Die Top 5 der Kredit-Mythen

Inhalt zuletzt aktua­li­siert: 11. August 2022

Egal, ob klei­ne oder gro­ße pri­va­te Wün­sche auf ihre Erfül­lung war­ten. Oder ob das Online-Busi­ness längst den Kin­der­schu­hen ent­wach­sen ist und eine Finanz­sprit­ze braucht, um vom Start-Up-Blog zum Start-Up-Unter­neh­men wer­den zu kön­nen. Wer nicht genü­gend Geld auf der hohen Kan­te hat, braucht nun einen Kredit.

Dabei ist allein schon das Wort oft ein furcht­ein­flö­ßen­des Mons­ter, das mit viel Büro­kra­tie und Ver­pflich­tun­gen ein­her­geht. Die gro­ße Viel­falt an Kre­dit­ge­bern heut­zu­ta­ge macht die Kre­dit­auf­nah­me zusätz­lich noch unattraktiv.

Doch was ist eigent­lich wahr an der Idee, bes­ser einen Dis­po­kre­dit zu nut­zen als die büro­kra­ti­schen Hür­den bis zum Raten­kre­dit auf­zu­neh­men? Und hat nicht die Haus­bank ohne­hin die bes­ten Kon­di­tio­nen? Die­se und vie­le wei­te­re Fra­gen fal­len in die Kate­go­rie der Kre­dit-Mythen, die der fol­gen­de Bei­trag ins rech­te Licht rücken wird.

Kredit Mythos Nummer 1: Das Bankkonto in den Dispo zu überziehen ist günstiger als gleich einen Ratenkredit aufzunehmen

Wie schnell pas­siert es, dass am Monats­en­de das Giro­kon­to unge­wollt doch unter null gera­ten ist? Das Kon­to (sowohl das pri­va­te Giro­kon­to als auch das Geschäfts­kun­den­kon­to) ist schnell über­zo­gen, denn es ist ein­fach. Ohne Anträ­ge zu stel­len, lässt sich der soge­nann­te Dis­po­si­ti­ons­kre­dit ein­fach „neh­men“. Kaum zu glau­ben, dass davon das Risi­ko aus­geht, in die Über­schul­dung zu rutschen.

Falsch ist, dass jeder, der ein­mal in den Dis­po­be­reich des Kon­tos rutscht, direkt zur Schuld­ner­be­ra­tung muss. Rich­tig ist, dass es ab einem Minus von 500 Euro bzw. wenn das Minus län­ger als einen Monat nicht aus­ge­gli­chen wer­den kann, ein Raten­kre­dit die güns­ti­ge­re Vari­an­te ist. Dann ist es wich­tig, zunächst den Dis­po­kre­dit aus­zu­glei­chen und anschlie­ßend einen ver­nünf­ti­gen Raten­kre­dit­ver­trag abzuschließen.

Wenn von vorn­her­ein abseh­bar ist, wie lan­ge das zusätz­li­che Finanz­kon­tin­gent not­wen­dig sein wird, ist der Raten­kre­dit die bes­se­re Opti­on. Da Ban­ken einen Kre­dit ab 500 Euro meist recht schnell frei­ge­ben, sind Raten­kre­di­te deut­lich leich­ter und schnel­ler zu bekommen.

Gera­de dann, wenn kurz­fris­tig etwas in die Online-Selbst­stän­dig­keit inves­tiert wer­den muss, weil bei­spiels­wei­se der Lap­top oder der PC den Geist auf­ge­ge­ben hat. Hier kön­nen die monat­li­chen Raten ange­passt wer­den und über eine vor­her ver­ein­bar­te Lauf­zeit ganz ent­spannt an den Kre­dit­ge­ber zurück­ge­zahlt werden.

Kredit Mythos Nummer 2: Die besten Kredite bekommt man einzig und allein bei seiner Hausbank

Es ist ein alt bekann­ter Mythos, der sich wacker hält und von vie­len mit Tra­di­ti­on und Ver­trau­en erklärt wird. Aller­dings gilt auch bei der Kre­dit­auf­nah­me: Ver­glei­chen lohnt sich immer und allemal.

Natür­lich möch­te die Haus­bank ihre eige­nen Kun­den mit eigens dafür zuge­schnit­te­nen Ver­trä­gen und Kre­di­ten behal­ten und lang­fris­tig betreu­en. Des­we­gen ist es gut und sinn­voll, ein Ange­bot der Haus­bank zum anvi­sier­ten Kre­dit vor­lie­gen zu haben. Aller­dings soll­te dann zusätz­lich ein zwei­tes Ange­bot ein­ge­holt werden.

