6 Tipps, wie du dein Online-Busi­ness mög­lichst öko­lo­gisch nach­hal­tig machst

6 Tipps, wie du dein Online-Business möglichst ökologisch nachhaltig machst

Lesedauer: 5 Minuten

Wenn wir an Com­pu­ter, Tablet oder Han­dy unse­re Web­sei­ten bear­bei­ten, Face­book-Kanä­le bespie­len oder abends Net­flix-Seri­en schau­en, haben wir erst mal nichts mit Strom zu tun. Allein das Lade­ka­bel müs­sen wir immer mal wie­der anschlie­ßen. Das war’s.

Dass hin­ter all dem ein enor­mes Ener­gie-Mons­ter steckt, ist uns gar nicht bewusst. Oder wuss­test du, dass …

Wenn du qua­si live mit­er­le­ben willst, wie viel CO₂ Goog­le ver­braucht, besu­che die beein­dru­cken­de Sei­te http://​www​.jana​vir​gin​.com/​C​O2/ der Netz­künst­le­rin Joa­na Moll.

Du siehst eine stän­dig wach­sen­de Zahl, die zeigt, wie viel CO2 Goog­le aus­ge­sto­ßen hat, seit­dem du auf die Sei­te gekom­men bist. Es ist erschre­ckend. Und um die CO2-Emis­sio­nen aus­zu­glei­chen, die durch die Goog­le-Besu­che in nur einer Sekun­de in die Atmo­sphä­re gelan­gen, bräuch­ten wir zir­ka 23 Bäume.

Die­se 6 Tipps hel­fen dir, dei­nen CO2-Aus­stoß und Res­sour­cen­ver­brauch in dei­nem Online-Busi­ness zu reduzieren.

#1 Nut­ze einen Host mit ech­tem Öko­strom für Web­sei­te und E‑Mail

Mei­ne eige­nen Sei­ten lie­gen schon immer bei greens​ta​.de – Der Anbie­ter betreibt sei­ne Web­ser­ver aus­schließ­lich mit Öko­strom von Green­peace Ener­gy. Das kann ich zu 100 % vertreten!

Im Auge behal­ten soll­test du Wind­cloud. Der Anbie­ter ist dabei, ein Rechen­zen­trum in Deutsch­land auf­zu­bau­en, das nur durch Wind­kraft betrie­ben wird.

Öko­strom bei Goog­le, Face­book und Co.

Auch die gro­ßen Fir­men, die im digi­ta­len bzw. Online-Sek­tor agie­ren, kön­nen ihren Bei­trag leisten.

Bevor­zu­ge Unter­neh­men, die bereits auf Öko­strom umge­stellt haben. Die Über­sicht zur Kam­pa­gne #click­clean ( http://​www​.click​clean​.org/​g​e​r​m​a​n​y​/​de/) von Green­peace hilft dir weiter.

Im Bereich Video schnei­den z.B. Net­flix und Ama­zon Prime schlecht ab. You­Tube, iTu­nes und Goog­le Play leis­ten hier deut­lich mehr. In der Kate­go­rie Musik lie­gen Spo­ti­fy und Sound­Cloud hin­ten, iTu­nes und Goo­gle­Play haben die Nase vorn.

#2 Sei minimalistisch

Unse­re poten­zi­el­len Kun­den wol­len wir am Ball hal­ten, klar. Was ist für die aber am wich­tigs­ten? Rich­tig! Dass sie ECHTEN Mehr­wert von uns bekom­men. Kein Wischi-Waschi-Geschwa­fel. Kei­nen Con­tent ohne Mes­sa­ge. Und das auch noch in mög­lichst kur­zer Zeit. Denn wer schaut schon ger­ne lan­ge Vide­os oder liest lan­ge Tex­te, die einen am Ende doch nicht weiterbringen?

Betrach­te den gesam­ten Online-Auf­tritt dei­nes Busi­ness aus der Meta-Ebe­ne, inklu­si­ve aller Social-Media-Kanä­le. Ist wirk­lich alles, was du siehst, not­wen­dig und ehr­lich nutz­wer­tig? Sei mutig, tren­ne dich von offen­sicht­li­chem Bull­shit und allem Bla­Bla. Fokus, Baby! Nichts geht über die alte Weis­heit „Qua­li­tät vor Quantität“.

Durch das Aus­mis­ten wird dei­ne Sei­ten­grö­ße kom­pri­miert. Das posi­ti­ve Ergeb­nis ist nicht nur ein redu­zier­ter CO₂-Aus­stoß, son­dern du erfreust neben­bei dei­ne Nut­zer mit einer ver­bes­ser­ten Lade­zeit dei­ner Sei­te. Außer­dem hilfst du ihnen, dein Pro­fil und den von dir gebo­te­nen Mehr­wert kla­rer zu erken­nen. Wenn das kein Anreiz ist!

