Geld ver­die­nen mit Ebooks: 10 wich­ti­ge Fra­gen und Ant­wor­ten für Einsteiger/​innen

Geld verdienen mit Ebooks: 10 wichtige Fragen und Antworten für Einsteiger/innen

Lesedauer: 6 Minuten

Ebooks schrei­ben und sich damit eine mög­li­cher­wei­se lukra­ti­ve Ein­nah­me­quel­le zu schaf­fen, ist mitt­ler­wei­le sehr unkom­pli­ziert gewor­den. Denn im Inter­net ein­mal gibt es eini­ge Platt­for­men, auf denen man sei­ne Ebooks ver­trei­ben bzw. ver­kau­fen kann. Beson­ders beliebt ist bei Ebook-Autoren die KDP-Platt­form von Amazon.

Der Kind­le eRea­der kam vor ca. 5 Jah­ren auf den Markt und gehört seit­dem zu den belieb­tes­ten Rea­dern über­haupt und lös­te den Hype um digi­ta­le Bücher so rich­tig aus. Die Zahl der Kind­le Ebooks, die Ama­zon für die­ses Lese­ge­rät auf sei­nem Mar­ket­place ver­kauft, steigt immer wei­ter an, allein die Zahl der Neu­hei­ten der letz­ten 30 Tage liegt bei gut 100.000.

Wer als Kind­le-Ebook-Autor/in star­ten will, hat es sehr ein­fach, denn über Kind­le Direct Publi­shing kann man ohne gro­ße Schwie­rig­kei­ten sei­ne Kind­le Ebooks auf Ama­zon hoch­la­den und zum Ver­kauf anbieten.

Die KDP-Platt­form von Ama­zon ist aber nur eine von meh­re­ren Mög­lich­kei­ten, sei­ne Ebooks online zu ver­kau­fen. Wer nicht nur die Kind­le-Nut­zer als Ziel­grup­pe möch­te, kann sei­ne digi­ta­len Wer­ke eben­so auf epu­b­li, XinXii, Hugen­du­bel, bue​cher​.de usw. zum Ver­kauf anbieten.

In die­sem Arti­kel will ich (noch) nicht ver­schie­de­ne Ebook-Ver­kaufs­platt­for­men vor­stel­len (habe ich dem­nächst auch vor), son­dern auf ver­schie­de­ne Punk­te bzw. Fra­gen von ange­hen­den Ebook-Autoren und ‑Autorin­nen ein­ge­hen, die sich beim Ein­stieg in das The­ma stellen.

Brau­che ich einen Ver­lag, um ein Ebook zu verkaufen?

Vie­le den­ken bei Büchern und auch bei Ebooks an Ver­la­ge, denn die meis­ten Bücher wer­den von Ver­la­gen gedruckt und ver­öf­fent­licht. Daher glau­ben auch eini­ge Ebook-Autoren, dass sie für ihr Ebook einen Ver­lag benö­ti­gen. Das ist aber nicht der Fall.

Man kann sein Ebook auch ohne Ver­lag online anbie­ten und verkaufen.

Benö­ti­ge ich für mein Ebook eine ISBN?

Nein, das ist nicht nötig. Ama­zon ver­gibt für sei­ne Pro­duk­te — und da gehö­ren auch die Kind­le Ebooks dazu — eine ASIN. Für deut­sche Shops ist eine ISBN-Num­mer nötig und die erhältst du kos­ten­frei u. a. von Toli­no Media. Nur für Print-Aus­ga­ben ist eine ISBN immer Pflicht.

Wo kann ich mei­ne Ebooks veröffentlichen?

Es gibt eini­ge inter­es­san­te Platt­for­men, die du dir anschau­en soll­test: Da ist zunächst die Kind­le Direct Publi­shing Platt­form von Ama­zon (KDP), die für das Ver­öf­fent­li­chen von Ebooks immer mehr an Beliebt­heit gewinnt, was auf der ande­ren Sei­te auch heißt, dass die Kon­kur­renz immer grö­ßer wird.

Anhand der von Ama­zon auf­ge­führ­ten Best­sel­ler in den ver­schie­de­nen Kate­go­rien kannst du her­aus­fin­den, wel­che The­men bei den Kind­le-Ebook-Käu­fern sehr beliebt sind.

