Mietshopsoftware: Bekannte Anbieter, Vor- und Nachteile des Nutzungskonzepts

Mietshopsoftware

Lesedauer: 4 Minuten

Wer sich im Online-Handel selbständig machen will, muss sich vor allem nach einem passenden Shopsystem umschauen.

Und um hier eine optimale Entscheidung zu treffen, heißt es, im Vorfeld genau zu überdenken, was das System für das eigene Unternehmenskonzept können soll, welche EDV-Kenntnisse man selbst mitbringt und ob man mit dem System in naher Zukunft auch noch „wachsen“ kann.

Denn eine undifferenzierte Entscheidung für irgendeine günstige Shopsoftware kann im Nachhinein teuer werden, wenn die Software die Geschäftsprozesse nicht komfortabel umsetzen kann und man schließlich im laufenden Geschäftsbetrieb zu einem Shopsystemwechsel gezwungen wird.

Verschiedene Nutzungskonzepte bei Shopsoftware

Auf welche Punkte man bei der Wahl seiner Shopsoftware achten sollte, werde ich in einem weiteren Artikel eingehen. In diesem und in den nächsten Beiträgen zur Shopsoftware stehen die einzelnen Nutzungskonzepte von Shopsystemen im Mittelpunkt.

Denn wie bei einem Content-Management-System gibt es auch bei Shopsoftware drei verschiedene Nutzungsvarianten: Es gibt die sogenannte OpenSource-Software kostenlos als Download im Netz, es gibt Kaufsoftware und es gibt Miet- bzw. Webshopsoftware in der Cloud, für die du monatlich einen bestimmten Betrag zahlen musst.

Bekannte Mietshopsoftware-Anbieter

Im Bereich Mietshopsoftware gibt es einige interessante Anbieter auf dem Markt. Die bekanntesten Mietshops sind:

All diese Anbieter bieten unterschiedliche Shoppakete (oft bis zu drei) an, darunter meist ein Basic-Paket, das nur eine bestimmte Anzahl von Produkten zulässt, mit weiteren Funktionseinschnitten und einem standardisierten Shoplayout.

In den teureren Paketen kommen dann weitere wichtige Features hinzu wie u. a. Kundenverwaltung, Gutscheine, Kreditkartenzahlung,  Auslandsversand, Rabattgruppen, zusätzliche Schnittstellen usw.

Zwar will (und muss) man als angehender Online-Händler auf seine laufenden Ausgaben achten, dennoch sollte man um die günstigen Einsteigerpakete einen großen Bogen machen. Denn ihre Funktionalität ist meist zu beschnitten, um alle gewünschten Online-Prozesse abzubilden.

Meist werden von den Mietshop-Anbietern die mittleren Pakete empfohlen, die in ihren Bezeichnungen „Business“ oder „Enterprise“ tragen.

Kosten und Einrichtungsgebühren für Mietshopsoftware

Die monatlichen Kosten für eine Mietshopsoftware schwanken deutlich. So gibt es schon für unter 20 Euro einen Online-Shop, während ein anderer Anbieter ca. 300 Euro pro Monat verlangt.

Auch bei den einmaligen Einrichtungsgebühren sieht man deutliche Unterschiede. Bei manchen Anbietern fällt keine Einrichtungsgebühr an, bei anderen kann da schon mal ein vierstelliger Betrag berechnet werden. Die Mindestvertragslaufzeit schwankt zwischen sechs und 24 Monaten.

Wichtige Features für professionelle Online-Händler

Auch wenn sich die Shopsoftware-Ansprüche von Online-Händler zu Online-Händler unterscheiden, so sollten in dem Shopsystem bestimmte Features integriert sein, um professionell arbeiten zu können und um seinen Kunden einen angenehmen und leicht durchzuführenden Online-Einkauf zu ermöglichen.

Wichtige Funktionen sind:

  • Anlegen von Produktkategorien und -unterkategorien
  • mögliche Produktvergleiche
  • mögliche Produktbewertungen
  • Gastbestellungen (ohne verpflichtendes Anlegen eines Kundenkontos)
  • Suchfunktion
  • verschiedene Zahlungsarten (nicht nur Kreditkarte und PayPal, am besten auch noch Zahlung auf Rechnung)
  • erweiterbare Zahlungsarten
  • Schnittstellen zu Online-Marktplätzen
  • Schnittstellen zu Warenwirtschaftssystemen
  • Schnittstellen zu Versandunternehmen
  • Aktualisierungen von Rechtstexten
  • statistische Auswertungen
  • Marketingfunktionen wie Newsletterversand, Gutscheine und Rabatte
  • Suchmaschinenoptimierung

Natürlich sind dies nicht alle Funktionen, die ein Online-Shopsystem bieten kann, aber generell sollte jeder Online-Händler auf die oben genannten achten.

Wer noch Wert auf ein individuelles Shoplayout legt, sollte entweder auf einen Anbieter zurückgreifen, der dieses Feature in seinem Angebot hat oder sich erkundigen, ob man sich ein eigenes Layout von externen IT-Dienstleistern oder dem Shopsoftware-Anbieter selbst erstellen lassen kann. Denn die meisten Mietshopsoftware-Systeme bieten nur Baukästen für das Weblayout an.

