Geld ver­die­nen als selbst­stän­di­ger Webdeveloper

Geld verdienen als selbstständiger Webdeveloper

Lesedauer: 4 Minuten

Web­de­ve­lo­per bzw. Web­ent­wick­ler sind wei­ter­hin in vie­len Bran­chen äußerst gefragt und haben bun­des­weit sehr gute Berufsaussichten.

Der Groß­teil von ihnen ist in den Unter­neh­men fest ange­stellt und erfreut sich an über­durch­schnitt­lich hohen Gehäl­tern und fle­xi­blen Arbeits­zei­ten, her­aus­for­dern­den, span­nen­den Pro­jek­ten und einem zukunfts­si­che­ren Arbeitsplatz.

Doch eini­ge Ent­wick­ler wagen den Schritt in die Selb­stän­dig­keit, auch wenn die­se mit Risi­ken behaf­tet ist und am Anfang nicht gleich das gro­ße Ein­kom­men winkt, son­dern eine hohe Arbeits­last und das Suchen und Fin­den von ver­läss­li­chen Auftragsgebern.

Neben den Risi­ken, die jede Selb­stän­dig­keit mit sich bringt, win­ken auch vie­le Vor­tei­le, die in die­sem Arti­kel beleuch­tet werden.

Hin­weis: Mit dem Begriff „Web­de­ve­lo­per“ sind Soft­ware-Ent­wick­ler für Anwen­dun­gen im Inter­net gemeint. Oft wird der „Web­de­ve­lo­per“ mit einem Web­de­si­gner gleich­ge­setzt, der mit HTML- und CSS-Kennt­nis­sen eine Web­site erstellt.

Ein Web­de­ve­lo­per setzt für die Gestal­tung von Inter­net­auf­trit­ten sowie Web­an­wen­dun­gen auch u. a. Pro­gram­mier­spra­chen wie bei­spiels­wei­se PHP, Java, Java­Script, Ruby und Python ein, beherrscht Daten­bank­sys­te­me wie MyS­QL oder Ora­cle, ent­wi­ckelt Soft­ware-Archi­tek­tu­ren, imple­men­tiert, opti­miert und aktua­li­siert Codes, kon­zi­piert Daten­bank­de­signs und eini­ges mehr.

Zudem kann ein Web­ent­wick­ler sich in einer Nische spe­zia­li­sie­ren, wie z. B. als Java- oder PHP-Developer.

Die Vor­tei­le als selb­stän­di­ger Webdeveloper

Höhe­res Einkommen

Selb­stän­di­ge Web­ent­wick­ler wer­den sehr oft bes­ser bezahlt als ihre fest­an­ge­stell­ten Kol­le­gen. Nach den Anga­ben von Free­lan­cer­map erhält ein frei­be­ruf­li­cher Web­ent­wick­ler durch­schnitt­lich 86 Euro pro Stun­de, was ein Tages­satz von 688 Euro macht. 

Somit ist ein Monats­ge­halt eines Free­lan­cers im Bereich Web-Ent­wick­lung von mehr als 10.000 Euro kei­ne Sel­ten­heit. Wenn er pro Stun­de 100 Euro oder noch mehr ver­an­schlagt, liegt das Monats­ein­kom­men über 15.000 Euro bei einem Acht-Stunden-Tag.

Natür­lich muss man beden­ken, dass man als selb­stän­di­ger Web­de­ve­lo­per auch Auf­trags­lü­cken erlebt, nicht jede Arbeits­stun­de fak­tu­rier­bar ist und man sich um sei­ne Alters­vor­sor­ge sel­ber küm­mert und dafür Geld inves­tiert. Im Gro­ßen und Gan­zen bleibt nach Abzug aller Aus­ga­ben trotz­dem mehr Net­to­ge­halt übrig als bei einem ange­stell­ten Entwickler.

Span­nen­de Aufträge

Mit Sicher­heit ein wesent­li­cher Punkt, der die Selb­stän­dig­keit beson­ders ver­lo­ckend macht, ist die Mög­lich­keit, in vie­len unter­schied­li­chen Pro­jek­ten zu arbei­ten und damit neue Tech­no­lo­gien und Vor­ge­hens­wei­sen zu lernen.

