Die Top 5 der Kredit-Mythen

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Egal, ob kleine oder große private Wünsche auf ihre Erfüllung warten. Oder ob das Online-Business längst den Kinderschuhen entwachsen ist und eine Finanzspritze braucht, um vom Start-Up-Blog zum Start-Up-Unternehmen werden zu können. Wer nicht genügend Geld auf der hohen Kante hat, braucht nun einen Kredit.

Dabei ist allein schon das Wort oft ein furchteinflößendes Monster, das mit viel Bürokratie und Verpflichtungen einhergeht. Die große Vielfalt an Kreditgebern heutzutage macht die Kreditaufnahme zusätzlich noch unattraktiv.

Doch was ist eigentlich wahr an der Idee, besser einen Dispokredit zu nutzen als die bürokratischen Hürden bis zum Ratenkredit aufzunehmen? Und hat nicht die Hausbank ohnehin die besten Konditionen? Diese und viele weitere Fragen fallen in die Kategorie der Kredit-Mythen, die der folgende Beitrag ins rechte Licht rücken wird.

Kredit Mythos Nummer 1: Das Bankkonto in den Dispo zu überziehen ist günstiger als gleich einen Ratenkredit aufzunehmen

Wie schnell passiert es, dass am Monatsende das Girokonto ungewollt doch unter null geraten ist? Das Konto (sowohl das private Girokonto als auch das Geschäftskundenkonto) ist schnell überzogen, denn es ist einfach. Ohne Anträge zu stellen, lässt sich der sogenannte Dispositionskredit einfach „nehmen“. Kaum zu glauben, dass davon das Risiko ausgeht, in die Überschuldung zu rutschen.

Falsch ist, dass jeder, der einmal in den Dispobereich des Kontos rutscht, direkt zur Schuldnerberatung muss. Richtig ist, dass es ab einem Minus von 500 Euro bzw. wenn das Minus länger als einen Monat nicht ausgeglichen werden kann, ein Ratenkredit die günstigere Variante ist. Dann ist es wichtig, zunächst den Dispokredit auszugleichen und anschließend einen vernünftigen Ratenkreditvertrag abzuschließen.

Wenn von vornherein absehbar ist, wie lange das zusätzliche Finanzkontingent notwendig sein wird, ist der Ratenkredit die bessere Option. Da Banken einen Kredit ab 500 Euro meist recht schnell freigeben, sind Ratenkredite deutlich leichter und schneller zu bekommen.

Gerade dann, wenn kurzfristig etwas in die Online-Selbstständigkeit investiert werden muss, weil beispielsweise der Laptop oder der PC den Geist aufgegeben hat. Hier können die monatlichen Raten angepasst werden und über eine vorher vereinbarte Laufzeit ganz entspannt an den Kreditgeber zurückgezahlt werden.

Kredit Mythos Nummer 2: Die besten Kredite bekommt man einzig und allein bei seiner Hausbank

Es ist ein alt bekannter Mythos, der sich wacker hält und von vielen mit Tradition und Vertrauen erklärt wird. Allerdings gilt auch bei der Kreditaufnahme: Vergleichen lohnt sich immer und allemal.

Natürlich möchte die Hausbank ihre eigenen Kunden mit eigens dafür zugeschnittenen Verträgen und Krediten behalten und langfristig betreuen. Deswegen ist es gut und sinnvoll, ein Angebot der Hausbank zum anvisierten Kredit vorliegen zu haben. Allerdings sollte dann zusätzlich ein zweites Angebot eingeholt werden.

Wem dieser Prozess zu aufwändig ist oder zu lange dauert, profitiert vom Online-Angebot, das Vergleichsplattformen wie Smava bieten. Dort wird der Kreditwunsch inkl. Kreditrate, Verwendungszweck etc. online eingetragen. Anschließend erscheinen diverse vorläufige Angebote.

Sagt ein Angebot zu, kann die Anfrage mit individuellen Daten erweitert werden. Dann legt die Bank ein verbindliches Angebot vor. Der Kunde ist auf der Online-Vergleichsplattform König. Vergleichen geht schnell, das Angeboteeinholen und Verhandeln wird ihm hingegen erspart.

Kredit Mythos Nummer 3: Schaufensterzinsen zeigen dem Kunden den günstigsten Kredit an

Als sogenannte „Schaufensterzinsen“ werden Zinsen bezeichnet, die oftmals in Online-Tabellen  aufgelistet sind – also quasi von dort aus locken, wo der Kreditvergleich besonders einfach erscheint. Diese Schaufensterzinsen sind meist sehr attraktiv für den Verbraucher.

