Schlechte Backlinks entwerten: Mein Linkaudit

Schlechte Backlinks entwerten: Mein Linkaudit

Lesedauer: 5 Minuten

Backlinks sind bei Bloggern, Website- und Onlineshopbetreibern heiß begehrt, spielen sie doch immer noch eine wichtige Rolle bei der Website-Bewertung und dem Google-Ranking.

Wer seinen Internetauftritt in den Suchergebnissen nach vorne bringen will, sollte nicht nur effektive On-Page-SEO-Maßnahmen durchführen, sondern auch Off-Page-Optimierungen nicht vernachlässigen, und dazu gehören nun mal Backlinks.

Doch Backlink ist nicht gleich Backlink. Es gibt gute und schlechte. In den vergangenen Wochen habe ich mich genauer auf der Google Search Console umgeschaut und entdeckt, dass sich für diesen Blog so einige schlechte Rückverlinkungen angesammelt haben, die für das Ranking mit Sicherheit nicht gut sein können.

Als Konsequenz habe ich mir ein Linkaudit verordnet, ein Projekt, das mir kaum Spaß macht, das allerdings wichtig ist und einiges an Zeit benötigen wird.

Bei dem Linkaudit gehe ich folgendermaßen vor:

  1. Ich schaue mir meine Backlinks in der Google Search Console an.
  2. Schließlich werde ich die Links bewerten – ob sie nützlich oder schlecht sind – und die “schlechten” in einem Dokument erfassen.
  3. Dann werde ich die “schlechten” Links über das Google Disavow Tool entwerten lassen.

Was ist unter schädlichen Links zu verstehen?

Schlechte Links werden von Google so definiert, dass darunter alle Maßnahmen fallen, mit denen Links zu deiner Website oder ausgehende Links von deiner Website manipuliert werden und damit gegen die Google-Richtlinien verstoßen.

Dazu gehören diese Links:

  • Links von automatisch erstellten Seiten
  • Übertriebener Linktausch
  • Links aus Footern und Sidebars (also Links, die auf jeder Seite erscheinen)
  • Links in Widgets
  • Gekaufte Links
  • Optimierte Ankertexte von Gastbeiträgen
  • Textanzeigen, deren Links auf Dofollow gestellt sind
  • Links von Artikelverzeichnissen, Webkatalogen und Bookmarking-Dienste etc. Diese Links haben aus der Sicht von Google eine geringe Qualität, wahrscheinlich auch deshalb, weil man sehr leicht an diese Backlinks rankommt.
  • Links in Forenposts, die optimiert wurden

Wie erkennt man eine minderwertige Website?

Entdeckt man einen Backlink auf irgendeiner Website und ist sich nicht gleich sicher, wie man diesen Link qualitativ einordnen soll, dann sind die folgenden Punkte zu beachten:

  • Wie sieht das Layout der Website aus? Ist es modern und hat einen professionellen Look oder sieht es eher aus wie Kraut und Rüben? Auch wenn dieser Punkt hier an erster Stelle steht, sollte man erst die anderen Kriterien heranziehen, um eine Website als unseriös einzustufen. Denn manchmal ist ein schlechtes bzw. veraltetes Layout einfach nur die Folge von fehlendem Designgespür, was oft bei Hobby-Websites der Fall ist.
  • Sind die Inhalte optisch gut aufbereitet, d. h. strukturiert mit Zwischenüberschriften, Aufzählungen, Zitaten, Bildern etc. oder sind die Texte eher ein schwer zu lesender Buchstabenklumpen?
  • Hat es ein Logo oder steht an dessen Stelle nur ein simpler Schriftzug?
  • Verfügt die Website über ein seriöses Impressum mit entsprechenden Kontaktdaten oder wird sie anonym betrieben?
  • Bieten die Artikel dem Leser einen Mehrwert oder findet man nur werblich formulierte Beiträge?
  • Haben die Beiträge verschiedene Artikelbilder oder wiederholt sich oft dasselbe Bild?
  • Geht es in dem Blog um ein fest umrissenes Thema oder besteht es aus einem Sammelsurium an Themen?
  • Sind die Links in den Beiträgen nützlich oder verstecken sich dahinter eher Werbelinks oder gekaufte Links?
  • Wird die Website gepflegt und findet man regelmäßig neue Inhalte bzw. Beiträge vor oder sieht sie eher aus wie ein vernachlässigter Textfriedhof?
  • Sind in den Seitenleisten und im Footer keine externen Links vorhanden oder stehen dort auffällige Keyword-Links?

Trifft bei diesen aufgezählten Punkten eher die zweite Variante zu, dann solltest du kritisch sein und diese Website als nicht seriös einstufen.

Auch Forenlinks sind oft fragwürdig, so kann man schlechte Links daran erkennen, dass der User oft ein Keyword-Link setzt, kaum auf andere Userbeiträge antwortet und/oder selbst keine sinnvollen Forenbeiträge verfasst.

Wie sehen gute Links aus?

Gute Links sollten den Leserinnen und Lesern des Artikels einen Mehrwert oder eine Empfehlung liefern. Vor allem sollten sie so aussehen, dass man nicht gleich denkt, dass sie nicht echt sind bzw. gekauft oder getauscht wurden.

Und ein Backlink erfüllt vor allem dann seinen Zweck, wenn er dir guten Traffic, also vermehrt Website-Besucher, bringt.