#3 Vide­os, Pod­casts etc. – Bes­ser wenig und kurz, aber mit bril­lan­tem Mehrwert

Was bei Con­tent gene­rell gilt, soll­test du bei allen Video- und Audio­da­tei­en ganz beson­ders beach­ten, denn die­se Datei­ty­pen sind klas­si­scher­wei­se recht groß.

Der Trend geht aktu­ell hin zu Vide­os – nicht nur auf You­Tube oder Vimeo, son­dern auch als Face­book-Live, Insta­gram-Sto­ry, IGTV, etc.

Aber zunächst einen Schritt zurück: Über­le­ge, wie groß die unter­schied­li­chen Datei­ty­pen auf dei­nem Rech­ner sind. Text, Gra­fik, Audio, Video – Wofür brauchst du wenig Spei­cher­platz? Wofür sehr viel? Genau, es sind die Audio- und Video-Datei­en, mit denen wir unse­re Fest­plat­ten, USB-Sticks und Drop­box-Spei­cher schnell ans Limit bringen.

In dei­nem Online-Busi­ness ver­hält es sich genau­so. Ein nor­ma­ler Blog­post in Text­form ist ein Kie­sel­stein, dage­gen dei­ne Pod­cast-Fol­ge und das You­Tube-Video gro­ße Felsen.

Je grö­ßer die Datei sein wird, die du pro­du­zierst, des­to prä­zi­ser soll­test du her­aus­ar­bei­ten, wor­um es geht. Arbei­te an der Qua­li­tät des Video- und Audio-Con­tents, ver­ein­fa­che und ver­dich­te. Blä­he nicht unnö­tig auf, nur um auf eine bestimm­te Minu­ten­zahl zu kom­men. Dei­ne Fol­lower wer­den es dir dan­ken, weil sie ech­ten Mehr­wert in kür­ze­rer Zeit erhalten.

Viel­leicht hilft dir eine per­sön­li­che Chall­enge: Schaffst du es, dein Video um ein Drit­tel kür­zer zu hal­ten, dafür um so kna­cki­ger zu for­mu­lie­ren? Den­ke immer dar­an, wie ger­ne du selbst so rich­tig genia­len Con­tent kon­su­mierst. Pro­du­zie­re genau sol­chen! Und lass das Bla­Bla ein­fach weg.

#4 Kom­pri­mie­re die Bil­der dei­ner Webseite

Du merkst beim Laden dei­ner Web­sei­te, dass es einen Augen­blick dau­ert, bis alles ange­zeigt wird? Aller­höchs­te Zeit, genau­er hinzuschauen!

Prü­fe zuerst die Datei­grö­ße dei­ner Bil­der. Sie soll­ten im Kilo­byte-Bereich lie­gen. Bei Bil­dern, die dei­ne Sei­te nicht kom­plett aus­fül­len, genü­gen oft schon Datei­grö­ßen von unter 150 KB. Das ver­bes­sert nicht nur das Besu­cher-Erleb­nis, son­dern redu­ziert den CO₂-Aus­stoß dei­ner Seite.

Das Ziel soll­te sein: Klick, 1x blin­zeln, und schon ist die Sei­te da.

Ganz ein­fach mit WordPress-Plugin

Nutzt du Word­Press? Hier gibt es zahl­rei­che Plug­ins, die die Redu­zie­rung der Bil­der­grö­ße für dich über­neh­men. Ach­te bei der Plug­in-Aus­wahl auf sehr gute Bewer­tun­gen, um die Qua­li­tät dei­ner Bil­der nicht durch ein schlecht arbei­ten­des Plug­in zu gefährden.

#5 Han­dy, Tablet, Note­book etc.: Bes­ser weni­ger Gerä­te, dafür Top Pro­duk­te mit lan­ger Lebenszeit

„Der Ersatz eines Note­books durch ein neu­es Modell ist unter Umwelt­ge­sichts­punk­ten prak­tisch nie sinn­voll. Selbst wenn das Neu­ge­rät 70 Pro­zent weni­ger Strom ver­braucht, müss­test du es sat­te zwölf Jah­re lang nut­zen, um eine bes­se­re Öko­bi­lanz zu errei­chen“, errech­ne­te das Öko-Insti­tut ( https://​t3n​.de/​n​e​w​s​/​g​r​e​e​n​-​i​t​-​c​o​m​p​u​t​e​r​-​b​e​i​m​-​u​m​w​e​l​t​-​1​1​4​9​7​81/, Zugriff am 28.05.2019 ).

Das ist ernüch­ternd. Wie lan­ge nutzt du dei­ne elek­tro­ni­schen Gerä­te im Durch­schnitt? Mit mei­nem Mac­Book hat­te ich ein wah­res Los gezo­gen: Es war stol­ze neun Jah­re im Einsatz.

