FinTechs machen es mög­lich: Finan­zie­rung für Selb­stän­di­ge wird einfacher

FinTechs machen es möglich: Finanzierung für Selbständige wird einfacher

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Fast jeder Selbst­stän­di­ge kennt die Mise­re: Wird ein­mal ein Kre­dit benö­tigt, sen­ken sehr vie­le Ban­ken den Daumen.

In der beruf­li­chen Selbst­stän­dig­keit kön­nen poten­zi­el­le Kre­dit­neh­mer nicht so ein­fach die nöti­gen Sicher­hei­ten bie­ten, die die Ban­ken als so wich­tig erach­ten. Wer also eine Finan­zie­rung benö­tigt, muss dabei krea­ti­ve Wege beschreiten.

Glück­li­cher­wei­se bie­ten gera­de FinTechs heu­te mehr und mehr neu­ar­ti­ge Lösun­gen, um zum drin­gend benö­tig­ten Dar­le­hen zu gelangen.

Geldscheine
Abbil­dung 1: Als Selbst­stän­di­ger ist es ver­hält­nis­mä­ßig schwer, eine Finan­zie­rung zu bekom­men. Dies scheint sich lang­sam aber sicher zu ändern. Bild­quel­le: @ Robert Anasch /​Uns​plash​.com

#1 Kre­di­te für Selbst­stän­di­ge: Immer mehr Kre­dit­ver­mitt­ler bie­ten ent­spre­chen­de Möglichkeiten

Die bekann­ten Kre­dit­ver­mitt­ler erken­nen mitt­ler­wei­le, dass auch Selbst­stän­di­ge ent­spre­chen­den Finan­zie­rungs­be­darf haben und stel­len immer mehr ent­spre­chen­de Lösun­gen zur Ver­fü­gung. Damit ver­ab­schie­den die­se sich vom Stan­dard-Modell-Kun­den und hel­fen auch Per­so­nen in beson­de­ren Situa­tio­nen, durch einen Ver­gleich der Anbie­ter pass­ge­naue Lösun­gen zu finden.

Mitt­ler­wei­le wer­den auch die Vor­aus­set­zun­gen für ent­spre­chen­de Dar­le­hen zumin­dest bei klei­ne­ren Beträ­gen so gestal­tet, dass sie sich als prak­ti­ka­bel erwei­sen. Oft rei­chen die Steu­er­be­schei­de der letz­ten bei­den Jah­re, um eine Kre­dit­ent­schei­dung prü­fen zu können.

Eine zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung sorgt zudem dafür, dass die Kre­di­te mög­lichst schnell aus­ge­zahlt wer­den kön­nen. Dies betrifft vor allem alle büro­kra­ti­schen Schritte:

  • Unter­la­gen wie Steu­er­be­schei­de wer­den ein­fach hoch­ge­la­den und digi­tal übermittelt
  • Eine Iden­ti­fi­ka­ti­on fin­det heu­te per Video­ident-Ver­fah­ren statt und ist bin­nen weni­ger Minu­ten erledigt
  • Kre­dit­ver­trä­ge las­sen sich heu­te digi­tal signie­ren. So muss der unter­schrie­be­ne Kre­dit­ver­trag nicht erst per Post an die Bank ver­sen­det werden.

#2 Moder­ne Rech­nungs­vor­fi­nan­zie­rung: Digi­tal und unkom­pli­ziert möglich

Wer selbst­stän­dig tätig ist, kennt sicher­lich das Pro­blem säu­mi­ger Zah­ler. Oft wer­den Zah­lungs­zie­le über­zo­gen und Auf­trag­ge­ber müs­sen sich mehr­fach bit­ten las­sen, den fäl­li­gen Betrag zu überweisen.

Mitt­ler­wei­le exis­tiert jedoch eine gan­ze Rei­he moder­ner Finan­zie­rungs-Anbie­ter, die den Pro­zess mög­lichst unkom­pli­ziert gestal­ten. Je nach Art des Fac­to­rings müs­sen nur die Rech­nun­gen online ein­ge­reicht wer­den und der Rech­nungs­stel­ler erhält schnell das benö­tig­te Geld.

