Das Internet bescherte uns, nicht zuletzt aufgrund der E-Commerce-Sparte, einen beachtlichen Komfort: Nicht mehr müssen für einzelne Anschaffungen Innenstädte und zig Läden aufgesucht werden, stattdessen genießen Kunden eine schier endlose Auswahl, bequeme Lieferung und Preisvergleichsmöglichkeiten.
Bei all den Vorteilen sollte aber die eigene Sicherheit beim Online-Shopping nicht zu kurz kommen. Die nachfolgenden fünf Tipps helfen dir dabei.
#1 – Bei einem vertrauenswürdigen Händler kaufen
Selbst die umfangreichsten Sicherheitsvorkehrungen helfen wenig, wenn dein Geld beim Online-Kauf an einen unseriösen Händler geht. An erster Stelle muss daher eine gründliche Überprüfung des Online-Shops und damit deines künftigen Handelspartners stehen.
Die meisten unseriösen Seiten erkennst du mit etwas Übung auf den ersten Blick. Sie haben beispielsweise eine schlechte deutsche Übersetzung oder generell minderwertige Texte.
Vielleicht ist auch das Design fehlerhaft oder die ganze Webseite funktioniert technisch alles andere als einwandfrei. Denke immer daran: Wenn ein Händler schon so mit seinem so wichtigen Online-Shop umgeht, steht das nicht unbedingt für Seriosität oder Sorgfalt.
Achte speziell bei deutschen Online-Händlern zudem auf die folgenden Aspekte:
- In Deutschland besteht eine Impressumspflicht, informiere dich darüber, wo der Händler sitzt.
- Nutzt der Händler die rechtlich verpflichtende Datenschutzerklärung?
- Hat die Webseite eine gültige SSL-Verschlüsselung? Das lässt sich im Browser mit einem Klick auf das Icon links (in Chrome und Firefox) der Adresszeile prüfen.
Gütesiegel unabhängiger Institutionen, beispielsweise von Trusted Shops, sind ein weiteres Qualitätsmerkmal – sofern die Bewertungen anderer Kunden da tatsächlich positiv ausfallen.
Generell kann eine kurze Google-Suche, bei der du nach dem Namen des Shops oder dem Firmennamen im Impressum suchst, Aufschluss darüber geben, ob es sich um einen seriösen Shop handelt.
#2 – Hinterlasse so wenig Daten wie möglich – und schütze dich gegen Dynamic Pricing
VPN-Lösungen wie von Surfshark können das Sicherheitsniveau beim Online-Shopping weiter steigern – und zwar auf zweierlei Weise.
Erstens hinterlässt du durch den VPN so wenig Daten wie nur möglich. Natürlich wirst du zwangsläufig Namen und Adresse angeben sowie irgendwie bezahlen müssen, aber zumindest deine IP-Adresse bleibt damit verschleiert. So kann der Shopbetreiber auch keine unnötigen, an die IP gekoppelten Daten über dich sammeln.
VPNs haben zudem einen weiteren finanziellen Vorteil, da sie vor Dynamic Pricing schützen. So werden dynamische Preisanpassungen der Händler und ihrer Webseiten bezeichnet.
Wenn du beispielsweise sehr oft in einem Shop ein bestimmtes Produkt anschaust, könnte dein vermeintlich hohes Interesse daran über Cookies und die IP dir zugeordnet werden, wodurch der Shop dann vollautomatisch den Preis für das Produkt anzieht. Auch bestimmte Browser oder Endgeräte können zu einer dynamischen Preisanpassung führen und so zum Nachteil für dich werden.
#3 – Sichere einzigartige Passwörter und gegebenenfalls Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen
Passwörter sollten generell nicht mehrfach verwendet werden. Sofern es einmal zu einem Daten-Leak kommt, erhalten Cyberkriminelle immerhin nur ein Passwort für einen Shop – und nicht ein immer wieder verwendetes Universal-Passwort, mit dem dann alle Konten im Internet gleichermaßen gefährdet wären.
Sichere Passwörter muss man sich nicht selbst merken und sollte man sich auch nicht auf Zetteln handschriftlich notieren. Eine Speicherung auf einem sicheren Endgerät im Browser ist in den meisten Fällen ausreichend, zudem schlagen moderne Browser automatisch sehr sichere Passwörter vor und tragen diese in das jeweilige Feld ein.
Möchtest du das Sicherheitsniveau weiter steigern, kannst du extern verschlüsselte Passwort-Manager nutzen. Beide Lösungen sind sowohl für technik-affine als auch technisch weniger versierte Menschen, wie Senioren, einfach und unkompliziert umzusetzen und steigern nachhaltig die Sicherheit im Internet.
Sofern der Shop eine Zwei-Faktor-Authentifizierung anbietet, sollte diese aktiviert sein. Die zusätzliche zweite Sicherheitsebene, beispielsweise in Form einer SMS-Bestätigung auf die hinterlegte Mobilfunknummer, verhindert fremde Zugriffe, selbst wenn das Passwort komprimiert ist.
#4 – Sich zusätzlich über das gewählte Zahlungsmittel absichern
Speziell wenn du erstmals bei einem bestimmten Händler bestellst, solltest du dich zusätzlich über dein gewähltes Zahlungsmittel absichern. Dafür eignen sich diese Zahlungsmöglichkeiten:
- PayPal (aufgrund des Käuferschutzes)
- Rechnung (da du erst nach Erhalt der Ware zahlst)
- Kreditkarten (aufgrund der Chargeback-Möglichkeit)
Sofern doch irgendetwas schiefgeht, hat der Händler zumindest nicht schon dein Geld (bei Zahlung auf Rechnung) oder du hast die Option, das transferierte Geld zurückzuholen.
Speziell bei einer Nutzung von Rechnung oder PayPal hast du zudem den Vorteil, dass deine Kreditkartendaten nicht zum Händler gelangen. Das kann ebenfalls bei einem Hack oder Datenleak von Vorteil sein.
#5 – Vermeide die Nutzung von öffentlichen WLAN-Spots und unbekannten Apps
Der Anteil, den Umsätze an mobilen Endgeräten am gesamten E-Commerce-Umsatz in Deutschland haben, steigt bereits seit vielen Jahren konsequent an. Ob am Laptop unterwegs oder am Smartphone beziehungsweise Tablet: Vermeide Online-Shopping, wenn du mit einem öffentlich verfügbaren WLAN verbunden bist.
Das könnten Hacker sonst nutzen, um die dabei übertragenen Daten abzufangen. Außerdem solltest du nie unbekannte Apps herunterladen und damit shoppen – auch diese sind schlimmstenfalls nur Datenkraken. Sofern du eine Shop-spezifische App nutzt, stelle vorab sicher, dass die App tatsächlich von diesem Händler betreut wird.
Gut zu wissen: Öffentliche WLANs zu nutzen ist akzeptabel, sofern du wie im zweiten Tipp dargestellt einen VPN vorschaltest.
Fazit: Sicheres Online-Shopping ist weder aufwändig noch schwierig
Cyberkriminelle schlafen nicht: Aber man kann es ihnen so schwer wie nur möglich machen, indem man selbst einfache Sicherheitsregeln einhält.
Das gilt unabhängig deines Warenkorbs, wobei bei besonders teuren Bestellungen, wie zum Beispiel von Luxusuhren, natürlich ganz besondere Vorsicht geboten ist – und die fängt mit der Händlerwahl an.
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