Rechnung, PayPal, Vorkasse & Co.: Vor- und Nachteile der wichtigsten Zahlungsarten im Online-Shop

Wichtige Zahlungsarten im Online-Shop

Lesedauer: 22 Minuten
Artikel zuletzt aktualisiert: 26. Juni 2023

Für den Online-Shop gibt es recht viele Zahlungsarten, die man seinen Kunden anbieten kann. Und die richtige Auswahl kann über Zustimmung als auch Ablehnung beim Kunden entscheiden, daher solltest du dir vorab genau überlegen, welche Zahlungsarten du in deinem Shop zur Verfügung stellen willst.

Neben den gängigen Klassikern wie Kauf auf Rechnung, Vorkasse, PayPal, Kreditkarte und Lastschrift existieren noch andere Zahlungsoptionen im Ecommerce, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Im folgenden umfassenden Artikel erläutere ich Wissenswertes zu den wichtigsten Zahlungsarten und führe auf, ob sich diese auch in WooCommerce, dem bekannten Shopplugin von WordPress, einbinden lassen.

Vorkasse

Die einfachste Möglichkeit – auch rein technisch betrachtet – ist die Zahlung per Vorkasse. Denn dafür benötigt dein Kunde nur deine Kontoverbindung, die er in der Bestellbestätigungs-Mail oder schon während des Bestellvorgangs erhält.

Sobald der Kunde per Online-Banking oder Überweisungsschein gezahlt hat, kannst du die Transaktion als Bezahlt verbuchen und mit dem Versenden der bestellten Ware beginnen.

Im Hintergrund läuft kein Automatismus ab, der sich um die Zahlungsverarbeitung kümmert, das muss manuell geschehen.

Vorteile von Vorkasse:

  • Shopbetreibern gefällt diese Art von Zahlung, denn bei dieser fallen keine weiteren Kosten an.
  • Der Warenversand erfolgt erst, wenn der Kunde gezahlt hat. Das heißt, die Zahlung kann nachträglich nicht platzen, höchstens der Kunde nutzt das Widerrufsrecht und sendet die Ware zurück.
  • Der Kunde geht in Vorleistung, sodass du sicher gehen kannst, dass er über das für die Bestellung benötigte Geld verfügt.

Nachteile von Vorkasse:

  • Für den Kunden selbst ist Vorkasse eine recht ungeliebte Zahlungsart, denn vor allem die Bearbeitungszeit ist im Vergleich zu anderen Zahlungsmethoden sehr lange. Es dauert doch mindestens zwei bis drei Tage, bis die Zahlung beim Shopbetreiber eingeht und solange wird die Bestellung nicht versendet. Gerade heute, wo die meisten Kunden auf schnelle Lieferung setzen, kann Vorkasse schon ein Ausschlusskriterium für so manchen Kunden sein.
  • Dein Kunde muss deinem Shop und dir als Shopbetreiber ein großes Vertrauen entgegenbringen, denn es könnte ja auch sein, dass er nach der Zahlung keine Ware erhält, das gezahlte Geld wäre verloren.
  • Bei Vorkasse kann es des Öfteren passieren, dass der Kauf abgebrochen wird. Das muss jetzt nicht der Online-Bestellprozess sein, sondern der Kunde vergisst ganz einfach die Bestellung oder überlegt es sich an den folgenden Tagen anders und bezahlt nicht.

Als Fazit bleibt: Vorkasse ist für Shopbetreiber sehr attraktiv, für Kunden überhaupt nicht. Daher solltest du deinen Kunden einen Vorteil bieten, damit sie diese Zahlungsoption wählen, beispielsweise einen Preisnachlass von ein paar (vielleicht 3?) Prozent.

Vorkasse sollte nur eine ergänzende Zahlungsoption sein, neben weiteren, die wohl auch für den Kunden bequemer sind. Wer ausschließlich auf Vorkasse setzt, vergibt sehr viel Umsatz-Potenzial.

WooCommerce: In WooCommerce ist Vorkasse mit der Bezeichnung “Überweisung” standardmäßig in den Bezahlvorgang integriert.

Allerdings lässt sich mit Vorkasse automatisch kein Preisnachlass mit den WooCommerce-Bordmitteln auslösen.

Kauf auf Rechnung

Zahlung auf Rechnung ist bei Kunden die bei weitem beliebteste Zahlungsmethode in Online-Shops (nach ibi research führt sie mit 43 Prozent). Verständlicherweise, denn man muss für den Kauf  nicht in Vorlage gehen, sondern bekommt erst die Ware und dann steht die Zahlung an.

Was die technische Umsetzung angeht, gleicht diese Zahlungsart der Vorkasse. Es muss Geld per Online-Banking auf das Konto des Online-Shops überwiesen werden. Was Vorkasse und Rechnung unterscheidet, ist der Zeitpunkt der Überweisung.

Weil die Kunden die Ware nach Erhalt bezahlen müssen, braucht man im Bezahlvorgang keine Informationen zur Zahlung anzuzeigen. Auf welches Konto das Geld zu überweisen ist, wird dem Kunden beim Erhalt der Ware auf der Rechnung mitgeteilt.

Vorteile von Kauf auf Rechnung:

  • Der Kunde braucht sich keine Sorgen um die Seriosität des Händlers zu machen. Wird einem die Ware nicht geliefert, hat man sie wenigstens auch nicht bezahlt, was zu keinem finanziellen Schaden führt.
  • Ebenfalls praktisch: Man muss als Kunde keine sensiblen Bankdaten im Bestellprozess angeben.
  • Gefällt die Ware nicht, kann der Kunde sie an den Händler zurücksenden und braucht nicht darauf zu achten, dass ihm der Kaufpreis zurücküberwiesen wird.
  • Ein Vorteil der Zahlung auf Rechnung ist die geringe Abbruchquote beim Bestellprozess, auch das gilt es zu bedenken, wenn Risiken und Vorteile gegeneinander abgewogen werden.

Nachteil von Kauf auf Rechnung:

  • Ganz anders sieht es bei den Online-Händlern aus. Sie befürchten bei der Zahlungsmethode Kauf auf Rechnung unangenehme und mitunter geschäftsgefährdende Zahlungsausfälle. Ist die Ware mal versendet und der Kunde zahlt nicht, wird es sehr schwierig bis unmöglich, noch an das Geld zu kommen.

Um einen erhöhten Zahlungsausfall durch die Zahlungsart Rechnung zu vermeiden, sollte man daher besser auf einen Payment-Provider wie beispielsweise Billsafe zurückgreifen. Als Online-Händler tritt man die Forderungen an den Payment-Provider ab, der schließlich für das Risikomanagement und das Inkasso verantwortlich ist. Dafür werden für den Händler natürlich Gebühren fällig.

Wie hoch die Gebühren ausfallen, hängt von dem jeweiligen Payment-Provider, der Branche, den Produkten und der Zielgruppe ab, daher lohnt es sich, vorab einen Leistungs- und Kostencheck bei unterschiedlichen Anbietern durchzuführen. Normalerweise belaufen sich die Transaktionskosten im niedrigen bis mittleren einstelligen, im schlechtesten Fall im hohen einstelligen Prozent-Bereich.