Gera­de für klei­ne­re Selbst­stän­di­ge ist es dabei wich­tig, dass die Kun­den von die­ser Art der Vor­fi­nan­zie­rung nichts mit­be­kom­men. Die stil­le Rech­nungs­vor­fi­nan­zie­rung stellt damit das bevor­zug­te Modell dar.

Der gro­ße Nach­teil: Der Finan­zie­rungs­an­bie­ter haf­tet nicht für einen Zah­lungs­aus­fall des Kun­den. Die Rück­zah­lung wird also unab­hän­gig vom Zah­lungs­ver­hal­ten des Rech­nungs­emp­fän­gers fällig.

Wahl­wei­se exis­tie­ren auch Anbie­ter, die auch für Unter­neh­mer mit rela­tiv klei­nem Umsatz­vo­lu­men (ab 50.000 Euro) ech­tes Fac­to­ring anbie­ten. Hier wird die For­de­rung kom­plett ver­kauft und der Fac­to­ring-Anbie­ter trägt am Ende auch das Risi­ko des Zahlungsausfalls.

#3 Unkom­pli­zier­te Kre­dit­li­nie: Pay­Pal hilft Händlern

Busi­ness­kre­di­te stel­len zudem auch ein ganz neu­es Geschäfts­mo­dell vie­ler FinTechs dar. Ein gutes Bei­spiel ist in die­sem Zusam­men­hang der Pay­Pal-Busi­ness­kre­dit. Mitt­ler­wei­le haben bereits mehr als 8.000 klei­ne und mit­tel­stän­di­sche das Ange­bot in Anspruch genom­men und dabei mehr als 250 Mil­lio­nen Euro an Kre­di­ten erhal­ten.

Das Prin­zip ist dabei ganz einfach:

Wer als Online­händ­ler vie­le Zah­lun­gen sei­ner Kun­den über Pay­Pal abwi­ckelt, kann den Pay­Pal-Busi­ness­kre­dit ganz unkom­pli­ziert über die Platt­form beantragen.

Dabei fin­det kei­ne lang­wie­ri­ge Prü­fung der Kre­dit­ge­schich­te statt. Viel­mehr prüft Pay­Pal anhand der Umsät­ze, wel­che Kre­dit­sum­me mög­lich ist. Im bes­ten Fall kann der Unter­neh­mer bereits weni­ge Minu­ten spä­ter über das Geld verfügen.

Die Rück­zah­lung erfolgt dabei ganz unkom­pli­ziert nach einem vor­her selbst fest­ge­leg­ten Pro­zent­satz, der auto­ma­tisch von den Umsatz­er­lö­sen abge­zo­gen wird.

Die Kos­ten wer­den zudem über eine fixe Gebühr abge­rech­net – lau­fen­de Zin­sen müs­sen Kre­dit­neh­mer dage­gen nicht bezahlen.

Neben dem Pay­Pal-Busi­ness­kre­dit exis­tie­ren noch eini­ge wei­te­re FinTechs, die Unter­neh­mern Kre­dit­li­ni­en mit höchst­mög­li­chem Kom­fort und unkom­pli­zier­ter Kre­dit­prü­fung zur Ver­fü­gung stellen.

Die Kos­ten erwei­sen sich bei die­sen Lösun­gen zwar als rela­tiv hoch, jedoch erfreu­en sich die Ange­bo­te trotz­dem einer recht gro­ßen Beliebtheit.

#4 Auch bei grö­ße­ren Fir­men­kre­di­ten: Immer mehr Kon­kur­renz für klas­si­sche Banken

Wer einen grö­ße­ren Fir­men­kre­dit benö­tigt, muss dafür heu­te eben­falls nicht mehr zwin­gend zu einer klas­si­schen Bank gehen.

Es exis­tie­ren immer mehr FinTechs, die auch sol­che Dar­le­hen ver­hält­nis­mä­ßig unkom­pli­ziert mög­lich machen. Der Schlüs­sel liegt dar­in, den Antrags­pro­zess ent­spre­chend zu digitalisieren.

Je mehr Schrit­te digi­tal voll­zo­gen wer­den kön­nen, des­to schnel­ler und unkom­pli­zier­ter lässt sich am Ende die Aus­zah­lung tätigen.

