Im vergangenen September habe ich in einem News-Artikel kurz erwähnt, dass mit Sociopo ein neuer Service ins Leben gerufen wurde, der es u. a. Bloggern ermöglicht, mit den Social-Media-Plattformen Geld zu verdienen.
Hinter Sociopo steckt Rankseller, ein sehr bekannter deutscher Blog-Marketing-Anbieter, der schon über einen großen Kundenstamm verfügt. Das müsste sich auch positiv auf Sociopo auswirken.
Was bietet Sociopo?
Auf Sociopo können Publisher sich kostenlos anmelden und ihre Social-Media-Profile eintragen. Folgende Social-Media-URLs lassen sich eintragen:
- Facebook Fanpage
- Google+ Seite
- Twitter
- Pinterest
- YouTube
Weitere Angaben zu jedem eingetragenen Social-Media-Profil sind die Auswahl mindestens einer Themenkategorie, eine ausführliche Beschreibung und die Auswahl von wichtigen Keywords. Und man legt am Schluss einen Preis fest, den eine Veröffentlichung auf diesem Social-Media-Channel kosten soll.
Davon muss man noch die 30 Prozent Provision für Sociopo abziehen, um seinen wirklichen Verdienst zu ermitteln. Besser hätte ich es gefunden, wenn man hier den Publishern einen kleinen Leitfaden für die Preisermittlung hinzugefügt hätte. Denn welcher Preis ist vertretbar für eine gewisse Anzahl von Followern und welcher nicht?
Preisgestaltung:
Eine gute Orientierung für die Preisfestsetzung ist natürlich der Marktplatz, wo man die verschiedenen eingetragenen Social-Media-Profile vorfindet, einschließlich deren Followerzahl und der festgelegte Preis. Ich habe mich dort länger umgesehen, und festgestellt, dass man schon über mehrere Tausend Fans auf seiner Facebook-Fanpage verfügen sollte, um einen Betrag von 50 Euro für ein Werbepost zu verlangen.
Allerdings gibt es große Unterschiede bei der Preisfestsetzung: Manche haben — aus meiner Sicht — den Preis für ca. 6000 Fans mit fünf Euro doch recht niedrig angesetzt. Ich denke, die Preisgestaltung hängt auch vom Thema ab. Daher sollte man am Anfang nicht so hoch greifen und mal sehen, ob Aufträge reinkommen. Gewinnt man weiterhin Follower, kann man den Preis im Laufe der Zeit etwas anheben.
Social Seeding — Überwiegend Facebook- und Twittereinträge auf Sociopo
Und dann kann das Social Seeding — so wird das Verbreiten von Werbeinhalten in Form von Texten oder Videos von Unternehmen genannt — losgehen. Letztendlich ermöglicht man Firmen, ihre Werbebotschaften auf den eigenen Social-Media-Kanälen zu verbreiten. Da ist es also schon wichtig, über eine große soziale Reichweite zu verfügen, also über viele Follower auf Twitter, über viele Fans auf Facebook usw. Erst dann entfaltet die Werbung ihre Wirkung und kann als viral eingestuft werden.
Daher lohnt es sich Sociopo hauptsächlich für Publisher, die schon über eine stattliche Anzahl von Followern auf Facebook oder Twitter verfügen.
Wer sich auf dem Marktplatz umschaut, wird feststellen, dass sich schon sehr viele Publisher dort eingetragen haben, hauptsächlich mit Facebook-Seiten und Twitter-Accounts. Google+, Pinterest und YouTube haben deutlich weniger Einträge. Die soziale Reichweite aller Accounts umfasst schon fast 12 Millionen Menschen. Ich vermute mal, dass da einige Überschneidungen in der Zahl enthalten sind, denn schließlich kann eine Person Fan von mehreren Facebookseiten und Follower von vielen Twitteraccounts sein. Und die dürfte dann jedesmal neu gezählt werden.
Bekommt man als Publisher einen Auftrag, hat man die freie Entscheidung, ob man diesen annimmt oder ablehnt. Wer diesen Dienst nicht nur als Publisher, sondern auch als Advertiser nutzen will, sollte bei der Registrierung im Feld “Anmeldung als” den Wert “Advertiser & Publisher” auswählen.
Mindestauszahlungsgrenze:
Auszahlungen können ab einem Betrag von 25 Euro angefordert werden, entweder auf ein PayPal-Konto oder auf ein Bankkonto.
Wer als Selbständiger Umsatzsteuer abführt, sollte nicht vergessen, in seinen persönlichen Daten die Steuernummer und UStId-Nummer einzutragen, damit auf die Auszahlung noch 19 Prozent Mehrwertsteuer draufgeschlagen werden. Ansonsten muss man von seinem Nettoverdienst trotzdem die übliche Mehrwertsteuer ans Finanzamt zahlen und verdient damit weniger.
Wie sinnvoll ist Sociopo?
Den Dienst gibt es seit einem halben Jahr und sehr viele Publisher haben sich in diesen sechs Monaten schon registriert. Dennoch stehe ich dem ganzen etwas skeptisch gegenüber. Wie werden solche Werbebotschaften von den eigenen Followern aufgenommen? Riskiert man damit nicht, dass diese einem schließlich entfolgen? Werbung wird von den Fans in den sozialen Netzwerken ja nicht so gern gesehen.
Würde man es mit Werbebotschaften übertreiben, dann könnte dies schon passieren. Allerdings vermute ich mal, dass so viele Aufträge nicht reinkommen werden. Außerdem sollte jedes Angebot genau geprüft werden, bevor man es annimmt. Und natürlich sollte man nicht ständig auf seinen Profilen werben. Dann dürfte die Werbung auch nicht allzu sehr auffallen und sich letztendlich negativ auswirken.
Fazit
Wie der Service von Advertiserseite wahrgenommen wird, kann ich natürlich nicht beurteilen. Kommen viele Aufträge oder läuft das Ganze noch schleppend?
Da ich den Dienst selbst noch nicht aktiv nutze, obwohl ich einen Account habe, weiß ich auch nicht, wie so ein konkreter Auftrag aussieht bzw. ob dieser auch in den sozialen Netzwerken als Werbung explizit gekennzeichnet werden muss oder nicht. Ich vermute mal eher nicht, denn bei bezahlten Blogposts wollen die Advertiser auch so gut wie nie, dass der Artikel als Sponsored Post auf dem jeweiligen Publisherblog hervorgehoben wird.
Die Einnahmemöglichkeiten dürften sich mit Sociopo in dem Rahmen von Blogmarketing — also verkauften Artikeln — bewegen, d. h. man kann wohl monatlich einen zwei- oder gar dreistelligen Betrag einnehmen. Ausnahmen bestätigen auch hier natürlich die Regel, nach oben sowie nach unten.