Woocommerce Leitfaden: Teil 6 – Versand, Versandarten und Versandklassen

Versand, Versandarten und Versandklassen in WooCommerce

In einem wei­te­ren Bei­trag aus mei­ner Rei­he “Woo­com­mer­ce Leit­fa­den” kom­me ich heu­te zum Ver­sand und den ver­schie­de­nen von Woo­com­mer­ce zur Ver­fü­gung gestell­ten Versandarten.

Der Ver­sand an sich ist in einem Online-Shop ein recht kom­ple­xes Kapi­tel, denn wel­chen Ver­sand­dienst­leis­ter du nutzt und wie hoch dei­ne Ver­sand­kos­ten aus­fal­len — falls du über­haupt wel­che berech­nest — hängt vor allem davon ab, wel­che Pro­duk­te du verkaufst.

Sind die­se groß und sper­rig, wird der Ver­sand deut­lich auf­wän­di­ger und teu­rer als wenn es klei­ne hand­li­che Arti­kel sind, die in Stan­dard­pa­ket­grö­ßen reinpassen.

Und die Kom­ple­xi­tät des The­mas rich­tet sich auch danach, ob du nur inner­halb Deutsch­lands ver­sen­dest, oder inner­halb der EU oder sogar welt­weit. Doch dazu spä­ter mehr.

Jetzt gehe ich zuerst auf die Ein­stell­mög­lich­kei­ten auf Woo­com­mer­ce in der Regis­ter­kar­te Ver­sand unter Ein­stel­lun­gen ein.

Versand-Einstellungen

Versandzonen WooCommerce

Versandzonen

Wenn du auf die Regis­ter­kar­te Ver­sand in den Woo­Com­mer­ce-Ein­stel­lun­gen klickst, wer­den dir zuerst die Ver­sand­zo­nen angezeigt.

Eine Ver­sand­zo­ne ist ein geo­gra­fi­scher Bereich, für den defi­nier­te Ver­sand­ar­ten gel­ten, wie z. B. ver­sand­kos­ten­freie Lie­fe­rung, Ver­sand­kos­ten­pau­scha­le etc.

Im oben ein­ge­füg­ten Screen­shot sind die bei­den stan­dard­mä­ßig fest­ge­leg­ten Ver­sand­zo­nen auf­ge­lis­tet: Deutsch­land und Orte, die nicht von der ande­ren Zone abge­deckt werden.

Wenn du außer inner­halb Deutsch­lands in wei­te­re Län­der ver­sen­den willst, soll­test du wei­te­re Ver­sand­zo­nen anle­gen, z. B. Euro­pa, Län­der außer­halb Euro­pas wie USA, Kana­da, Chi­na etc. Du kannst die Zonen auch fei­ner auf­tei­len und für jedes Ver­sand­land eine Zone definieren.

Jeder Regi­on ist im nächs­ten Schritt eine Ver­sand­art zuzu­ord­nen. Wenn du auf den Namen der jewei­li­gen Ver­sand­zo­ne klickst, gelangst du zu den Ver­sand­ar­ten und kannst die­se bear­bei­ten und der Zone even­tu­ell neue hinzufügen.

Es ste­hen als Ver­sand­ar­ten zur Auswahl:

  • Ver­sand­kos­ten­pau­scha­le
  • Kos­ten­frei­er Versand
  • Abho­lung vor Ort

Versandzone WooCommerce

Versandarten

Ver­sand­kos­ten­pau­scha­le

Versandkostenpauschale WooCommerce

Bei Ver­sand­kos­ten­pau­scha­le kannst du bei Steu­er­sta­tus dich ent­schei­den, ob auf die Pau­schal­kos­ten noch Mehr­wert­steu­er bzw. Umsatz­steu­er berech­net wird (Besteu­er­bar) oder nicht (kei­ne).

Falls du Vor­steu­er abführst, soll­test du Mehr­wert­steu­er auf die Ver­sand­kos­ten erhe­ben. Wei­te­re Infos zur Mehr­wert­steu­er auf Ver­sand­kos­ten fin­dest du hier. Falls du dir unsi­cher bist, besprichst du das The­ma bes­ser mit dei­nem Steuerberater.