Aber Achtung: Es handelt sich hierbei nicht um ein verbindliches Angebot, sondern um eine Annahme, die auf Basis der online eingegebenen Daten basiert. Kreditangebote auf dieser Art wären nur unter allerbesten Bedingungen möglich und können in der Praxis aufgrund verschiedenster Hintergründe meist nicht eingehalten werden.

Deshalb sollten immer persönliche Angebote eingeholt werden, um das aussagekräftigste Kredit-Angebot zu erhalten. Das bedeutet keine Absage an das Kreditangebot aus dem Online-Vergleich. Stattdessen gilt es, die attraktivsten Erst-Angebote zu sichten, zu prüfen, welches Kreditinstitut infrage käme, und anschließend die Anfrage zu konkretisieren.

Meist haben Verbraucher die Möglichkeit, im zweiten Schritt die Kredit-Rahmenbedingungen ihrerseits zu konkretisieren und ein verbindliches Angebot anzufordern. Dann sind zwar die ach so schönen Schaufensterzinsen passé, aber dafür liegt ein valides Angebot auf dem Tisch.

Kredit Mythos Nummer 4: Die Schufa arbeitet immer gegen mich

Ein dunkler Schatten, der oftmals bei dem Vorhaben, einen Kredit aufzunehmen, über dem ein oder anderen liegt, hat für viele einen Namen: die Schufa. Allerdings ist die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung nicht der Feind per se, sondern ein Hüter und Warner – und zwar sowohl für Kreditgeber als auch für Kreditnehmer.

Wer früher hier vielleicht einmal einen Eintrag hatte, muss nicht zwangsläufig noch Bedenken haben, dass heute ein Kredit nicht mehr genehmigt wird. Was die meisten Verbraucher nämlich nicht wissen: Jeder hat das Recht, sich gemäß DSGVO eine Schufa-Auskunft kostenlos ausstellen zu lassen.

Dieser Tipp ist vor jeder Kreditaufnahme sinnvoll, denn die Schufa fungiert – richtig verstanden – als wichtige Finanzampel. Wer einen Eintrag in der Schufa hat, hat irgendwann einmal verpasst, Kreditverträge ordentlich und vertragsgemäß zu bedienen.

Dies steht dann für einen gewissen Zeitraum in der Schufa. Bei wem die finanziellen Ausrutscher bereits verjährt sind, lassen sich diese schnell aus der Schufa nehmen oder ggf. korrigieren. Auch das Löschen von veralteten oder auch falschen Angaben ist jederzeit möglich.

Wichtig: Vor jeder Kreditaufnahme macht ein Check der Schufa-Einträge in jedem Fall Sinn. So können schlechte Konditionen oder sogar eine Ablehnung des Kreditantrags proaktiv verhindert werden. Die Schufa ist eine Interessengemeinschaft, die lediglich eine Auskunft an Banken weitergibt, wenn das Zahlungsverhalten zu wünschen übrig lässt.

Kredit Mythos Nummer 5: Wer einmal einen Kreditvertrag unterschrieben hat, der kommt da nicht mehr raus

Zugegeben, die Vorstellung, dass ein Kreditvertrag für das ganze Leben binden könnte, scheint wahrlich erschreckend. De facto relativiert sich diese Angabe jedoch allein schon durch das 14-tägige Widerrufsrecht nach Vertragsunterzeichnung.

Das heißt: Binnen 14 Tage kann jeder Kreditnehmer vom Vertrag zurücktreten, selbst wenn die Unterschrift auf dem Papier schon getrocknet ist. Manche Kreditinstitute sind hierbei sogar noch weit aus kulanter, was aus dem Kleingedruckten hervorgeht, das gelesen und verstanden werden will – unabhängig davon, ob es sich um einen Hausbank-Kredit oder einen Online-Kredit handelt.

Da ein Kredit und die dazugehörigen Kreditrückzahlungen immer vom Kunden, dessen Bonität, seinem Einkommen und seiner persönlichen Situation abhängig ist, kann kurzfristig nach Abschluss noch zurückgetreten werden (binnen 14 Tage). Wer kurz vor Beendigung der Laufzeit steht, könnte die Restschuld auf einen Schlag begleichen. An dieser Stelle ist es wichtig, ab wann – laut Vertrag – keine Vorfälligkeitsentschädigung mehr zu zahlen ist.

Vom Angebot bis zum Kreditvertrag. Was ist vorzulegen?

Ein interessantes Kreditangebot zu finden, ist nur die Hälfte der Miete. Denn bis das finale Angebot auf dem Tisch liegt, müssen dennoch ein paar Daten und Fakten geliefert werden. Oftmals hängen die einzureichenden Unterlagen von den persönlichen Verhältnissen ab.