Wem die­ser Pro­zess zu auf­wän­dig ist oder zu lan­ge dau­ert, pro­fi­tiert vom Online-Ange­bot, das Ver­gleichs­platt­for­men wie Sma­va bie­ten. Dort wird der Kre­dit­wunsch inkl. Kre­dit­ra­te, Ver­wen­dungs­zweck etc. online ein­ge­tra­gen. Anschlie­ßend erschei­nen diver­se vor­läu­fi­ge Angebote. 

Sagt ein Ange­bot zu, kann die Anfra­ge mit indi­vi­du­el­len Daten erwei­tert wer­den. Dann legt die Bank ein ver­bind­li­ches Ange­bot vor. Der Kun­de ist auf der Online-Ver­gleichs­platt­form König. Ver­glei­chen geht schnell, das Ange­bo­te­ein­ho­len und Ver­han­deln wird ihm hin­ge­gen erspart.

Kredit Mythos Nummer 3: Schaufensterzinsen zeigen dem Kunden den günstigsten Kredit an

Als soge­nann­te „Schau­fens­ter­zin­sen“ wer­den Zin­sen bezeich­net, die oft­mals in Online-Tabel­len auf­ge­lis­tet sind – also qua­si von dort aus locken, wo der Kre­dit­ver­gleich beson­ders ein­fach erscheint. Die­se Schau­fens­ter­zin­sen sind meist sehr attrak­tiv für den Verbraucher. 

Aber Ach­tung: Es han­delt sich hier­bei nicht um ein ver­bind­li­ches Ange­bot, son­dern um eine Annah­me, die auf Basis der online ein­ge­ge­be­nen Daten basiert. Kre­dit­an­ge­bo­te auf die­ser Art wären nur unter aller­bes­ten Bedin­gun­gen mög­lich und kön­nen in der Pra­xis auf­grund ver­schie­dens­ter Hin­ter­grün­de meist nicht ein­ge­hal­ten werden.

Des­halb soll­ten immer per­sön­li­che Ange­bo­te ein­ge­holt wer­den, um das aus­sa­ge­kräf­tigs­te Kre­dit-Ange­bot zu erhal­ten. Das bedeu­tet kei­ne Absa­ge an das Kre­dit­an­ge­bot aus dem Online-Ver­gleich. Statt­des­sen gilt es, die attrak­tivs­ten Erst-Ange­bo­te zu sich­ten, zu prü­fen, wel­ches Kre­dit­in­sti­tut infra­ge käme, und anschlie­ßend die Anfra­ge zu konkretisieren. 

Meist haben Ver­brau­cher die Mög­lich­keit, im zwei­ten Schritt die Kre­dit-Rah­men­be­din­gun­gen ihrer­seits zu kon­kre­ti­sie­ren und ein ver­bind­li­ches Ange­bot anzu­for­dern. Dann sind zwar die ach so schö­nen Schau­fens­ter­zin­sen pas­sé, aber dafür liegt ein vali­des Ange­bot auf dem Tisch.

Kredit Mythos Nummer 4: Die Schufa arbeitet immer gegen mich

Ein dunk­ler Schat­ten, der oft­mals bei dem Vor­ha­ben, einen Kre­dit auf­zu­neh­men, über dem ein oder ande­ren liegt, hat für vie­le einen Namen: die Schufa. Aller­dings ist die Schutz­ge­mein­schaft für all­ge­mei­ne Kre­dit­si­che­rung nicht der Feind per se, son­dern ein Hüter und War­ner – und zwar sowohl für Kre­dit­ge­ber als auch für Kreditnehmer. 

Wer frü­her hier viel­leicht ein­mal einen Ein­trag hat­te, muss nicht zwangs­läu­fig noch Beden­ken haben, dass heu­te ein Kre­dit nicht mehr geneh­migt wird. Was die meis­ten Ver­brau­cher näm­lich nicht wis­sen: Jeder hat das Recht, sich gemäß DSGVO eine Schufa-Aus­kunft kos­ten­los aus­stel­len zu lassen.

Die­ser Tipp ist vor jeder Kre­dit­auf­nah­me sinn­voll, denn die Schufa fun­giert – rich­tig ver­stan­den – als wich­ti­ge Finanz­am­pel. Wer einen Ein­trag in der Schufa hat, hat irgend­wann ein­mal ver­passt, Kre­dit­ver­trä­ge ordent­lich und ver­trags­ge­mäß zu bedienen. 

