Inflation in Deutschland: Was bedeutet die Geldentwertung

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Die Inflation hat Deutschland und Europa fest im Griff. Die Urängste der Menschen flammen gerade durch die Krise in der Ukraine und die steigende Inflation auf.

Jeder fürchtet um seine Ersparnisse. Viele haben Angst, dass das „normale” Leben bald nicht mehr bezahlbar sein wird. Seit den letzten 40 Jahren befindet sich die Inflation derzeit auf einem Höchststand – und es ist noch kein Ende in Sicht. Aber was bedeutet die hohe Inflation?

Weshalb steigen die Preise für Verbraucher derzeit ins Unermessliche? Wie kann der Inflation entkommen werden? Diese und weitere Fragen nimmt der nachfolgende Artikel in den Blick.

Was steckt hinter der Inflation?

Sobald das durchschnittliche Preisniveau steigt, handelt es sich um eine Inflation. Das Geld verliert dadurch an Wert. Denn für gleiche Mengen an Geld können weniger Waren gekauft werden. Das bedeutet, dass die Kaufkraft der Leute abnimmt. Wenn die Preise steigen, investieren Menschen in lebenswichtige Dinge. Luxusgüter werden hintangestellt, was sich auf die Wirtschaft auswirkt.

Wenn die Preise steigen, der Lohn allerdings gleich bleibt, sinkt der Wohlstand. Ansparen wird nur noch in geringen Mengen möglich – wenn überhaupt. Das Geldvermögen nimmt aufgrund der Inflation ab. Die Inflation wird mit dem so genannten Verbraucherpreisindex gemessen. Es handelt sich hierbei um einen durchschnittlichen Warenkorb, der neben lebensnotwendigen Gütern auch Dienstleistungen wie den Friseurbesuch beinhaltet. Die Inflation steigt, wenn die Preise in diesem Warenkorb zunehmen.

Die Zentralbank wird als Hüterin der Inflation bezeichnet. Mit dem Leitzins wird die Geldmenge, die im Umlauf ist, beeinflusst. Sinkt der Leitzins, können sich mehr Menschen einen Kredit leisten. Die Geldmengen steigen, wodurch auch die Preise angehoben werden.

Die Urangst der Deutschen – die Inflation

Den Deutschen steckt immer noch die drastische Inflation der 1920er Jahre in den Knochen. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland Reparationskosten bezahlen und die Kriegsanleihen mussten rückerstattet werden. Es wurden zwar Unmengen an Geld gedruckt. Dieses Geld hatte aber keinen realen Wert.

Das führte zu einer sogenannten Hyperinflation. Die Inflationsrate erreichte mehr als 50 Prozent innerhalb eines Monats. Diese Hyperinflation betrifft die meisten Deutschen nicht mehr selbst, da sie erst danach geboren wurden. Viele kennen aber die Geschichten und das Elend aus dieser Zeit und fürchten, dass sich dies wiederholen könnte.

Die Ursachen der Inflation

Sobald die Verbraucherpreise steigen, steigt die Inflation. Diese beiden Aspekte sind unweigerlich miteinander verbunden. Es gibt neben der Angebotsinflation auch die Nachfrageinflation.

  • Angebotsinflation: Wenn die Preise für Produkte erhöht werden, können Unternehmen eine Inflation hervorrufen. So können Gewinne gesteigert werden. Aber auch gestiegene Nebenkosten können auf diese Art und Weise gedeckt werden.
  • Nachfrageinflation: Wenn Konsumenten Produkte in so großen Mengen kaufen, dass diese nicht mehr zur Verfügung stehen, kommt es ebenfalls zu einer Inflation. Anbieter können für die Mangelware höhere Preise verlangen. Oftmals werden auch die Löhne angehoben, wodurch es zu einer Inflationsspirale kommt.

Die Preise steigen für Verbraucher

Auf die meisten Menschen wirkt sich die Inflation schlecht aus. Für alltägliche Ausgaben muss mehr Geld bezahlt werden. In den meisten Fällen steigt der Lohn nicht an. Das führt unweigerlich dazu, dass Verbraucher Mehrkosten haben und geringere Mengen Geld ansparen können.