Und da die Auf­trags­la­ge für Web­de­ve­lo­per sehr gut aus­sieht, wird die­ser Wunsch nach unter­schied­li­chen Arbeits­auf­trä­gen für die meis­ten Free­lan­cer zur Rea­li­tät werden.

Es gibt online zahl­rei­che Free­lan­cer-Platt­for­men, auf denen man sein Pro­fil, sei­ne Kennt­nis­se und Berufs­er­fah­rung ein­stellt und sich auf pas­sen­de Pro­jekt­auf­trä­ge bewirbt, die Arbeit­ge­ber dort ver­öf­fent­licht haben. Und wer sich mal auf die­sen Por­ta­len umge­schaut hat, wird über­rascht sein, wie vie­le Auf­trä­ge für Web­ent­wick­ler dort täg­lich bzw. wöchent­lich ein­ge­tra­gen werden.

Inter­es­san­te Fortbildungsmöglichkeiten

Web­de­ve­lo­per fin­den online genü­gend Mög­lich­kei­ten, ihren Kennt­nis­stand auf­zu­fri­schen oder sich weiterzubilden.

Wer über gute Pro­gram­mier­kennt­nis­se ver­fügt, aber wei­te­re Pro­gram­mier­spra­chen ler­nen oder in neue Ent­wick­ler­be­rei­che wie App-Ent­wick­lung, Data Sci­ence etc. ein­stei­gen möch­te, kann bei Wei­ter­bil­dungs­trä­gern ent­spre­chen­de Infor­ma­tik-Kur­se buchen und Zer­ti­fi­ka­te erwerben.

Auch auf ande­ren Gebie­ten außer­halb der IT-Tech­no­lo­gie und Pro­gram­mier­spra­chen soll­te sich ein Web­ent­wick­ler wei­ter­bil­den, sei es in Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit, Online-Mar­ke­ting, Fremd­spra­chen oder SEO. Wei­ter­bil­dun­gen gehö­ren zur Selb­stän­dig­keit dazu und kön­nen steu­er­lich gel­ten gemacht werden.

Über­durch­schnitt­lich gute Auftragslage

Das Dilem­ma ande­rer Free­lan­cer, sich von Pro­jekt von Pro­jekt zu han­geln, mit län­ge­ren Leer­lauf­zei­ten dazwi­schen, ken­nen die meis­ten Web­de­ve­lo­per nicht. Sie wer­den auch kaum gezwun­gen sein, the­ma­tisch nicht pas­sen­de Auf­trä­ge anzu­neh­men, was so vie­le Frei­be­ruf­ler müs­sen, um an Ein­nah­men zu gelangen.

Denn vie­le IT-Fir­men arbei­ten mit Free­lan­cern aus die­ser Bran­che zusam­men und die Nach­fra­ge steigt ste­tig. Aus die­sem Grund kön­nen sich selb­stän­di­ge Web­de­ve­lo­per oft die Pro­jek­te und Auf­trag­ge­ber aus­su­chen, die ihnen am ehes­ten zusagen.

Fle­xi­bles und frei­es Arbeiten

Fragt man Selb­stän­di­ge und Free­lan­cer, was die Vor­zü­ge der selb­stän­di­gen Arbeit sind, nen­nen die aller­meis­ten die Frei­heit der Tages­ge­stal­tung und die Fle­xi­bi­li­tät. Sicher, auch als Selb­stän­di­ger bzw. Free­lan­cer musst du viel arbei­ten, um ein anspre­chen­des Gehalt zu verdienen.

Doch du kannst immer noch ent­schei­den, ob du mit dem unan­ge­neh­men Kun­den zusam­men­ar­bei­ten willst oder nicht, oder ob du in ein Pro­jekt, das dir nicht zusagt, ein­steigst oder nicht.