In das Feld Kos­ten gibst du dei­ne Pau­scha­le exklu­si­ve Mehr­wert­steu­er ein. Du kannst in das Feld nicht nur eine Zahl, son­dern auch eine For­mel ein­tra­gen. Wenn du über das Fra­ge­zei­chen bei Kos­ten mit dem Maus­zei­ger fährst, wer­den dir ein paar Varia­blen ange­zeigt. So kannst du z. B. 5,00 x [qty] ein­ge­ben. Das heißt dann, dass auf jedes bestell­te Pro­dukt ([qty]= Anzahl der Arti­kel) 5 Euro Ver­sand­kos­ten­pau­scha­le ange­rech­net werden.

Wei­te­re Platz­hal­ter: [cost]= Kos­ten der Arti­kel, [fee per­cent =“10″]= pro­zent­ba­sier­te Gebühr von 10%

Definition von Versandklassen

Woo­com­mer­ce bie­tet im Bereich Ver­sand über den Unter­punktVer­sand­klas­sen die Mög­lich­keit an, zusätz­lich zur Ver­sand­kos­ten­pau­scha­le wei­te­re Ver­sand­kos­ten zu erheben.

Willst du eine neue Ver­sand­klas­se anle­gen, dann gehe auf Ver­sand -> Ver­sand­klas­sen und ver­gib‘ die­ser eine Bezeich­nung und tra­ge in das Beschrei­bungs­feld eine kur­ze Erläu­te­rung der Ver­sand­klas­se ein (bei­spiels­wei­se Sperr­gut, Beschrei­bung: Sen­dun­gen von 10 bis 35 Kilogramm).

Gehst du dann in eine Pro­dukt­sei­te, dann fin­dest du unter Pro­dukt­da­ten -> Ver­sand die­se neue Ver­sand­klas­se im Aus­wahl­feld vor.

Die Kos­ten für die neue Ver­sand­klas­se kannst du nun auf den Regis­ter­kar­ten von Ver­sand­kos­ten­pau­scha­le ein­tra­gen, denn nun sind dort neue Fel­der für die neu im Sys­tem ange­leg­te Ver­sand­kos­ten­klas­se ange­legt wor­den (sie­he Screen­shot oben).

Bei Berech­nungs­art ste­hen dir zwei Optio­nen zur Verfügung:

Pro Bestel­lung – Ver­sand­kos­ten ent­spre­chen der teu­ers­ten Ver­sand­klas­se der Bestel­lung: Bei Aus­wahl die­ses Wer­tes wird der höchs­te zusätz­li­che Preis aller im Waren­korb vor­kom­men­den Ver­sand­klas­sen ein­ma­lig hin­zu­ge­fügt, ganz egal, wie vie­le Pro­duk­te im Waren­korb ent­hal­ten sind.

Pro Klas­se – Ver­sand­kos­ten für jede Ver­sand­klas­se ein­zeln berech­nen: Für jedes ein­zel­ne Pro­dukt wird ein zusätz­li­cher Preis hin­zu­ge­fügt, für jede ent­hal­te­ne Klas­se aber nur einmal.

Kos­ten­lo­se Lieferung

Kostenlose Lieferung WooCommerce

Kos­ten­lo­se Lie­fe­rung hat mitt­ler­wei­le nur noch ein wich­ti­ges Feld, und zwar Kos­ten­lo­ser Ver­sand erfordert …

Hier stel­len fol­gen­de Optio­nen zur Auswahl:

  • Einen gül­ti­gen Versandkostenfrei-Gutschein
  • Einen Min­dest­be­stell­wert
  • Einen Min­dest­be­stell­wert ODER einen Gutschein
  • Einen Min­dest­be­stell­wert UND einen Gutschein

Hin­weis: Kos­ten­lo­ser Ver­sand ist bei Kun­den im Online-Shop­ping sehr beliebt. Hast du Pro­duk­te, die du mit genü­gend Mar­ge ver­kaufst, dann soll­test du dir über­le­gen, ob du nicht auf die Erhe­bung von Ver­sand­kos­ten ver­zich­ten soll­test, denn dies ist ein Plus­punkt bei poten­zi­el­len Käufer/​innen.