Ande­re Platt­for­men für den Ver­trieb von Ebooks sind epu­b­li, XinXii, Digistore24, bue​cher​.de, Hugen­du­bel, Toli­no, neo­books, fei­yr und vie­le mehr. Die ein­zel­nen Platt­for­men wie z. B. epu­b­li bie­ten den Autoren und Autorin­nen ein Ver­triebs­netz­werk an. Wenn du also auf der Platt­form dein Ebook ver­kaufst, wird es auch auf zahl­rei­chen ande­ren Bücher­por­ta­len angeboten.

Beden­ke auch, dass die Kind­le-Ebooks nur auf Ama­zon ver­kauft wer­den und nur mit dem Kind­le eRea­der gele­sen wer­den kön­nen. Ama­zon ist natür­lich bestrebt, sei­ne Selbst­pu­blisher an sich zu binden.

So gibt es das Ama­zon “Sel­ect” Pro­gramm: Wer als Kind­le-Autor dar­an teil­nimmt, darf sein Ebook sonst nir­gend­wo ver­kau­fen, son­dern nur noch exklu­siv bei Ama­zon. Mit dem Sel­ect-Pro­gramm bie­tet Ama­zon auch ver­schie­de­ne Wer­be­mög­lich­kei­ten an, wie 5 Gra­tis-Tage pro Vier­tel­jahr, wo du dein Kind­le-Ebook ver­schen­ken kannst oder die Teil­nah­me an “Kind­le Unli­mi­t­ed”, dem Ver­leih­pro­gramm von Ama­zon. Eben­falls inter­es­sant: Autoren, die zu den Kind­le-Top­sel­lern gehö­ren, erhal­ten regel­mä­ßig Prä­mi­en­zah­lun­gen in der Höhe von ca. 7.500 Euro. Die exklu­si­ve Sel­ect-Bin­dung gilt immer für ein Quartal.

Für den Anfang emp­fiehlt es sich, auf Ama­zon zu star­ten, da das KDP-Pro­gramm sehr trans­pa­rent ist und man mit dem Sel­ect-Pro­gramm sich in kur­zer Zeit einen Namen bei eini­gen Lesern machen kann.

Wie umfang­reich muss mein Ebook sein?

Der Umfang eines Ebooks ist zunächst ein­mal nicht ent­schei­dend. Soge­nann­te Nischen-Ebooks kön­nen auch mal 40 Sei­ten umfas­sen. Nur soll­te der Preis zum Inhalts­um­fang pas­sen, sodass nie­mand von den Lesern ent­täuscht ist.

Beim Kind­le Ebook kann man ja die Schrift­grö­ße ver­än­dern, also ver­klei­nern oder ver­grö­ßern, sodass beim Buch-Umfang immer nur ein Durch­schnitts­wert ange­ge­ben wird.

Wer will, kann in sei­ner Ebook-Inhalts­be­schrei­bung auch ange­ben, wie vie­le DIN-A-4-Sei­ten das Word-Skript umfass­te. So kann sich jeder Inter­es­sent den Umfang ziem­lich genau vorstellen.

Kann ich auch mit einem Pseud­onym Ebooks veröffentlichen?

Ja, du kannst auch unter einem Pseud­onym oder einem Künst­ler­na­men Ebooks ver­kau­fen. Wenn du das auf Ama­zon vor­hast, muss bei der Bank­ver­bin­dung aller­dings dein rich­ti­ger Name ste­hen, damit du auch Aus­zah­lun­gen erhältst.

Was zu beach­ten ist: Als Pseud­onym soll­test du kei­nen schon exis­tie­ren­den Autoren­na­men wäh­len, oder einen Namen einer öffent­li­chen Per­son. Eben­falls ist es nicht erlaubt, in sein Pseud­onym einen aka­de­mi­schen Titel wie bei­spiels­wei­se “Dr.” oder “Prof.” aufzunehmen.

Wenn du dir einen ori­gi­nel­len Künst­ler­na­men zule­gen willst, dann nut­ze am bes­ten Goog­le, um zu tes­ten, ob die­ser noch nicht belegt ist. Über die Autoren­ver­wal­tung von Ama­zon kannst du bis zu drei Pseud­ony­me par­al­lel ver­wal­ten. Falls Unsi­cher­hei­ten bei der Aus­wahl auf­kom­men, soll­test du dich mit einem Rechts­an­walt beraten.

Wie sieht die Gestal­tung des Impres­sums aus?

Das Ebook braucht ein Impres­sum, und da wird es mit dem Pseud­onym schon kri­tisch. Denn nor­ma­ler­wei­se soll­te in jedem öffent­lich ange­bo­te­nen Werk in Deutsch­land ein Hin­weis auf­ge­führt sein, über den man den Urhe­ber per­sön­lich errei­chen kann. Bei einem Pseud­onym wäre das nicht möglich.