Dies steht dann für einen gewis­sen Zeit­raum in der Schufa. Bei wem die finan­zi­el­len Aus­rut­scher bereits ver­jährt sind, las­sen sich die­se schnell aus der Schufa neh­men oder ggf. kor­ri­gie­ren. Auch das Löschen von ver­al­te­ten oder auch fal­schen Anga­ben ist jeder­zeit möglich.

Wich­tig: Vor jeder Kre­dit­auf­nah­me macht ein Check der Schufa-Ein­trä­ge in jedem Fall Sinn. So kön­nen schlech­te Kon­di­tio­nen oder sogar eine Ableh­nung des Kre­dit­an­trags pro­ak­tiv ver­hin­dert wer­den. Die Schufa ist eine Inter­es­sen­ge­mein­schaft, die ledig­lich eine Aus­kunft an Ban­ken wei­ter­gibt, wenn das Zah­lungs­ver­hal­ten zu wün­schen übrig lässt.

Kredit Mythos Nummer 5: Wer einmal einen Kreditvertrag unterschrieben hat, der kommt da nicht mehr raus

Zuge­ge­ben, die Vor­stel­lung, dass ein Kre­dit­ver­trag für das gan­ze Leben bin­den könn­te, scheint wahr­lich erschre­ckend. De fac­to rela­ti­viert sich die­se Anga­be jedoch allein schon durch das 14-tägi­ge Wider­rufs­recht nach Vertragsunterzeichnung.

Das heißt: Bin­nen 14 Tage kann jeder Kre­dit­neh­mer vom Ver­trag zurück­tre­ten, selbst wenn die Unter­schrift auf dem Papier schon getrock­net ist. Man­che Kre­dit­in­sti­tu­te sind hier­bei sogar noch weit aus kulan­ter, was aus dem Klein­ge­druck­ten her­vor­geht, das gele­sen und ver­stan­den wer­den will – unab­hän­gig davon, ob es sich um einen Haus­bank-Kre­dit oder einen Online-Kre­dit handelt.

Da ein Kre­dit und die dazu­ge­hö­ri­gen Kre­dit­rück­zah­lun­gen immer vom Kun­den, des­sen Boni­tät, sei­nem Ein­kom­men und sei­ner per­sön­li­chen Situa­ti­on abhän­gig ist, kann kurz­fris­tig nach Abschluss noch zurück­ge­tre­ten wer­den (bin­nen 14 Tage). Wer kurz vor Been­di­gung der Lauf­zeit steht, könn­te die Rest­schuld auf einen Schlag beglei­chen. An die­ser Stel­le ist es wich­tig, ab wann – laut Ver­trag – kei­ne Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung mehr zu zah­len ist.

Vom Angebot bis zum Kreditvertrag. Was ist vorzulegen?

Ein inter­es­san­tes Kre­dit­an­ge­bot zu fin­den, ist nur die Hälf­te der Mie­te. Denn bis das fina­le Ange­bot auf dem Tisch liegt, müs­sen den­noch ein paar Daten und Fak­ten gelie­fert wer­den. Oft­mals hän­gen die ein­zu­rei­chen­den Unter­la­gen von den per­sön­li­chen Ver­hält­nis­sen ab. 

Was aller­dings immer gefor­dert wird, ist der Ein­kom­mens­nach­weis. Bei Selbst­stän­di­gen, die online ihr Geld ver­die­nen, hilft eine Ein­kom­mens­steu­er­be­schei­ni­gung. Hier und da ver­lan­gen Kre­dit­ge­ber noch zusätz­lich einen Busi­ness­plan, der auf­zeigt, wel­ches unter­neh­me­ri­sche Wachs­tum geplant ist.

Zudem benö­tigt jede Bank natür­lich eine Sicher­heit, die zum einen aus vali­den Ein­künf­ten besteht und zum ande­ren aus einer ver­wert­ba­ren Geld­an­la­ge, für den Fall, dass die Kre­dit­ra­ten nicht mehr bezahlt wer­den kön­nen. Im Klar­text bedeu­tet das für Selbst­stän­di­ge im Online-Busi­ness aller­dings auch: Zu den belieb­tes­ten Kre­dit­kun­den zäh­len Selbst­stän­di­ge nicht. 

Posi­tiv wirkt sich dann ein Ver­wen­dungs­zweck aus, der in die Zukunft weist. Wer bei­spiels­wei­se einen Kre­dit bean­tragt, um – trotz nied­ri­ger Ein­künf­te – einen pri­va­ten Urlaub zu finan­zie­ren, hat schlech­te­re Kar­ten, als wenn ein Online-Unter­neh­mer in die Errich­tung einer Lager­stät­te inves­tie­ren will, um expan­die­ren zu können.

