Automatisierter Börsenhandel: Vor- und Nachteile

Der Han­del mit Wert­pa­pie­ren ist eine Mög­lich­keit, ein grö­ße­res finan­zi­el­les Pols­ter anzu­sam­meln. Der Han­del ist nicht mehr allei­ne den Pro­fis vor­be­hal­ten. Durch die Auto­ma­ti­sie­rung ist es jedem mög­lich, mit grund­le­gen­den Markt­kennt­nis­sen an der Bör­se selbst zu handeln.

Algo­rith­men füh­ren auf Basis defi­nier­ter Para­me­ter Ein- und Ver­käu­fe durch. Das spart Zeit und ermög­licht Inter­es­sier­ten, an die­sem Markt mit­zu­mi­schen, wenn sie noch nicht so viel Erfah­rung in dem Bereich haben.

Wenn du tie­fer in die Welt des Bör­sen­han­dels ein­tau­chen willst, dann ist der auto­ma­ti­sier­te Han­del eben­falls für dich eine Erleich­te­rung. Du kannst inter­na­tio­nal an den ver­schie­de­nen Bör­sen han­deln, ohne rund um die Uhr wach sein zu müssen.

Menschliche Schwächen ausschalten

Für den auto­ma­ti­sier­ten Han­del müs­sen vor­ab für die Algo­rith­men ver­schie­de­ne Para­me­ter defi­niert wer­den. Das bedeu­tet, dass die Grund­la­ge für Algo-Tra­ding eine bestimm­te Stra­te­gie ist, die du dir vor­ab über­le­gen musst. Pas­sen die Wer­te, dann schickt das Pro­gramm auto­ma­tisch die Order an den Bro­ker, der sie ausführt.

Der Vor­teil ist, dass die Order erst plat­ziert wird, wenn wirk­lich alle Fak­to­ren zur Aktie pas­sen. Du ver­kaufst nicht bei einem Index, der nur annä­hernd an dem gewünsch­ten Wert ist, weil viel­leicht die Ner­ven mit dir durch­ge­hen. Dadurch ent­ge­hen mög­li­cher­wei­se Gewin­ne. Durch den Umstand, dass der Algo­rith­mus kei­ne mensch­li­che Unge­duld kennt, hält er sich an die defi­nier­ten Regeln und plat­ziert zu den gewünsch­ten Werten.

Die algo­rith­mi­schen Trades kannst du jeder­zeit abän­dern, aller­dings lohnt sich Aus­dau­er und Geduld. Gera­de beim Long­sze­na­rio kann es pas­sie­ren, dass es Ver­lus­te gibt, obwohl in wei­te­rer Zukunft Gewin­ne pro­gnos­ti­ziert wer­den. Mensch­li­che Trader geben gele­gent­lich zu früh auf, wäh­rend bei Algo-Tra­ding strikt die Algo­rith­men auf Basis der defi­nier­ten Para­me­ter abge­ar­bei­tet werden.

Strategie richtig definieren

Das Abar­bei­ten von Stra­te­gien hat den Nach­teil, dass der Erfolg nur so groß ist, wie gut die Stra­te­gie ist. Das bedeu­tet, dass mit dem auto­ma­ti­schen Tra­ding Miss­erfol­ge mög­lich sind, wenn die Para­me­ter falsch gesetzt wur­den oder kei­ne gute Stra­te­gie dem Algo­rith­mus zugrun­de liegt.

Oft wird ver­ges­sen, den auto­ma­ti­schen Tradern einen gewis­sen Hand­lungs­spiel­raum ein­zu­räu­men. Die­ser Hand­lungs­spiel­raum, der im Tra­ding sinn­voll ist, kann nicht von allen Algo­rith­men bedient wer­den. Bei Tools, die dies ermög­li­chen, soll­test du die­se Spiel­räu­me für eine nach­hal­ti­ge­re Stra­te­gie nutzen.

Zeitersparnis

Du könn­test pünkt­lich zum Start der Bör­se vor dem PC sit­zen, alles ana­ly­sie­ren und dann dei­ne Orders plat­zie­ren. Das kos­tet aller­dings selbst einem Pro­fi viel Zeit. Vor allem die Ana­ly­se des Mark­tes braucht viel Zeit. Die­se fällt zwar mit dem Algo-Tra­ding nicht völ­lig weg, Du kannst aller­dings dei­ne Order so defi­nie­ren, dass sie erst los­ge­schickt wer­den, wenn die Aktie den gewünsch­ten Wert erreicht hat.

Egal, ob es sich um einen Pro­fi beim Tra­ding han­delt oder du dir nur gele­gent­lich etwas dazu­ver­die­nen möch­test, in bei­den Fäl­len ist es eine Zeit­er­spar­nis. Du musst nicht stän­dig kon­trol­lie­ren, wie sich der Index ent­wi­ckelt, son­dern der Algo­rith­mus kauft oder ver­kauft zu den von dir fest­ge­leg­ten Werten.

Umfangreiche Analysen

Für den Bör­sen­han­del gibt es zwar eine Rei­he von Tools, die die Markt­ent­wick­lung beob­ach­ten und Emp­feh­lun­gen geben kön­nen, beim Algo-Tra­ding hast du zusätz­lich eine Rei­he von his­to­ri­schen Daten zur Verfügung.