Was man als Online-Händler auch machen kann, um die Zahlungsausfälle zu reduzieren, ist eine Bonitätsprüfung. Dabei erhältst du die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls in Form eines Scoring-Wertes und du kannst entscheiden, bis zu welcher Höhe du den Versand per Rechnung zulassen willst. Allerdings ist diese Prüfung keine hundertprozentige Garantie, dass wirklich gezahlt wird, das Risiko lässt sich damit etwas reduzieren.

Wie die Nutzung eines Payment-Providers ist eine Bonitätsprüfung mit laufenden Kosten verbunden, d. h. die Zahlung auf Rechnung erzeugt bei dir als Händler Transaktionskosten.

Als Fazit bleibt: Falls die Transaktionskosten des Payment-Providers deinen Gewinn nicht sehr stark reduzieren, solltest du die Rechnung als Zahlungsart in deinen Shop aufnehmen.

WooCommerce: In WooCommerce wird die Zahlungsart “Rechnung” über das Plugin “German Market” in den Bezahlvorgang integriert. Dabei kann man entscheiden, ob Kauf auf Rechnung für alle User, für registrierte User oder für User, die schon eine Bestellung getätigt haben, zugänglich ist. Auch damit lässt sich das Zahlungsausfallrisiko etwas minimieren.

Lastschrift

Zu den beliebtesten und auch bekanntesten Zahlungsarten im E‑Commerce sowie auch in anderen Bereichen der Online-Welt gehört die Zahlung per Lastschrift. Nicht zuletzt wird auch in Online Casinos vermehrt auf diese Zahlungsmöglichkeit gesetzt. Der technische Ablauf ist recht einfach gehalten: Während des Bezahlvorgangs muss der Kunde seine Kontodaten eintragen (Kontoinhaber, IBAN, BIC, Kreditinstitut).

Damit erteilt der Kunde dem Verkäufer die Ermächtigung, das Geld von seiner Bank einzuziehen. Der Abbuchungsvorgang ereignet sich aber nicht während des Online-Kaufes, sondern ist ein nachgelagerter Schritt.

Der Kunde kann nach der Eintragung seiner Bankdaten den Online-Einkauf abschließen.

Die Lastschrift lässt sich vom Händler unterschiedlich durchführen, je nachdem ob er einen Payment-Provider für die Abwicklung nutzt, oder ob er selbst den Prozess vornimmt.

Setzt er einen Payment-Provider ein, braucht er in der Regel nichts mehr weiter zu tun, das Geld wird vom Kundenkonto automatisch abgebucht und dem Händlerkonto gutgeschrieben.

Führt der Händler den Ablauf selbst durch, kann er das im einfachsten Fall über die Online-Banking-Schnittstelle seiner Bank durchführen. Je nach Anzahl der angefallenen Lastschriften ist dies allerdings eine zeitaufwändige und fehleranfällige Tätigkeit, denn wie schnell hat man eine IBAN falsch eingegeben oder irgendwo sonst einen Zahlendreher produziert.

Aus diesem Grund gibt es E-Commerce-Softwarelösungen, die es ermöglichen, die Bestellungen im DTA- bzw. DTAUS-Format zu exportieren und die generierte Exportdatei über die Online-Banking-Schnittstelle zu importieren. Danach erfolgt eine Abbuchung, ohne dass weitere Daten einzugeben sind.

SEPA-Lastschriftverfahren

Seit ein paar Jahren gilt das SEPA-Lastschriftverfahren, für das u. a. diese Punkte wichtig sind:

  • Ein SEPA-Lastschriftsmandat ist für den Einzug erforderlich (Der Kunde muss einmalig über die Lastschrift und die Mandatsnummer informiert werden).
  • Es existieren zwei Verfahren: die SEPA-Basislastschrift und die SEPA-Firmenlastschrift.
  • Es werden IBAN und BIC statt Kontonummer und Bankleitzahl angegeben.
  • Es besteht ein Erstattungsanspruch bis zu 8 Wochen nach Belastung – ohne Angabe von Gründen. Dagegen entfällt bei der SEPA-Firmenlastschrift dieser Erstattungsanspruch.

Vorteile von Lastschrift:

  • Zahlreiche Kunden bevorzugen diese Zahlungsart, weil sie einfach und bequem ist, es wird einem der Zahlungsprozess sozusagen abgenommen.
  • Für den Händler fallen bei Vorkasse keine Transaktionskosten an, wenn er sich selbst um den Zahlungseinzug kümmert.

Nachteile von Lastschrift:

  • Für den Online-Händler ist die Zahlung per Lastschrift mit Risiken verbunden, denn es kann ja sein, dass der Kunde das benötigte Geld überhaupt nicht auf seinem Konto hat oder falsche Kontodaten angegeben wurden. Sollte dies der Fall sein, kannst du als Händler zwar den Lastschriftauftrag ausführen, bei fehlender Liquidität erfolgt die Rückbelastung erst ein paar Tage später, und dann ist wahrscheinlich schon die bestellte Ware versendet worden.
  • Außerdem entstehen durch die Rückbelastung dem Händler weitere Kosten, die normalerweise auf den Kunden umgelegt werden müssten.
  • Ein weiteres Risiko von Lastschriftzahlungen: Sie lassen sich vom Kunden sehr einfach wieder rückgängig machen, meist schon über den Online-Banking-Account.

Daher bietet sich beim Lastschriftverfahren eine Plausibilitäts- bzw. Bonitätsprüfung im Vorfeld an, bei der im ersten Schritt getestet wird, ob die beim Bezahlvorgang eingetragene Adresse überhaupt existiert. Ist die Adresse nicht korrekt eingetragen, lässt sich der Bestellvorgang vom Kunden nicht weiter fortführen.

Die absolute Rettung ist eine solche Prüfung natürlich auch nicht, denn es kann sein, dass über den Kunden keinerlei Informationen vorliegen. Der Bestellende müsste in diesem Fall den Einkauf abbrechen. Auch dieser Faktor ist zu bedenken, wenn du eine Adressvalidierung in deinen Shop einbauen möchtest. Schließlich willst du nicht eine beträchtliche Anzahl von Kunden vergraulen, nur weil die Anschriftsdaten nicht überprüft werden können.

Eine Validierung bzw. Plausibilitätsüberprüfung kann das Risiko einer geplatzten Lastschrift nicht vollständig vermeiden, sondern lediglich reduzieren. Nach der Adressüberprüfung kannst du noch eine Bonitätsprüfung anschließen, die das Ausfallrisiko der Zahlung nochmals minimiert.

Ausschluss von Zahlungsarten aufgrund negativer Bonität

Eine Bontitätsprüfung ist nicht immer zu 100 Prozent korrekt und auch technische Probleme können zu einer Ablehnung führen. So kann es manchen Kunden verärgern, wenn er aufgrund einer schlecht ausfallenden Bonitätsprüfung eine bestimmte Zahlart nicht nutzen kann.

