Was haben Coo­kies mit Geld­ver­die­nen im Inter­net zu tun?

Was haben Cookies mit Geldverdienen im Internet zu tun?

Den Begriff “Coo­kies” ist wohl den meis­ten in einem tech­ni­schen Zusam­men­hang geläu­fig und nicht nur als ame­ri­ka­ni­sches Kleingebäck.

Coo­kies spie­len u. a. eine wich­ti­ge Rol­le im Affi­lia­te-Mar­ke­ting, denn Affi­lia­tes ver­wen­den für das Ver­mark­ten von Affi­lia­te-Pro­duk­ten Affi­lia­te-Links, über die ent­spre­chen­de Coo­kies auf dem Rech­ner des poten­zi­el­len Käu­fers plat­ziert werden.

Je nach Ver­fah­ren und Lauf­zeit bleibt so ein Coo­kie lan­ge auf dem Rech­ner des Users und kann noch nach Mona­ten zu Pro­vi­sio­nen füh­ren, falls sich der User zum Kauf des vom Affi­lia­te bewor­be­nen Pro­duk­tes ent­schließt. Doch dazu spä­ter mehr.

Defi­ni­ti­on von Cookies

Zuerst ein­mal zur Defi­ni­ti­on von Coo­kies: Unter einem Coo­kie ist letzt­end­lich eine Text­in­for­ma­ti­on zu ver­ste­hen, die die auf­ge­ru­fe­ne Web­site über den Brow­ser im Rech­ner des Users bzw. Cli­ents plat­ziert. Dabei wird das Coo­kie ent­we­der vom Web­ser­ver an den Brow­ser gesen­det oder von einem Skript erzeugt.

Die Text­da­tei oder ‑infor­ma­ti­on ent­hält wesent­li­che Infor­ma­tio­nen über den User und sein Ver­hal­ten auf der Web­site. Das gesetz­te Coo­kie gilt immer nur für den jewei­li­gen Brow­ser und das jewei­li­ge Gerät, was heißt, dass es nur von dem­sel­ben Brow­ser und Gerät auf­ge­ru­fen wer­den kann.

Öff­net der User die Web­site mit einem ande­ren Gerät oder einem ande­ren Brow­ser, gilt das alte Coo­kie nicht mehr, son­dern es wird ein neu­es gesetzt.

Wel­che Coo­kie-Arten gibt es?

Haupt­säch­lich unter­schei­det man Coo­kies nach ihrer Lebensdauer.

Ses­si­on-Coo­kies gel­ten nur für eine Sit­zung (Ses­si­on) und wer­den danach wie­der gelöscht, wenn der Brow­ser oder das Tab geschlos­sen wird.

Per­sis­ten­te Coo­kies blei­ben dau­er­haft bestehen, d. h. sie sind auch nach einem PC-Neu­start oder einem Wie­der­öff­nen des Brow­sers verfügbar.

Es gibt aber noch ande­re Unter­schei­dungs­ar­ten für Cookies:

Ein HTTP- oder Web-Coo­kie ist das ganz oben beschrie­be­ne Coo­kie, das nur für einen Brow­ser gilt und vom User recht ein­fach gelöscht wer­den kann.

Da vie­le Web­site-Betrei­ber für das User-Track­ing “sta­bi­le­re” Coo­kies vor­zie­hen, wur­den Flash-Coo­kies erstellt, die brow­ser­un­ab­hän­gig funk­tio­nie­ren, an den Ado­be Flash-Play­er gebun­den sind und vom Flash-Play­er-Plug­in ver­wal­tet wer­den. Die­se las­sen sich nicht mehr so leicht löschen.

Dann gibt es noch den soge­nann­ten Zom­bie-Coo­kie, der auf meh­re­ren Ebe­nen (ins­ge­samt 13) abge­spei­chert wird und sich nach Lösch­ver­su­chen immer wie­der neu herstellt.

Was ist der Sinn von Cookies?

Die klei­nen Text­in­for­ma­tio­nen machen das Besu­cher­track­ing, also die Iden­ti­fi­zie­rung und Nach­ver­fol­gung von Besu­cher­infor­ma­tio­nen ein­fa­cher. Haben Sie bei­spiels­wei­se bei Ihrem letz­ten Besuch der Web­site nach einem bestimm­ten Pro­dukt gesucht, weiß dies das Sys­tem auf­grund der im Coo­kie abge­spei­cher­ten Daten und kann Ihnen nun pas­sen­de Pro­dukt­an­ge­bo­te vorschlagen.

