Was ist der Unterschied zwischen responsive Webdesign, mobilen Websites und Apps?

Was ist der Unterschied zwischen responsive Webdesign, mobilen Websites und Apps?

Lesedauer: 5 Minuten

Das Internet wird schon längst von vielen Tausend Usern mobil genutzt und hat das stationäre Dasein für immer aufgegeben.

Das heißt auch, dass auf Geschäftswebsites und Blogs ebenso von mobilen Endgeräten zahlreich zugegriffen wird. Diese Entwicklung habe ich über Google Analytics für meine Blogs schon seit einiger Zeit festgestellt.

Da stellt sich bei vielen Bloggern und Website-Besitzern die Frage, ob sie eine Website im responsive Design, eine mobile Website oder eine App den mobilen Usern anbieten sollten. Was sich hinter diesen Begriffen genau verbirgt, erläutere ich in diesem Artikel, denn gerade “Responsive Website” und “Mobile Website” werden gerne als Synonym verwendet, obwohl beide Begriffe nicht das gleiche meinen.

Responsive Webdesign oder Responsive Website

Darunter ist die wohl am häufigsten vertretene Art, Webinhalte mobil darzustellen, zu verstehen. Wer sich viel mit WordPress-Themes beschäftigt, findet auf den großen Theme-Verkaufsplattformen mittlerweile nur noch responsive Themes. Wer ein solches responsive Theme oder Layout einsetzt, stellt seine ganzen Webinhalte in einer flexiblen und dynamischen Darstellung seinen Usern zur Verfügung. Das Layout funktioniert in (fast) jedem Browser und auf jedem Endgerät.

responsive Webdesign

Responsive Layout auf den unterschiedlichen Endgeräten

Wird die Website auf einem kleineren Monitor aufgerufen, passt sich das Layout dieser Größe an, genauso auch das Menü, das auf Smartphones in einer anderen Form dargestellt wird als auf dem Desktop-PC, da es hier mit dem Finger bedient wird und nicht mit der Maus.

Ich setze auch für alle meine Blogs und Websites responsive Themes ein, weil ich auf diese Art schnell und günstig eine Website bekomme, die benutzerfreundlich auf allen Geräten dargestellt wird.

Responsive Webdesign: Vor- und Nachteile | Natürlich hat ein responsive Layout nicht nur Vorteile wie u. a. die günstige Umsetzung und geringer technischer Aufwand, sondern auch Nachteile.

Nicht so gut ist die meist längere Ladezeit einer responsive Website gegenüber einer mobilen Website, denn schließlich sind ja noch alle Elemente der Website im mobilen Modus vorhanden, wie Bilder oder umfangreiche Seitenleisten oder/und der Footer.

Außerdem kann man bisher mit nur wenigen Themes (wie beispielsweise Inovado) speziellen Textinhalt für die unterschiedlichen Endgeräte erstellen, was im Grunde genommen sinnvoll ist, denn mobile Internetuser wollen kompakte und konkrete Produktinformationen, Öffnungszeiten und Wegbeschreibungen und legen kaum Wert auf ausführliche Bildergalerien von Geschäftsräumen, Produktsortiments oder umfassende Beschreibungen einer Betriebsausstattung. Daher wäre es praktisch, wenn man mit responsive Themes auch den Inhalt sozusagen responsive gestalten könnte.

Ich denke, die professionellen Premium-Theme-Programmierer werden demnächst den Theme-Usern auch die Möglichkeit bieten, in der Theme-Verwaltung spezielle Inhalte beispielsweise nur für die Smartphone-User zu erstellen oder Sidebar und Footer zu deaktivieren (bei manchen Themes geht das schon), sodass den mobilen Usern andere Inhalte zur Verfügung stehen wie den Büro-PC-Nutzern.

Mobile Websites

Mobile Website der BILD
Mobile Website der BILD

Mittlerweile gibt es Websites oder Online-Portale wie beispielsweise HandyCasino.de, die nur über einen mobilen Internetauftritt verfügen, einmal weil ihre User hauptsächlich vom Smartphone auf sie zugreifen oder weil ihr Service nur für den mobilen Einsatz gedacht ist.

Eine mobile Website ist sozusagen die kleine “Zweitwebsite” eines Internetauftritts, die auf einer anderen URL läuft wie die “große Website”. Meist nutzt man für die mobile Website-Variante die URL-Form m.meinedomain.de. Wird auf einem mobilen Endgerät die Haupt-URL aufgerufen, erkennt das System, dass der User einen kleinen Bildschirm für die Internetnutzung verwendet und es wird zur mobilen Website weiter- oder umgeleitet.