Zwin­gend muss der Kre­dit­neh­mer vali­de Infor­ma­tio­nen hier­zu liefern:

  • Das Alter: Natür­lich muss der Antrag­stel­ler 18 Jah­re alt und somit voll­jäh­rig sein. Doch die Voll­jäh­rig­keit ist kein Garant für einen Kre­dit. Eini­ge Kre­dit­ge­ber ver­ge­ben Kre­di­te erst ab 25 Jah­ren, ande­re nicht an Per­so­nen über 60 Jahren.
  • Der Wohn­sitz: Antrag­stel­ler müs­sen einen fes­ten Wohn­sitz in Deutsch­land haben und die­sen vor­wei­sen, um einen Kre­dit bewil­ligt zu bekom­men. Die Wohn­adres­se ist ein wich­ti­ger Bestand­teil, um Betrug vor­zu­beu­gen und um even­tu­el­len Brief­ver­kehr schnell und unbü­ro­kra­tisch zu erle­di­gen. Die Wohn- bezie­hungs­wei­se Mel­de­adres­se wird mit den Daten im gül­ti­gen Per­so­nal­aus­weis abge­gli­chen, um hier eben­falls Betrug vor­zu­beu­gen. Die Mel­de­adres­se soll­te immer der Erst-Wohn­sitz des Antrag­stel­lers sein. Bei ledig­lich einem Zweit-Wohn­sitz in Deutsch­land wer­den die Chan­cen auf einen geneh­mig­ten Kre­dit nicht so hoch sein. An die­ser Stel­le soll­ten digi­ta­le Noma­den, die über­all auf der Welt online arbei­ten, prü­fen, inwie­fern es mög­lich ist, einen Erst-Wohn­sitz in Deutsch­land anzumelden.
  • Das Ein­kom­men: Wie bereits erwähnt ist das A und O das monat­li­che Ein­kom­men des Antrag­stel­lers, das im Prin­zip die Rück­zah­lung des Kre­dits lang­fris­tig an das Kre­dit­in­sti­tut bezie­hungs­wei­se an die Bank sichert. Hier­bei sind sei­tens der Bank unbe­fris­te­te Arbeits­ver­trä­ge gern und am liebs­ten gese­hen. Falls ein Arbeits­ver­trag befris­tet ist, soll­te die Lauf­zeit des Kre­di­tes nicht län­ger lau­fen als der Arbeits­ver­trag. Wer sich in der Pro­be­zeit befin­det, hat hier­bei eher schlech­te Chan­cen einen Kre­dit zu bekom­men. Auch Selbst­stän­di­ge und Frei­be­ruf­ler haben es oft­mals schwe­rer, da durch schwan­ken­des und unre­gel­mä­ßi­ges Ein­kom­men nur schwer­lich lang­fris­tig kal­ku­liert wer­den kann und die Ban­ken somit zu wenig kon­ti­nu­ier­li­che Sicher­hei­ten haben. Ein gut durch­dach­ter Busi­ness­plan könn­te hel­fen, die finan­zi­el­le Serio­si­tät des Unter­neh­mers zu unterstreichen.

Fazit: Online-Kredite punkten mit Übersichtlichkeit

Wer schnell, unkom­pli­ziert und zuver­läs­sig einen bestimm­ten Geld­be­trag benö­tigt, um das eige­ne Online-Busi­ness vor­an­zu­trei­ben, dem bie­ten vor allem Online-Ver­gleichs­por­ta­le gute Mög­lich­kei­ten, an einen pass­ge­nau­en Kre­dit zu kommen.

Klar müs­sen vor der Unter­schrift diver­se per­sön­li­che Daten vor­ge­legt wer­den. Die­se soll­ten jedoch nicht als Schi­ka­ne inter­pre­tiert wer­den, son­dern als Vor­sichts­maß­nah­me für bei­de Sei­ten. Wer ohne­hin schon zig Kre­di­te bedient, der soll­te bes­ser kei­nen wei­te­ren Ver­trag abschlie­ßen, son­dern finan­zi­ell erst­mal wie­der rei­nen Tisch machen.

Wer etwas klei­ne­re Sum­men benö­tigt, dem ist viel­leicht schon mit ein paar Spar­tipps gehol­fen, denn: Spa­ren kann man ler­nen. Zuge­ge­ben, der gute, alte Spar­strumpf ist – durch beson­ders nied­ri­ge Zin­sen – etwas aus der Mode gekom­men. Doch monat­lich weni­ger Belas­tun­gen tra­gen zu müs­sen, kann sich durch­aus lohnen.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © Smava)

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