Tagesgeldkonten: Zinsen in der Abwärtsspirale

Tagesgeldkonten: Zinsen in der Abwärtsspirale

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Schade, schade für alle Sparer, aber auch die Tagesgeldkonten halten nicht mehr, was sie mal versprachen. Schon das ganze Jahr konnte ich einen Abwärtstrend beim Tagesgeld feststellen, was die Verzinsung angeht.

Bei den Volksbanken und Sparkassen lohnt sich ein Tageskonto mittlerweile überhaupt nicht mehr, denn es gab in guten Zeiten gerade mal knapp ein Prozent Zinsen. Jetzt liegen viele bei sehr dürftigen 0,1%, das sind bittere Sparbuch-Realitäten.

Direktbanken bieten (noch) mehr als Volksbanken – dennoch auch hier deutlicher Abwärtstrend

Aber auch die Direktbanken bereiten den Anlegern keine Freude. Ein gutes bzw. schlechtes Beispiel ist die Bank of Scotland. Gab es da im vergangenen Jahr noch die für Tagesgeldkunden attraktive Verzinsung von 2,5% für sein Tagesgeld, ging es im Laufe des Jahres 2012 Schrittchen weise immer weiter runter bis auf nur noch 1,8% Zinsen, und seit wenigen Tagen sind es sogar nur noch 1,6%, also ein Verlust von fast einem Prozent.

Bei anderen Banken ist dieser Trend genauso zu beobachten – eine Folge der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank im Sommer dieses Jahres.

Wer einen Online-Vergleich der besten Tagesgeldanbieter in Deutschland aufruft, sieht diesen Abwärtstrend. Zinsen von mindestens 1,5% bieten gerade mal sieben Banken an, zwei Prozent ist zurzeit die höchste Verzinsung und die wird von Cortal Consors angeboten, fragt sich nur wie lange noch.

Auch MoneYou bot 2012 lange Zeit über zwei Prozent Zinsen an, hat sich jetzt aber schon bei 1,9% eingependelt und wird wahrscheinlich auch noch weiter runtergehen.

Anstrengendes Tagesgeld-Hopping als Lösung? Oder doch besser Festgeldkonto?

Mich selbst als Besitzerin von Tagesgeldkonten betrifft diese Entwicklung auch und als einzige Möglichkeit sehe ich für den Verbraucher das zeitaufwändige Tagesgeld-Hopping.

Um wenigstens das optimale aus den niedrigen Zinsen rauszuholen, sollte man alle vier Wochen die Zinsentwicklung der Direktbanken beobachten, sich dann ein Konto beim Führenden anlegen und sein Geld dort hin transferieren. Denn für Neukunden gibt es oft noch eine attraktivere Verzinsung als für Bestandskunden.

Bevor man sich allerdings diese Arbeit macht und regelmäßig neue Tagesgeldkonten bei den besten Anbietern anlegt, sollte man sich erkundigen, wie lange der höhere Zinssatz gezahlt wird. Bei manchen Banken ist dies eine Dauer von sechs Monaten, bei anderen weniger.

Eine weitere Idee wäre ein Festgeldkonto. Gerade wer einen Betrag zwischen 5.000 bis 10.000 Euro für mindestens drei Jahre entbehren bzw. fest anlegen kann, sollte sich mal diese Option durch den Kopf gehen lassen.

Hier sind die Zinssätze doch noch deutlich höher als bei den Tagesgeldkonten. Wer 5.000 Euro für drei Jahre fest anlegt, bekommt momentan bei der VTB-Direktbank 2,6% Zinsen, was nach drei Jahren immerhin 400 Euro sind. Die Mercedes Benz Bank zahlt noch 2,3% Zinsen.

(Bildquelle Artikelanfang: © Bru-nO  /Pixabay.com)

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