Alt-Kleidung online verkaufen: Offline bringt mehr in die Kasse

Alt-Kleidung online verkaufen: Offline bringt mehr in die Kasse

Lesedauer: 4 Minuten

Mein Beitrag „Alt-Kleider online verkaufen – Lohnt sich das wirklich?“ wird auf meinem Blog wirklich sehr oft aufgerufen und auch kommentiert, meist mit schlechten Erfahrungen.

Im oben genannten Artikel stellte ich verschiedene Online-Portale vor, auf denen man schnell und unkompliziert nicht mehr getragene Kleidung verkaufen kann. Mit hochwertiger und kaum getragener Marken- bzw. Designerkleidung kannst du mit Sicherheit mehr verdienen als mit No-Name-Kleidung.

Dennoch ist für viele der Verkauf von getragener Kleidung über die einschlägigen Plattformen ein Verlustgeschäft.

Manche Kleidungskäufer nehmen nur große Mengen – so z. B.  texcyle ab 13,5 Kilo -, doch viel kommt dabei nicht rum, die Bezahlung wird im einstelligen oder höchstens niedrigen zweistelligen Eurobetrag liegen. Sehr wenig bis gar nichts also, da hätte man die Kleidung auch dem Roten Kreuz oder einer anderen Hilfsorganisation spenden können.

Auch hier gilt das Gesetz: Wer Zeit und Arbeit sparen will, kann nicht wirklich viel Verdienst erwarten.

Doch welche Möglichkeiten des Alt-Kleidungverkaufs sind gewinnbringender? Aus meiner Sicht bringen Flohmärkte noch das meiste an Geld bei günstiger Marken- oder No-Name-Mode.

Teure Designermode von großen Labels kannst du gut in Second-Hand-Läden verkaufen.

Flohmärkte: Getragene No-Name- und günstige Marken-Kleidung verkaufen

Kleidung, die schon beim Neukauf nicht allzu viel gekostet hat, wird man kaum mit annehmbaren Einnahmen wieder loswerden. Hast du viele Teile, die noch ordentlich in Schuss sind, kann sich ein Flohmarktverkauf rentieren.

In vielen Städten findet mindestens einmal im Monat an einem Wochenende ein Flohmarkt statt, den genauen Termin kann man bei der Stadtverwaltung erfragen.

In Großstädten gibt es jede Woche unterschiedliche Flohmärkte. Bevor du dich für einen entscheidest, solltest du vorher überprüfen, welcher für dich und deine Kleidung am ehesten in Frage kommt. Vor allem sollten die Standmieten nicht so hoch sein, damit die nicht deinen ganzen Verdienst auffressen.

Gerade kleine Flohmärkte sind für den Verkauf von Second-Hand-Mode ideal, hier musst du nicht viel für deinen Stand bezahlen und die Kunden feilschen nicht um jeden Cent.

Der Standplatz auf dem Flohmarkt sollte nicht in einer abgelegenen Ecke sein, sondern dort, wo recht viel Besucher vorbeikommen.

Solange du deine Kleider rein privat verkaufst, bist du nicht steuerpflichtig, auch wenn der Verdienst höher ausfällt als der Wert der Sache ursprünglich war. Doch wenn du regelmäßig deine getragene Kleidung auf dem Flohmarkt verkaufst – und mit „regelmäßig“ ist schon einmal pro Monat ausreichend – nimmt dein Verkauf gewerbliche Züge an, sodass du automatisch steuerpflichtig wirst.

Willst du das nicht, solltest du nicht mehr als zwei- bis dreimal pro Jahr auf dem Flohmarkt verkaufen.

Kleider auf dem Flohmarkt verkaufen

Foto: © meineresterampe /Pixabay.com: Kleidung auf Kleiderbügeln lässt sich viel genauer betrachten

Kleidung vorteilhaft präsentieren: Der perfekte Flohmarkt-Auftritt

Die Kleider zusammengeknüllt auf einem Tisch präsentieren – da wird auch auf dem Flohmarkt nicht viel verkauft. Deine Waren solltest du so gut wie möglich anbieten, d. h. ordentlich gestapelt auf einem sauberen Tisch, an einer fahrbaren Kleiderstange auf Bügeln wäre noch besser. So können Interessierte wie in einem Bekleidungsgeschäft die einzelnen Stücke leichter begutachten.

Kleidung vorher kontrollieren, waschen und bügeln: Auch wenn es schon mal getragene Kleidung ist, die auf dem Flohmarkt verkauft wird, sollte sie sauber gewaschen, ohne Knitter/Löcher/fehlende Knöpfe/kaputte Reißverschlüsse sein.

