Dein erster Blog: Vom Blogthema bis zum ersten Beitrag

Dein erster Blog: Vom Blogthema bis zum ersten Beitrag

Lesedauer: 7 Minuten

Ein eigener Blog zu betreiben, davon träumen viele. Meist scheitert es an der Umsetzung. Gerade als Blogger-Anfänger tut man sich schwer.

Schon die Ideenfindung gestaltet sich schwierig. Dabei ist es leichter wie es ausschaut. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung findet jeder zu seinem ersten Blogthema.

Blogthema finden: Was tun, wenn man gar nicht weiß, worüber man schreiben könnte?

Meistens ist es so, dass man sich mit einem Thema besonders gut auskennt – und dann darüber bloggen möchte. Doch natürlich geht es auch andersherum.

Was nun, wenn man gerne einen Blog betreiben möchte, aber die Idee dafür einfach nicht kommen möchte? Diese erste Ideensammlung soll dabei helfen, den ersten Schritt zu tun.

Welche Blogthemen gibt es?

Man kann über ziemlich alles bloggen, wenn das Ziel jedoch sein soll, dass auch Besucher (beispielsweise über Suchmaschinen) den Blog lesen, sollte man sich vorab überlegen, was für die Besucher von Interesse sein könnten.

Einige Beispiele:

  • Einen Mama-Blog betreiben
    In diesem Blog dreht sich alles rund ums Elternsein. Um die lieben Kleinen, um den Haushalt und die Schule. Vielleicht auch um das Älterwerden und die Pubertät. Eben rund um den ganz normalen Wahnsinn.
    Vorteil: Man hat täglich neue Themen, die einem die eigenen Kinder „frei Haus“ liefern.
    Nachteil: Es gibt Unmengen an Mama-Blogs, hier muss man echt schon einiges aufweisen können, damit eine ausreichende Anzahl an Stammlesern zusammenkommt.
  • Einen Reise-Blog betreiben
    Gerade für Weltenbummler ist ein Reiseblog die Idee. Wer gerne in ferne Länder reist, tolle Aufnahmen davon hat und viele Insider-Tipps hat, ist hier richtig aufgehoben. Selbstverständlich geht ein Reiseblog auch über Deutschland oder „nur“ über den Steigerwald. Je spezieller und kleiner das Gebiet allerdings wird, desto gebundener ist man.
    Vorteil: Alle Bilder, die man von alten Urlaubsreisen hat, sind das Highlight und hebt den Blog von anderen Blogs, die mit gekauften Bildern auskommen müssen, ab.
    Nachteil: Für jede Region braucht es eine Reise, so kann man (vorerst) nur über das schreiben, was man schon bereist hat.
  • Einen Beauty-Blog betreiben
    Schönheit, tolle Frisuren, bunte Fingernägel – Schminken für grüne, blaue oder braune Augen. Wer sich hier gut auskennt, die Farbenlehre beherrscht, weiß, was ein Winter- oder ein Sommertyp ist und richtig tolle Bilder davon machen kann, der sollte sich so einen Blog überlegen.
    Vorteil: Wem Schminken oder Frisieren liegt, der hat hier eine fast unerschöpfliche Möglichkeit an interessanten Beiträgen.
    Nachteil: Pro Beitrag braucht man einiges an selbstgemachten Fotos, für die man Models braucht oder man muss selbst vor die Kamera. Nicht jedermanns Sache.
  • Einen Garten-Blog betreiben
    Gerade für jemanden, der im Garten sowieso jeden Tag werkelt, der sich über jede neue Errungenschaft freut und der auch gerne einmal ausprobiert, ob es vielleicht geht, eine Physalis zu ziehen, für so jemanden ist ein Gartenblog das richtige. Tolle Bilder bekommt man „frei Haus“ geliefert. Einfach einmal durch den blühenden Garten schlendern – schon hat man tolle, einzigartige Bilder.
    Vorteil: In der Gartensaison kann man unheimlich viele Bilder und Ideen sammeln, die man im Winter verarbeiten kann. So hat man auch im Winter noch etwas von seinem Garten.
    Nachteil: Gerade der Anfang ist schwer. Wenn einem die Idee nicht gerade mitten im Gartenjahr kommt, muss man leider auf die nächste Saison warten.

Themenwahl für den Blog

Im ersten Schritt hat man sich für die Art des Blogs entschieden. In meinem Beispiel soll es nun ein Gartenblog werden, jetzt geht es an die Themen, die der Blog behandeln soll.