Vie­le Tra­ding-Tools bie­ten zudem die Opti­on, vor­ab die Daten auf einem eige­nen Demo-Kon­to zu über­prü­fen. Du hast die Mög­lich­keit, dei­ne Stra­te­gie erst ein­mal zu tes­ten, bevor du wirk­lich dein Geld einsetzt.

Der Nach­teil ist aller­dings, dass die­se Tests bei Demo-Kon­ten erst pro­gram­miert wer­den müs­sen. Das bedeu­tet, dass du Pro­gram­mier­kennt­nis­se haben soll­test oder dies von einem exter­nen Dienst­leis­ter über­ge­ben musst.

Ein wei­te­rer klei­ner Nach­teil ist, dass zwar der Test ein Anhalts­punkt sein kann, ob die Stra­te­gie funk­tio­niert, aber kei­ne Garan­tie beim Algo-Tra­ding da ist, dass sie auf dem tat­säch­li­chen Markt den glei­chen Erfolg hat. Der Grund dafür ist, dass noch vie­le mensch­li­che Fak­to­ren zum Tra­gen kom­men, die vor­ab nicht plan­bar sind.

Fehleranfälligkeit

Nicht nur der Mensch macht Feh­ler, son­dern die ent­wi­ckel­ten Algo­rith­men kön­nen feh­ler­haft sein. Hier gilt es zu unter­schei­den, ob wirk­lich der Algo­rith­mus Schuld hat oder ob die gesetz­ten Para­me­ter falsch sind.

Ein Vor­teil der Auto­ma­ti­sie­rung ist, dass du nicht mehr so viel Zeit auf­wen­den musst. Du kannst die auto­ma­ti­schen Trader nicht gänz­lich sich selbst über­las­sen, denn es besteht immer ein Rest­ri­si­ko, dass es Feh­ler gibt und dann schrumpft dein Depot ganz schnell.

Du musst zwar nicht mehr­mals täg­lich dein Depot und dei­ne Orders kon­trol­lie­ren. Du soll­test, je nach­dem wie viel Du han­delst, ein­mal am Tag oder zumin­dest alle paar Tage dei­nen Account über­prü­fen. Dadurch kannst du not­falls ein­grei­fen, falls sich irgend­wo ein Feh­ler ein­ge­schli­chen hat.

Historische Deals verpassen

Algo-Tra­ding ist eher für jene, die eine lang­fris­ti­ge Stra­te­gie haben. Der Nach­teil ist, dass du nicht auf gro­ße Ereig­nis­se reagie­ren kannst, die mög­li­cher­wei­se mit hohen Gewin­nen ver­bun­den sind. Wer bei sol­chen Ereig­nis­sen mit­mi­schen will, dem hilft ein Algo­rith­mus nur begrenzt.

Zwar besteht die Mög­lich­keit, dass bei­spiels­wei­se noch auf einen guten Punk­te­wert bei Han­dels­ab­schluss auto­ma­tisch reagiert wer­den kann, was mehr Geld bringt, aber mög­li­cher­wei­se ande­re beson­de­re Ereig­nis­se über­se­hen wer­den, weil kei­ne auto­ma­ti­schen Orders gesetzt wurden.

Automatisierung gezielt einsetzen

Algo-Tra­ding hat vie­le Vor­tei­le, jedoch auch eini­ge Nach­tei­le. Nur gezielt ein­ge­setzt, über­wie­gen die Vor­tei­le und du kannst damit dei­ne Gewin­ne erhö­hen. Du soll­test einen Blick auf die Nach­tei­le und damit ver­bun­de­nen Risi­ken haben.

Ein Algo­rith­mus ist nur so gut, wie die Per­son war, die ihn ent­wi­ckelt hat. Hin­ter jeden Algo­rith­mus steckt ein Mensch, der Feh­ler macht, die sich in den Pro­gram­men wie­der­fin­den kön­nen. Im schlimms­ten Fall kann ein auto­ma­ti­scher Trader durch einen Feh­ler dein gesam­tes Depot lee­ren und dir hohe Ver­lus­te besche­ren. Daher soll­test du die Hil­fe zwar nut­zen, jedoch die Kon­trol­le nicht zur Gän­ze aus der Hand geben.

Algo-Tra­ding ist jedoch eine gute Unter­stüt­zung, wenn du noch nicht so tie­fe Ein­bli­cke in den Han­del hast. Ein Vor­teil ist, dass du Demo-Kon­ten nut­zen kannst. Dadurch hast du die Mög­lich­keit, sich in der Bör­sen­welt erst ein­mal zurecht zu fin­den, und kannst zusätz­lich Erfah­rung sam­meln beim auto­ma­ti­sier­ten Handel.

Der Vor­teil, dass ein Com­pu­ter emo­ti­ons­los auf Bör­sen­be­we­gun­gen reagiert, kann dir vor allem am Anfang hel­fen, bes­ser auf den Markt zu reagie­ren. Hilf­reich ist, wenn Du Pro­gram­mier­kennt­nis­se hast, denn so kannst Du selbst Codes schrei­ben, die dann auf Han­dels­platt­for­men zum Ein­satz kommen.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © Pixelshunter/Depositphotos.com)

Schreibe einen Kommentar

Privatsphäre-Einstellungen ändern | Historie der Privatsphäre-Einstellungen | Einwilligungen widerrufen

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner