­nen willst. Ver­ein­ba­re aus die­sem Grund einen güns­ti­ge­ren Preis.

Lerne, die Deutsche Grammatik anderen zu erklären

Als Mut­ter­sprach­ler/-in macht man sich wenig Gedan­ken, wie Gram­ma­tik funk­tio­niert oder wie Gram­ma­tik auf­ge­baut ist. Als Leh­rer/-in soll­test du die Fach­ter­mi­ni beherr­schen und den Ler­nen­den Gram­ma­tik ein­fach erläu­tern können.

Wei­ter­bil­den kannst du dich mit ent­spre­chen­den Büchern und Lehr­wer­ken, auch im Inter­net fin­dest nütz­li­che Web­sites und Lernmaterialien.

Soll­test du über ein abge­schlos­se­nes Stu­di­um in Ger­ma­nis­tik, Päd­ago­gik, Neu­phi­lo­lo­gie oder mit einem ande­ren sprach­prak­ti­schen oder ‑theo­re­ti­schen Schwer­punkt auf­wei­sen kön­nen, kannst du beim Goe­the-Insti­tut nach einem pas­sen­den DAF-Kurs Aus­schau halten.

Spezialisiere dich auf eine Zielgruppe

Um dich in einem Sprach­be­reich zu einem Exper­ten auf­zu­bau­en, hilft es dir sehr, wenn du dich auf eine bestimm­te Ziel­grup­pe beschränkst, so z. B.:

  • Wirt­schafts­deutsch
  • Deut­sche Konversation
  • Deutsch für bestimm­te Nationalitäten
  • Deutsch für bestimm­te Berufsgruppen

Du sparst damit auch Zeit, wenn du dich auf eine spe­zi­el­le Grup­pe konzentrierst.

Finde den besten Weg, deine Zielgruppe zu unterstützen

Aus den unter­schied­lichs­ten Grün­den ler­nen Men­schen Spra­chen. Wenn du einen die­ser Beweg­grün­de fin­dest und für die­sen spe­zi­el­le Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen ent­wi­ckelst, hast du einen gro­ßen Schritt zu einem/​r erfolg­rei­chen Online-Deutsch­leh­rer/-in getan.

Nach­fol­gend fin­dest du eine kur­ze Lis­te über die benö­tig­ten Kennt­nis­se eines Online-Deutschlehrers.

Was solltest du dir für eine erfolgreiche Nebentätigkeit als Online-Deutschlehrer/-in aneignen?

  • Was bedeu­ten die Niveau­stu­fen A bis C inner­halb des Gemein­sa­men Euro­päi­schen Refe­renz­rah­mens (GER)?
  • Wel­cher Wort­schatz wird in wel­chem Rah­men in den ein­zel­nen Stu­fen vermittelt?
  • Wel­che Gram­ma­tik wird in den ein­zel­nen Stu­fen behandelt?
  • Wel­che Vor­kennt­nis­se braucht der/​die Schü­ler/-in, um ein bestimm­tes Gram­ma­tik-The­ma ver­tie­fen zu können?
  • Wel­ches Gram­ma­tik-The­ma ist mit wel­chem Wort­schatz zu verbinden?
  • Wel­ches Mate­ri­al ist für wel­chen Lern­typ am bes­ten geeignet?
  • Wie erklärst du die ein­zel­nen Gram­ma­tik-The­men für dei­ne Schü­ler/-innen verständlich?
  • Wie gestal­test du eine sinn­vol­le Lerneinheit?
  • Wie prä­sen­tierst du dich sprach­lich am bes­ten vor dei­nen Schü­ler/-innen (Mimik, Ges­tik, Stimm­la­ge, Intonation)?

Um sich dies alles anzu­eig­nen, geht schon eine gewis­se Zeit — und das kön­nen bis zu zwei Jah­re sein — ins Land. Wäh­rend die­ser Zeit kannst du aller­dings schon Online-Unter­richt geben.

Es soll­te aller­dings bei dei­ner Aus­schrei­bung oder Bewer­bung klar her­vor­ge­hen, wie dein aktu­el­ler Kennt­nis­stand in Sachen Sprach­ver­mitt­lung aus­sieht. So könn­test du am Anfang dich auf die Unter­rich­tung von Kon­ver­sa­ti­on, also gespro­che­ner Spra­che, beschrän­ken. Es gibt Stu­die­ren­de, die genau danach suchen.

Um eine siche­re Zah­lungs­ab­wick­lung zu garan­tie­ren, lohnt es sich, eine ers­te kos­ten­lo­se Pro­be­stun­de durch­zu­füh­ren. In die­ser prüfst du den Kennt­nis­stand dei­nes Schü­lers oder dei­ner Schü­le­rin und du legst ihm bzw. ihr einen Ver­trag vor, der dich gegen spon­ta­ne Absa­gen, gegen Schü­ler/-innen, die den Unter­richt nicht ernst neh­men und gegen unbe­zahl­te Rech­nun­gen bes­ser schützt.