Diese Ideen schauen dann beispielsweise so aus:

  • Gartenpflege
  • Blumensorten
  • Gemüsesorten
  • Deko im Garten
  • Gartenmöbel
  • Der Garten im Winter

Diese Liste sollte man einige Tage weiterpflegen, so wird sie meist sehr lang. Das ist auch so gewollt, immerhin will man ja jahrelang über dieses Thema schreiben können.

Die Themengebiete ausarbeiten

Nach etwa zwei Wochen hat man eine ansehnliche Anzahl an möglichen Themengebieten vor sich liegen. Nun muss man diese gruppieren. das werden die späteren Kategorien des Blogs.

Unseren Gartenblog werden wir in folgenden Kategorien aufteilen:

  • Gartengestaltung
  • Blumen im Garten
  • Gemüse und Obst im Garten
  • Tiere im Garten
  • Gartenmöbel und Deko

Für den Anfang reichen fünf Kategorien vollkommen! Mehr geht später immer. Nur zu viele leere Kategorien schauen einfach schlecht aus und vergraulen jeden neuen Besucher.

Beiträge je Kategorie planen

Gerade am Anfang ist es wirklich der Mühe wert, sich pro Kategorie fünf bis zehn Beiträge zu suchen, die man dann betextet. Wie bereits erwähnt, mögen Besucher keine leeren Kategorien; dazu zählen auch Kategorien, in denen es nur einen oder zwei Beiträge gibt.

Aus diesem Grund ist gerade zu Beginn eine Planung pro Kategorie nötig. Später schaue ich ab und an einmal meine Kategorien durch und verfasse einen neuen Beitrag für Kategorien, die schon längere Zeit nichts Neues mehr abbekommen haben.

Für unseren Gartenblog schauen die Ideen pro Kategorie in etwa so aus:

  • Gartengestaltung
    • Beet anlegen
    • Hochbeet
    • Steingarten
    • Terrasse anlegen
    • Rasen
  • Blumen im Garten
    • Rosen
    • Narzissen
    • Maiglöckchen
    • Schneeglöckchen
    • Veilchen
  • Gemüse und Obst im Garten
    • Blumenkohl
    • Tomaten
    • Kirschbaum
    • Radieschen
    • Schnittlauch
  • Tiere im Garten
    • Igel
    • Vögel
    • Insekten
    • Bienen
    • Würmer
  • Gartenmöbel und Deko
    • Gartenmöbel lackieren
    • Gartenmöbel kaufen
    • Gartenmöbel im Winter
    • Deko selber machen
    • Deko Ideen

Artikelthemen finden, die auch gesucht werden

Nun sind die ersten Ideen für die Beiträge vorhanden. Doch über was genau schreibt man nun? Beispielsweise bei Rosen. Da gibt es Rosenarten, Rosenpflege, Rosenaufzucht, Rosenkrankheiten, usw. Deshalb checkt man vorher all diese Ideen ab.

Dieser erste Schritt ist einfach: Man gibt den gewünschten Begriff bei Google ein.

Die Autovervollständigungsfunktion von Google schlägt mir folgende Möglichkeiten vor:

Google Vorschläge

Nach den 10 Ergebnissen findet ihr am Ende der Seite noch folgende weiteren Vorschläge:

Google Vorschläge

Recht schnell hat man einen Überblick, welche Themen wohl am meisten interessieren. Dabei sind solche Ideen, die definitiv eine andere Suchintension erahnen lassen, wegzulassen. Beispielsweise „Rosen kaufen“ -> dieser Nutzer wäre auf unserem Blog falsch aufgehoben.

Weitere Ideen für den Blog

Mittlerweile haben wir für jede unserer Artikelideen ein paar Ansatzpunkte gefunden. Natürlich kann man noch viel mehr Ideen produzieren. Einfach, indem man auf einen der Punkte unterhalb der zehn Suchergebnisse klickt.

Schon wieder hat man einige Autovervollständigungsergebnisse und weitere Suchvorschläge unterhalb der nächsten Suchergebnisse. So kommt man relativ einfach und schnell zu vielen Blogthemen, die scheinbar interessieren.

Doch wie viele User suchen überhaupt danach? Dies schauen wir uns im nächsten Schritt an.

Wie viele suchen nach den Begriffen?