Was allerdings immer gefordert wird, ist der Einkommensnachweis. Bei Selbstständigen, die online ihr Geld verdienen, hilft eine Einkommenssteuerbescheinigung. Hier und da verlangen Kreditgeber noch zusätzlich einen Businessplan, der aufzeigt, welches unternehmerische Wachstum geplant ist.

Zudem benötigt jede Bank natürlich eine Sicherheit, die zum einen aus validen Einkünften besteht und zum anderen aus einer verwertbaren Geldanlage, für den Fall, dass die Kreditraten nicht mehr bezahlt werden können. Im Klartext bedeutet das für Selbstständige im Online-Business allerdings auch: Zu den beliebtesten Kreditkunden zählen Selbstständige nicht.

Positiv wirkt sich dann ein Verwendungszweck aus, der in die Zukunft weist. Wer beispielsweise einen Kredit beantragt, um – trotz niedriger Einkünfte – einen privaten Urlaub zu finanzieren, hat schlechtere Karten, als wenn ein Online-Unternehmer in die Errichtung einer Lagerstätte investieren will, um expandieren zu können.

Zwingend muss der Kreditnehmer valide Informationen hierzu liefern:

  • Das Alter: Natürlich muss der Antragsteller 18 Jahre alt und somit volljährig sein. Doch die Volljährigkeit ist kein Garant für einen Kredit. Einige Kreditgeber vergeben Kredite erst ab 25 Jahren, andere nicht an Personen über 60 Jahren.
  • Der Wohnsitz: Antragsteller müssen einen festen Wohnsitz in Deutschland haben und diesen vorweisen, um einen Kredit bewilligt zu bekommen. Die Wohnadresse ist ein wichtiger Bestandteil, um Betrug vorzubeugen und um eventuellen Briefverkehr schnell und unbürokratisch zu erledigen. Die Wohn- beziehungsweise Meldeadresse wird mit den Daten im gültigen Personalausweis abgeglichen, um hier ebenfalls Betrug vorzubeugen. Die Meldeadresse sollte immer der Erst-Wohnsitz des Antragstellers sein. Bei lediglich einem Zweit-Wohnsitz in Deutschland werden die Chancen auf einen genehmigten Kredit nicht so hoch sein. An dieser Stelle sollten digitale Nomaden, die überall auf der Welt online arbeiten, prüfen, inwiefern es möglich ist, einen Erst-Wohnsitz in Deutschland anzumelden.
  • Das Einkommen: Wie bereits erwähnt ist das A und O das monatliche Einkommen des Antragstellers, das im Prinzip die Rückzahlung des Kredits langfristig an das Kreditinstitut beziehungsweise an die Bank sichert. Hierbei sind seitens der Bank unbefristete Arbeitsverträge gern und am liebsten gesehen. Falls ein Arbeitsvertrag befristet ist, sollte die Laufzeit des Kredites nicht länger laufen als der Arbeitsvertrag. Wer sich in der Probezeit befindet, hat hierbei eher schlechte Chancen einen Kredit zu bekommen. Auch Selbstständige und Freiberufler haben es oftmals schwerer, da durch schwankendes und unregelmäßiges Einkommen nur schwerlich langfristig kalkuliert werden kann und die Banken somit zu wenig kontinuierliche Sicherheiten haben. Ein gut durchdachter Businessplan könnte helfen, die finanzielle Seriosität des Unternehmers zu unterstreichen.

Fazit: Online-Kredite punkten mit Übersichtlichkeit

Wer schnell, unkompliziert und zuverlässig einen bestimmten Geldbetrag benötigt, um das eigene Online-Business voranzutreiben, dem bieten vor allem Online-Vergleichsportale gute Möglichkeiten, an einen passgenauen Kredit zu kommen.

Klar müssen vor der Unterschrift diverse persönliche Daten vorgelegt werden. Diese sollten jedoch nicht als Schikane interpretiert werden, sondern als Vorsichtsmaßnahme für beide Seiten. Wer ohnehin schon zig Kredite bedient, der sollte besser keinen weiteren Vertrag abschließen, sondern finanziell erstmal wieder reinen Tisch machen.

Wer etwas kleinere Summen benötigt, dem ist vielleicht schon mit ein paar Spartipps geholfen, denn: Sparen kann man lernen. Zugegeben, der gute, alte Sparstrumpf ist – durch besonders niedrige Zinsen – etwas aus der Mode gekommen. Doch monatlich weniger Belastungen tragen zu müssen, kann sich durchaus lohnen.

(Bildquelle Artikelanfang: © Smava)

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