Vorteile von Mietshopsoftware

  • Mietshopsoftware eignet sich besonders für Einsteiger in den Online-Handel und für kleine und mittelgroße Online-Shops, und gewährleistet einen schnellen Einstieg ins Online-Geschäft ohne großen Aufwand und mit überschaubaren Kosten.
  • Die Software wird bei dem Anbieter gehostet und damit schlüsselfertig geliefert. Wer sich mit Software nicht sonderlich gut auskennt und sich in einen solchen Themenbereich nicht auch noch einarbeiten will, der findet mit einer Mietshopsoftware ein ideales Konzept, seinen Online-Shop zu verwirklichen.
  • Wer will, kann seine Produkte in diese Systeme selbst einpflegen sowie weitere individuelle Anpassungen vornehmen oder lässt sich auch diese Schritte vom Anbieter (gegen Aufpreis) abnehmen.
  • Sollte man Schwierigkeiten mit dem Mietshopsystem haben, bieten die Anbieter auch einen 24-Stunden-Support an, an den man sich wenden kann.
  • Man braucht sich nicht um Software-Updates zu kümmern, da die Software-Aktualisierungen automatisch erfolgen.
  • Weitere praktische Aspekte von Mietshoplösungen sind die oft schon aktuellen Rechtstexte wie die AGB und vorteilhafte Rahmenbedingungen bei angeschlossenen Dienstleistern wie Versandunternehmen oder Paymentanbietern.
  • Außerdem benötigt man keine externen IT-Dienstleister für die Betreuung des Shops, da dies von den Anbietern der Mietshopsoftware übernommen wird.

Nachteile von Mietshopsoftware

Aber die Mietshopsoftware hat natürlich auch Schwachstellen.

  • So muss man für weitere Funktionalitäten oft zusätzliche Shopmodule hinzukaufen bzw. -mieten, was den monatlichen Softwarepreis weiter hin die Höhe treibt.
  • Die Systeme lassen sich kaum auf seine eigenen Ansprüche individualisieren bzw. nur in dem Rahmen, den der Anbieter vorgibt. Will man beispielsweise ein Zahlungssystem hinzufügen, das der Anbieter nicht in seinem Programm hat, wird man darauf verzichten müssen. Änderungen am Programmcode oder das Hinzufügen von externen Lösungen sind nicht möglich.
  • Man hat für die Software laufende Kosten, die sich im Laufe der Zeit deutlich summieren. Diese könnte man sich mit einer Kaufsoftware, die man nur einmal bezahlt oder einem kostenlosen OpenSource-System sparen.
  • Jeder Mietshop-Anbieter berechnet seine monatlichen Gebühren anders. Manche erheben Kosten, die von der Anzahl der  eingestellten Shopprodukte abhängig sind, andere wollen eine finanzielle Beteiligung am monatlichen Umsatz oder Provisionen für getätigte Verkäufe über den Mietshop.
  • Das heißt, du kannst kaum mit einem festen monatlichen Betrag für die Mietshopsoftware kalkulieren, weil noch weitere Kosten, die von deinem Verkauf oder deiner Produktanzahl im Online-Shop abhängen, hinzukommen.

Kundenbewertungen von Mietshopsoftware

Wenn du dich nach reiflicher Überlegung doch generell für eine Mietshoplösung entschieden hast, solltest du dich auch nach Kundenbewertungen umschauen. Wie werden die unterschiedlichen Anbieter von Nutzern bewertet, wo sind die Kritikpunkte der Nutzer, was an Funktionen oder an nicht vorhandenen Features passt zu meinem geplanten Online-Shop und was nicht?

Eine weitere gute Möglichkeit, sich einen umfangreichen Eindruck von den Shoplösungen zu holen, sind die Referenzen, die man auf den Internetauftritten der einzelnen Mietshopsoftware-Anbieter findet. Wie sehen die mit dieser Software umgesetzten Shops aus, wie ist die Produktpräsentation, wie viele Produkte sind im Shop enthalten, wie sieht der Bestellprozess aus, welche Zahlungsarten werden angeboten, welchen Eindruck macht der Shop vom Layout auf den Besucher usw.

Um die Usability des Shopverwaltungsbereichs zu testen, sollte man die kostenlosen 30-Tage-Testphasen nutzen, falls einem diese Option angeboten wird. Oder man fragt nach, ob man sich das System mal anschauen kann.

Ich habe oben im Text die wichtigsten und bekanntesten Anbieter von Webshop-Lösungen aufgeführt. Ich selbst habe keine detaillierten Kenntnisse über die einzelnen Lösungen und kann daher keine empfehlen oder kritisieren.

Wer sich zu diesem Thema im Internet umschaut, wird feststellen, dass vor allem PlentyMarkets sehr gut bewertet wird und gerade für Online-Händler mit dem Schwerpunkt Multichannel-Ecommerce geeignet ist. Außerdem gibt es das Shopsystem in der Enterprise-Version als Kaufsoftware.

Weitere Details zu PlentyMarkets findest du auf deren Website.

Fazit

Die richtige Auswahl von Shopsoftware für seinen Online-Shop stellt einen vor große Herausforderungen und umfassende Überlegungen.

Wer sich letztendlich für ein Mietsoftware-Konzept entscheidet, trifft mit Sicherheit diese Entscheidung wegen der leichten Bedienbarkeit der Software, weil man dauerhaft einen Support zur Hand hat und weil man sich kaum um das System kümmern muss und stattdessen viel mehr Zeit hat, sein eigentliches Geschäft voranzutreiben.

Welche Vor- und Nachteile die anderen Konzepte „Kaufshopsoftware“ und „OpenSource-Shopsoftware“ haben, werden weitere Artikel beleuchten.

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