Um das Suchvolumen festzustellen, gibt es einige Tools. Der Keyword-Planner von Google Ads ist kostenlos und ziemlich genau. Allerdings muss man sich zuerst bei Ads anmelden und eine Anzeige schalten.  Die kann man zwar gleich im Anschluss wieder stoppen – doch irgendwie nervt es doch.

Ubersuggest  gibt es in einer Bezahlversion und in einer kostenlosen Version. Diese kostenlose Version reicht für den Anfang auf alle Fälle. Hier kann man mehrere Begriffe pro Tag checken – und bekommt noch einige Zusatzinfos. Vor allem die W-Fragen können bei der Artikelerstellung später helfen.

Bei meinem Beispiel schaut es dann so aus:

Ubersuggest

Interessant dabei ist, dass Rosensorten scheinbar mehr als Rosen-Sorten gesucht werden. Aber auch Rosen Sorten wird gesucht. Somit ist man mit einem Text, der alle drei Schreibweisen berücksichtigt einen guten Schritt weiter. Ebenfalls sind noch „Rosensorten rosa“ und „Edelrosen Sorten“ interessant. Wieder zwei Keywords für unsere Liste.

Allerdings muss ich auch zugeben: Für einen jungen, soeben gestarteten Blog ist dieser Begriff (Keyword) schon schwer machbar. Selbstverständlich kann man trotzdem den Text schreiben – allerdings sollte auch klar sein, dass es einige Monate, wenn nicht sogar ein bis zwei Jahre richtig Arbeit bedeutet, bis man bei dieser Konkurrenz in die Top 10 kommt.

Was allerdings nicht bedeutet, dass es sich nicht lohnt, den Text zu schreiben, denn bevor man mit dem Hauptbegriff in den ersten zehn Suchergebnissen vorkommt, kann man schon einige andere Begriffe (sogenannte Long Tails) erreicht haben.

Diese Long Tails schauen dann meist so in der Art aus:

  • Rosen Sorten rosa
  • Rosen Sorten blau
  • Rosen Sorten winterhart
  • Rosen Sorten für Bienen geeignet
  • Rosen Sorten für kleinen Garten

Sie bringen zwar pro Keywordkombination (Long Tail) weniger Besucher – dafür kann man pro Text mit ganz vielen davon in den Top 10 stehen.

Um einen für die Leser interessanten Text zu schreiben, sind sogenannte W-Fragen von Vorteil. Diese findet man leicht mit answerthepublic.com. Auch hier gibt es eine kostenlose Version, bei der die täglichen Suchanfragen begrenzt sind.

Answerthepublic

Je nach Keyword gibt answerthepublic eine größerer oder eine kleinere Anzahl an verschiedenen Fragen rund um das Thema aus. Wenn man davon die zum Thema passenden Fragen beantwortet, kommt ein informativer und interessanter Beitrag heraus.

Sollten diese Fragen nicht ausreichen, gibt es noch weitere W-Fragen-Tools, die alle ein wenig andere Ergebnisse auswerfen.

Mit Ruhe und Gelassenheit zum Erfolg

Gerade das Warten auf die ersten Besucher ist zermürbend. Hier geben viele Blogger auf. So werden die meisten Blogs im ersten Jahr wieder eingestampft. Das ist genau die Chance, für Blogger, die mehr Durchhaltevermögen besitzen. Wer das erste Jahr überstanden hat, ist auf dem richtigen Weg.

Doch in dieser Zeit gibt es viel zu tun:

  1. Weiter bloggen, auch wenn die Besucherströme auf sich warten lassen.
  2. Nach Möglichkeiten suchen, um zumindest ein paar Besucher auf den Blog zu locken.
  3. Die Zeit nutzen, um sich weiterzubilden und ein Netzwerk zu bilden, ohne Kontakte ist ein Blogger nur halb so gut.
  4. Schau nach Möglichkeiten, deinen Blog zu monetarisieren. Selbst wenn er später nur die laufenden Kosten finanziert, ist das schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Das Wichtigste in der Anlaufphase eines Blogs – die mehrere Monate bis zu einem guten Jahr dauern kann – ist es, nicht aufzugeben.


Autorenbox:

Die 1969 geborene Birgit Lorz lebt mit ihrem Mann und den vier Kindern in Unterfranken. Seit 2003 arbeitet sie im Online Marketing.

Mit ihrem Blog Frauen im Business (www.fibb.de) hat sie diese beiden Welten zusammengebracht.


(Bildquelle Artikelanfang: © kaboompicvs /Pixabay.com)

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