Was ist eine ethische Geldanlage?

ethische Geldanlage

Lesedauer: 2 Minuten

Ein Girokonto oder eine Geldanlage auf der Bank gehört heute zu den üblichen finanziellen Gepflogenheiten. Dabei machen wir uns über die Bank selbst, bei der wir unser Girokonto laufen oder unser Geld angelegt haben, nur selten Gedanken.

Dabei könnten durchaus folgende Fragen im Raum stehen: Was geschieht mit unserem angelegten Geld, wofür wird es von der Bank investiert, wer bekommt als Kreditnehmer das von Sparern angelegte Geld?

Da die Banken mit unserem Ersparten Kredite an Firmen und Unternehmen vergeben und von deren Zinszahlungen weitaus mehr profitieren als wir von den Zinsen, die die Bank uns in Aussicht stellt, liegt es eigentlich an uns, zu entscheiden, bei welcher Bank wir unser Geld anlegen.

Warum also nicht bei solchen Geldinstituten anlegen, wo wir eher wissen, in welche Projekte unser Geld investiert wird? Auch ich habe mir darüber noch keine allzu großen Gedanken gemacht, bis ich mich über Alternativbanken informiert habe.

Schließlich haben wir Sparer mehr Macht, als wir vermuten. Ohne die privaten Anleger könnten die Banken bei weitem nicht über so viel Geld verfügen. Die Summe von privat angelegtem Geld liegt in Deutschland bei ca. 5 Billionen Euro. Der Bundeshaushalt kann dagegen gerade mal über gut 300 Milliarden Euro verfügen. Würden wir also unser Geld nicht anlegen, gäbe es unsere Wirtschaft in dieser Form nicht, wie wir sie kennen.

Was machen ethische Banken anders als konventionelle?

Sicherlich müssen ethische oder Alternativbanken auch darauf achten, wirtschaftlich zu arbeiten. Doch sie legen Wert darauf, wer ihr Geld als Kredit erhält und ob der Kreditnehmer bestimmte Gesichtspunkte im Sinne von ökologischen, sozialen oder anderen ethischen Kriterien erfüllt. Nur dann wird auch Geld verliehen.

Bisher gibt es in Deutschland noch nicht viele Banken, die bei der Kreditvergabe und bei Investments auf soziale, ethische oder ökologische Kriterien achten. Eine davon ist beispielsweise die Ethikbank.

Konkret heißt das, dass ethisch-ökologische Banken überprüfen, ob ihre Kreditnehmer Geld ethisch “sauber” verdienen.

Ausschlusskriterien sind u. a. :

  • das Produzieren und der Vertrieb von Militärwaffen
  • das Betreiben von Atomkraftwerken
  • die Förderung oder Unterstützung von Kinderarbeit
  • die Verletzung von Arbeitnehmerrechten
  • die Durchführung von Tierversuchen
  • das Betreiben von Glücksspielen

Zu den positiven Kriterien gehören vor allem:

  • Engagement für die Umwelt
  • Erhaltung von Arbeitsplätzen
  • Förderung der Mitarbeiter
  • Beachtung der Menschenrechte

Verstoßen die Unternehmen gegen oben genannten Ausschlusskriterien, wird keine Kreditvergabe erfolgen. Der Bankkunde kann also sicher sein, dass sein angelegtes Geld nach ethischen Wertgrundsätzen investiert wird. Manche Alternativbanken ermöglichen es ihren Kunden sogar, die Geldverwendung mit einem Kriterium zu verbinden, sodass man entscheiden kann, ob das Geld beispielsweise in ökologischen Landbau oder Umweltprojekte gesteckt wird.

Weniger Rendite bei ethischen Banken als bei den konventionellen Banken

Im Gegensatz zu den konventionellen Banken streben die Alternativbanken nicht nach größtmöglicher Rendite, dadurch fallen bei ihnen die Zinssätze generell niedriger aus.

Viele der ethischen Banken sind nur als Direktbanken tätig und verzichten auf ein weitreichendes Filialnetz.

Wer sich über Alternativbanken und deren Anlageprodukte informieren möchte, findet bei Stiftung Warentest einen ausführlichen, allerdings kostenpflichtigen Artikel über ethisch-ökologische Geldanlagen (Preis: 2,50 €)

(Bildquelle Artikelanfang: © MabelAmber /Pixabay.com)

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