Vor drei Wochen habe ich beschlossen, auf meinem Blog ein Cookie-Opt-in-Plugin zu verwenden, vor allem deshalb, weil der EuGH entschieden hat, dass Cookies erst nach einem Opt-in gesetzt werden dürfen.
Auch wenn die Rechtslage dazu noch sehr ungewiss ist, wollte ich nicht länger warten und habe mich nach einem entsprechenden Plugin umgesehen. Allzu groß ist die Auswahl nicht, bei meiner Recherche bin ich auf diese drei Plugins gestoßen:
Alle drei Plugins sind kostenpflichtig, Cookiebot bietet für Websites unter 100 Seiten eine kostenlose Version an. Da ich mich entscheiden musste, habe ich Borlabs Cookie 2.0 gekauft, vor allem weil man die Cookies in verschiedene Cookie-Gruppen unterteilen kann und weil ich das Plugin schon auf vielen anderen Websites und Blog im Einsatz gesehen habe.
Welche Funktionen und Optionen das Plugin seinen Usern bietet, zeige ich dir in diesem Beitrag.
Das Borlabs Cookie Dashboard
Ist das Plugin installiert, findet sich in der linken WordPress-Navigation ein eigener Punkt: Borlabs Cookie mit mehreren Unterpunkten.
Die sogenannte Startseite von Borlabs Cookie ist das Dashboard, dessen Statistik-Anzeige bei der Neuinstallation noch recht leer ist, bei mir ist sie mittlerweile gefüllt, da ich das Plugin schon mehr als zwei Wochen im Einsatz habe.
Die vier Säulen zeigen an, wie oft die Blogbesucher in meine Cookie-Einstellungen eingewilligt haben.
Was dabei auffällt: Allzu groß sind die Ablehnungen von den Statistik-, Marketing- und Externe-Medien-Cookies überhaupt nicht. Da habe ich mit deutlich mehr gerechnet.
Es werden in dem Diagramm immer die letzten bis zu 10.000 Einwilligungen angezeigt. Bei meiner Darstellung lässt sich feststellen, dass ca. 750 Besucher von 10.000 zu den Tracking- und Third-Party-Cookies nicht zustimmen.
Borlabs Cookies bietet folgende Cookie-Gruppen an:
- Essenzielle Cookies: Dazu gehören technische und Session-Cookies, die die grundlegenden Websitefunktionen gewährleisten, also die sogenannten „ungefährlichen“ Cookies. Diese Cookies lassen sich nicht deaktivieren.
- Statistiken: Dazu gehört u. a. Google Analytics.
- Marketing: Zu diesen Tracking-Cookies gehört auch der Facebook-Pixel.
- Externe Medien: z. B. Google Maps, YouTube, Vimeo, Facebook, Instagram, Twitter
Unterhalb der Statistik-Einblendung findest du eine Schnellstart-Anleitung, Informationen zum Systemstatus und ein kurzes Video, das dir die ersten Schritte mit Borlabs Cookie erläutert.
Ganz unten sind die letzten User-IDs aufgeführt und du kannst die User-ID-Einwilligungshistorie abrufen. Wie viele Einwilligungslogs vorliegen, steht in der Übersicht des Systemstatus. Dort kannst du sie immer wieder löschen.
Der nächste Schritt sind die Einstellungen, wo man grundlegende Settings vornimmt.
Einstellungen des Borlabs Cookie Plugins
Allgemeine Einstellungen
Unter den Allgemeinen Einstellungen kann man das Plugin aktivieren und weitere Einstellungen für die Cookies vornehmen. Neben den Einstellungen finden sich hinter dem Fragezeichen-Icon wichtige Infos zum jeweiligen Einstellungspunkt.
Cookie-Einstellungen
Unter Cookie Einstellungen kannst du deine Domain eintragen, die automatische Domain- und Pfaderkennung einschalten und Cross Domain Cookies einfügen.