An gute Backlinks kommt man nicht sehr einfach heran. Wenn deine Website oder dein Blog hochwertige und beliebte Inhalte anbietet, die die User interessieren und brauchen, dann dürften mit der Zeit Verlinkungen von anderen Websites entstehen.

Erzwingen sollte man sie jedenfalls nicht und das Ziel eines jeden Bloggers sollte es sein, Content für seine Leser/innen zu schreiben und nicht, um an Backlinks zu kommen. In den heutigen Social-Media-Zeiten sind daher Likes und Shares in den Netzwerken eher der Fall als Backlinks von anderen Websites.

Sammeln und Bewerten meiner Backlinks in Google Search Console

Die Backlinks von meinem Blog finde ich – da ich meine Website in der Google Search Console eingetragen habe – unter dem Punkt „Links“ in der linken Seitennavigation.

Nach einem Klick darauf werden mir in jeweils einem Block externe und interne Links angezeigt. Zusätzlich finde ich auch die Top-verweisenden Websites und die Top-Ankertexte meiner externen Links.

Mit einem Klick auf „Mehr“ gelange ich in die vollständige Auflistung und kann die Backlinks der einzelnen Blog-Inhaltsseiten mir anschauen. Da das Herunterladen aller Deeplinks über die Search Console nicht klappt, habe ich mir wirklich alle Websites, die den Backlink zu meinem Blog enthalten, angeschaut und überprüft, ob die Seite keine bedenkliche Spamseite ist.

Solche kritischen Links habe ich in einem Worddokument zusammengetragen. Das hat ein paar Stunden Zeit in Anspruch genommen.

Google selbst schreibt in seiner Hilfe, dass man Backlinks nur dann für ungültig erklären lassen sollte, wenn eine sehr hohe Zahl von Spam-, minderwertigen oder künstlichen Links auf die eigene Website verweist und die Links eine manuelle Maßnahme ausgelöst haben oder wahrscheinlich zu einer manuellen Maßnahme auf der Website führen werden.

Mit „Maßnahme“ ist eine Strafe gemeint, die Google gegen eine Website verhängt, wenn diese gegen die Richtlinien verstößt.

Eine Strafe von Google lag bei mir (noch) nicht vor, dennoch habe ich einige russische Spamwebsites entdeckt, auf denen ein Backlink zu meinem Blog zu finden war, was mir sehr unsinnig vorkam.

In den meisten Fällen kann Google ohne zusätzliche Hilfe beurteilen, welche Links vertrauenswürdig sind, sodass dieses Disavow-Tool für die meisten Websites nicht verwendet werden muss.

Bei diesem Audit habe ich auch einige Websites gefunden, die nicht mehr existieren, aber immer noch bei Google in den Websites mit externen Verlinkungen aufgelistet werden.

Diese habe ich nicht für den Disavow-Vorgang eingetragen, da ich vermute, dass diese Links irgendwann von Google entfernt werden, wenn der Bot nochmal drübergelaufen ist.

Liste für Disavow-Tool erstellen

Die Liste mit den Links muss eine txt-Datei sein. Die eingetragenen URLs dürfen maximal 2.048 Zeichen lang sein. Die Datei selbst darf maximal 100.000 Zeilen – einschließlich Leer- und Kommentarzeilen – umfassen und höchstens 2 MB groß sein.

Man kann Kommentare in die Datei einfügen. Um diese zu kennzeichnen, wird an den Anfang des Kommentars das #-Zeichen gesetzt.

Beispiel für den Aufbau einer Liste für das Disavow-Tool:

# Drei Seiten für ungültig erklären

http://spam.beispiel.de/inhalte/seite1.html
http://spam.beispiel.de/inhalte/spamlinks.html
http://spam.beispiel.de/inhalte/beitrag.html

# ZweiDomains für ungültig erklären

domain:seltsamewebsite.de
domain:spamwebsite.com

Nach diesem Muster habe ich das txt-Dokument mit zwölf Links/Domains, die ich gerne gelöscht hätte, erstellt und abgespeichert.

Das Google Disavow-Tool findest du unter diesem Link. Zuerst habe ich die richtige Property ausgewählt und dann die Datei hochgeladen. Sollten in der Datei Fehler enthalten sein, wird Google sie gleich anzeigen. Das heißt, du musst diese Fehler korrigieren und die Datei nochmals hochladen. Meine war korrekt.

Dann heißt es warten, bis Google aktiv wird bzw. bis URLs oder Domains gelöscht werden, falls das überhaupt passiert. Bei mir gingen ca. drei Monate ins Land, bis mir beim nochmaligen Aufruf des Disavow-Tools und der Property-Auswahl angezeigt wurde, dass fünf Domains gelöscht wurden. Das heißt, es wurden die meisten Domains, die ich beanstandet hatte (es waren sieben), die fünf URLs, die ich gemeldet hatte, wurden nicht gelöscht. Warum, kann ich nicht sagen.

Ich habe mir vor ca. vier Wochen nochmal meine Backlinks angeschaut und die, die ich beanstandet hatte, aber nicht gelöscht wurden, sind allerdings nicht mehr auffindbar.  Vielleicht sind diese Websites verschwunden und Google konnte sie aus dem Index nehmen.

Allerdings habe ich nun neue verweisende Websites gefunden, die nicht mehr existieren. ☹ Aber so ist das nun mal: Websites kommen und gehen, und auch diese werden irgendwann von Google gelöscht.

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