Längst wissen erfahrene Verkäufer, dass eine fortlaufende und professionelle Amazon-Optimierung der Produkte in Bezug auf Titel, Bullet-Points, Beschreibungen und andere Faktoren unabdingbar für den Verkaufserfolg auf Amazon ist.
Ähnlich wie bei der Suchmaschinenoptimierung bzw. SEO für Webseiten gibt es hier wichtige Best Practices, welche zu beachten sind. Hierbei können auch Amazon SEO Tools unterstützen und helfen. Wichtig ist zu beachten, dass eine Optimierung sowohl auf den Amazon-Suchalgorithmus, als auch auf den potentiellen Käufer ausgerichtet sein muss.
Diese kurze Übersicht soll dabei helfen, die wichtigen Grundregeln der Amazon SEO Optimierung zu verstehen.
In 4 Schritten zur erfolgreichen Amazon SEO Optimierung
#1 Amazon SEO Analyse
Bevor eine ASIN-Optimierung (Amazon Standard Identification Number) erfolgen kann, sollte zunächst der Ist-Stand der Optimierung erfasst werden. Viele Verkäufer wissen leider nicht, wie gut oder schlecht ihr Produkt bereits optimiert ist und was sie bei der Optimierung verbessern sollen.
Hierfür gibt es kostenlose und nützliche Amazon SEO Tools, welche vollautomatisiert und innerhalb weniger Sekunden eine erste Analyse durchführen. Hilfreich ist z.B. das Amazon SEO Tool mit dem Namen ASIN-Analyzer, welches als Eingabe die ASIN und den zugehörigen Marktplatz erwartet und als Ergebnis eine ausführliche Analyse mit abschließender Prozentzahl liefert.
Das Wesentliche an dem ASIN-Checker ist, dass genau aufgezeigt wird, wo das Listing noch Verbesserungspotential hat. Neben der Analyse der Texte wird anhand eines Sichtbarkeitsindexes auch die Sichtbarkeit des Produkts auf Amazon analysiert. All dies bietet bereits gute Hinweise darauf, womit bei der Amazon SEO Optimierung begonnen werden sollte.
#2 Keywordrecherche
Bevor man mit dem Schreiben von Texten beginnen kann, muss zunächst das Keyword-Set festgelegt werden, auf welchem die Texte basieren sollen. Ein wichtiger Punkt ist, die sogenannte “Suchintention” des potentiellen Kunden zu erfassen und zu bedienen.
Man muss sich dann fragen: “Was würde der Kunde in die Amazon-Suche eingeben, wenn er/sie mein Produkt sucht?”. Hierbei ist zwischen generischen (allgemeine Suchintention, auf die neben anderen auch das betroffene Produkt passen würde) und spezifischen (genau auf das Produkt ausgerichtete Suchintention der Kunden) zu unterscheiden.
Hat man durch ein Brainstorming eine gewisse Menge an Amazon Keywords generiert, bieten sich auch hier wieder Amazon SEO Tools an, um die Keywords zu verifizieren und anzureichern. Hilfreich kann hier auch der Keywordplaner von Google Ads sein.
Nachdem man eine gewisse Menge an guten Keywords gefunden hat, sortiert man diese nach Suchvolumen, um eine möglichst hohe Reichweite zu generieren. Erfahrungsgemäß ist eine Menge von 15 – 30 Keywords ideal, um darauf aufbauend die Texte einer Amazon SEO Optimierung unterziehen zu können. Am besten sollte man möglichst wenig Wortüberschneidungen innerhalb des gewählten Keyword-Sets haben.
#3 SEO-Texte Erstellen
Der nächste Schritt ist die Texterstellung, diese basiert auf den zuvor gefundenen Keywords. Man muss aber ein paar Amazon-Richtlinien beachten. Die Texte sollen nicht aus einer bloßen Aneinanderreihung von Keywords bestehen (dies machen viele Verkäufer leider immer noch), sondern die Amazon SEO Keywords intelligenterweise in einen für Menschen gut lesbaren Text verpackt werden.
Die Keywords mit dem höchsten Suchvolumen sollten auf jeden Fall in den Titel, die nächsten Keywords in die Bullet-Points und alle, die übrig bleiben, in die Beschreibung. Die Beschreibung des Produkts ist neben der Amazon-Suche auch für Suchmaschinen wie Google relevant. Man sollte für die einzelnen Textarten folgende Amazon Optimierungs-Regeln beachten:
- Titel: Länge zwischen 120 und 150 Zeichen, Halbsätze, Marke + Produktname + ggf. Varianten, geschickte Einwebung von Keywords z.B. über Produktname, Verwendungszweck, etc.
- Bullet-Points: 5 Stück à ca. 200 – 250 Zeichen, Halbsätze oder Sätze, thematische Aufteilung auf die einzelnen Bullet-Points (z.B. Zweck, Material, Qualität, etc.), Orientierung vor allem an Verkaufsargumenten sowie Produktdaten und ‑fakten, geschickte Einarbeitung möglichst vieler Keywords ohne Einbußen bei der Lesbarkeit
- Beschreibung: Möglichst maximale Ausnutzung der erlaubten 2000 Zeichen (inkl. HTML), beschreibender Text auf Basis von Fakten (leichter Marketing-Anklang im Rahmen der Amazon-Richtlinien möglich), geschickte Einwebung aller verbleibenden Keywords
#4 Veröffentlichung
Die geschriebenen Texte müssen nur noch im Seller (oder Vendor) Central hinterlegt werden. In der Regel stellt Amazon diese innerhalb weniger Minuten online (sofern man Inhaber des Listings ist). Dies hat bereits unmittelbaren Einfluss auf die Auffindbarkeit des Produkts in der Amazon-Suche.