Folgende Regeln sind sinnvoll:

  1. Ver­ein­ba­re eine bestimm­te Anzahl an Unter­richts­stun­den für einen Monat.
  2. Die ver­ein­bar­ten Stun­den wer­den im Vor­aus bezahlt.
  3. Bei kurz­fris­ti­gen Absa­gen (bis 24 Stun­den vor Unter­richt) wird der vol­le Betrag fällig. 
  4. Bei recht­zei­ti­gen Absa­gen wird der gezahl­te Betrag mit dem nächs­ten Monat verrechnet.
  5. Wer drei­mal hin­ter­ein­an­der nicht zum Unter­richt erscheint, mit dem brichst du den Unter­richt ab. Der Schü­ler bzw. die Schü­le­rin erhält sein bzw. ihr bezahl­tes Geld in Form eines Gut­scheins zurück, den er bzw. sie beim nächs­ten Mal ein­set­zen oder ver­schen­ken kann.

Bevor du den neu­en Schü­lern und Schü­le­rin­nen dei­nen Ver­trag prä­sen­tierst, soll­test du ein Gespräch über die Unter­richts­zie­le, das Unter­richts­kon­zept, die Schu­lungs­ter­mi­ne und den Preis füh­ren. Du soll­test also zuerst das Ver­trau­en dei­ner zukünf­ti­gen Schü­ler/-innen gewin­nen und dann erst den Ver­trag vorlegen.

Kommt es zu einem Ver­trags­ab­schluss, emp­fiehlt es sich, dem Schü­ler bzw. der Schü­le­rin gleich eine Haus­auf­ga­be mit­zu­ge­ben, damit er bzw. sie schnell etwas zu tun hat. Außer­dem kannst du so gut von dem Gespräch über die Ver­trags­re­geln zu einem ange­neh­me­ren The­ma überleiten.

So gehst du vor

Du gibst für dei­ne aus­ge­wähl­te Ziel­grup­pe Online-Deutsch­un­ter­richt. Da du die Schu­lun­gen online durch­führst, benö­tigst du bestimm­te Tools, um Video­chats mit den Schü­lern und Schü­le­rin­nen zu veranstalten.

Emp­feh­lens­wert ist Sky­pe, denn mit die­ser Soft­ware kannst du Video­chats kos­ten­los durch­füh­ren. Du brauchst noch eine Video­cam, damit du deine/​n Schü­ler/-in und dein/​e Schü­ler/-in dich beim Unter­richt sehen kann. Mit Sky­pe kannst du auch mit einer Grup­pe chatten.

Eine ande­re ein­fa­che Mög­lich­keit, Online-Unter­richt zu ver­an­stal­ten ist Goog­le Han­gout. Das Tool von Goog­le ist eben­falls kos­ten­los, die damit durch­ge­führ­ten Video­chats las­sen sich sogar auf­zeich­nen. Dafür muss der Unter­richt als Event über Han­gout On Air ange­legt werden.

Ein wei­te­rer inter­es­san­ter Video­chat-Dienst ist Zoom, der ver­schie­de­ne Preis­ka­te­go­rien anbie­tet, und mit Funk­ti­ons­be­schrän­kun­gen auch eine kos­ten­lo­se Vari­an­te zur Ver­fü­gung stellt. So kannst du nur 45 Minu­ten lang einen Chat führen.

Womit du am bes­ten zurecht­kommst, hängt von dir selbst ab. Und du wirst im Inter­net noch ande­re Tools für einen pro­fes­sio­nel­len Online-Unter­richt fin­den, die dir viel­leicht eher zusa­gen als die hier genannten.

Zu Online-Schu­lun­gen gehö­ren auch Auf­ga­ben, die die Schü­ler/-innen bear­bei­ten. Du wirst Schu­lungs­ma­te­ria­li­en per Mail ver­sen­den oder über Goog­le Dri­ve dei­nen Schü­lern und Schü­le­rin­nen zur Ver­fü­gung stellen.

Das solltest du können

Du soll­test über sehr gute Deutsch­kennt­nis­se ver­fü­gen, ein Ger­ma­nis­tik- oder DAF-Stu­di­um wäre sinn­voll, ist aber kei­ne Vor­aus­set­zung, um als Online-Deutsch­leh­rer/-in neben­be­ruf­lich zu arbei­ten. In die­sem Bereich gibt es sehr vie­le Quer­ein­stei­ger/-innen.

Aller­dings soll­test du dich selbst fort­bil­den und die deut­sche Spra­che struk­tu­riert ler­nen, ent­spre­chen­de Lite­ra­tur wird dir dabei hel­fen. Wei­ter oben in die­sem Kapi­tel fin­dest du eine kur­ze Lis­te zu den gewünsch­ten Kennt­nis­sen. Außer­dem soll­test es dir Spaß machen, dich fort­zu­bil­den und ande­re Men­schen zu unterrichten.

