Dis­po- vs. Abruf­kre­dit — was ist günstiger?

Kredit

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Bei Ver­brau­cher­por­ta­len ist es fast schon ein Dau­er­bren­ner gewor­den — das The­ma „teu­re Dispokredite”.

So prak­tisch solch ein Über­zie­hungs­kre­dit auch sein mag, wenn man mal kurz­fris­tig etwas mehr Geld benö­tigt, so unren­ta­bel wird er, wenn man ihn regel­mä­ßig bis zur Gän­ze ausschöpft.

Da kommt bei einem durch­schnitt­li­chen Soll­zins­satz von 11,2 Pro­zent übers Jahr gese­hen ger­ne mal ein drei­stel­li­ger Betrag zusam­men. Die wesent­lich zins­güns­ti­ge­re Alter­na­ti­ve heißt des­halb Rah­men­kre­dit, bekannt auch unter der Bezeich­nung Abrufkredit.

Was ist ein Abrufkredit?

Ein Abruf­kre­dit ist einem Dis­po-Kre­dit ähn­lich, aller­dings ist er güns­ti­ger und unab­hän­gig vom Giro­kon­to. Sie kön­nen als Kre­dit­neh­mer den Abruf­kre­dit bei der Bank Ihrer Wahl bean­tra­gen und sind nicht an Ihre Haus­bank gebun­den. Die Bank stellt Ihnen eine bestimm­te Sum­me zur Ver­fü­gung, bei der Sie nur für die tat­säch­lich bean­spruch­te Kre­dit­sum­me Zin­sen zah­len. Zur Erläu­te­rung sei hier ein Bei­spiel genannt: Sie erhal­ten einen Abruf­kre­dit in der Höhe von 5.000 Euro, benö­ti­gen letzt­end­lich nur 4.000 Euro. Daher zah­len Sie nur für die 4.000 Euro Zin­sen und nicht für die Gesamt­sum­me von 5.000 Euro.

Nor­ma­ler­wei­se ist ein Abruf­kre­dit auch nicht zweck­ge­bun­den. Außer­dem kann er jeder­zeit früh­zei­tig abge­löst wer­den. Wich­tig ist aber auch hier, dass nur Kre­dit­neh­mer mit regel­mä­ßi­gem Ein­kom­men und posi­ti­vem Schufa-Ein­trag einen Abruf­kre­dit erhal­ten. Auch für Selb­stän­di­ge ist es schwie­ri­ger, einen Abruf­kre­dit zu erhalten.

Vor allem Direkt­ban­ken haben das Markt­po­ten­ti­al die­ser Dar­le­hen erkannt. ING-DiBa und ande­re Online­ban­ken bie­ten des­halb Abruf­kre­di­te ab einem Volu­men von 2.500 oder 5.000 Euro an, meist sogar unab­hän­gig von der Eröff­nung eines Giro­kon­tos. Oft liegt die Ver­zin­sung für Rah­men­kre­di­te bei weni­ger als 7 Pro­zent. Ana­log zum Dis­po­kre­dit ist auch die­ser Zins variabel.

Abruf­kre­di­te bie­ten enor­mes Sparpotenzial

Welch beein­dru­cken­des Spar­po­ten­ti­al in einem Abruf­kre­dit steckt, belegt ein aktu­el­les Bei­spiel, das die­ser Tage vom bekann­ten Finanz­ana­lys­ten Max Herbst (FMH) ver­öf­fent­licht wurde:

Der­zeit sind deut­sche Arbeit­neh­mer, Rent­ner und Haus­frau­en laut einer Sta­tis­tik der Bun­des­bank bei ihren Giro­kon­ten mit 14,2 Mil­li­ar­den Euro im Soll. Bleibt es auch in den kom­men­den Mona­ten bei einem durch­schnitt­li­chen Dis­po­zins von 11,2 Pro­zent, zah­len sie dafür in einem Jahr ins­ge­samt 1,66 Mil­li­ar­den Euro Zin­sen an ihre Bank (Annah­me: vier­tel­jähr­li­che Zins­ver­rech­nung). Ange­nom­men, sie wür­den alle auf güns­ti­ge­re Rah­men­kre­di­te zu 7,0 Pro­zent Zin­sen umstei­gen, müss­ten Bank­kun­den nur noch 1,03 Mil­li­ar­den Euro Kre­dit­zin­sen zah­len (bei monat­li­cher Zins­ver­rech­nung). Unterm Strich könn­ten die Kre­dit­neh­mer dadurch 630 Mil­lio­nen Euro pro Jahr sparen.

Gera­de bei einer Umschul­dung kann ein Rah­men­kre­dit die will­kom­me­ne Alter­na­ti­ve zum Dis­po­kre­dit sein. Beson­ders ren­ta­bel ist der Abruf­kre­dit aber nur, wenn der Ver­brau­cher kom­plett auf den teu­ren Dis­po ver­zich­tet und sich statt­des­sen für einen Rah­men­kre­dit ent­schei­det. Wer aller­dings einen Rah­men­kre­dit als Ergän­zung zum wei­ter­hin stra­pa­zier­ten Über­zie­hungs­kre­dit ansieht, kann ange­sichts sei­ner Schul­den schnell den Über­blick verlieren.

Tipp: Auf Ver­gleichs­por­ta­len wie www​.Kre​di​te​.de las­sen sich die güns­tigs­ten Tari­fe für Abruf­kre­di­te schnell und unkom­pli­ziert herausfiltern.

Auf www​.Kre​di​te​.de fin­den Sie unter dem Navi­ga­ti­ons­punkt “Umschul­dung” ein Kre­dit­ver­gleichs­rech­ner, wo Sie den für Ihre Zwe­cke güns­tigs­ten Abruf­kre­dit ermit­teln können.

(Bild­quel­le Arti­kel­an­fang: © Bru-nO /Pixabay.com)

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