Was steckt hinter Cross Domain Cookies? Borlabs erläutert es folgendermaßen: Bei Cross Domain Cookies wird die Auswahl des Besuchers auf alle angegebenen Domains und WordPress-Installationen übertragen, sofern die Websites auf die gleiche Weise eingerichtet sind (Cookie- und Cookie-Gruppen-IDs müssen übereinstimmen). Jede Einwilligung oder Änderung durch den Besucher wird mit den angegebenen Domains geteilt. Dieser Bereich dürfte wohl für eine Multi-Seite-Installation sein.
Ich finde diese Erläuterung nicht sehr aufschlussreich, ich verwende auch keine Cross Domain Cookies. Wer eine Frage dazu hat, kann sich an den Support von Borlabs Cookie wenden.
Cookie Box
In der Cookie Box kann man die Infobox hinsichtlich Integration, Farben, Textanzeige und Logodarstellung gestalten, so wie sie den Blogbesuchern angezeigt wird.
Allgemeine Einstellungen und Layouteinstellungen
In diesen Einstellungen kann man festlegen, ob die Cookie Box angezeigt wird, ob eine JavaScript- oder HTML-Integration erfolgen soll (JavaScript wird empfohlen) und ob die Inhalte so lange blockiert werden sollen, bis der User die Einstellungen angenommen hat. Man kann die Links zum Impressum und der Datenschutzseite einbinden sowie die Position der Cookie Box auf der Website auswählen. Ich habe mich für unten links entschieden.
Animation, Logo, Darstellung
In diesen Einstellungen geht es um die Animation der Cookie Box, deren farbliche Gestaltung und ob ein Logo in der Box eingefügt werden soll. Ich habe mich für kein Logo entschieden.
Rahmen, Buttons, Link
Auch in diesen Einstellungen sind individuelle Gestaltungen möglich, sei es für den Rahmen der Tabelle, sei es für die Button- und Linkfarbe.
Welches Element sich wie in der Gestaltung der Box auswirkt, kann man in der blauen Tipp-Box von Borlabs Cookie sehen. Unter Cookie Box findet sich eine Boxgrafik, in der die einzelnen Elemente erläutert werden.
Texteinstellungen der Cookie Box
Der Text der Cookie Box lässt sich ebenfalls anpassen. Daran habe ich bis jetzt nichts geändert und die Standardeinstellungen übernommen.
Unterhalb der Texteinstellungen (hier nicht sichtbar) gibt es noch ein Feld für CSS-Anpassungen.
Cookie Gruppen
Bei den Cookie-Gruppen handelt es sich um einzelne Gruppierungen, in die alle verwendeten Cookies eingeteilt werden. Standardmäßig gibt es in Borlabs Cookie die Gruppen Essenziell, Externe Medien, Marketing und Statistiken.
Die einzelnen Cookie-Gruppen kann man bearbeiten, deren Reihenfolge in der Cookie Box festlegen und sie aktivieren oder auch deaktivieren. Auch das Anlegen von neuen Gruppen ist möglich.
Cookies
Unter Cookies werden nun die neuen Cookies angelegt und der entsprechenden Gruppe zugeordnet. Wenn die Cookie-Box einem User eingeblendet wird, hat er die Möglichkeit, Cookies einer Gruppe anzunehmen, also die Cookies von externen Medien, Marketing-Cookies oder Statistik-Cookies zuzulassen. Wie schon oben erwähnt können die essenziellen Cookies nicht – wie die anderen – abgelehnt werden.
Um einen neuen Cookie in einer der Gruppen anzulegen, klickt man auf Neu hinzufügen.
Im nächsten Schritt kann man einen Service auswählen. Es sind schon verschiedene Cookies angelegt (wie Facebook Pixel, Google AdSense, Google Analytics etc., die man nur noch für seine Website entsprechend anpassen muss).
Und es gibt die Option benutzerdefiniert für neue Cookies.
Ich zeige, wie man Google Analytics in die Statistik-Gruppe einträgt.
Unter Statistiken wählt man Google Analytics aus und im nächsten Fenster passt man die vorhandenen Einstellungen an. Bei dem Google-Analytics-Cookie braucht man nur die Demo-Tracking-ID gegen seine eigene Property-ID aus seinem Google-Analytics-Account auszutauschen.
Wem die Cookie-Laufzeit von 2 Jahren zu lang ist, verkürzt sie entsprechend.