Als Fazit bleibt: Lastschrift bleibt eine bei Kunden stark akzeptierte Zahlungsoption. Wer sie nicht in seinem Shop nicht einsetzen will, sollte Lastschrift eventuell mithilfe eines Payment-Providers anbieten, auch wenn dadurch weitere Kosten anfallen. Ist der Provider zu kostspielig, ist es dann besser, auf Lastschrift zu verzichten.

WooCommerce: Standardmäßig ist diese Zahlungsart in dem WooCommerce-Plugin nicht enthalten. Dafür ist eine Erweiterung nötig, z. B. mit dem Plugin SEPA.net. Transaktionsgebühren fallen bei erfolgreichem Zahlungseingang an, dazu kommt noch eine niedrige monatliche Grundgebühr. SEPA.net setzt für die Validierung eine TAN-Nummer ein, die über das Handy angefordert wird.

Kreditkarte

Kreditkartenzahlung gehört mittlerweile zu den beliebtesten Zahlarten im Online-Handel, auch in Deutschland. In den Vereinigten Staaten gilt die Kreditkarte als Zahlungsart Nr. 1, bei uns gehört sie zu den Top Five.

Wenn der Kunde mit Kreditkarte (also mit American Express, Visa- oder Mastercard) bezahlt, dann braucht er beim Check-out im Online-Shop nur wenige Daten einzutragen: Kreditkartennummer, Inhaber der Kreditkarte, Ablaufdatum und Prüfnummer.

Nach der Eingabe werden die Daten an das Kreditkarteninstitut versendet und überprüft, ob sie – vor allem Ablaufdatum und Prüfnummer – korrekt sind, damit eine Abbuchung des Rechnungsbetrags stattfinden kann.

Vorteile von Zahlung mit Kreditkarte:

  • Wer in seinem Shop international verkaufen will, kommt um die Kreditkarte kaum herum, denn sie ist in vielen Ländern als bevorzugtes Zahlungsmittel weit verbreitet.
  • Kreditkartenzahlung hat einen hohen Automatisierungsgrad beim Zahlungsablauf, d. h. der Händler muss selbst nicht eingreifen und hat damit keinen Arbeitsaufwand.
  • Es finden beim Bezahlvorgang wichtige Prüfungen wie Richtigkeit der Daten und Liquidität statt, d. h. der Kunde kann nur mit seiner Kreditkarte einkaufen, wenn die Karte belastet werden kann.
  • Kunden nutzen diese Zahlungsart auch gerne bei für sie noch unbekannten Online-Shops, denn da die Zahlung problemlos wieder aufgehoben werden kann, ist der Einkauf recht risikolos.

Nachteile von Zahlung mit Kreditkarte:

  • Um die Zahlungsart in den Online-Shop einzubinden, musst du einen Payment-Provider nutzen, für den Kosten pro Transaktion anfallen. Dafür hast du keinen weiteren Aufwand mehr, was die ganze Zahlungsabwicklung angeht.
  • Nicht jeder Kunde besitzt eine Kreditkarte, d. h. die Zahlungsart kann nicht von jedem genutzt werden.
  • Die Kreditkartennummer kann geklaut sein: Gerade im Bereich der internationalen Geldwäsche wird mit gestohlenen Kreditkarten bezahlt.
  • Die Zahlung mit Kreditkarte lässt sich sehr einfach wieder rückgängig machen (wie auch bei Lastschrift). So kann es sein, dass die Ware versendet wurde, aber die Zahlung noch platzt.

Was die Sicherheit der Kreditkartenzahlung angeht, gibt es seit einiger Zeit für den Kunden die Möglichkeit, bei seinem Payment-Provider 3D Secure zu aktivieren. Mit diesem Prüfmechanismus muss nach der Eingabe der üblichen Kreditkartendaten ein selbst festgelegtes Passwort eingegeben werden, um den Bestellprozess abzuschließen. Dieses Kennwort ist nur dem Kunden bekannt und zeichnet ihn als rechtmäßigen Kartenbesitzer aus.

Als Fazit bleibt: Da die Kreditkarte zu den beliebtesten Zahlungsarten zählt (und ganz besonders bei ausländischen Kunden), gehört sie zu einem perfekten Bezahl-Mix im Online-Shop. Wer die bestellte Ware schnell ausliefern will, setzt ebenfalls auf Kreditkartenzahlung.

WooCommerce: Um diese Zahlungsart in den WooCommerce-Shop zu integrieren, ist – wie schon oben erwähnt – ein Payment-Provider nötig. Ein empfehlenswerter wäre heidelpay. Das Unternehmen bietet mehr als 200 Zahlungsarten an, sodass man nicht unbedingt mehrere Payment-Provider für unterschiedliche Zahlungsarten in seinem Online-Shop einsetzen muss, sondern sich auf einen beschränken kann. Vorher sollten allerdings die Transaktions- und weiteren Kosten verglichen werden.

Nachnahme

Die Zahlung per Nachnahme kommt noch aus der Zeit, als Online-Shopping kein großes Thema war. Viele Kataloge haben diese Zahlungsmöglichkeit angeboten.

Dabei läuft der Zahlungsprozess so ab: Der Kunde bezahlt bei der Paketübergabe die Rechnung plus eine Nachnahmegebühr des Händlers und die Servicegebühr des Versanddienstleisters (wie bei DHL).

Vorteile von Nachnahme:

  • Der Kunde kann sicher sein, dass er bei der Zahlung auch die Ware erhält.
  • Die Ware kann schneller an den Kunden versendet werden, weil der Händler nicht erst auf den Zahlungseingang warten muss.
  • Der Händler hat die Gewissheit (zumindest in den allermeisten Fällen), dass der Kunde bei Paketannahme auch bezahlt.

Nachteile von Nachnahme:

  • Nachnahme ist teurer als die Zahlungsarten Vorkasse und Rechnung, denn für den Händler fallen Versandkosten und Nachnahmegebühr an, falls die Ware nicht angenommen wird.
  • Der Kunde muss mehr bezahlen, als wenn er per Vorkasse oder per Rechnung bezahlen muss. Im Schnitt kostet die Nachnahmegebühr bei Versand innerhalb Deutschlands 5 Euro, manchmal auch noch mehr.
  • Der Kunde kann die Bestellung nicht auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Qualität überprüfen.
  • Aus Versehen kann der Kunde nicht genügend Bargeld im Haus haben.
  • Falls das Paket nicht angenommen werden kann (beispielsweise weil der Kunde nicht da ist), muss der Kunde es in einer Paketniederlassung abholen. Es kann nicht beim Nachbarn abgegeben werden.
  • Oft werden die anfallenden Nachnahmekosten dem Kunden im Online-Shop nicht korrekt mitgeteilt. Es wird nicht genau aufgeschlüsselt, was der Versand kostet und was die Nachnahme. Manche Online-Shops berechnen die 2 Euro Servicegebühr von DHL nicht in den zu zahlenden Betrag, sodass der Bestellwert meist 2 Euro höher ist als angegeben.

