Vor ein paar Tagen – genauer gesagt, am 27. Mai 2013 – feierte das Content-Management-System WordPress seinen 10. Geburtstag und hat damit sein erstes Lebensjahrzehnt erfolgreich abgeschlossen.
Wahrscheinlich deutlich erfolgreicher, als es die Entwickler Matt Mullenweg und Mike Little in ihren kühnsten Träumen erwartet haben. Jetzt im Jahr 2013 ist WordPress die beliebteste Blogging-Software und das beliebteste CMS weltweit.
Am Anfang hieß WordPress noch b2, die allererste Version wurde mit 0.70 gekennzeichnet.
Einfachheit als Basis für den Erfolg
Ich selbst habe WordPress erst vor vier Jahren kennen und schätzen gelernt. Auch wenn das CMS nicht für alle Website-Projekte eingesetzt werden kann, so hat es den Einsatz als reine Blogging-Software längst hinter sich gelassen und wird nun auch als Website-CMS gerne und häufig verwendet. An WordPress selbst zeigt sich, dass gerade Einfachheit, die dem User schnelles Verständnis und schnelle Anwendung ermöglicht, bei der Produkterstellung siegt.
Wer WordPress noch nicht kennt und sich darin einarbeiten will, dem wird nicht sehr viel an technischem Verständnis abverlangt, es sei denn, er will die Tiefen der Programmierung und der Systemfunktionalitäten ergründen. Allein die Fünf-Minuten-Installation von WordPress, die in Wirklichkeit nur wenige Sekunden dauert – ist legendär.
Wer es noch simpler haben will, der nutzt einfach die Blogging-Plattform WordPress.com und braucht sich um Installation, Updates und Sicherungen überhaupt nicht mehr zu kümmern.
Auch mir hat die leichte Bedienbarkeit von WordPress, die unzähligen Erweiterungen aller Art und die vielen Themes, die sich unkompliziert in das System einbinden lassen, den Zugang zu Content-Management-Systemen im Allgemeinen und zu anderen CMS wie Joomla und Drupal erleichtert. Immer wenn ich mit den anderen Redaktionssystemen arbeite, denke ich, wie simpel und toll WordPress konstruiert ist. Aber natürlich haben Drupal und Joomla auch ihre Berechtigung und ihre Stärken …
WordPress als Einnahmequelle von vielen
Viele verdienen mit WordPress direkt oder indirekt heute ihren Lebensunterhalt, sei es als Webdesigner, Plugin-Programmierer, Themes-Entwickler. Genauso kommerzielle Blogger oder Internet-Marketer, die WordPress als Systemgrundlage für ihren Blog und ihre Verkaufs- und Membershipseiten einsetzen.
Und auch die große Masse der Hobbyblogger kommt an WordPress nicht herum.
Nicht nur die kleinen Websites und Blogs verwenden WordPress, auch große wie Mashable, TechCrunch oder Business Insider mit Millionen von Besuchern pro Monat und Millionen-Umsätzen.
Es ist aber nicht alles Gold, was glänzt. Ein paar Ärgernisse gibt es auch WordPress, wenn auch nicht sehr viele. So müssen sich die User mit den üblichen Sicherheitslücken herumschlagen, die mit sehr kurzen Release-Zyklen geschlossen werden und doch nicht komplett verschwinden oder mit der übergroßen unkategorisierten Pluginflut.
Zahlen und Fakten zu WordPress
Zu Ehren des Jubeltages wurde eine große Infografik erstellt, die interessante und wissenswerte Fakten und Zahlen zu WordPress liefert.
- Marktanteil von Zwei Drittel unter den CMS:
Unter den Content-Management-Systemen nimmt WordPress mit 66 Prozent einen überragenden Marktanteil an, Joomla und Drupal belegen abgeschlagen die folgenden Plätze mit 10 respektive 9 Prozent. - Mehr als 60 Millionen Installationen:
Über 66 Millionen WordPress-Installationen finden sich weltweit auf den Servern, über 25.000 kostenlose Plugins für die Funktionserweiterung und 1.780 freie Themes für das Layout stehen den Usern zur Verfügung. Da sind die kostenpflichtigen Plugins und Themes in den Zahlen noch gar nicht enthalten. - Zwei Drittel der WordPress-Seiten in englischer Sprache:
Die meisten WordPress-Seiten existieren in englischer Sprache (66 Prozent), gefolgt von Spanisch mit 8,7 Prozent und Portugiesisch mit 6,6 Prozent. Deutschland mit 1,8 Prozent nimmt immerhin Platz 6 ein. Da ist bei uns aber noch Luft nach oben, wie die Zahlen zeigen.
Diese Zahlen habe ich der Infografik von WordPress entnommen, die es auch auf Deutsch gibt:
Quelle: Marketpress
Auch Statista hat interessante Zahlen anlässlich des Jubiläums präsentiert:
Alle WordPress-Seiten kommen in einem Monat auf über vier Milliarden Seitenaufrufe weltweit. Und die Tendenz ist steigend. In den letzten sieben Jahren von 2007 bis 2013 hat sich die Zahl der Seitenrufe im April als exemplarischen Monat mehr als verzwanzigfacht.
Hier die Grafik von Statista:
Quelle: Statista
WordPress-Archiv
Wer sich für vergangene WordPress-Versionen und deren Funktionalitäten interessiert, der findet hier ein WordPress-Museum mit zahlreichen Screenshots vom Verwaltungsbereich einiger Versionen. Die älteste Version, die man sich im Augenblick anschauen kann, ist WordPress 1.2 Mingus, die am 22. Mai 2004 herauskam und als Neuerungen automatische Thumbnail-Generierung und Plugins bot.
Lang’ ist’s her … :-)
Was in den nächsten Jahren bis zur “Volljährigkeit” mit WordPress und seiner Entwicklung passieren wird, da kann ich wirklich nichts voraussehen. Ich lasse mich gern überraschen und freue mich auf die nächsten Jahren mit meinem Lieblings-CMS.
Vielen Dank für den Beitrag!! Ich nutze auch WordPress und bin sehr dankbar für die Möglichkeit.