Alt-Kleidung online verkaufen: Offline bringt mehr in die Kasse

Inhalt zuletzt aktua­li­siert: 9. August 2023

Mein Bei­trag „Alt-Klei­der online ver­kau­fen — Lohnt sich das wirk­lich?“ wird auf mei­nem Blog wirk­lich sehr oft auf­ge­ru­fen und auch kom­men­tiert, meist mit schlech­ten Erfahrungen.

Im oben genann­ten Arti­kel stell­te ich ver­schie­de­ne Online-Por­ta­le vor, auf denen man schnell und unkom­pli­ziert nicht mehr getra­ge­ne Klei­dung ver­kau­fen kann. Mit hoch­wer­ti­ger und kaum getra­ge­ner Mar­ken- bzw. Desi­gner­klei­dung kannst du mit Sicher­heit mehr ver­die­nen als mit No-Name-Kleidung.

Den­noch ist für vie­le der Ver­kauf von getra­ge­ner Klei­dung über die ein­schlä­gi­gen Platt­for­men ein Verlustgeschäft.

Man­che Klei­dungs­käu­fer neh­men nur gro­ße Men­gen – so z. B. tex­cyle ab 13,5 Kilo -, doch viel kommt dabei nicht rum, die Bezah­lung wird im ein­stel­li­gen oder höchs­tens nied­ri­gen zwei­stel­li­gen Euro­be­trag lie­gen. Sehr wenig bis gar nichts also, da hät­te man die Klei­dung auch dem Roten Kreuz oder einer ande­ren Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on spen­den können.

Auch hier gilt das Gesetz: Wer Zeit und Arbeit spa­ren will, kann nicht wirk­lich viel Ver­dienst erwarten.

Doch wel­che Mög­lich­kei­ten des Alt-Klei­dung­ver­kaufs sind gewinn­brin­gen­der? Aus mei­ner Sicht brin­gen Floh­märk­te noch das meis­te an Geld bei güns­ti­ger Mar­ken- oder No-Name-Mode.

Teu­re Desi­gner­mo­de von gro­ßen Labels kannst du gut in Second-Hand-Läden verkaufen.

Flohmärkte: Getragene No-Name- und günstige Marken-Kleidung verkaufen

Klei­dung, die schon beim Neu­kauf nicht all­zu viel gekos­tet hat, wird man kaum mit annehm­ba­ren Ein­nah­men wie­der los­wer­den. Hast du vie­le Tei­le, die noch ordent­lich in Schuss sind, kann sich ein Floh­markt­ver­kauf rentieren.

In vie­len Städ­ten fin­det min­des­tens ein­mal im Monat an einem Wochen­en­de ein Floh­markt statt, den genau­en Ter­min kann man bei der Stadt­ver­wal­tung erfragen.

In Groß­städ­ten gibt es jede Woche unter­schied­li­che Floh­märk­te. Bevor du dich für einen ent­schei­dest, soll­test du vor­her über­prü­fen, wel­cher für dich und dei­ne Klei­dung am ehes­ten in Fra­ge kommt. Vor allem soll­ten die Stand­mie­ten nicht so hoch sein, damit die nicht dei­nen gan­zen Ver­dienst auffressen.

Gera­de klei­ne Floh­märk­te sind für den Ver­kauf von Second-Hand-Mode ide­al, hier musst du nicht viel für dei­nen Stand bezah­len und die Kun­den feil­schen nicht um jeden Cent.

Der Stand­platz auf dem Floh­markt soll­te nicht in einer abge­le­ge­nen Ecke sein, son­dern dort, wo recht viel Besu­cher vorbeikommen.