Tisch: Wenn du einen alten Holztisch als Verkaufsfläche verwendest, sollte die splittrige Oberfläche mit einem glatten Tuch abgedeckt werden, nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern auch, damit Pullover und andere empfindliche Textilien nicht geschädigt werden.

Kleiderstange: Jacken, Kleider, Hosen und Röcke lassen sich besser an einer Kleiderstange zum Verkauf anbieten. Aufgehängt knittern sie nicht und können von den Flohmarktbesuchern leichter in Augenschein genommen werden. Im Handel gibt es solche fahrbaren und einfach auf- und abbaubaren Kleiderständer schon ab ca. 25 Euro.

Ordnungsboxen und Kartons: Verkaufst du Schmuck und Kleinteiliges, dann lohnt es sich, diese Sachen in einer Ordnungsbox oder einem einfachen Karton zu präsentieren.

Preisschild: Zwar wird auf dem Flohmarkt üblicherweise gerne gefeilscht, doch ein Preisetikett liefert eine gute Orientierungshilfe für die Kunden. Außerdem muss nicht ständig nachgefragt werden, was dieses oder jenes Teil kostet.

Tüten: Plastiktüten werden immer noch zu viel benutzt, das stimmt. Den meisten Kunden wird es trotzdem gefallen, wenn sie ihren Schnäppchenkauf in einer Tasche mitnehmen können. Praktisch sind Müllbeutel, die können die Käufer/innen zuhause nochmals verwenden.

Kleidung anprobieren: Eine kleine Anprobier-Möglichkeit wäre auch nicht schlecht. Zumindest mit einem großen Tuch und einem Helfer kannst du sowas schnell umsetzen, indem der/die Kunde/Kundin sich hinter dem hochgehaltenen Tuch beispielsweise einen Pulli oder eine Hose anziehen und testen kann.

Wechselgeld: Frühmorgens bezahlen die Kunden gerne mit Scheinen, da lässt es sich viel gelassener verkaufen, wenn genügend Kleingeld zum Wechseln dabei ist. Kleingeld in einer Kasse wirkt auch professioneller.

Fahrzeug organisieren: Passt alles in dein Auto: Tisch, Kleidung, Kleiderstange und anderer Kram? Falls nicht, brauchst du ein größeres Auto. Vielleicht unterstützt dich jemand aus deinem Bekanntenkreis und stellt dir sein Fahrzeug für diesen Tag zur Verfügung.

Begleitung: Bist du ganz alleine an deinem Verkaufsstand? Da heißt es aufpassen, dass nichts geklaut wird, während du in ein Kundengespräch verwickelt bist. Diesen Stress kannst du mit einer Verkaufsbegleitung umgehen. Sie passt auf, dass nichts wegkommt und du hast Unterhaltung, falls sonst niemand an deinem Verkaufsstand ist.

Proviant nicht vergessen: Ein Flohmarkttag kann lang werden. Denke an genügend Essen und Trinken und auch an eine Sitzgelegenheit für dich.

Second-Hand-Läden: Designerkleidung verkaufen

Besitzt du hochwertige, gut gepflegte Designerkleidung, lohnt sich der Verkauf in entsprechenden Second-Hand-Läden vor Ort.

Bevor du dort hingehst, rufe besser vorher an, ob das Geschäft auch wirklich Markenkleidung annimmt und wie die Preisgestaltung und damit dein Verdienst aussehen wird. Manche Läden nehmen Kleidung nur auf Kommission und du bekommst dein Geld erst, wenn die Teile verkauft wurden.

Einige Second-Hand-Läden verkaufen nur sehr teure Designerkleidung, die kaum getragen wurde, andere haben sich auf bestimmte Marken oder Vintage-Kleidung spezialisiert.

Kleidung spenden

Ist dir das alles zu aufwändig – und ein gut organisierter Flohmarktstand macht sich nicht von alleine, warum die Kleidung nicht spenden?

In vielen Städten und Kommunen gibt es Kleiderkammern, die abgelegte Kleidung an bedürftige Menschen weitergeben. Auch hier rufst du vorher besser an und erkundigst dich, ob deine Kleidung gebraucht bzw. was im Moment benötigt wird. Oft brauchen diese Kleiderkammern mehr Kinder- und Herrenkleidung als Damenkleidung.

Kleidung in Sammel-Container zu entsorgen ist nicht immer eine gute Option. Hinter diesen Aufstellern stecken oft große Firmen, die gut erhaltene Kleidung wieder weiterverkaufen, sowohl im In- als auch im Ausland. Schaue am besten nach, welche Infos auf den Containern stehen und welche Firma diese aufgestellt hat.

(Bildquelle Artikelanfang: © Ischukigor/Depositphotos.com)

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