Es stehen auch HTML und JavaScript für Opt-in, Opt-out und Fallback zur Verfügung, dieser Code kann angepasst werden.
Content Blocker
Im Bereich von Content Blocker können über iFrames eingebundene Inhalte wie Videos von YouTube und Vimeo, Social-Media-Inhalte von Facebook, Instagram und Twitter und Karten von Google Maps und OpenStreetMap blockiert werden.
Die Info, die dann über dem blockierten Inhalt angezeigt wird, kann man individuell anpassen.
Die iFrames müssen mit dem jeweiligen Shortcode umschlossen werden, damit der Inhalt gesperrt wird. Der Shortcode steht in den einzelnen Content-Blocker-Einträgen drin.
In den Darstellungs-Einstellungen kann man Farben und Schriftart sowie -größe für die Elemente festlegen, die über dem blockierten Inhalt zu sehen sind.
Im nachfolgenden Screenshot sind die Content-Blocker-Einstellungen für YouTube-Videos zu sehen.
In der zweiten Zeile findet sich der Shortcode, der um das iFrame des eingebundenen Videos gelegt werden muss. Wo hier … blockiere das … steht, steht dann der iFrame-Code.
Der Blocker lässt sich deaktivieren, man kann einstellen, dass, wenn ein Video entsperrt wird, alle anderen eingebundenen auch entsperrt werden etc. Die Einstellungen sind selbsterklärend.
Und man kann CSS-Code, HTML und JavaScript in jeden Blocker einbinden, für eigene Anpassungen.
Beispiele: Content-Blocker
So sieht die Sperrung einer Google-Maps-Karte aus.
Und so die Sperrung eines YouTube-Videos.
Import & Export
Über die Import- und Exportfunktion kann man die allgemeinen Einstellungen, Cookie- und Content-Blocker-Einstellungen importieren als auch exportieren.
Dafür müssen die Einstellungen in der Export-Box kopiert und in einer anderen WordPress-Seite in die jeweilige Import-Box eingefügt werden.
Lizenz
Unter Lizenz steht der aktuelle Lizenz-Status, welcher Lizenztyp auf der Website verwendet wird und bis wann Updates und der Support zur Verfügung stehen.
Will man die Lizenz von der aktuell verwendeten Domain löschen, um sie möglicherweise auf einer anderen Website zu verwenden, kann man diesen Schritt in diesem Bereich durchführen.
Hilfe & Support
Hier findet man erste Hilfe, falls das Plugin nicht richtig funktioniert sowie eine Auflistung der häufigsten Probleme und Ursachen.
So sieht die Cookie-Box aus
Ist die Cookie-Box aktiviert, erscheint sie bei jedem Website-Besucher, bis er die Einstellungen akzeptiert hat. So sieht meine Cookie-Box aus.
Klickt man auf Cookie-Informationen anzeigen in einer der Cookie-Gruppen, gelangt man zu den Cookie-Beschreibungen der jeweiligen Gruppe (Bild unten).
Man kann alle Cookies akzeptieren oder nur einzelne Gruppen.
Im Bereich Cookie Box findet man in den blau hinterlegten Tipps verschiedene Shortcodes, die man z. B. in die Datenschutzerklärung einbinden kann. So habe ich einen Button eingebunden, über den der User die Cookie Box nochmal öffnen und seine Auswahl ändern kann.
Und ich habe eine Liste der Cookies, die auf der Website gesetzt sind, eingebunden.
Fazit
Noch nutze ich das Borlabs-Cookie-Plugin erst seit wenigen Wochen, es ist auf zwei Blogs im Einsatz.
Bis jetzt kann ich mich nur zufrieden zu seinen Funktionen äußern: Es ist trotz der vielen Einstellungsmöglichkeiten recht einfach zu bedienen und bietet wichtige Opt-in-Lösungen, die im Zuge der DSGVO und E-Privacy verlangt werden.
Das Plugin kostet für eine Website 39 Euro, für zwei Website 59 Euro, die Professional-Lizenz für 25 Websites 149 Euro und die Agency-Lizenz für 99 Website 299 Euro.
(Bildquelle Artikelanfang: © Lisa Fotios/Pexels.com)