#5 Inno­va­ti­ve Geschäfts­kon­ten mit ent­spre­chen­den Kreditlinien

FinTechs revo­lu­tio­nie­ren auch den Bereich der Geschäfts­kon­ten. Neben sehr kom­for­ta­blen Schnitt­stel­len zwi­schen der eige­nen Buch­hal­tung und einer äußerst ein­fa­chen Ver­wal­tung von Unter­kon­ten für Mit­ar­bei­ter ste­hen Kon­to­in­ha­bern auch hier oft sehr attrak­ti­ve Kre­dit­li­ni­en zur Verfügung.

Zwar lie­gen auch hier die Zin­sen recht hoch, aber dafür lässt sich hier sehr schnell die benö­tig­te Liqui­di­tät mit rela­tiv fle­xi­bler Rück­zah­lung nut­zen. Die Pro­ze­dur gestal­tet sich im Ver­gleich zu den klas­si­schen Ban­ken deut­lich ein­fa­cher und als Selbst­stän­di­ger kann man sich wei­ter­hin auf das Kern­ge­schäft konzentrieren.

Wel­che Opti­on lohnt sich wann?

Eini­ge der oben genann­ten Mög­lich­kei­ten brin­gen gewis­se Vor­aus­set­zun­gen mit sich. So ist der Pay­Pal-Busi­ness­kre­dit bei­spiels­wei­se nur für Händ­ler geeig­net, die auch tat­säch­lich einen Groß­teil ihrer Zah­lun­gen über den Zah­lungs­an­bie­ter abwickeln.

Wer bereits eini­ge Jah­re selbst­stän­dig ist und ent­spre­chen­de Unter­la­gen vor­wei­sen kann, fin­det heu­te bei Kre­dit­ver­mitt­lern ein zuneh­mend brei­te­res Ange­bot. Ein inno­va­ti­ves Geschäfts­kon­to lohnt sich hin­ge­gen fast immer. Hier gilt es, sich die ver­schie­de­nen Ange­bo­te genau­er anzu­schau­en und auch die Kon­di­tio­nen für die Kre­dit­li­ni­en zu vergleichen.

Wer hin­ge­gen häu­fig mit säu­mi­gen Zah­lern zu kämp­fen hat, soll­te sich den Bereich der Rech­nungs­vor­fi­nan­zie­rung genau­er anschau­en. Ent­spre­chen­de Ange­bo­te kön­nen die Liqui­di­täts­pla­nung erheb­lich erleich­tern, brin­gen jedoch zum Teil recht hohe Kos­ten mit sich. Aus die­sem Grund ist es auch hier uner­läss­lich, sich vor­her mit den Gebüh­ren ver­traut zu machen.

Brieftasche
Abbil­dung 2: Auch moder­ne Geschäfts­kon­ten hel­fen bei der Liqui­di­täts­pla­nung. Bild­quel­le: @ Ste­phen Phil­ips /​Uns​plash​.com

Moder­ne Finan­zie­rungs­al­ter­na­ti­ven erleich­tern das Leben

Auch wenn Selbst­stän­di­ge für eine sehr lan­ge Zeit eher als Stief­kin­der unter den Kre­dit­neh­mern gal­ten, scheint sich dies aktu­ell mehr und mehr zu ändern. Gera­de moder­ne FinTechs haben die­se Ziel­grup­pe für sich ent­deckt, indem sie ver­su­chen, maß­ge­schnei­der­te Finan­zie­rungs­lö­sun­gen zur Ver­fü­gung zu stellen.

Zudem arbei­ten auch klas­si­sche Kre­dit­ver­mitt­ler ver­stärkt dar­an, attrak­ti­ve Kre­di­te für Selbst­stän­di­ge zur Ver­fü­gung zu stel­len. Wer also heu­te eine Finan­zie­rung sucht, steht nicht mehr allein da und kann auf ver­schie­de­ne Instru­men­te zurückgreifen.

Dar­über hin­aus bie­tet die KfW zusätz­lich auch staat­lich geför­der­te Dar­le­hen, die jedoch immer von der Haus­bank geneh­migt wer­den müs­sen. Mit einem genaue­ren Blick ist es heu­te also durch­aus mög­lich, drin­gend benö­tig­te Liqui­di­tät zu beschaffen.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © Pix­a­bay /Pexels.com)

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