Wenn Sie als Affi­lia­te oder Publisher im Inter­net agie­ren, ist die­ses Track­ing der Coo­kies für Sie sehr ent­schei­dend. Denn als Affi­lia­te bewer­ben Sie Pro­duk­te oder Dienst­leis­tun­gen über einen soge­nann­ten Affi­lia­te-Link, in dem IDs für das Pro­dukt, den Affi­lia­te und den Mer­chant ent­hal­ten sind. Kommt nun über die­sen Link ein Kauf oder eine ande­re defi­nier­te Akti­on wie die Anmel­dung für einen News­let­ter usw. zustan­de, erhal­ten Sie als Affi­lia­te eine Provision.

Ruft der Web­site-Besu­cher die­sen Affi­lia­te-Link auf, wird die Web­site geöff­net und die IDs an die­se über­tra­gen. Wich­tig ist bei die­sen Coo­kies die Lebens­dau­er oder Lauf­zeit, die meist zwi­schen 30 und 60 Tagen liegt. Bei man­chen Anbie­tern für digi­ta­le Pro­duk­te ist die Coo­kie-Lauf­zeit deut­lich länger.

Pro­vi­si­ons­ver­gü­tung durch Coo­kies: First Coo­kie wins, Last Coo­kie wins

Die­se zwei For­mu­lie­run­gen First Coo­kie wins, Last Coo­kie wins haben Sie sicher schon gehört, viel­leicht wis­sen Sie aber nicht ganz genau, was sich dahin­ter verbirgt.

Damit sind die zwei häu­figs­ten Ver­fah­ren einer Pro­vi­si­ons­ver­gü­tung für Affi­lia­tes gemeint. Es gibt zwar noch ande­re Optio­nen, Pro­vi­sio­nen zu berech­nen, aber im Inter­net­mar­ke­ting sind “First Coo­kie wins” und “Last Coo­kie wins” die geläufigsten.

Beim First Coo­kie erhält der Affi­lia­te die Pro­vi­si­on, des­sen Coo­kie auf dem Gerät und dem ein­ge­setz­ten Brow­ser als ers­tes gesetzt wur­de. Beim Last Coo­kie ist es so, dass der Affi­lia­te die Pro­vi­si­on bekommt, des­sen Coo­kie als letz­tes gesetzt wurde.

In der Pra­xis kann das fol­gen­der­ma­ßen aussehen:

First Coo­kie wins: Über einen News­let­ter wird ein inter­es­san­tes Pro­dukt bewor­ben, sodass der User in der E‑Mail auf den Affi­lia­te-Link klickt und zur ent­spre­chen­den Pro­dukt­sei­te wei­ter­ge­lei­tet wird. Da von der Web­site noch kein Coo­kie auf dem Rech­ner gesetzt wur­de, wird nun eines im Brow­ser des Users platziert.

Der User ist zunächst unent­schlos­sen, ob er das Pro­dukt kau­fen soll und ver­lässt die Web­site ohne zu kau­fen. Ein paar Tage spä­ter wird er auf einer ande­ren Web­site noch­mals auf die­ses Pro­dukt auf­merk­sam und klickt auf den Link, der zur Pro­dukt­sei­te wei­ter­führt. Nun erkennt der Web­ser­ver, dass schon vor ein paar Tagen ein Coo­kie gesetzt wur­de. Damit wird kein neu­es Coo­kie platziert.

Jetzt ent­schei­det sich der User für den Kauf. Die Affi­lia­te-Pro­vi­si­on bekommt der Affi­lia­te Nr.1 und nicht Nr. 2.

Last Coo­kie wins: Stel­len Sie das glei­che Sze­na­rio vor, nur dass beim zwei­ten Besuch der Pro­dukt­sei­te das alte Coo­kie von Affi­lia­te Nr. 1 über­schrie­ben und das neue Coo­kie nun Affi­lia­te Nr. 2 zuge­wie­sen wird. Kauft nun der User das Pro­dukt, erhält Affi­lia­te Nr. 2 die Provision.

Die gro­ßen Platt­for­men, über die der Ver­kauf von digi­ta­len Info­pro­duk­ten abge­wi­ckelt wird, set­zen ent­we­der das eine oder das ande­re Ver­fah­ren ein.