Du kannst dei­ne Stun­den­sät­ze nach dei­nen durch eine Fort­bil­dung neu gewon­ne­nen Fähig­kei­ten nach oben anpas­sen, was als fest­an­ge­stell­ter Deve­lo­per mit Sicher­heit nicht so ein­fach wäre.

Und du musst auch nicht allei­ne in dei­nem Home-Office arbei­ten, wenn du dich woh­ler in einem Team fühlst. Du kannst eine Agen­tur mit ande­ren zusam­men grün­den, was auch zu höher dotier­ten Auf­trä­gen füh­ren kann.

Falls du im Home-Office arbei­test, sparst du dir den Weg und die Fahrt­zeit zur Arbeits­stel­le, was mit­un­ter ein Zeit­ge­winn von über 10 Stun­den pro Woche sein kann. Gera­de wenn man eine Fami­lie gegrün­det hat und mehr Zeit mit die­ser ver­brin­gen möch­te, ist die­se Zeit­er­spar­nis sehr angenehm.

Bei eini­gen Pro­jek­ten kannst du auch abends oder in der Nacht arbei­ten, falls du eher ein Nacht­mensch bist und am spä­ten Abend zur Hoch­form aufläufst.

Und du kannst einen Arzt­ter­min mor­gens oder am frü­hen Nach­mit­tag wahr­neh­men, was als Arbeit­neh­mer meist recht schwie­rig ist.

Kein ner­ven­des Büro­le­ben und kein ner­ven­der Chef

Die­ses Argu­ment für die Selb­stän­dig­keit mögen nicht alle Free­lan­cer unter­schrei­ben. Denn sicher­lich gibt es eini­ge, die den Kon­takt mit ihren Arbeits­kol­le­gen zu schät­zen wis­sen, in der Pau­se oder beim Gang zur Kaf­fee­ma­schi­ne ger­ne ein Pläusch­chen hal­ten und es sich nicht vor­stel­len kön­nen, allein im Home-Office vor sich hin zu arbeiten.

Ande­re wie­der­um freu­en sich dar­auf, end­lich ihre Ruhe vor ner­ven­den Kol­le­gen und vorm Chef zu haben, und lie­ben die Stil­le in ihren eige­nen vier Wän­den, anstatt im Groß­raum­bü­ro ihre Kon­zen­tra­ti­on zu verlieren.

Und soll­te es mal im Home-Office zu still sein, fin­den sich in vie­len Groß­städ­ten Cowor­king-Spaces, in denen man Kon­tak­te mit ande­ren Selb­stän­di­gen knüp­fen kann.

Fazit

Auch wenn die hier genann­ten Vor­tei­le der selb­stän­di­gen Berufs­tä­tig­keit über­zeu­gend klin­gen, heißt das nicht, dass die­ser Zustand per­fekt und für jeden Web­de­ve­lo­per erstre­bens­wert ist.

Selb­stän­dig­keit ver­langt vor allem viel Dis­zi­plin sowie Resi­li­enz, um mit Rück­schlä­gen abge­klärt umge­hen zu kön­nen. Daher ist sie nicht für jeden das Wahre.

Wer die oben genann­ten Eigen­schaf­ten auf­bringt und kei­ne Angst davor hat, mög­li­cher­wei­se unsi­che­ren beruf­li­chen Zei­ten ent­ge­gen­zu­bli­cken, für den bie­tet die Selb­stän­dig­keit als Web­de­ve­lo­per die Mög­lich­keit, in span­nen­den Pro­jek­ten mit­zu­ar­bei­ten, sich in der Per­sön­lich­keit wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und an sei­ner beruf­li­chen Tätig­keit ste­tig zu wachsen.

Die Ent­wick­lung auf dem Arbeits­markt zeigt, dass auf­grund der stei­gen­den Bedeu­tung der Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie der Bedarf an Web­ent­wick­lern wei­ter zuneh­men dürf­te. 2021 wur­de von der Platt­form Glass­door der Job des Java-Ent­wick­lers zum bes­ten Job in Ame­ri­ka gewählt.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © simpson33/Depositphotos.com)

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