Was bei einer Baufinanzierung zu beachten ist

Baufinanzierung

Lesedauer: 3 Minuten
Artikel zuletzt aktualisiert: 29. August 2023

Viele Menschen hegen ihn, den Traum vom Eigenheim. Doch der Großteil muss für die Realisierung dieses Traums einen Kredit aufnehmen.

Auch wenn man den Eindruck haben könnte, der Bau eines Hauses sei ein Klacks, weil gefühlt überall gebaut wird, gibt es beim Thema Baufinanzierung einige Fallstricke zu beachten.

Der Traum vom Eigenheim

Wohneigentum gilt als Nonplusultra für die Altersvorsorge. Der Grundgedanke: Statt Miete zu zahlen und jemand anderen damit zu bereichern, zahlt man lieber Eigentum ab. Ist dieses abbezahlt, wohnt man abgesehen von den Nebenkosten gratis.

Vor allem Menschen mit Kindern setzen auf das Eigenheim, denn so generieren sie ein solides Erbe für ihre Nachkommen. Dennoch will der Bau eines Hauses wohl überlegt sein. Vor allem in Hinblick auf Baukosten und -finanzierung gibt es einige kritische Aspekte.

Was beeinflusst die Baukosten?

Die Kosten für ein Bauprojekt hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wie teuer ist die geplante Lage?
  • Wie gut kalkuliert das anbietende Bauunternehmen?
  • Wie groß soll gebaut werden?
  • Welche Materialien kommen zu Einsatz?
  • Welche Förderungen können beantragt werden?

Und letztlich sollten angehende Bauherren auch immer die Entwicklung der Materialpreise im Hinterkopf behalten – durch den aktuellen Preisanstieg bei Rohstoffen wie Holz kommt es nicht nur zu langen Lieferzeiten, sondern auch zu zusätzlichen Herausforderungen bei der Kostenkalkulation. Doch Nachfinanzierungen sollten vermieden werden.

Vor- und Nachteile beim Neubau

Es gibt klare Argumente, die für einen Neubau sprechen: Wer baut, hat zwar Stress, am Ende nicht nur ein Eigenheim, sondern vor allem ein neuwertiges Eigenheim, das moderner Bauweise und meist auch klimaeffizienten Maßstäben entspricht. Danach ist also erstmal für einige Jahrzehnte Ruhe, was Modernisierungen und Reparaturen angeht. Auch ist der Gestaltungsfreiraum beim Neubau am größten.

Doch es gibt auch Nachteile: Einerseits sind die Kosten vorab nicht immer klar abschätzbar, was unter Umständen teure Nachfinanzierungen zur Folge hat. Außerdem kann es zu Problemen mit der Baufirma kommen, wenn es um Mängel oder gar um eine Insolvenz der Firma geht.

Nützliche Tipps für die Baufinanzierung

Überwiegend ist es das Thema der Finanzierung, das angehenden Bauherren am meisten zusetzt. Es lohnt sich, sich von Profis wie den Finanzierungsexperten eingehend über Möglichkeiten, Hürden und Co beraten zu lassen. Folgende Punkte sollten Häuslebauer aber auf jeden Fall im Hinterkopf haben:

Wie viel Haus kann man sich leisten?

Wer solide, aber nicht überdurchschnittlich verdient, kann in der Regel keine Villa bauen. Selbst wenn eine Baufinanzierung auf dem Papier darstellbar wäre, ist es nicht immer sinnvoll, so groß wie möglich zu bauen. Es gilt, vorab klar abzuwägen, wo die persönliche Schmerzgrenze in Hinblick auf das Kostengefüge und die Projektgröße liegt.

Je mehr Eigenkapital, desto besser

Häuslebauer sollten auf jeden Fall Eigenkapital mitbringen. Einerseits schmälert dieses die Summe, die für den Baukredit aufgenommen werden muss, maßgeblich.

Andererseits erhöht eine hohe Eigenkapitalquote die Chancen, dass die Bank das Vorhaben bewilligt und den gewünschten Kredit auszahlt. Die Eigenkapitalquote sollte idealerweise 20-30%, mindestens aber 10% betragen.

Auf Sondertilgung achten

Die Bank leiht Bauherren Geld, weil sie selbst Geld damit verdient – und zwar durch die Zinsen. Diese werden über die Kreditlaufzeit und die Ratenhöhe generiert.

Weil Sonderzahlungen die Laufzeit des Kredits mindern, sinken damit auch die Zinsen, die die Bank verdienen kann. Viele Kreditinstitute bieten ihren Kunden deshalb nicht die Möglichkeit auf Sonderzahlungen.

Man sollte darauf achten, dass zumindest einmal jährlich eine Sondertilgung möglich ist, sodass man seine Schulden im Falle eines unverhofften Geldsegens – sei es ein Lottogewinn oder ein Erbe – schneller abbezahlen kann.

Raten gut kalkulieren

Wer monatlich mehr tilgt, ist schneller mit der Abzahlung fertig. Dennoch sollten die Raten immer so kalkuliert werden, dass man noch gut leben kann. Eine zu große Einschränkung im Alltag durch hohe Raten führt zu Unzufriedenheit und im Falle eines unerwarteten Engpasses vielleicht sogar zum Scheitern der Tilgung.

Langfristig denken

Wer ein Bauvorhaben finanziert, sollte unbedingt an die Zukunft denken: Baukredite haben typischerweise Laufzeiten von zehn bis dreißig Jahren.

Kann (und will) man die Tilgung in so vielen Jahren noch stemmen? Oft steht dann auch schon der nächste Kredit für die ersten Renovierungsarbeiten an.

(Bildquelle Artikelanfang: © RODNAE Productions /Pexels.com)

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