Solan­ge du dei­ne Klei­der rein pri­vat ver­kaufst, bist du nicht steu­er­pflich­tig, auch wenn der Ver­dienst höher aus­fällt als der Wert der Sache ursprüng­lich war. Doch wenn du regel­mä­ßig dei­ne getra­ge­ne Klei­dung auf dem Floh­markt ver­kaufst — und mit „regel­mä­ßig“ ist schon ein­mal pro Monat aus­rei­chend – nimmt dein Ver­kauf gewerb­li­che Züge an, sodass du auto­ma­tisch steu­er­pflich­tig wirst.

Willst du das nicht, soll­test du nicht mehr als zwei- bis drei­mal pro Jahr auf dem Floh­markt verkaufen.

Kleider auf dem Flohmarkt verkaufen

Foto: © mei­ne­res­te­ram­pe /Pixabay.com: Klei­dung auf Klei­der­bü­geln lässt sich viel genau­er betrachten

Kleidung vorteilhaft präsentieren: Der perfekte Flohmarkt-Auftritt

Die Klei­der zusam­men­ge­knüllt auf einem Tisch prä­sen­tie­ren – da wird auch auf dem Floh­markt nicht viel ver­kauft. Dei­ne Waren soll­test du so gut wie mög­lich anbie­ten, d. h. ordent­lich gesta­pelt auf einem sau­be­ren Tisch, an einer fahr­ba­ren Klei­der­stan­ge auf Bügeln wäre noch bes­ser. So kön­nen Inter­es­sier­te wie in einem Beklei­dungs­ge­schäft die ein­zel­nen Stü­cke leich­ter begutachten.

Klei­dung vor­her kon­trol­lie­ren, waschen und bügeln: Auch wenn es schon mal getra­ge­ne Klei­dung ist, die auf dem Floh­markt ver­kauft wird, soll­te sie sau­ber gewa­schen, ohne Knitter/​Löcher/​fehlende Knöpfe/​kaputte Reiß­ver­schlüs­se sein.

Tisch: Wenn du einen alten Holz­tisch als Ver­kaufs­flä­che ver­wen­dest, soll­te die splitt­ri­ge Ober­flä­che mit einem glat­ten Tuch abge­deckt wer­den, nicht nur aus ästhe­ti­schen Grün­den, son­dern auch, damit Pull­over und ande­re emp­find­li­che Tex­ti­li­en nicht geschä­digt werden.

Klei­der­stan­ge: Jacken, Klei­der, Hosen und Röcke las­sen sich bes­ser an einer Klei­der­stan­ge zum Ver­kauf anbie­ten. Auf­ge­hängt knit­tern sie nicht und kön­nen von den Floh­markt­be­su­chern leich­ter in Augen­schein genom­men wer­den. Im Han­del gibt es sol­che fahr­ba­ren und ein­fach auf- und abbau­ba­ren Klei­der­stän­der schon ab ca. 25 Euro.

Ord­nungs­bo­xen und Kar­tons: Ver­kaufst du Schmuck und Klein­tei­li­ges, dann lohnt es sich, die­se Sachen in einer Ord­nungs­box oder einem ein­fa­chen Kar­ton zu präsentieren.

Preis­schild: Zwar wird auf dem Floh­markt übli­cher­wei­se ger­ne gefeilscht, doch ein Preis­eti­kett lie­fert eine gute Ori­en­tie­rungs­hil­fe für die Kun­den. Außer­dem muss nicht stän­dig nach­ge­fragt wer­den, was die­ses oder jenes Teil kostet.

Tüten: Plas­tik­tü­ten wer­den immer noch zu viel benutzt, das stimmt. Den meis­ten Kun­den wird es trotz­dem gefal­len, wenn sie ihren Schnäpp­chen­kauf in einer Tasche mit­neh­men kön­nen. Prak­tisch sind Müll­beu­tel, die kön­nen die Käufer/​innen zuhau­se noch­mals verwenden.

Klei­dung anpro­bie­ren: Eine klei­ne Anpro­bier-Mög­lich­keit wäre auch nicht schlecht. Zumin­dest mit einem gro­ßen Tuch und einem Hel­fer kannst du sowas schnell umset­zen, indem der/​die Kunde/​Kundin sich hin­ter dem hoch­ge­hal­te­nen Tuch bei­spiels­wei­se einen Pul­li oder eine Hose anzie­hen und tes­ten kann.

