Wer bloggt, Nischenwebsites erstellt oder im Ecommerce tätig ist, wird an Suchmaschinenoptimierung nicht vorbeikommen. Nur mit einer für Google & Co. optimierten Website lassen sich vordere Plätze in den Suchergebnissen zu bestimmten Suchanfragen belegen.
Für Anfänger/innen ist dieses Thema auf den ersten Blick unübersichtlich und schier nicht zu bewältigen.
Daher sind meine Interview-Fragen für Josef Altmann vor allem an Einsteiger/innen in SEO interessant: Was muss ich bei OnPage-SEO beachten, wie komme ich an wichtige Backlinks, wie wird sich SEO in der Zukunft entwickeln, welche SEO-Tools sind zu empfehlen, etc.?
Nachfolgend findest du die ausführlichen Antworten auf meine Fragen.
Viel Spaß beim Lesen!
Zuerst noch ein paar Worte zu Josef.
Josef Altmann ist Inhaber von Online-Marketing Altmann und unterstützt Unternehmen im Bereich Suchmaschinenoptimierung.
Außerdem baut Online-Marketing Altmann professionelle Websites für seine Kunden.
Nun zu den Interview-Fragen.
Was sind aus deiner Sicht die einfachsten SEO-Tipps, die auch kleine Unternehmen, Blogger und Selbständige durchführen können?
SEO ist noch immer ein Marketingbaustein, mit welchem viele Menschen erreicht und Kunden gewonnen werden können. Was man jedoch wissen sollte ist, dass die Zeiten vorbei sind, wo du Inhalte mit 300 Wörtern produziert und ein paar Links aufgebaut hast. Heute braucht es sehr viel mehr. Es sind nicht mehr nur zwei oder drei Faktoren, die den Erfolg ausmachen.
Die Grundlage für deinen SEO-Erfolg ist, dass du deine Besucher glücklich machst. Wenn du auf deiner Website nicht lieferst, was du versprichst, dann wirst du heute nicht mehr ranken. Wenn du beispielsweise für das Keyword „Geld verdienen“ hervorragend ranken willst, dann musst du genau das liefern, was sich deine Besucher erwarten.
Doch wie bekommst du das heraus? Nun, hier spielt eine grundlegende SEO-Analyse eine entscheidende Rolle. Suchmaschinenoptimierung ist ein Wettbewerb. Es ist ein Wettbewerb gegen die TOP-platzierten Websites, bei Suchanfragen, bei welchen ich ranken will.
Ich gehe dabei immer so vor, dass ich mir bei den Suchbegriffen, bei welchen ich ranken will, anschaue, welche Websites bereits ranken. Ich schaue mir hierzu die Website selber, aber auch verschiedene Metriken wie Domainpopularität, Domain-Rating usw. an. Ich sammle diesbezüglich so viel relevante Daten wie möglich, um einen Vergleich zu machen.
Diese Werte stelle ich in einer Excelliste gegenüber. Dabei spielen auch solche Faktoren wie Textlänge, Keywordprominenz und Autorität eine Rolle.
Neben dem Treffen der Besucherintention spielt auch das Backlinkprofil eine entscheidende Rolle. Gute Backlinks zeigen Google, dass deine Website vertrauenswürdig ist. Allerdings ist dies nicht ganz so leicht umzusetzen. Wer nur Mülllinks aus irgendwelchen Verzeichnissen usw. aufbaut, wird keine nennenswerten Erfolge erzielen. Hervorragende Backlinks sind wirklich sehr schwer zu bekommen. Das gilt vor allem für kleine unbekannte Websites.
Daher musst du hervorragende Inhalte erstellen, die auch gerne verlinkt werden. Das heißt, du erstellst nicht nur Inhalte für deine Besucher bzw. deine Kunden, sondern auch solche Inhalte, die das Ziel haben verlinkt zu werden.
Diese musst du dann durch verschiedene Maßnahmen wie PR und Social Media Marketing usw. promoten. Ich empfehle dafür auch den einen oder anderen Euro in die Hand zu nehmen, um mehr potenzielle Linkgeber zu erreichen. Ein weiterer Weg, um Links aufzubauen sind Gastbeiträge, wobei Links daraus auch als Links aus Gastbeiträgen gekennzeichnet werden müssen.
Linkaufbau hat häufig viel mit Kommunikation zu tun. Du musst bereit sein auf andere Menschen zuzugehen. Du solltest aber auf keinen Fall dumpfe Linkanfragen stellen. Es ist besser Beziehungen aufzubauen und wenn du schon nach einem Link bzw. Gastartikel fragst, dann sollte das eine wertschätzende einzigartige Anfrage sein.
Ein dritter Baustein für den Erfolg ist, dass deine Website technisch einwandfrei ist. Das heißt, dass deine Website schnelle Ladezeiten besitzt und diese auch mobilfähig ist.
Außerdem braucht es heute unbedingt ein SSL-Zertifikat und die Website muss indexierbar sein.
Guten Content, der die Besucherintention trifft, kann eigentlich jeder produzieren, der eine Website zu seinem Thema erstellt. Es braucht dafür liebevoll aufbereiteten Content, der alle Fragen, die ein Besucher haben könnte, beantwortet.