Elek­tro­ni­sche Gerä­te sind inzwi­schen lei­der Weg­werf­pro­duk­te gewor­den. Dabei ent­steht genau durch die Her­stel­lung der Gerä­te der größ­te Umwelt­scha­den, wenn man die gesam­te Lebens­dau­er eines Geräts betrach­tet von der Her­stel­lung, über die Nut­zung, bis hin zur Entsorgung.

„Die Her­stel­lung eines Smart­phones macht 77 Pro­zent der Umwelt­be­las­tung des gesam­ten Lebens­zy­klus des Mobil­te­le­fons aus. Wür­den Schwei­zer Jugend­li­che ihr Smart­phone nur ein Jahr län­ger nut­zen, könn­te die Umwelt­be­las­tung um ein Vier­tel redu­ziert wer­den“, berech­ne­te die Hoch­schu­le für Ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten (ZHAW) in Zürich ( https://​www​.wat​son​.ch/​d​i​g​i​t​a​l​/​w​i​s​s​e​n​/​3​7​2​7​3​1​9​3​1​-​s​o​-​s​t​a​r​k​-​b​e​l​a​s​t​e​n​-​h​a​n​d​y​-​c​o​m​p​u​t​e​r​-​o​d​e​r​-​f​e​r​n​s​e​h​e​r​-​d​i​e​-​u​m​w​e​l​t​-​w​i​r​k​l​ich, Zugriff am 28.05.2019).

Zwar zählst du nicht zu den Jugend­li­chen in der Schweiz. Da du aber als digitale/​r Unternehmer/​in unter­wegs bist, ist dei­ne Online-Zeit und der durch dich ver­ur­sach­te Daten-Traf­fic ver­mut­lich vergleichbar.

Beim Neu­kauf auf bes­te Qua­li­tät achten

Je län­ger du dein Gerät ver­wen­dest, des­to weni­ger belas­test du damit die Umwelt. Des­halb ist es beson­ders wich­tig, beim Neu­kauf auf aller­bes­te Qua­li­tät zu ach­ten. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel fol­gen­de Punkte:

  • aus­tausch­ba­re, ergänz­ba­re Bau­stei­ne wie Akku oder Festplatte
  • gerin­ger Strom­ver­brauch in Nut­zung und Standby-Modus
  • Suche nach Her­stel­lern, die für ihre Pro­duk­te her­vor­ra­gend bewer­tet werden
  • eine ein­fa­che Mög­lich­keit zur Abschal­tung von Strom ver­brau­chen­den Kom­po­nen­ten (WLAN, Blue­tooth, mobi­le Daten etc.) – und die­se spä­ter auch nutzen!
  • eine kratz­fes­te Ober­flä­che, damit die Optik auch in ein paar Jah­ren noch stimmt

Was du dich außer­dem fra­gen soll­test: Wie vie­le Gerä­te brauchst du? Muss das neue Tablet wirk­lich noch sein, zusätz­lich zum Note­book und Smart­phone? Ein Nein auf die­se Ant­wort hat den größ­ten Umweltnutzen.

Und ganz ehr­lich: Wir wis­sen alle, dass der Erfolg dei­nes Online-Busi­ness nicht von der Anzahl der vor­han­de­nen Gerä­te abhängt. Spar dir das Geld für die­ses Mal und über­le­ge in ein paar Mona­ten oder Jah­ren noch­mal neu.

#6 Digi­tal Detox für mehr Lebensqualität

Wir hän­gen stän­dig am Bild­schirm und hecheln nach Neu­ig­kei­ten in den sozia­len Net­zen. Das tut nach­weis­lich weder unse­rer Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit gut, noch unse­rer Lebens­qua­li­tät im Gesam­ten. Gera­de im Online-Busi­ness ist die Gefahr groß, dau­er­prä­sent zu sein.

Nut­ze dein Inter­es­se am The­ma Nach­hal­tig­keit und CO₂-Reduk­ti­on, um dei­ne Lebens­qua­li­tät zu ver­bes­sern: Schal­te ein­fach mal aus.


Autoren­box:

Mein Name ist Kers­tin Mayer.

Als Bera­te­rin und Nach­hal­tig­keits­Coach unter­stüt­ze ich Pri­vat­per­so­nen, Solo­pre­neu­re und klei­ne Unter­neh­men dabei, weni­ger Müll zu pro­du­zie­ren und ihren öko­lo­gi­schen Ruck­sack zu erleichtern.

www​.labo​ra​to​ri​um​-nach​hal​tig​keit​.de


(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © Eli­sa­Ri­va /Pixabay.com (grü­ne Glüh­bir­ne), © Life-of-Pix /Pixabay.com (Tas­ta­tur))

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