Wenn du dei­nen rich­ti­gen Namen auf kei­nen Fall ange­ben willst, soll­te ein Ver­lag dazwi­schen­ge­schal­tet sein, der als Her­aus­ge­ber im Impres­sum auf­ge­führt wird. Ansons­ten soll­test du mit dei­nem rich­ti­gen Namen Ebooks veröffentlichen.

Im Impres­sum soll­ten dei­ne Kon­takt­da­ten mit Anschrift und einer E‑Mail-Adres­se auf­ge­führt sein, die Urhe­ber von im Ebook ver­wen­de­ten Bil­dern (falls du nicht selbst der Urhe­ber bist, wie z. B. das Cover­bild) und der Hin­weis, dass das Werk urhe­ber­ge­schützt ist.

Was ist bei den Inhalts­rech­ten zu beachten?

Du musst der Urhe­ber des Ebooks sein, d. h. du soll­test kei­ne Pas­sa­gen irgend­wo abschrei­ben, kei­ne frem­den Bil­der ver­wen­den und ver­ges­sen, den Urhe­ber auf­zu­füh­ren usw. Eben­so wenig soll­test du jugend­ge­fähr­den­de oder extre­mis­ti­sche Inhal­te ver­brei­ten oder nie­man­den in sei­nen Per­sön­lich­keits­rech­ten beleidigen.

Genau­so soll­test du auch bei Ver­wen­dung von Pri­mär- und Sekundär-(Forschungs)-Literatur die Quel­len in Fuß- oder End­no­ten benennen.

Auch bei Zita­ten muss eini­ges beach­tet wer­den. So darf das Zitat nicht um sei­ner selbst über­nom­men wer­den, son­dern soll­te einen Zweck erfül­len. Was alles beim Zitie­ren beach­tet wer­den muss, fin­det sich in einem Arti­kel von medi​en​recht​-urhe​ber​recht​.de.

Die­ses The­ma ist recht kom­plex und benö­tigt eine aus­gie­bi­ge Recher­che, was man tun darf und was nicht. Im Not­fall soll­te man sich recht­lich bera­ten lassen.

Was ist beim Ver­fas­sen des Ebooks noch zu beachten?

Das Ebook kannst du ganz ein­fach in einem Text­ver­ar­bei­tungs­pro­gramm schrei­ben, wie Word oder Wri­ter. Natür­lich gibt es auch Spe­zi­al­pro­gram­me, die einem das Ver­fas­sen von Büchern oder Ebooks noch etwas erleich­tern, aber für den Anfang geht auch ein klas­si­sches Textverarbeitungsprogramm.

Ist das Ebook fer­tig, soll­test du es noch gründ­lich Kor­rek­tur lesen oder lesen las­sen (vier Augen sehen mehr als zwei), um Recht­schreib- und Gram­ma­tik­feh­ler auf­zu­spü­ren, das Doku­ment for­ma­tie­ren und ein Inhalts­ver­zeich­nis vor­an­stel­len. Bei einem Kind­le Ebook soll­test du das auto­ma­tisch gene­rier­te Inhalts­ver­zeich­nis ohne Sei­ten­zah­len ausgeben.

Was du bei der Kind­le-Eboo­ker­stel­lung noch alles beach­ten soll­test, fin­dest du auch im Hil­fe­be­reich dei­nes KDP-Nutzeraccounts.

Das Word­do­ku­ment wird beim Hoch­la­den auf Ama­zon in das ent­spre­chen­de For­mat umge­wan­delt, du selbst musst dafür nichts unter­neh­men. In der Vor­schau siehst du dann, wie das Doku­ment in einem Kind­le eRea­der aus­sieht. Mög­li­cher­wei­se sind dann noch ein paar Nach­bes­se­run­gen nötig.

Cover: Das Cover­bild soll­te die Grö­ße von 2.500 x 4.000 Pixel haben, damit es auch in der Zoom-Funk­ti­on hoch­wer­tig aus­sieht. Beden­ke auch, dass der Titel und das Bild in dem klei­nen Vor­schau­for­mat (90×144 Pixel) leser­lich bzw. gut zu erken­nen sind. Daher emp­feh­le ich, für das Cover nur ein gro­ßes Bild zu ver­wen­den und nicht vie­le klei­ne und den Titel in gro­ßer Schrift auf das Cover zu setzen.