Am Ende sollte ein finaler Amazon SEO Check erfolgen, um sicher zu stellen, dass alle Maßnahmen korrekt durchgeführt wurden.
Hierzu eignet sich als Amazon SEO Tool wieder der ASIN Analyzer. Es kann einfach die Prozentzahl vor der Optimierung mit der Prozentzahl nach der Optimierung verglichen werden. Im Optimalfall kommt man nun auf einen Score von 100%, hier spielen aber noch weitere Faktoren, wie z.B. die Rezensionen, eine Rolle. Nach der ersten Optimierung hat man bereits einen großen Vorteil.
Da die Konkurrenz aber ebenfalls ständig versucht, ihr Ranking zu verbessern, ist es wichtig, die Produkte regelmäßig zu optimieren.
Amazon Advertising
In 2019 reicht es leider nicht mehr aus, seine Produkte nur mit Videos oder schönen Bildern zu versehen. Denn was nützt das beste Produkt und die schönste Darstellung, wenn man vom potenziellen Käufer nicht gesehen wird? Genau für diesen Fall gibt es als eine hilfreiche Möglichkeit die Amazon PPC‑, also Amazon Pay-per-Click-Kampagnen.
So kannst du dein Produkt gezielt für bestimmte Keywords auf der Suchergebnisliste eines potenziellen Kunden ausstrahlen – mit besseren Positionen als deine Konkurrenz. Auf Basis deiner Zielgruppen- und Keywordanalyse steuerst du deine Amazon PPC-Kampagne so gezielt und umsatzsteigernd wie nur möglich.
#1 Was ist Amazon PPC?
Wie der Name schon sagt ist „Pay per Click“ (Amazon PPC) ein Kampagnenprogramm von der Amazon Advertising Platform (AAP), das nicht per View (also pro angezeigtem Inhalt), sondern per Click bezahlt wird. Kosten fallen nur dann an, wenn der Amazon-Kunde tatsächlich auf deine Anzeige klickt.
Was diese „Amazon Sponsored Products“ von herkömmlichen Online-Anzeigen abhebt: Ihr Artikel wird direkt in dem Suchergebnis des entsprechenden Keywords aufgelistet, aber höher im Ergebnis-Ranking als ohne Sponsoring, bzw. überhaupt unter diesem Keyword. Und wie jeder, der jemals etwas auf Amazon verkauft hat, weiß: Ranking ist Sichtbarkeit und Sichtbarkeit ist Umsatz.
#2 Warum PPC Kampagnen?
Was dir PPC-Kampagnen bringen, ist einfach erklärt: Neben der verbesserten Bekanntheit deiner Marke und Produkte, kannst du deine Reichweite und somit den Umsatz erhöhen. Wie viel du für „Amazon Sponsored Products“ ausgeben willst, bestimmst du selbst. Wie individuell du deine Werbung gestaltest, liegt ebenfalls ganz in deinen Händen.
#3 Market Pioneers Pro-Tipps
- Das passende und perfekte Keyword: Deine Kampagne steht und fällt mit den richtigen bzw. falschen Keyword. Das automatische PPC-Tool kann dafür genutzt werden, neue oder relevantere Keywords für dein Produkt zu finden und analysieren. Nutze am besten zuerst oder parallel automatische Kampagnen, um deine manuellen Kampagnen später anreichern zu können. Mittels Keyword-Eingabe können auch ASINs der Konkurrenz als Keyword aufgenommen werden. So wird deine Ware prominent gelistet, jedes Mal, wenn jemand nach dem Konkurrenzprodukt sucht.
- Die optimale Produktauswahl: Die Analyse von Performancedaten ist der Baustein deiner Kampagne. Deine Click- und Conversion-Rates sprechen Bände. Schwache Performer sollten generell Platz für umsatzstarke Produkte machen. Außer es ist dein Kampagnenziel, wenig gefragte Produkte zu bewerben und damit einen Abverkauf zu starten. Hierfür muss aber die passende Produkt- und Absatzstrategie gewählt werden.
- Das beste Gebot: Da es sich bei PPC um ein Bieterverfahren handelt, muss dein Gebot höher sein als das der anderen Bieter, um bei den bezahlten Anzeigen ganz nach oben zu steigen. Gib am besten einen Wert an, der über dem von Amazon vorgeschlagenen Wert liegt. Auch spielt beim Ranking die Relevanz deines Produkts in Verbindung zum Keyword eine große Rolle. Aber Achtung: Stellst du dein Gebot zu hoch ein, ist die Marge ggf. deutlich geringer oder gar komplett aufgebraucht. Hier gilt es, den Trade-Off zwischen hoher Platzierung und Wirtschaftlichkeit der Gebotshöhe zu bewältigen.
Autoreninformation
Dieser Gastbeitrag wurde verfasst von Arvid Zöllner, Amazon Experte und Geschäftsführer von der Amazon Agentur Market Pioneers.