Von den Banken werden in Deutschland in der Regel die Optionsscheine angepriesen, während Optionen eher weniger beworben werden.
Das sehen Anleger als Misstrauen und schrecken vor einem Investment hierin zurück, jedoch gibt es durchaus Vorteile, wenn Optionen gehandelt werden. Für den Einstieg gibt es aber einiges zu beachten.
Was sind eigentlich Optionen?
Bei den Optionen handelt es sich um Kontrakte, welche ermöglichen, einen gewissen (zukünftigen) Wert für einen Markt zu traden. Dadurch erlangen die Anleger das Recht, dass sie an einem Markt zu einem festgelegten Preis und an einem festgelegten Datum handeln. Es besteht jedoch keine Verpflichtung.
Optionen gibt es in Bezug auf sämtliche Märkte, so beispielsweise auch zu Rohstoffen, Indizes, Währungen und Aktien. Häufig wird die „Vanilla Option“ gewählt, da sie keine weiteren Eigenschaften aufweisen. In der Praxis ist das Handeln mit Optionen recht unkompliziert.
Sollte erwartet werden, dass der Ölpreis von 60 auf 70 US-Dollar je Barrel steigt, dann kann sich für die Call-Option entschieden werden, damit im Markt innerhalb des nächsten Monats ein Barrel zu je 65 US-Dollar gekauft werden kann. Der Preis, welcher für den Kauf einer Option entrichtet wird, wird als Prämie bezeichnet.
Sollte der Preis über den Ausübungspreis (in diesem Beispiel: 65 US-Dollar) steigen, dann kann auf dem Markt mit einem Rabatt gekauft werden. Sollte der Preis jedoch sich darunter befinden, dann muss das Recht nicht genutzt werden und die Option wird damit verfallen. In diesem Fall müsste lediglich die Prämie entrichtet werden.
Was ist der Unterschied zwischen Optionen und Optionsscheine?
Von Banken werden die Optionsscheine empfohlen, während Optionen keine Erwähnung finden. Das deutet bereits daraufhin, dass zwischen den beiden Methoden gänzlich andere Systeme im Hintergrund stehen. Beide Optionen haben Vorteile und Nachteile.
Keine Kursmanipulation möglich bei Optionen
Der Kurs von Optionsscheinen kann zum Nachteil des Anlegers im Kurs manipuliert werden, dies ist auch kein Geheimnis, denn Banken erwähnen dies auch im Kleingedruckten innerhalb der Wertpapierbeschreibung. Bei Optionen besteht das Risiko einer Kursmanipulation nicht.
Kein Totalverlustrisiko durch eine Insolvenz
Ein merklicher Unterschied ist auch, dass Optionsscheine keinen Emittenten haben. Bei den Optionsscheinen ist damit eine Inhaberschuldverschreibung, wodurch dem Emittenten Geld geliehen wird, woraus ein Leistungsversprechen (Call- oder Put-Optionsscheinen) resultiert.
Sollte der Emittent insolvent sein, dann geht das Geld jedoch verloren – Totalverlust. Bei Optionen gibt es wiederum keinen Emittenten und somit besteht auch kein Risiko diesbezüglich.
Kaum vergleichbare Werte bei Optionsscheinen
Kritisiert wird auch immer wieder, dass Optionsscheine nicht standardisiert sind. Die Auswahl ist damit kaum überschaubar und es gibt keine vergleichbaren Werte. Bei den Optionen ist dies wieder anders, da sie standardisiert sind. Das macht es für Anleger auch so einsteigerfreundlich.
Wie funktionieren Call-Options?
Durch eine Call-Option wird das Recht erlangt, dass zu einem festgelegten Preis gekauft wird, jedoch ist dies frei von Verpflichtungen. Innerhalb der Call-Option wird auch ein Zeitraum definiert. Diese Call-Options können in bar abgerechnet werden, sodass ein Basiswert niemals abgeliefert oder entgegengenommen werden muss.
Der Gewinn ergibt sich dadurch, dass der Wert des Marktes steigt. Innerhalb des Gewinns gibt es keine Beschränkungen, dies ist auch bei den Verlusten der Fall. Der Verkauf einer Call-Option wiederum wird zu einer Verpflichtung führen, denn es muss zum Ausübungspreis verkauft werden.
Was sind Put-Optionen?