Autoren­sei­te: Ein Mar­ke­ting-Instru­ment, das du nut­zen soll­test, ist die Autoren­sei­te, die du über Aut­hor Cen­tral von Ama­zon kos­ten­los anle­gen kannst. Hier soll­test du dich per­sön­lich vor­stel­len und vor allem ein hoch­wer­ti­ges Foto von dir hochladen.

Wie viel kann ich für mein Ebook verlangen?

Die Preis­fest­set­zung für dein Ebook liegt allein bei dir. Du soll­test dabei beden­ken, dass du bei Ama­zon und ande­ren Ver­kaufspor­ta­len einen Brut­to­preis angibst, also noch 19 Pro­zent Mehr­wert­steu­er in dei­nem Preis ent­hal­ten sind.

Ziehst du die ab, bleibt dir der Net­to­ver­kaufs­preis und von dem erhältst du bei einem Ver­kauf maxi­mal 70 Pro­zent. Dann muss der Brut­to­preis bei Ama­zon auch noch zwi­schen 2,99 und 9,99 Euro lie­gen. Ist der Preis höher oder nied­ri­ger als die bei­den Wer­te, erhältst du nur 35 Pro­zent vom Nettoverkaufspreis.

Bei­spiel: Du ver­kaufst dein Kind­le Ebook für 3,99 Euro. Wenn du nun die 19 Pro­zent Mehr­wert­steu­er abziehst, dann blei­ben 3,35 Euro net­to übrig. Von die­sem Betrag zieht Ama­zon ein paar Cent für die Datei­über­tra­gung des Down­loads ab (der Betrag rich­tet sich nach der Datei­grö­ße dei­ner Datei, pro MB fal­len ca. 12 Cent an). Von den 3,23 Euro musst du noch die 30 Pro­zent für Ama­zon abzie­hen, was noch­mals 97 Cent sind. So blei­ben dir 2,26 Euro pro ver­kauf­tem Exemplar.

Natür­lich will man mit sei­nem Ebook viel ver­die­nen, doch wenn du dir die durch­schnitt­li­chen Kind­le-Ebook-Prei­se auf Ama­zon anschaust, wird dir auf­fal­len, dass vie­le nur wenig kos­ten. Meist sind die Autoren noch unbe­kannt und star­ten dann mit einem gerin­gen Preis zwi­schen 1,99 und 2,99 Euro.

Dar­an soll­test du dich auch hal­ten. Dein ers­tes Ebook auf Ama­zon soll­te sich in die­sem Preis­be­reich bewe­gen, es sei denn, es ist ein umfang­rei­ches Fach­buch, in das du viel Recher­che­ar­beit und sons­ti­gen Auf­wand gesteckt hast. Dann kann der Preis höher ausfallen.

Liegt dein Erst­lings­werk im Umfang bei ca. 100 Sei­ten, dann soll­test du dich an einem unte­ren Preis­le­vel orientieren.

Auch bei epu­b­li und XinXii erhältst du 70 Pro­zent vom Net­to­ver­kaufs­preis, bei XinXii muss dabei der Preis des Ebooks bei min­des­tens 1,99 Euro lie­gen. Wie die Autoren­ver­gü­tung auf den ande­ren Platt­for­men aus­sieht, habe ich mir noch nicht genau ange­schaut. Bei einem Arti­kel zu die­sem The­ma wer­de ich mir genaue Infos reinholen.

Muss ich die Ein­nah­men aus den Ebook-Ver­käu­fen versteuern?

Ja, natür­lich :-). Die Ver­käu­fe gel­ten als Ein­nah­men und müs­sen dem­entspre­chend ver­steu­ert wer­den. Genaue­res soll­test du mit dei­nem Steu­er­be­ra­ter klären.

Fazit

Das ers­te Ebook zu ver­öf­fent­li­chen ist von der Tech­nik her kei­ne Hexe­rei. Den­noch sind im Vor­feld bestimm­te Punk­te, vor allem recht­li­che, zu beach­ten und auch beim Preis soll­test du dir ein paar Gedan­ken machen.

Für den Anfang soll­test du dein Ebook auf Ama­zon ver­öf­fent­li­chen, denn kei­ne Platt­form ist bekann­ter und größer.

Wel­che Platt­for­men sich eben­falls für den Ebook-Ver­kauf loh­nen, wer­de ich in einem wei­te­ren Arti­kel beleuch­ten. Genau­so wie Mar­ke­ting­stra­te­gien, um dei­nen und den Bekannt­heits­grad dei­ner Ebooks zu steigern.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © groun­der #47646177/Fotolia.com)

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