Die gro­ßen Online-Shops ver­zich­ten oft dar­auf, auch wenn die­se nicht wirk­lich die Anrech­nung von Ver­sand­kos­ten ver­mei­den. Meist wird ein „heim­li­cher“ Ver­sand­kos­ten­wert auf den Pro­dukt­preis drauf gerech­net, sodass die Online-Shops beim Ver­sand ihrer Ware kei­ne Ver­lus­te machen.

Abho­lung vor Ort

Abholung vor Ort - WooCommerce

Die­se Ver­sand­op­ti­on ist inter­es­sant für die Online-Shop-Betrei­ber, die ihre Ware auch in einem sta­tio­nä­ren Laden verkaufen.

Kauft ein Kun­de, der in der Nähe des Geschäfts wohnt, im Online-Shop ein, wird er über die­se Mög­lich­keit nach­den­ken, soll­te er sich dabei mög­li­che Ver­sand­kos­ten sparen.

Versandoptionen

Versandoptionen WooCommerce

Unter Ver­sand­op­tio­nen kannst du wei­te­re Ver­sand­ein­stel­lun­gen vornehmen.

Berech­nun­gen: Die Opti­on Akti­vie­re den Ver­sand­rech­ner auf der Waren­korb-Sei­te bewirkt, wenn sie akti­viert ist, dass auf der Waren­korb-Sei­te des Shops ein Feld­block ein­ge­blen­det wird, in das er sei­ne Post­leit­zahl und den Wohn­ort ein­ge­ben und die Ver­sand­kos­ten berech­nen kann.

Die­se Frei­schal­tung ist nur sinn­voll, wenn du regio­nal gestaf­fel­te Lie­fer­kos­ten fest­ge­legt hast. Bei einem ein­heit­li­chen Ver­sand­kos­ten­be­trag (Pau­scha­le) brauchst du die­se Opti­on nicht anzuhaken.

Versandberechnung WooCommerce

Die zwei­te Opti­on Ver­sand­kos­ten erst anzei­gen, bis eine Adres­se ein­ge­ge­ben wur­de zeigt die Ver­sand­kos­ten erst an, wenn eine Bestell­an­schrift vom Kun­den ein­ge­tra­gen wird.

Die­se Opti­on soll­test du aus recht­li­chen Grün­den nicht set­zen, da in Deutsch­land anfal­len­de Ver­sand­kos­ten schon im Waren­korb ange­zeigt wer­den müs­sen, und nicht erst bei Ein­ga­be der Bestellanschrift.

Ver­sand­ziel: Hier fin­dest du als Aus­wahl­mög­lich­keit Radio­but­tons, was heißt, dass du nur eine Opti­on aus­wäh­len kannst: Ent­we­der wird auf der Kas­sen-Sei­te die Rech­nungs- oder die Lie­fer­adres­se als Stan­dard angezeigt.

Bei der drit­ten Mög­lich­keit wird das Feld Lie­fer­adres­se aus­ge­schal­tet und es wird nur das Rech­nungs­for­mu­lar für den Kun­den eingeblendet.

Debug-Modus: Wenn du hier ein Häk­chen setzt, wird bei dem Bestell­vor­gang die Ver­sand­zo­ne für den Kun­den ange­zeigt. Die Mel­dung sieht fol­gen­der­ma­ßen aus:

Debug-Modus - WooCommerce

Anwendung der Versandarten und ‑klassen

Das The­ma Ver­sand­ar­ten und ‑klas­sen ist schon recht kom­plex, vor allem für E‑Com­mer­ce-Ein­stei­ger. Daher soll­test du dei­nen Shop mit den ver­schie­de­nen Ver­sand-Ein­stel­lun­gen immer aus­gie­big tes­ten und alle Optio­nen aus­pro­bie­ren. Dann erschließt sich so man­ches, was in der Theo­rie noch schwer ver­ständ­lich war.

Wer ver­schie­de­ne Ver­sand­ar­ten oder ‑klas­sen auf­grund sei­nes kom­ple­xen Pro­dukt­sor­ti­ments benö­tigt, kann sich auch ein Plug­in wie das kos­ten­pflich­ti­ge Table Rate Ship­ping zulegen.