Da du den Unter­richt online durch­führst, brauchst du ent­spre­chen­de Com­pu­ter­kennt­nis­se, um die Video­chats abzu­hal­ten, Lern­ma­te­ria­li­en zu erstel­len und zur Ver­fü­gung zu stel­len, Rech­nun­gen zu erstel­len und was noch so alles in die­ser Tätig­keit anfällt.

Empfehlenswerte Online-Plattform ital​ki​.com

Um dich als Lehrer/​in einer brei­ten Ziel­grup­pe vor­zu­stel­len und um Schüler/​innen zu gewin­nen, soll­test du die Online-Platt­form ital​ki​.com nutzen.

Auf ital​ki​.com sind mitt­ler­wei­le mehr als 2000 Tuto­ren ein­ge­tra­gen, die sich dort mit ihrem Pro­fil und ihren Kennt­nis­sen vorstellen.

Die Nut­zung der Platt­form ist für Lehr­kräf­te kos­ten­los, du kannst dei­ne Prei­se für die Schu­lun­gen indi­vi­du­ell fest­le­gen, es gibt da kei­ne Vor­ga­ben. Von den Zah­lun­gen der Schü­ler/-innen gehen 15 Pro­zent als Ser­vice­ge­bühr an ital​ki​.com.

Wenn du als Lehr­kraft auf ital​ki​.com zuge­las­sen bist, fängst du an, die soge­nann­ten ital­ki-Cre­dits zu ver­die­nen, die du in Bar­geld ein­tau­schen kannst.

ital­ki-Cre­dits sind eine vir­tu­el­le Wäh­rung, die dazu ein­ge­setzt wird, Lehr­kräf­te auf ital­ki zu bezah­len. 1 ital­ki-Cre­dit ent­spricht 1 US-Dol­lar (USD). Schü­ler/-innen kau­fen ital­ki-Cre­dits mit ihrer Kre­dit­kar­te (Visa, Mas­ter­card), Pay­Pal, Ali­pay oder mit ande­ren Zahlungsmitteln.

Du kannst dei­ne Cre­dits als Bar­geld abhe­ben oder damit Unter­richt bei ande­ren Lehr­kräf­ten auf ital​ki​.com nehmen.

ital​ki​.com über­nimmt alle finan­zi­el­len For­ma­li­tä­ten, sodass du dich dar­um nicht zu küm­mern brauchst. Die Platt­form hilft dir auch bei Schü­lern und Schü­le­rin­nen, die online nicht bezah­len kön­nen oder Zah­lungs­schwie­rig­kei­ten haben.

Schau dir dort ein­fach eini­ge Pro­fi­le von Lehr­kräf­ten an, damit du weißt, wie du dich dort am bes­ten vor­stel­len kannst.

Der Sprach­un­ter­richt selbst läuft nicht über ital​ki​.com, son­dern über eine ent­spre­chen­de Video­chat-Soft­ware wie bei­spiels­wei­se Sky­pe oder Zoom.

Über ital​ki​.com kom­men die Kon­tak­te und die Anmel­dun­gen der Schü­ler/-innen zustan­de, der Zah­lungs­pro­zess läuft eben­falls über die­se Plattform.

Eine Alter­na­ti­ve zu ital­ki ist die Platt­form Lin­go­da. Und es exis­tie­ren noch mehr Online-Platt­for­men die­ser Art. Am bes­ten goo­gelst du nach wei­te­ren Anbie­tern, es kom­men jähr­lich immer neue hinzu.

Deine Verdienstmöglichkeiten

Was am Anfang schwie­rig sein dürf­te, ist, Schü­ler/-innen zu gewin­nen, die gut zah­len. Daher habe ich wei­ter oben in die­sem Kapi­tel die Spe­zia­li­sie­rung auf eine Ziel­grup­pe erwähnt. Hast du dich für eine gut­ver­die­nen­de Kli­en­tel ent­schie­den, wird es bei der Fest­le­gung eines ange­mes­se­nen Prei­ses kei­ne Pro­ble­me geben.

Wenn du dich erst noch spe­zia­li­sie­ren musst, kannst du nicht gleich hohe Stun­den­prei­se fest­set­zen, son­dern soll­test mit einem nied­ri­ge­ren Satz anfan­gen, der bei ca. 15 bis 20 Euro liegt.

Dann kannst du dich all­mäh­lich hoch­ar­bei­ten auf unge­fähr 30 bis 35 Euro bis hin zu dei­ner gewünsch­ten Stun­den­ver­gü­tung. Wenn du dich auf ital​ki​.com umschaust, siehst du haupt­säch­lich nied­ri­ge Stun­den­sät­ze, aber auch wel­che, die sich um 75 Dol­lar bewegen.

Letzt­end­lich muss der Kun­de gewillt sein, so einen hohen Preis zu zah­len, ein Gespür für Preis­gren­zen wirst du erst im Lau­fe die­ser Tätig­keit gewin­nen. Und ein hoher Preis ver­langt natür­lich auch ent­spre­chen­de Kennt­nis­se und Erfah­run­gen beim Lehrenden.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © AndrewLozovyi/Depositphotos.com)

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