Aber auch die Sparer sind von der Inflation betroffen. Die Kaufkraft des Ersparten nimmt ab. Die Summen, die auf dem Sparbuch liegen, bringen geringere reale Kaufkraft mit sich. Anleger haben, auf kurze Sicht gesehen, keine sonderlichen Risiken zu befürchten. Die Kurse steigen trotz der Inflation in der ersten Phase an. Allerdings kann sich dies langfristig ändern. Die Zinsen werden über kurz oder lang mit Sicherheit angehoben. Das macht Aktien allerdings unattraktiv, was zum Verlust der Kaufkraft führt.

Gold hat stets eine höhere Kaufkraft als Währungen wie der Dollar oder der Euro. Doch es kann angenommen werden, dass bei steigender Inflation auch der Goldpreis leiden wird. Dennoch kann sich der Kauf von Gold als weitgehend krisensichere Investition lohnen.

Tipp: Du möchtest deine bestehende Goldsammlung sofort zu Geld machen. Professionelle Händler wie Goldoase, Experten für den Goldankauf in Berlin Tegel, sind hier die richtige Anlaufstelle.

Die EZB und die steigende Inflation

Die Inflation hängt theoretisch mit den Geldmengen, die im Umlauf sind, zusammen. Je mehr Geld sich im Umlauf befindet, desto weniger ist es wert. Das bedeutet, dass auch die Preise ansteigen. Das Preisniveau korreliert demnach mit den Geldmengen. Noten- und Zentralbanken haben die Kontrolle über den Geldumlauf. Die EZB kann mithilfe unterschiedlicher Mechanismen der Inflation entgegenwirken.

Als Wächterin der Inflation muss die EZB für die Stabilität der Geldwährung sorgen. Das Wachstum der Wirtschaft muss ebenso ermöglicht werden, wie die Stabilität des Geldwertes.

Die Betroffenen der Inflation

Die Inflation wirkt sich bei Geringverdienern verheerend aus. Wird bereits ein Großteil des Einkommens für Lebensmittel, Energie und Sprit aufgebracht, sind Teuerungen sofort zu spüren. Der Gürtel muss im wahrsten Sinne des Wortes noch enger geschnallt werden. Vor allem Energiepreise sind die wahren Treiber der Inflation. Und wie an der jetzigen Situation zu erkennen ist, steigen die Preise für Strom, Gas und Sprit gerade an.

Das bedeutet, dass nicht nur die Preise für die Energiekosten steigen. Auch die Lebensmittel und alle anderen Produkte werden teurer. Aber warum? Natürlich sind nicht nur private Haushalte von den steigenden Energiekosten betroffen, sondern auch Unternehmen.

Diese wälzen die steigenden Kosten auf die Produkte um, was sich wiederum beim Endverbraucher bemerkbar macht. Wenn der Staat die Anhebung der Löhne, der Sozialleistungen und der Pensionen nicht rasch durchführt, können die finanziellen Mehrbelastungen auf Dauer nicht kompensiert werden. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen von Armut betroffen sind.

Die Folgen der Inflation

Wer der Inflation langfristig entkommen möchte, sollte auf Börsenanlagen oder den Goldankauf Berlin Tegel setzen. Aktien und Fonds können die Folgen der Inflation weitgehend abfedern. Dies beruht darauf, dass die Erträge dieser Anleihen oftmals ergiebiger sind als die Zinsen eines Sparbuches. Allerdings sind auch diese Anlagen mit Risiken verbunden, die durch die Inflation steigen.

Die Inflation kommt Schuldnern entgegen. Sowohl Unternehmen, Verbraucher als auch der Staat können sich leichter entschulden. Sobald das Niveau der Preise steigt, verlieren Schulden an Wert. Kredite können rascher zurückgezahlt werden.

Damit die Inflation dauerhaft ausgeglichen werden kann, müssen allerdings auch die Löhne entsprechend angehoben werden. Nur auf diese Art und Weise können Verbraucher die Waren wieder kaufen, ohne dass es zu einer Entwertung des Geldes kommt. Eines ist bisher gewiss – eine Hyperinflation wie in den 1920er Jahren ist nicht zu erwarten. Die Situation von heute ist eine andere.

(Bildquelle Artikelanfang: © eabff/Depositphotos.com)

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