Als Fazit bleibt: Generell gilt Nachnahme als eine recht beliebte Zahlungsart bei den Kunden, sodass fast jeder zweite Online-Shop diese Zahlungsoption in seinem Bezahlmix integriert hat. Gerade ältere Kunden werden Nachnahme wählen, wenn sie die Zahlungsart Rechnung nicht in dem Bezahlmix vorfinden.

Ob du Nachnahme als Zahlungsoption anbieten willst, sollte auch von deiner Zielgruppe und deren Durchschnittsalter abhängig gemacht werden.

WooCommerce: Diese Zahlungsart ist im WooCommerce-Shop standardmäßig integriert. Unter WooCommerce – > Einstellungen -> Kasse -> Per Nachnahme solltest du die kompletten Nachnahmekosten in das Feld Service-Gebühr eintragen. Wie sich die Kosten genau zusammensetzen, kannst du deinen Kunden über die Felder Beschreibung und Anweisungen detailliert mitteilen. Problematisch dürfte es werden, wenn du mehrere Versanddienstleister einsetzt, und einer eine Service-Gebühr erhebt und der andere nicht.

Wer eine prozentuale Nachnahmegebühr auf den Bestellwert berechnen will, muss zu einem Plugin greifen: WooCommerce Pay for Payment.

Ratenzahlung

Allzu viele Kunden nutzen diese Zahlungsmöglichkeit nicht, dennoch bieten einige große Online-Shops diese bequeme Zahlungsoption ihren Kunden an.

Bei der Ratenzahlung schließen Verkäufer (oder auch Zahlungsdienstleister) und Käufer einen Vertrag ab, in dem sie sich darauf einigen, dass der Käufer die Kaufsumme in mehreren monatlichen Raten abzahlt.

Vorteile der Ratenzahlung:

  • Gerade bei schnell benötigten Waren ( wie z. B. einer Waschmaschine) und hochpreisigen Produkten werden Kunden, die knapp bei Kasse sind, in den Shops kaufen, in denen sie nicht gleich den vollen Betrag zahlen müssen.
  • Zahlt der Kunde alle Raten, verdient der Händler mehr an dem Produktverkauf, denn meistens liegt der Betrag aller Raten höher als der übliche Verkaufspreis (der als einmalige Zahlung getätigt wird).
  • Generell gilt Ratenzahlung als Umsatzbringer: Statistiken zeigen, dass bei dieser Zahlungsmöglichkeit Umsatz, Anzahl der Kunden und der Warenkorbwert ansteigen.

Nachteile der Ratenzahlung:

  • Die Ratenzahlung erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. Bis der Händler den vollen Warenpreis erhält, kann es Monate dauern.
  • Zahlungsausfälle sind keine Seltenheit, denn oft nutzen Kunden mit schlechter Bonität diese Zahlungsoption.

Als Fazit bleibt: Ratenzahlungen sollte man als Online-Händler nur bei recht kostspieligen Produkten einsetzen. Ich sehe diese Zahlungsoption als eine ergänzende Möglichkeit zu Vorkasse, Rechnung, Kreditkarte etc. an. Wer Angst vor hohen Zahlungsausfällen hat, sollte lieber darauf verzichten oder einen Payment-Provider nutzen.

WooCommerce: In WooCommerce lässt sich Ratenzahlung u. a. mit dem Plugin Curabill von sellxed einbauen.

Noch sicherer ist der Einsatz eines Payment-Providers wie z. B. Klarna. Der Payment-Provider übernimmt die Zahlungsforderung von dir (gegen Zahlung einer Gebühr) und muss sich dann selbst um die Eintreibung der ausstehenden Ratenzahlungen kümmern.

Wie hoch die Kosten für den Payment-Provider ausfallen, solltest du vorab klären. Schließlich muss sich der Verkauf deiner Produkte für dich lohnen. Bleibt von der Marge sehr wenig übrig, ist die Nutzung eines solches Services unrentabel.

PayPal

Die Zahlungsart PayPal dürfte so gut wie jedem Internetnutzer bekannt sein, so oft wird sie verwendet. Dabei handelt es streng genommen um einen Payment-Anbieter, da PayPal sich selbst um die Zahlungsabwicklung kümmert und geläufige Zahlungsarten wie Kreditkarte, Überweisung oder Lastschrift einsetzt.

PayPal gehört zu den beliebtesten Zahlungsarten in Deutschland, man kann davon ausgehen, dass bis zu 50 Prozent aller Bestellungen über diesen Dienst bezahlt werden.

Als Fazit bleibt: PayPal gehört für mich als Zahlungsart in jeden Online-Shop, in kleinen Shops ist sie eigentlich Standard, trotz anfallender Transaktionsgebühren.

Für die Integration von PayPal in den Online-Shop gibt es zwei – mittlerweile drei – Varianten, wenn man PayPal Plus auch noch dazu zählt.

PayPal Standard

Variante Nr. 1 ist PayPal Standard. Wählt ein Kunde beim Bestellprozess PayPal, dann wird er nach der Bestellbestätigung zur PayPal-Website weitergeleitet. Dort loggt er sich ein, um die Bezahlung erfolgreich abzuschließen.

Besitzt der Kunde noch kein PayPal-Konto, hat er die Möglichkeit, direkt ein Konto anzulegen. Hat die Zahlung funktioniert, wird der Kunde wieder zum Online-Shop zurückgeleitet und der Online-Kauf wird als erfolgreich erfasst.

PayPal Express

Der Unterschied zwischen PayPal Standard und PayPal Express ist der, dass der Kunde einen schnelleren Weg zum PayPal-Checkout vorfindet.  Denn bei Express kann man direkt vom Warenkorb aus oder sogar von der Produktdetailseite zu PayPal springen und muss nicht den kompletten Checkout-Prozess durchlaufen, in dem noch Rechnungs- und Lieferadresse abgefragt werden.

Über den PayPal-Express-Button gelangt man mit einem Klick zu PayPal und führt dort den Checkout-Prozess durch, indem man dort Rechnungs- und Lieferadresse auswählt und den Einkauf bestätigt.

Vorteile von PayPal:

  • Wenn der Shopbetreiber PayPal nutzt, braucht er nicht so viele Zahlungsarten direkt in den Shop einzubinden, weil PayPal ja selbst Kreditkarte, Lastschrift und Überweisung akzeptiert.
  • Der Geldeingang ist umgehend, d. h. sobald ein Kunde eine Zahlung per PayPal tätigt, erfolgt direkt eine Gutschrift auf dem PayPal-Konto des Händlers.
  • Durch diesen schnellen Geldtransfer kann die Ware schnell versendet werden.
  • Bontitäts- und Liquiditätsprüfungen entfallen.
  • PayPal wird von den Kunden als sichere Zahlungsart angesehen, wodurch sie eine hohe Akzeptanz genießt.

Nachteile von PayPal:

  • Es fallen Transaktionsgebühren für jeden Geldeingang an: 1,7 Prozent plus 0,35 Euro. Genauere Informationen dazu findest du auf der Website von PayPal.