Durch eine Put-Option wird das Recht erlangt, dass zum festgelegten Ausübungspreis (und zu einem definierten Datum) verkauft wird. Allerdings muss diese Optionsart vor dem Verfallsdatum ausgeübt werden. Put-Optionen können auch in bar abgerechnet werden, sodass der Basiswert weder abgeliefert noch entgegengenommen werden muss.
Eine Put-Option wird gekauft, wenn vermutet wird, dass der Markt in naher Zukunft fällt. Die Verluste beschränken sich auf die Optionsprämie. Die Gewinne können beträchtlich ausfallen, dies bedeutet wiederum, dass sie eingeschränkt sind (entsprechend nicht unbegrenzt erfolgen können).
Sollte eine Put-Option verkauft werden, dann wird vermutet, dass der Markt steigen wird. In diesem Fall würden sich die Gewinne auf die Optionsprämie beschränken, wobei aber auch beträchtliche Verluste resultieren können.
Was sollte zum Start beachtet werden?
Für einen Einstieg ist selbstverständlich zu beachten, dass der richtige Broker gewählt werden sollte, denn nur damit können die Gewinne maximiert werden. Der Broker stellt einen persönlichen Zugang zu einer Optionen-Börse zur Verfügung. Durch diese Börse werden Verkaufs- und Kauf-Orders an die Terminbörse weitergeleitet, hierfür würden Gebühren anfallen.
Die Gebühren sind unterschiedlich hoch und innerhalb ihrer Struktur unterschiedlich festgelegt, wobei die günstigsten Gebühren bei Dienstleistern resultieren, welche zum Beispiel über keine Filialen verfügen.
Broker BANX für Optionshandel könnte damit weitaus günstiger sein als bei einer herkömmlichen Bank, sofern diese Bank die Optionen überhaupt zur Verfügung stellt.
Die Gebühren sind ein entscheidender Faktor, wenn es um die Gewinnoptimierung geht. Eine hohe Gebühr würde entsprechend des Schnittes den Gewinn erheblich verschlechtern. Wenn zum Beispiel als eine Art Nebenjob mit Optionen gehandelt wird, hat dieser Posten eine umso höhere Bedeutung.
Wodurch wird der Preis einer Option bestimmt?
Es gibt drei Hauptfaktoren, die sich auf den Optionspreis (Prämie oder Margin) auswirken. Alle Faktoren funktionieren stets auf demselben Prinzip. Sobald es wahrscheinlicher ist, dass der Marktpreis bei Verfall einer Option über oder unter dem Ausübungspreis liegt, je höher ist der Wert dieser Option.
Die Volatilität eines zugrunde liegenden Markts erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Ausübungspreis überschritten wird. Dadurch ergibt sich tendenziell eine Erhöhung der Prämie zu einer Option.
Ein weiterer Faktor ist der Verfall einer Option, denn umso länger der Zeitraum bis zum Verfall einer Option dauert, desto mehr Zeit gibt es im Markt, um den Ausübungspreis zu überschreiten. Die Option verliert daher in den meisten Fällen an Wert, sobald sich das Verfallsdatum nähert.
Welche Begriffe sollte man kennen?
Im Optionshandel gibt es diverse Begriffe, welche jeder kennen sollte, sofern sich hiermit ernsthaft auseinandergesetzt werden soll. Die meisten Begriffe gibt es bereits so ähnlich auch bei anderen Finanzprodukten.
- Prämie: Die bezahlte Gebühr für diese Option.
- Ausübungspreis (Strike): Der Preis, welcher bei Verfall der Option ausgegeben wird für die Call- oder Put-Position.
- Verfallsdatum: Ein definiertes Datum, an welchem der Optionskontrakt ausläuft.
- Inhaber und Schreiber: Käufer werden als Inhaber bezeichnet und der Verkäufer als Schreiber.
- Am Geld: Der Kurs entspricht dem Ausübungspreis oder kommt diesem nahe, dadurch wird die Option „am Geld“ bezeichnet.
- Im Geld: Die Option ist „im Geld“, wenn der Markt über dem Ausübungspreis (bei einem Call) oder unter dem Ausübungspreis (bei einem Put) liegt.
- Aus dem Geld: Dieser Begriff wird verwendet, wenn sich der Handel in einem Verlust befindet.