Das Plug­in bie­tet fol­gen­de Funktionen:

  • Preis­ta­bel­len je Lieferregion
  • Kos­ten­auf­schlüs­se­lun­gen je nach Gewichtsklasse
  • Genaue Defi­ni­ti­on der Lie­fer­re­gio­nen, ent­we­der über Län­der­aus­wahl oder über Postleitzahlen
  • Defi­ni­ti­on von Regeln, die auf unter­schied­li­chen Fak­to­ren beru­hen, wie bei­spiels­wei­se Pro­duktan­zahl, Gewicht, Pro­duktan­zahl je Preis und Versandklasse

Eine eng­lisch­spra­chi­ge Beschrei­bung des Plug­ins fin­dest du auf Woo­The­mes Docu­men­ta­ti­on.

Berechnung der Versandkosten

Bevor du dei­ne Ver­sand­kos­ten ein­trägst und dich für eine Ver­sand­kos­ten­pau­scha­le oder eine ande­re Berech­nung der Ver­sand­kos­ten ent­schei­dest, soll­test du über­prü­fen, wie die Ver­sand­kos­ten bei den Ver­sand­dienst­leis­ter ausfallen.

Deutsch­land­weit ste­hen dir zur Verfügung:

um nur die wich­tigs­ten zu nen­nen. Gene­rell gehen Pake­te auf Grö­ße und Gewicht. Da Pro­duk­te in ihrer Grö­ße und in ihrem Gewicht sehr indi­vi­du­ell sind, kann man kaum gene­rel­le Emp­feh­lun­gen aus­spre­chen, aber die meis­ten Waren las­sen sich wohl mit der Post (DHL) oder mit Her­mes versenden.

Wenn du weißt, wie die Ver­sand­kos­ten bei den Ver­sand­an­bie­tern gestaf­felt sind, kannst du auch dei­ne opti­ma­len Ver­sand­ar­ten festlegen.

Bei DHL kos­tet ein Paket mit 5 kg Gewicht und bei Online-Fran­kie­rung 5,99 Euro, leich­te­re Pake­te sind noch güns­ti­ger, d. h. die Kos­ten hal­ten sich in Gren­zen. Und wie ich schon oben erwähnt habe, freu­en sich vie­le Kun­den, wenn der Online-Shop kei­ne Ver­sand­kos­ten berechnet.

Falls du also eine gute Mar­ge für dei­ne Pro­duk­te errech­net hast oder es mög­lich ist, den Preis der Pro­duk­te um 4 bis 6 Euro anhe­ben zu kön­nen, ohne dass die Kon­kur­renz einen preis­lich über­trumpft, dann ist es emp­feh­lens­wert, inner­halb Deutsch­lands ver­sand­kos­ten­frei zu versenden.

– Im nächs­ten Woo­com­mer­ce-Bei­trag steht der E‑Mail-Ver­sand auf dem Plan.

Wei­te­re Arti­kel von Woo­Com­mer­ce Leitfaden:

  1. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 1 – Grundeinstellungen
  2. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 2 – Produkte
  3. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 3 – Mehr­wert­steu­er und unter­schied­li­che Steuerklassen
  4. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 4 – Zahlungen
  5. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 5 – Pay­Pal als Zah­lungs­art im Shop einrichten
  6. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 6 – Ver­sand, Ver­sand­ar­ten und Versandklassen
  7. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 7 – E‑Mail-Ver­sand
  8. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 8 – Gut­schei­ne anle­gen und verwalten
  9. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 9 – Ver­wal­tung von Bestellungen
  10. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 10 – Ein­fa­che Pro­duk­te anlegen
  11. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 11 – Varia­ble Pro­duk­te anlegen
  12. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 12 – Grup­pier­te und Affi­lia­te-Pro­duk­te anlegen
  13. Woo­Com­mer­ce Leit­fa­den: Teil 13: Ein­stel­lun­gen in Kon­ten und Datenschutz
  14. Neue Ver­sand­ein­stel­lun­gen in Woo­Com­mer­ce ab Ver­si­on 2.6
  15. Woo­Com­mer­ce Ger­man Mar­ket: Instal­la­ti­on und Einstellungen

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