Vor- und Nachteile einer mobilen Website | Die Vorteile einer mobilen Website liegen auf der Hand: Man kann speziell reduzierte Inhalte für die mobile Nutzung in die kleine Website einfügen, denn auf Smartphones ist die Layoutgestaltung einer Website für den User eher zweitrangig, man will auf dem kleinen Raum schnell an entscheidende Informationen herankommen und die Seite soll schnell geladen werden.

Auf der anderen Seite bedeutet eine mobile Website mehr Aufwand: Es muss extra eine mobile Website erstellt werden und sie muss auch getrennt von der Hauptwebsite gepflegt und aktualisiert werden. Gerade große Websites oder Plattformen haben eine eigene mobile Website wie beispielsweise Online-Zeitungen bwz. -Magazine oder Fernsehsender mit ihren Mediatheken sowie Online-Shops.

Apps für Tablets und Smartphones

App von Günstiger.de
Preisvergleichs-App von Günstiger.de

Apps – diese Applikationen oder Anwendungen für Tablets und Smartphones – gibt es zu Tausenden für die unterschiedlichen mobilen Betriebssystem-Plattformen wie Android oder Apple. Außerdem verfügt eine App über eine sehr gute Performance und funktioniert meist auch ohne Internetverbindung. Es ist heutzutage recht einfach, mittels der vielen App-Erstellungs-Anbieter schnell eine App für einen Blog zu erstellen.

Das habe ich auch schon probiert und es ging sehr schnell. Andererseits hat es aus meiner Sicht wenig Sinn, eine App anzubieten, die den gleichen Inhalt hat wie ein Blog. Eine zusätzliche App finde ich nur nützlich, wenn sie dem User einen Zusatznutzen bieten, wie beispielsweise ein Preisvergleichsrechner, ein unterhaltsames Ratespiel, ein spielerischer Wissenstest etc.

Auf jeden Fall sollte man sich vorher fragen, ob eine App für meine Firma, mein Unternehmen oder auch meinen Blog etwas bringt, ob ich damit einen Mehrwert für die User bereitstelle. Denn was bringt eine teure App-Programmierung, wenn das Interesse daran kaum vorhanden ist – ganz gleich ob die App kostenlos oder kostenpflichtig zum Download bereitgestellt wird.

Wer eine App zur Verfügung stellen will, sollte vorab klären, was bei den Usern an Funktionalitäten besonders gut ankommt. Am besten startet man eine Online-Umfrage – verbunden mit einem Gewinnspiel – um konkrete Userantworten zu bekommen.

App-Erstellung mit Aufwand verbunden | Ich selbst finde, dass sich eine App für die wenigsten kleinen Unternehmen lohnt. Denn einmal muss diese programmiert werden, bereitgestellt, beworben und ständig gepflegt werden. Im Gegensatz zu einer mobilen Website oder einem responsive Layout ist eine App betriebssystemabhängig, muss also für mehrere Systeme wie Apple iOS, Android, Windows mobile oder auch Blackberry oder zumindest für die beiden wichtigsten (Apple und Android) erstellt werden.

Kommt eine neue Betriebssystemversion heraus, muss auch meist die App aktualisiert werden, damit sie fehlerfrei auf den Geräten weiterlaufen kann. Ein weiteres Hindernis mag sein, dass die User eine App erst herunterladen und installieren müssen, bevor sie sie nutzen können. Davor schrecken manche auch zurück.

Letztendlich lohnt sich eine App für große und bekannte Unternehmen, nach deren Angeboten und Apps User zielgerichtet in den einzelnen App-Stores suchen, wie beispielsweise die Ebay-oder Amazon-App.

Fazit

Wer seinen Webinhalt den mobilen Internetusern benutzerfreundlich zur Verfügung stellen will, hat also mehrere Optionen.

Für Blogger und kleine Firmen und Unternehmen lohnt sich vor allem das unkomplizierte responsive Layout oder Webdesign, denn man benötigt keine weitere mobile Website und URL, der Pflegeaufwand hält sich deutlich in Grenzen.

Nichtsdestotrotz kann auch manchmal eine extra mobile Website sinnvoll sein, gerade wenn eine bestimmte Zielgruppe mit speziellen mobilen Inhalten und Funktionalitäten “abgeholt” werden soll oder als Kunde umworben wird.

Was eine App angeht, da sollte man genau abwägen, was diese wirklich an Usernutzen bringen soll, denn hinter dieser Anwendung steckt der größte Aufwand, was Technik, Marketing und Pflege betrifft. Generell lohnt sich eine App für kleine Unternehmen und auch Blogger nur in sehr seltenen Fällen.

 

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