Wech­sel­geld: Früh­mor­gens bezah­len die Kun­den ger­ne mit Schei­nen, da lässt es sich viel gelas­se­ner ver­kau­fen, wenn genü­gend Klein­geld zum Wech­seln dabei ist. Klein­geld in einer Kas­se wirkt auch professioneller.

Fahr­zeug orga­ni­sie­ren: Passt alles in dein Auto: Tisch, Klei­dung, Klei­der­stan­ge und ande­rer Kram? Falls nicht, brauchst du ein grö­ße­res Auto. Viel­leicht unter­stützt dich jemand aus dei­nem Bekann­ten­kreis und stellt dir sein Fahr­zeug für die­sen Tag zur Verfügung.

Beglei­tung: Bist du ganz allei­ne an dei­nem Ver­kaufs­stand? Da heißt es auf­pas­sen, dass nichts geklaut wird, wäh­rend du in ein Kun­den­ge­spräch ver­wi­ckelt bist. Die­sen Stress kannst du mit einer Ver­kaufs­be­glei­tung umge­hen. Sie passt auf, dass nichts weg­kommt und du hast Unter­hal­tung, falls sonst nie­mand an dei­nem Ver­kaufs­stand ist.

Pro­vi­ant nicht ver­ges­sen: Ein Floh­markt­tag kann lang wer­den. Den­ke an genü­gend Essen und Trin­ken und auch an eine Sitz­ge­le­gen­heit für dich.

Second-Hand-Läden: Designerkleidung verkaufen

Besitzt du hoch­wer­ti­ge, gut gepfleg­te Desi­gner­klei­dung, lohnt sich der Ver­kauf in ent­spre­chen­den Second-Hand-Läden vor Ort.

Bevor du dort hin­gehst, rufe bes­ser vor­her an, ob das Geschäft auch wirk­lich Mar­ken­klei­dung annimmt und wie die Preis­ge­stal­tung und damit dein Ver­dienst aus­se­hen wird. Man­che Läden neh­men Klei­dung nur auf Kom­mis­si­on und du bekommst dein Geld erst, wenn die Tei­le ver­kauft wurden.

Eini­ge Second-Hand-Läden ver­kau­fen nur sehr teu­re Desi­gner­klei­dung, die kaum getra­gen wur­de, ande­re haben sich auf bestimm­te Mar­ken oder Vin­ta­ge-Klei­dung spezialisiert.

Kleidung spenden

Ist dir das alles zu auf­wän­dig – und ein gut orga­ni­sier­ter Floh­markt­stand macht sich nicht von allei­ne, war­um die Klei­dung nicht spenden?

In vie­len Städ­ten und Kom­mu­nen gibt es Klei­der­kam­mern, die abge­leg­te Klei­dung an bedürf­ti­ge Men­schen wei­ter­ge­ben. Auch hier rufst du vor­her bes­ser an und erkun­digst dich, ob dei­ne Klei­dung gebraucht bzw. was im Moment benö­tigt wird. Oft brau­chen die­se Klei­der­kam­mern mehr Kin­der- und Her­ren­klei­dung als Damenkleidung.

Klei­dung in Sam­mel-Con­tai­ner zu ent­sor­gen ist nicht immer eine gute Opti­on. Hin­ter die­sen Auf­stel­lern ste­cken oft gro­ße Fir­men, die gut erhal­te­ne Klei­dung wie­der wei­ter­ver­kau­fen, sowohl im In- als auch im Aus­land. Schaue am bes­ten nach, wel­che Infos auf den Con­tai­nern ste­hen und wel­che Fir­ma die­se auf­ge­stellt hat.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © Ischukigor/Depositphotos.com)

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