WooCommerce: In dem Shopsystem ist die Zahlung per PayPal standardmäßig enthalten. Wie du PayPal aktivierst und einrichtest, findest du in dem Artikel PayPal als Zahlungsart im Shop einrichten.

PayPal Express gibt es als kostenloses Plugin für WooCommerce: WooCommerce PayPal Express Checkout Payment Gateway.

PayPal Plus

Noch nicht allzu lange gibt es PayPal Plus, und viele Shops haben mittlerweile diese Erweiterung in ihre Zahlungsoptionen aufgenommen.

PayPal Plus bietet vier beliebte Zahlungsarten an: PayPal, Lastschrift, Rechnungszahlung und Kreditkarte. Auch Kunden ohne PayPal-Konto können PayPal Plus nutzen.

Da hier vier wichtige Zahlungsoptionen in einer Erweiterung gebündelt angeboten werden, fallen für den Händler viele unterschiedliche Moduleinbindungen weg, auch für WooCommerce dürfte das PayPal-Plus-Plugin mehr an Übersichtlichkeit und eine einfachere Handhabung  der Software-Pflege bringen.

PayPal Plus lässt sich mit dem PayPal Express Button kombinieren.

Vorteile von PayPal Plus:

  • Die wichtigsten und beliebtesten Zahlungsarten finden sich in einer Komplettlösung.
  • Es ist nur ein Konto für alle Transaktionen nötig.
  • Bei PayPal PLUS Transaktionen wird der Händler vom PayPal-Verkäuferschutz vor eventuellen Zahlungsausfällen bewahrt.
  • Der Checkout ist mobil optimiert.
  • PayPal Plus können auch Kunden ohne PayPal-Konto nutzen, damit lassen sich mit dieser Komplettlösung mehr Kunden erreichen als mit PayPal Standard.

Nachteile von PayPal Plus:

  • Die Transaktionsgebühren sind etwas höher als bei PayPal, sie liegen je nach Umsatz zwischen 1,79 bis 2,49 Prozent plus 0,35 Euro pro Transaktion.

WooCommerce: Für WooCommerce gibt es ein entsprechendes kostenloses Plugin namens PayPal Plus für WooCommerce. Für internationale Transaktionen werden die Zahlungsarten auf Kreditkarte und PayPal eingeschränkt, innerhalb Deutschlands sind alle vier Zahlungsarten nutzbar.

Amazon Payments

Wie PayPal ist Amazon Payments keine Zahlungsart, sondern ein Payment-Provider. Die Funktionsweise kann man mit der von PayPal vergleichen, die beiden sind sich recht ähnlich.

Findet sich dieser Payment-Anbieter in einem Shop und der Kunde entscheidet sich dafür beim Checkout, bleibt er – im Gegensatz zu PayPal – im Online-Shop und es öffnet sich ein Popup-Fenster, in dem sich die Amazon-Login-Maske befindet.

Der Kunde kann nun seine Amazon-Userdaten verwenden oder auch ein neues Amazon-Konto anlegen. Hat er sich angemeldet, wird er in den Checkout-Prozess des Online-Shops geleitet, wobei dieser auf die auf Amazon hinterlegten Adressdaten zugreifen kann. Die folgenden Schritte entsprechen schließlich denen des Standardbezahlvorgangs.

Vorteile von Amazon Payments:

  • Amazon gilt bei vielen Kunden als seriöser und bekannter Anbieter.
  • In Amazon Payments sind die beiden Zahlungsarten Lastschrift und Kreditkarte gebündelt.
  • Die Transaktionen laufen auf dem jeweiligen Online-Shop ab.
  • Amazon schützt Händler vor Zahlungsausfällen und Betrugsversuchen.

Nachteile von Amazon Payments:

  • Wer kein Amazon-Konto hat, wird diese Zahlungsoption kaum nutzen.
  • Es fallen bei jedem Kundenkauf, der über Amazon Payments getätigt wird, für den Händler Transaktionsgebühren an.

Als Fazit bleibt: Generell ist Amazon Payments eine empfehlenswerte Zahlungsart, doch wer sich auf wenige wichtige Zahlungsoptionen in seinem Shop beschränken will, sollte davon absehen oder PayPal den Vorzug geben.

WooCommerce:
Wer Amazon Payments in seinem WooCommerce-Shop einsetzen will, findet dafür das Plugin Amazon Payment Gateway. Es gibt es in einer kostenlosen und in einer Premium-Version mit weiteren Features.

PayDirekt

PayDirekt ist ein Online-Banking-Zahlverfahren, das von deutschen Banken und Sparkassen zur Verfügung gestellt wird. U. a. beteiligen sich die Postbank, Spardabank, die Volks- und Raiffeisen-Banken sowie die Sparkassen an dieser Zahlungsmöglichkeit.

Der Zahlungsablauf läuft wie beim Online-Banking ab. Allerdings muss die Kundenbank an diesem Zahlungsverfahren teilnehmen, das sind nicht alle in Deutschland. Dann loggt sich der Kunde mit seinen Online-Banking-Zugangsdaten ein und kann die Überweisung so durchführen wie beim Online-Banking.

Paydirekt wirbt auf seiner Website, dass mehr als 8.900 Online-Shops paydirekt einsetzen.

Vorteile von paydirekt:

  • Es funktioniert so wie das klassische Online-Banking, daher dürften viele Kunden mit dem Ablauf vertraut sein.
  • Das System ist sehr sicher.
  • Der Geldeingang erfolgt zeitnah.
  • Paydirekt hilft beim Risikomanagement: Das heißt, der Händler bekommt sein Geld, auch bei Zahlungsausfällen.

Nachteile von paydirekt:

  • Kunden, deren Bank nicht an diesem Zahlungsverfahren teilnimmt, können diese Zahlungsmethode nicht nutzen.
  • Der Händler muss pro Transaktion Gebühren an die Bank oder Sparkasse bezahlen. Wie sich diese gestalten, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Das muss der Händler mit seiner Bank klären.

Als Fazit bleibt:Paydirekt lohnt sich mit Sicherheit für große Shops, die viele Zahlungsarten für ihre Kunden anbieten, für kleinere Shops ist paydirekt weniger geeignet, gerade weil es noch genügend Banken gibt, die daran nicht teilnehmen. Wer als Shop Direktüberweisung verwenden will, sollte eventuell auf SOFORT umsteigen.

WooCommerce: Für WooCommerce gibt es ein entsprechendes Plugin, um paydirekt im Shop als Zahlungsart anbieten zu können. Sellxed verkauft das Plugin für  172 Euro.

Sofortüberweisung /Sofort

Schon der Name ist bezeichnend für diese Zahlungsart, denn bei Sofortüberweisung bzw. Sofort landet das Geld direkt beim Händler.

Das Zahlungsverfahren wurde 2005 von der Sofort GmbH in München gegründet, seit 2014 gehört die Sofort GmbH zur Klarna Group, die Bezeichnung Sofortüberweisung wurde zu Sofort abgekürzt.