Click­bank

  • Last Coo­kie wins
  • Coo­kie-Lauf­zeit: 2 Monate
  • Coo­kie gilt nur für ein Produkt

DigiBank24

  • Last Coo­kie wins
  • Coo­kie-Lauf­zeit: 6 Monate
  • Coo­kie gilt nur für ein Produkt

Share-it

  • First Coo­kie wins
  • Coo­kie-Lauf­zeit: 6 Monate
  • Coo­kie gilt nicht nur für ein Pro­dukt, son­dern für die gesam­te Pro­dukt­pa­let­te eines Anbieters

Wel­ches Ver­fah­ren die gro­ßen Affi­lia­te-Netz­wer­ke wie Affil­i­net, Zan­ox & Co. anwen­den, weiß ich nicht. Da müss­te man wohl genau­er recherchieren.

Bei Ama­zon sieht es so aus, dass ein 24-Stun­den-Coo­kie gesetzt wird. Das heißt, egal, ob man den PC aus­schal­tet oder nicht, das Coo­kie zu dem jewei­li­gen Pro­dukt (wenn man einen Affi­lia­te-Link geklickt hat), ist 24 Stun­den gül­tig und wird danach gelöscht.

Hat man aller­dings das Pro­dukt inner­halb der Ses­si­on von 24 Stun­den schon in den Waren­korb gelegt, gilt das Coo­kie für 90 Tage. Sie als Affi­lia­te oder Publisher erhal­ten also noch nach 90 Tagen eine Pro­vi­si­on, wenn der User inner­halb die­ses Zeit­raums den Kauf end­gül­tig abschließt.

Was ist bes­ser: First Coo­kie oder Last Cookie?

Die Lauf­zeit zeigt an, wie lan­ge ein gesetz­tes Coo­kie gül­tig ist. Nach Ablauf der Zeit wird es auto­ma­tisch gelöscht. Wird also ein “First Coo­kie”, wie es bei Share-it ver­wen­det wird, gesetzt, bleibt es 6 Mona­te lang gül­tig. Der ers­te Affi­lia­te, der das Coo­kie plat­ziert, macht hier also das Rennen.

Und wenn er für einen Mer­chant Wer­bung macht, der nicht nur ein Pro­dukt über Share-it ver­kauft, son­dern meh­re­re, gilt das Coo­kie für alle Pro­duk­te in dem Zeit­raum von 6 Mona­ten, auch für die Pro­duk­te, die noch in dem hal­ben Jahr neu auf den Markt kommen.

Das Last-Coo­kie-Ver­fah­ren über­schreibt immer wie­der den zuletzt gesetz­ten Coo­kie, sodass der Affi­lia­te die Pro­vi­si­on erhält, des­sen Link zuletzt vom User geklickt wurde.

Die­se Erläu­te­rung zeigt, dass das First-Coo­kie-Ver­fah­ren dem Last-Coo­kie-Ver­fah­ren eher vor­zu­zie­hen ist, denn ist erst mal das Coo­kie gesetzt, kann kein ande­rer mehr mit sei­nem Affi­lia­te-Link zum Zuge kom­men, zumin­dest in der fest­ge­leg­ten Cookie-Laufzeit.

Aber auch dazu gibt es unter­schied­li­che Mei­nun­gen. Man­che behaup­ten, dass das Last-Coo­kie-Ver­fah­ren fai­rer ist, weil die Emp­feh­lung des letz­ten Affi­lia­te erfolg­reich zum Tra­gen kommt. Fakt ist, dass es bei jedem die­ser Ver­fah­ren einen Ver­lie­rer und einen Gewin­ner gibt sowie Befür­wor­ter des einen oder des ande­ren Cookie-Verfahrens.

Dass mit die­sem Wis­sen um First und Last Coo­kies auch ger­ne unlau­te­re Tricks ange­wandt wer­den, um schnell sein First Coo­kie gegen­über den Affi­lia­te-Kon­kur­ren­ten set­zen zu kön­nen, ist auch bekannt.

Gene­rell gibt es im Affi­lia­te-Mar­ke­ting ver­schie­de­ne Metho­den, sich Vor­tei­le gegen­über der Kon­kur­renz beim Coo­kie-Set­zen zu ver­schaf­fen. Dar­auf wer­de ich in einem wei­te­ren Arti­kel eingehen.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: #45200577 © Afri­ca Studio/Fotolia.com)

2 Gedanken zu „Was haben Coo­kies mit Geld­ver­die­nen im Inter­net zu tun?“

  1. Ich wuss­te gar nicht das es so vie­le unter­schied­li­che Arten von Coo­kies gibt und wie die­se jeweils mit dem The­ma Geld ver­die­nen ver­knüpft sind. Äußerst inter­es­sant dein Blog. Mach wei­ter so Susan­ne, ich hof­fe es lohnt sich für dich!

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