Tipps zur sozialen Absicherung für Existenzgründer und Selbständige

Inhalt zuletzt aktua­li­siert: 10. Juni 2019

Wer sich selb­stän­dig macht und damit gera­de am Anfang der Exis­tenz­grün­dung steht, muss bei sei­ner pri­va­ten und beruf­li­chen Absi­che­rung erst ein­mal Kom­pro­mis­se machen. D. h. man schließt zuerst die wich­tigs­ten Ver­si­che­run­gen ab und die weni­ger wich­ti­gen kom­men mit der Zeit dazu, wenn sich die finan­zi­el­le Situa­ti­on sta­bi­li­siert hat.

Aller­dings soll­test du mit den wei­te­ren Ver­si­che­run­gen nicht all­zu lan­ge war­ten, damit für dich kei­ne Nach­tei­le ent­ste­hen, wie bei­spiels­wei­se bei der pri­va­ten Ren­ten­ver­si­che­rung. Je älter du bist, des­to höhe­re Bei­trä­ge musst du zah­len, um am Ende eine attrak­ti­ve Ren­te zu erhalten.

Außer­dem gibt es Pflicht­ver­si­che­run­gen wie bei­spiels­wei­se die Kran­ken­ver­si­che­rung, die jeder – auch Exis­tenz­grün­der – haben muss. Vie­le jun­ge Selb­stän­di­ge infor­mie­ren sich zuerst auf den unter­schied­lichs­ten Web­sites, wel­che Ver­si­che­run­gen sie benö­ti­gen und wel­che sinn­voll sind und ver­lie­ren schnell mal den Über­blick in den gan­zen Ver­si­che­rungs­tipps und ‑emp­feh­lun­gen, sodass oft gar nichts mehr hin­sicht­lich des Ver­si­che­rungs­schut­zes getan wird.

Am bes­ten gehst du an die gan­ze Sache sys­te­ma­tisch her­an. Kran­ken­ver­si­chert müs­sen du und auch dei­ne Fami­li­en­mit­glie­der sein, so bist du in die­sem Bereich schon mal grund­le­gend abge­si­chert. Dann soll­test du aller­dings Schwer­punk­te setzen.

Schwerpunkte setzen

Die wei­te­ren wich­ti­gen Ver­si­che­run­gen sind eine pri­va­te Haft­pflicht­ver­si­che­rung, die meis­tens sehr güns­ti­ge Tari­fe hat, eine pri­va­te Ren­ten­ver­si­che­rung für die finan­zi­el­le Absi­che­rung im Alter und eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung, falls du irgend­wann nicht mehr arbeits­fä­hig sein soll­test. Über­le­ge, wel­che Risi­ken bei dir beson­ders groß sind, gegen die du dich absi­chern solltest.

Verschiedene Angebote vergleichen

Ver­si­che­run­gen unter­schei­den sich bei Leis­tun­gen, Bedin­gun­gen und Tari­fen. Daher soll­test du nicht gleich die erst­bes­te Ver­si­che­rung abschlie­ßen, son­dern meh­re­re Ange­bo­te ein­ho­len und ver­glei­chen. Das ist zwar zeit­auf­wän­dig, aber letzt­end­lich kann der Ver­gleich dir viel Geld sparen.

Wel­che Leis­tun­gen sind für dich wich­tig, wel­che weni­ger? Nicht benö­tig­te Leis­tun­gen soll­test du auch nicht mit in die Ver­si­che­rungs­po­li­ce auf­neh­men, denn das schlägt sich auf die Ver­si­che­rungs­prei­se nieder.

Beratung suchen

Gera­de „gro­ße“ Ver­si­che­run­gen wie die pri­va­te Ren­ten­ver­si­che­rung oder Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung soll­te man nicht spon­tan abschlie­ßen. Las­se dich nach den ers­ten Ange­bo­ten bes­ser von einem unab­hän­gi­gen Ver­si­che­rungs­mak­ler bera­ten, damit du das best­mög­li­che für dich aus den Ver­si­che­run­gen und Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen herausholst.

Gesetzliche oder private Krankenversicherung

Bist du in der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung ver­si­chert, dann soll­test du nicht gleich in der ers­ten Pha­se der Selb­stän­dig­keit einen Wech­sel in die pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung pla­nen, es sei denn, du ver­dienst wirk­lich sehr gut und die Ein­nah­men sind sta­bil. Auch wenn die PKV mit güns­ti­gen Ein­stei­ger­ta­ri­fen locken, so güns­tig blei­ben sie meis­tens nicht und ein Wech­sel in die GKV ist dann kaum mehr möglich.

Gesetzliche Rentenversicherung

Auch hier soll­test du vor­her abwä­gen, ob du wei­ter in die gesetz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung als Selb­stän­di­ger ein­zah­len willst oder nicht. Warst du vie­le Jah­re als Angestellte/​r tätig und hast damit schon eini­ge Zeit Bei­trä­ge in die gesetz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung gezahlt, dann soll­test du dich mit dem Ren­ten­trä­ger in Ver­bin­dung set­zen und auch deren Argu­men­te in dei­ne Ent­schei­dung mit ein­be­zie­hen. Denn ver­lässt du die gesetz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung, kannst du dei­ne erwor­be­nen Anwart­schaf­ten verlieren.

Lange Vertragslaufzeiten vermeiden

Lan­ge Ver­trags­lauf­zei­ten soll­test du mög­lichst umge­hen. Außer bei der Lebens- und Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung, die natür­lich lan­ge Lauf­zei­ten haben, soll­ten die ande­ren Ver­si­che­run­gen nur eine Lauf­zeit von einem Jahr haben. Denn ent­deckst du irgend­wann ein güns­ti­ge­res Ver­si­che­rungs­an­ge­bot, dann hast du bei lan­gen Lauf­zei­ten kei­ne Chan­ce, die Ver­si­che­rung zu wechseln.

Auf korrekte Antragstellung achten

Wenn du den Ver­trag aus­füllst, ach­te dar­auf, alle Fel­der aus­zu­fül­len. Feh­len­de Anga­ben kön­nen sich zu dei­nem Nach­teil ent­wi­ckeln. Du musst für alle feh­len­den oder fal­schen Anga­ben selbst haf­ten. Außer­dem kann bei Unwahr­heit die Ver­si­che­rungs­leis­tung ausfallen.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © stevepb/Pixaby.com)

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