Wenn der Kunde das Direktüberweisungsverfahren als Zahlungsoption auswählt, wird beim Zahlungsprozess eine Mittelsseite zwischen den Shop und die Bank geschaltet. Hat der Kunde den Einkauf abgeschlossen, wird er auf die Seite von Sofort weitergeleitet und muss dort die Bankleitzahl eingeben. Anschließend kann er sich mit seinen Online-Banking-Zugangsdaten anmelden.

Seine Bank fragt ihn nach einem TAN-Code, der bestätigt werden muss. Nach diesem Schritt ist die Transaktion beendet und der Kunde wird wieder zum Shop zurückgeleitet.

Vorteile von Sofort:

  • Es erfolgt eine direkte Zahlungsbestätigung, sodass Bestellungen schneller versendet werden können.
  • Sofort ähnelt der klassischen Online-Überweisung, was bei Kunden ein erhöhtes Vertrauen hervorrufen dürfte.
  • com bietet seinen Service in vielen europäischen Ländern an, sodass die Direktüberweisung auch für international ausgerichtete Shops eine interessante Option ist.

Nachteile von Sofort:

  • Bei der Nutzung von Sofort im Online-Shop fallen einmal eine monatliche Grundgebühr sowie monatliche Kosten plus Transaktionsgebühren an.

Als Fazit bleibt: Sofort ist eine schnelle Zahlungsart, die allerdings noch nicht von allzu vielen Kunden genutzt wird.

WooCommerce: Für das WooCommerce-Shopsystem gibt es bei Marketpress ein Plugin: Klarna SOFORT Überweisung für WooCommerce. Eine Einzellizenz kostet 49 Euro inkl. MWSt.

Giropay

Giropay ist ein Bezahlverfahren, das von Teilen der deutschen Kreditwirtschaft ins Leben gerufen wurde. Es funktioniert so ähnlich wie Sofort. Der Kunde benötigt für die Nutzung von Giropay nicht mehr als einen Online-Banking-Zugang mit PIN/TAN-Verfahren.

Beim Checkout-Prozess wählt der Kunde als Zahlungsart Giropay aus, wobei Rechnungs- und Lieferadresse im Shop abgespeichert werden. Ist die Bestellung abgeschlossen, wird er zu Giropay weitergeleitet und kann dort die Überweisung durchführen. Das Geld wird dem Händler direkt gutgeschrieben.

Da aber nicht jede Bank an Giropay teilnimmt, kann die Zahlungsart nicht von allen Online-Banking-Nutzern eingesetzt werden.

Vorteile von Giropay:

  • Hohe Akzeptanz bei den Kunden und Kundinnen
  • Schnelle Zahlungsbestätigung, die die Liquidität des Händlers verbessert
  • Durch den zeitnahen Zahlungseingang kann schneller an den Kunden geliefert werden.

Nachteile von Giropay:

  • Es fallen für den Händler Transaktionsgebühren an.
  • Nicht jeder Online-Banking-Nutzer kann Giropay einsetzen, weil es möglicherweise seine Bank nicht unterstützt.

Als Fazit bleibt: Für Giropay gilt das gleiche wie für paydirekt. Da es nicht von allen Banken und Sparkassen eingesetzt wird, werden einige Kunden von der Möglichkeit der Online-Überweisung durch Giropay ausgeschlossen sein.

WooCommerce: 
Für Giropay gibt es ein WooCommerce-Plugin: GiroCheckout.

Postpay

Postpay ist eine Payment-Dienstleistung von der Deutschen Post. Dabei handelt es sich nicht um eine eigene Zahlungsart, sondern der Service bietet den Kunden eine Möglichkeit schnell und einfach zu zahlen.

Der Zahlungsprozess mit Postpay im Online-Shop gestaltet sich folgendermaßen: Der Kunde legt Produkte in den Warenkorb und geht anschließend zur Warenkorbseite. Dort schaltet sich schon Postpay ein, und nicht erst im Checkout-Prozess mit der Versendung der Bestellung.

Dadurch wird der Bezahlvorgang abgekürzt, denn der Kunde klickt nicht auf “WEITER ZUR KASSE”, sondern auf den Postpay-Button.

Nun wird er zur Postpay-Seite weitergeleitet, bei der er sich mit seinen Logindaten anmelden kann. Alternativ kann man auch ein neues Postpay-Konto anlegen, falls man noch keines hat und den Service nutzen will.

Ist der Kunde eingeloggt, kann er sich zwischen verschiedenen Bezahlmethoden entscheiden, wie

  • Lastschriftverfahren
  • Kreditkarte
  • Vorkasse
  • Sofort
  • PayPal
  • Giropay

Hat der Kunde sich für eine Zahlungsart entschieden, wird er zur Bestellprüfung weitergeleitet und kann dort seine Zahlung vornehmen. Rechnungs- und Lieferadresse sind bei Postpay hinterlegt, wenn man dort schon ein Konto besitzt. Als letzter Schritt erfolgt eine Zurückleitung zum Online-Shop.

Vorteile von Postpay:

  • Postpay als Service der Deutschen Post wird von den meisten Kunden als seriös eingestuft.
  • Es sind mehrere Zahlungsarten innerhalb eines Payment-Anbieters vorhanden. Das erspart dem Händler Arbeit, denn er muss beispielsweise Giropay oder Kreditkarte nicht extra in den Shop integrieren.

Nachteile von Postpay:

  • Auch für Postpay muss der Händler eine monatliche Grundgebühr sowie Transaktionskosten bezahlen, darüber hinaus eine Provision von 2 Prozent an Postpay.
  • Postpay ist nur mangelhaft verbreitet und hat einen geringen Bekanntheitsgrad. Die Konkurrenten Amazon Payment und PayPal besitzen eine eindeutig größere Marktmacht.

Als Fazit bleibt: Ich shoppe selbst sehr viel und mir ist Postpay noch in keinem Shop begegnet. Diese Zahlungsart ist wirklich nur was für große Shops mit vielen Zahlungsmethoden.

WooCommerce:
Ein entsprechendes Postpay-Plugin für die Shopsoftware WooCommerce habe ich nicht gefunden.

Billpay

Auch bei Billpay handelt es sich um einen Payment-Provider und nicht um eine Zahlungsart. Der Dienst, der mittlerweile seit 2017 wie Sofort zur Klarna Group gehört, bietet Rechnungskauf, Ratenzahlung und Lastschrift an.

Billpay wird wie andere Zahlungsarten im Checkout-Prozess zur Auswahl aufgeführt. Der Kunde muss bei Billpay noch zusätzlich sein Geschlecht und sein Geburtsdatum angeben, ohne den Bezahlvorgang unterbrechen zu müssen.

Sind diese Daten eingetragen, kann der Einkauf wie gewohnt im Shop beendet werden.

Beim beliebten Ratenkauf muss der Kunde beim Checkout noch eine Laufzeit zwischen 3 und 24 Monaten auswählen, damit die monatliche Rate errechnet werden kann.

Vorteile von Billpay:

  • Ratenkauf – eine sehr beliebte Zahlungsart bei hochpreisigen Produkten – bieten nicht viele Payment-Provider an. Falls der Händler teure Ware online anbietet, kann er mit der Möglichkeit des Ratenkaufs neue Kunden gewinnen.
  • Auch der Kauf auf Rechnung steht bei Kunden hoch im Kurs, was die Beliebtheit der Zahlungsarten angeht.

Nachteile von Billpay:

  • Wie bei allen Payment-Providern fallen für die Nutzung von Billpay Transaktionskosten an.

Als Fazit bleibt: Billpay ist sicherlich eine interessante Option für alle, die Ratenkauf einsetzen wollen, also für Shops mit hochpreisigen Waren, die zudem schnell benötigt werden. Billpay ist für Händlerneukunden wohl nicht mehr einsetzbar, man kann gleich Klarna einsetzen.

WooCommerce: Wer die Vorzüge von Billpay – also Kauf auf Rechnung und Ratenzahlung  – im WooCommerce-Shop verwenden will, findet das Klarna-Plugin für WooCommerce als Download vor (wie schon oben erwähnt, gehört Billpay nun zur Klarna-Group).

Das Plugin findest du hier: Klarna Checkout (der Download auf der WooCommerce-Seite steht im Augenblick kostenlos zur Verfügung)

Klarna

Klarna gilt als etablierter Payment-Anbieter, der seit 2005 auf dem Markt ist. Vor allem Kauf auf Raten und auf Rechnung machen die Stärke und Bekanntheit von Klarna aus, das Logo des Unternehmens dürfte den meisten Online-Shoppern geläufig sein.

Ist das Klarna-Plugin im Shop installiert und Kauf auf Raten möglich, kann der Kunde schon auf der Produktdetailseite sehen, wie viel der Artikel monatlich kostet. Diese Darstellung, dass die Ware schon ab beispielsweise 25 Euro pro Monat zu haben ist und nicht gleich 300 Euro auf einmal kostet, kann die Conversion Rate im Shop durchaus positiv beeinflussen. Würde der Ratenkauf erst im Warenkorb beworben werden, würden viele Käufe gar nicht erst zustande kommen.

Die Zahlungsarten von Klarna lassen sich darüber hinaus ohne Schwierigkeiten in den Bezahlvorgang des Shops einbinden, seit neuestem läuft der Checkout-Prozess nicht mehr im Shop des Händlers, sondern direkt bei Klarna ab.

Vorteile von Klarna:

  • Klarna hat die gleichen Vorteile wie Billpay.
  • Was ich noch erwähnen sollte: Klarna überweist dem Händler sofort das Geld, auch wenn der Kunde sich für Kauf auf Rechnung oder Ratenkauf entschieden hat. Denn Klarna übernimmt das Forderungsmanagement vom Händler, der damit vor Zahlungsausfällen geschützt ist.

Nachteile von Klarna:

  • Einziger Nachteil sind die Transaktionskosten. Wer als Händler Klarna einsetzen will, sollte sich vorab beim Unternehmen über die anfallenden Kosten erkundigen.

Als Fazit bleibt: Klarna ist sicherlich ein interessanter Payment-Provider für alle, die Ratenkauf einsetzen wollen, also für Shops mit hochpreisigen Waren, die gleich schnell vom Kunden benötigt werden.

WooCommerce: Das Plugin für Klarna habe ich schon bei Billpay aufgeführt. Hier nochmal der Link: Klarna Checkout

heidelpay

Heidelpay ist ein Payment-Provider aus Heidelberg, daher auch der etwas ungewöhnliche Name, in dem der Firmensitz teilweise enthalten ist.

Auf seiner Website gibt heidelpay an, mehr als 200 (internationale) Zahlungsarten über das heidelpay Payment-Gateway für Online-Shops anzubieten, doch so viele brauchen die wenigsten E-Commerce-Lösungen.

Die wichtigsten Zahlungsarten, mit denen heidelpay unter einem Dach aufwartet, sind:

  • Vorkasse, Lastschrift, Rechnungskauf, Ratenkauf
  • Alle gängigen Kreditkarten
  • PayPal, Skrill
  • Online-Transfer wie z. B. SOFORT, Giropay

Die Zahlungsarten von heidelpay werden in die Auswahl der Zahlungsarten integriert. Wählt der Kunde beim Checkout als Zahlungsoption “Kreditkarte”, dann wird er nach der Absendung der Bestellung zu einer eigenen heidelpay Checkout-Oberfläche weitergeleitet, wo er seinen Namen, seine Adress- und Kontaktdaten sowie seine Kreditkartendaten einträgt.

Über den Kaufen-Button in der Maske wird der Kauf abgeschlossen und der Kunde zum Shop zurückgeleitet.

Vorteile von heidelpay:

  • Einbindung von vielen, auch internationalen Zahlungsarten möglich, sodass heidelpay für international agierende Online-Shops eine interessante Payment-Lösung anbietet
  • Da auch alle gängigen Zahlungsoptionen in heidelpay integriert sind, hat der Händler bei der Verwaltung seiner Zahlungsschnittstellen einen sehr geringen Aufwand.
  • Payment-Lösungen sind modular aufgebaut, sodass man sie an seine geschäftlichen Bedürfnisse anpassen kann.
  • Schutz vor Zahlungsausfällen und Betrugsversuchen

Nachteil von heidelpay:

  • Natürlich fallen für die Nutzung Transaktionskosten an.
  • Als Händler macht man sich von einem Payment-Anbieter abhängig. Sollte dieser vom Markt verschwinden, muss nach anderen Lösungen gesucht werden, was je nach Nutzungsanzahl der Zahlungsarten nicht so leicht sein dürfte

Als Fazit bleibt: Wer mit seinen Verkäufen eine ansprechende Marge erzielt, braucht bei der Nutzung von heidelpay nur einen einzigen Payment-Anbieter in seinem Shop und spart sich damit eine Menge Verwaltungsarbeit.

Wer sich als kleiner Händler für diesen Anbieter interessiert, sollte vorher die anfallenden Transaktionskosten genau durchrechnen, um zu ermitteln, ob der Einsatz sich lohnt.

WooCommerce: Der Software-Anbieter für E-Commerce-Lösungen sellxed hat ein WooCommerce-Plugin für heidelpay für 172 Euro zzgl. MWSt. in seinem Produktportfolio.

Barzahlen

Online bar zahlen ist mit Barzahlen möglich geworden. Gerade die ältere Generation dürfte sich von dieser Option angesprochen fühlen, denn viele Menschen aus dieser Altersgruppe haben Bedenken, Konto- oder Kreditkartendaten im Online-Shop zu hinterlegen.

Wie läuft nun diese Bezahlart im Shop ab? Der Kunde legt Produkte in den Warenkorb und beginnt anschließend den Bezahlvorgang. Dabei wählt er die Zahlungsart Barzahlen aus, mit der er den Bestellablauf beendet. Danach erhält er einen Zahlschein, den er ausdrucken muss. Als Alternative kann er sich den Zahlschein auch als SMS auf sein Smartphone bzw. Handy schicken lassen.

Mit dem Zahlschein bzw. der SMS kann er im stationären Handel die Online-Bestellung bezahlen. Das Kassensystem informiert direkt den Händler über die Zahlung, sodass die Waren versendet werden können.

Auch Rücksendungen sind möglich. Der Kunde schickt die Ware an den Online-Händler zurück und erhält im Gegenzug einen Auszahlschein, den er beim nächsten Einkauf vor Ort einlösen kann.

Es ist schon ein beachtliches Partnernetzwerk von stationären Läden geworden, die an Barzahlen teilnehmen, wie u. a. rewe, real, dm und Penny sowie einige Tankstellen; insgesamt 12.000 Filialen deutschlandweit lassen Barzahlen in ihrem Geschäft zu.

Vorteile von barzahlen:

  • Mit dieser Zahlungsart kann der Händler neue Kundengruppen erschließen, vor allem die, die Sicherheitsbedenken gegenüber Online-Zahlungsvorgängen haben.
  • Ein Großteil in der deutschen Bevölkerung besitzt immer noch keinen Online-Banking-Account und keine Kreditkarte. Auch für diese Menschen wäre barzahlen eine Option.

Nachteile von barzahlen:

  • Der Bekanntheitsgrad dieser Zahlungsmethode ist noch nicht allzu hoch. Es müssten wohl mehr Akzeptanzstellen ausgebaut werden, um barzahlen weiter voran zu bringen.
  • Ab einem Zahlbetrag von 1000 Euro ist barzahlen nicht mehr nutzbar.
  • Die Zahlung findet mit Verzögerung statt, es können mehrere Tage zwischen Bestellung und Zahlung im Geschäft liegen, was für den Händler und dessen Liquidität ungünstig ist. Auch die Lieferzeit wird dadurch negativ beeinflusst.
  • Es fallen Transaktionskosten an: Einmal beim Zahlen beim Einzelhandelspartner und bei Auszahlungen bei Rücksendungen.

Als Fazit bleibt: Noch ist für viele Online-Shops die Zahlungsmethode Barzahlen keine Option. Aber möglicherweise steigt in der nächsten Zeit diese Zahlungsart in der Beliebtheit an, sodass mancher Händler sich früher oder später für sie entscheidet.

WooCommerce:Marketpress bietet ein WooCommerce-Plugin für barzahlen an. Eine Einzellizenz kostet 49 Euro inkl. MWSt.

Die passenden Zahlungsarten für die Kunden finden

Welche Zahlungsarten sollte man als Händler nun auf alle Fälle in seinen Shop integrieren? Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht, denn die Auswahl hängt von der Branche, den Produkten und der Zielgruppe ab.

Du solltest dir vorab diese wichtigen Fragen stellen:

  • Wie wichtig ist die Lieferzeit in meiner Branche bzw. bei meinen Produkten?
  • Wie hoch ist die Marge meiner Produkte?
  • Wie alt sind im Durchschnitt meine Kunden?
  • Wie hoch ist der durchschnittliche Warenkorbwert in meinem Shop?
  • Was kosten meine Artikel?

Stellst du beispielsweise Produkte selbst her, wofür du ein paar Wochen benötigst, ist es unerheblich, ob mit Vorkasse bezahlt wird, denn du gewinnst keinen zeitlichen Vorteil durch zeitnahe Zahlungsoptionen.

Soll die Ware zügig geliefert werden, solltest du “schnelle” Zahlungsarten wie SOFORT, PayPal oder Kreditkarte verwenden.

Ist die Marge recht klein, dann lohnt es sich so gut wie nicht, einen Payment-Provider zu verwenden, denn dessen Gebühren und Transaktionskosten können die geringe Marge auffressen.

Je jünger deine Zielgruppe ist, desto weniger wird Kreditkartenzahlung eine Rolle spielen, bei älteren Kunden ist diese Zahlungsart dagegen wichtiger.

Je höher der durchschnittliche Warenkorbwert liegt bzw. je kostspieliger die Produkte sind, desto eher kannst du Zahlungsarten wie Kreditkarte, Rechnungskauf und Ratenkauf einsetzen.

Außer diesen Faktoren spielt auch die Beliebtheit der Zahlungsarten eine wesentliche Rolle für deren Verwendung.

Die Top Five sind Kreditkarte, Rechnung, PayPal, Lastschrift und Vorkasse.

Wobei diese Reihenfolge sich irgendwann ändern wird, denn einige Zahlungsmethoden verlieren an Popularität, andere gewinnen welche hinzu. Ich denke mal, Nachnahme dürfte irgendwann nicht mehr angeboten werden.

Auf jeden Fall solltest du einen Mix aus drei bis vier Zahlungsarten in deinem Shop anbieten, wie Vorkasse und Nachnahme (solange es sie noch gibt) für die eher konservativ eingestellten Kunden, Paypal oder SOFORT für die schnelle Zahlungsmöglichkeit und die jüngere Zielgruppe. Eine weitere Option für ältere Kunden ist die Kreditkarte.

Kauf auf Rechnung ist bei Händlern ein zweischneidiges Schwert: Einerseits wissen sie um die Beliebtheit dieser Zahlungsmethode bei den Kunden (Platz 2), andererseits befürchtet man Zahlungsausfälle, was für kleine Verkäufer auch existenzgefährdend sein kann.

Wenn Zahlung auf Rechnung, dann solltest du diese mit einem Payment-Provider einsetzen, der dich vor Zahlungsausfällen schützt. Aber es sollte sich auch finanziell lohnen, denn was nützt dir als Händler eine populäre Zahlungsart im Shop, wenn dir die Marge wegbricht und du ohne Gewinn verkaufen musst.

Ob du die für deinen Shop “richtigen” Zahlungsarten verwendest, kannst du auch selbst herausfinden, indem du beobachtest, mit welcher Zahlungsoption am meisten in deinem Shop eingekauft wird. Genauso kannst du die Abbruchquoten beim Checkout-Prozess entsprechend auswerten.

Fazit

Es gibt mittlerweile eine große Anzahl an Zahlungsarten für Online-Shops, sodass es für Händler schwer wird, die richtigen auszuwählen.

Wie letztendlich die Entscheidung ausfällt, sie wird vor allem bestimmt von der Größe des Shops, der Artikelpreise, der Marge, der Zielgruppe, ob der Shop national oder international verkauft und vielen weiteren Faktoren.

Für kleine Shops sollte die Auswahl auf die drei bis vier wichtigsten Zahlungsarten beschränkt werden: Mit PayPal, Vorkasse und Kreditkarte dürfte man nichts falsch machen.

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1 Gedanke zu „Rechnung, PayPal, Vorkasse & Co.: Vor- und Nachteile der wichtigsten Zahlungsarten im Online-Shop“

  1. Super Artikel – auch mit den Vor- und Nachteilen! Ihr habt erwähnt, dass es die Nachname (meiner Meinung nach gerade für die ältere Generation von Bedeutung) bald abgeschafft wird. Ist das eure Zukunftsprognose oder hat die Deutsche Post schon etwas in diese Richtung bekannt gemacht? Wenn ich meine Mutter im Kopf habe, wäre die Entwicklung unfassbar schade. Für sie ist das ganze Online-Geschäft sowieso schon Neuland…

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