Guter Content besteht nicht nur aus einer Textwüste, sondern auch solchen Dingen wie Bilder, Icons und wenn es sinnvoll passt, Videos.
Ebenso einfach sind weitere bekannte grundlegende OnPage-Faktoren umzusetzen.
Dazu zählen:
- Keywordprominenz – also Keywords in der Überschrift, im Title, im alt-Tag von Bildern etc.
- Eine saubere interne Verlinkung – also nicht nur über das Navigationsmenü, sondern auch aus den Inhalten heraus
- Schnelle Ladezeiten
- eine mobilfähige Website
- ständige Aktualisierung der Website
usw.
Natürlich sind das viele Dinge, welche zu machen sind und ich habe hier nicht alle aufgezählt, weil es einfach den Rahmen sprengen würde. Es ist für jene, die mit SEO nichts am Hut haben sehr schwer geworden.
Das Beste, was du machen kannst ist, dass du ein SEO-Tool zur Unterstützung hast. Wir arbeiten bei uns sehr gerne mit ahrefs, Ryte, aber auch dem ein oder anderen kostenlosen SEO-Tool. Beide Tools kosten natürlich Geld, sind es aus meiner Sicht aber auch wert.
Wenn du kein Geld zur Verfügung hast, kannst du Ryte in eingeschränkter Variante für deine Website nutzen.
Auch Seobility ist ein ganz brauchbares SEO-Tool, welches du nutzen kannst. Natürlich gibt es dann auch noch die guten alten Google-Tools wie Analytics, Search Console etc. Wenn du solche Tools nutzt, dann bekommst du eine Auswertung für deine Website über Dinge, die gut laufen und wo du Nachholbedarf hast.
Die Dinge, bei welchen du Nachholbedarf hast, solltest du als erster Punkt angehen. Nicht alle auf einmal, aber eines nach dem anderen.
Als wichtiger Rankingfaktor gilt heutzutage hochwertiger Inhalt bzw. Content. Worauf sollte man aus deiner Sicht bei der Inhaltserstellung achten?
Darauf gibt es eine klare Antwort: „Treffe die Intention deiner Besucher“. Wenn ein Besucher über einen bestimmten Suchbegriff auf deine Website kommt, dann hat dieser eine Erwartung. Deine Aufgabe ist es, diese Erwartung zu treffen und im Idealfall zu übertreffen. Dies schaffst du, indem du eine Zielgruppenanalyse machst.
Wenn du beispielsweise für einen Suchbegriff ranken willst, bei dem Besucher Informationen erwarten, dann musst du diese auch liefern. Wenn deine Besucher jedoch etwas kaufen wollen, also über ein Money-Keyword auf deine Website kommen, musst du Produkten oder Dienstleistungen, je nach Keyword präsentieren. Bei Inhalten, die der Information dienen, haben längere Texte bzw. hat längerer Content meist eine bessere Chance gut zu ranken als Content mit wenig Inhalt.
Der Mehrwert deines Contents ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Bei Websites gilt darüber hinaus das gleiche wie beim Essen: „Das Auge isst mit.“ Das heißt, dass dein Content auch ansprechend aufbereitet sein muss. Das fängt bei grundlegenden Dingen wie dem Webdesign und dem Navigationsmenü, also dem grundlegenden Auftreten deiner Website an. Dein Content sollte wie gerade schon mal erwähnt nicht nur aus Textwüsten bestehen.
Hervorragende Inhalte bestehen aus vielen Absätzen, die maximal 7 Sätze lang sind. Außerdem braucht es Bilder, Videos, Icons etc. Es müssen nicht immer all diese Inhalte darin enthalten sein. Es geht darum die passenden Bausteine einzusetzen und natürlich gilt es, dies immer wieder zu optimieren. Wenn ein Bild besser passt, dann platziere ein Bild. Wenn alle anderen, die hervorragend ranken, Videos im Content haben, solltest du auch ein Video einbauen.
Ebenso wichtig ist das Thema Keywords. Dafür braucht es natürlich eine grundlegende Keywordrecherche, bevor du deine Inhalte erstellst. Das heißt nicht, dass du deine Inhalte mit möglichst vielen Keywords vollstopfen musst. Das ist heute nicht mehr wichtig. Wenn du einen relevanten Text schreibst, werden deine Keywords sicherlich auch so im Content auftauchen. Viel wichtiger sind die Stellen, an welchen du die Keywords einbaust. Die Keywords solltest du u.a. an den folgenden Stellen einbauen:
- im Title-Tag einer Website
- in der H1-Überschrift
- in einer untergeordneten Überschrift
- im alt-Tag eines Bildes
- in den ersten 100 Zeichen des Contents
Nun eine Frage zu On-Page-SEO: Wie sieht der optimale interne Linkaufbau aus?
Neben der Navigation, Breadcrumbs und einer Sitemap gibt es weitere Stellen, an denen interne Verlinkungen sinnvoll sind. Die erstgenannten drei Bausteine der internen Verlinkung sollten eine Website strukturieren und dienen als Basis der internen Verlinkungen. Breadcrumbs und Sitemap kannst du bei CMS wie WordPress sehr einfach u.a. mit Yoast-SEO einbauen und nutzen.
Eine große Chance bieten interne Verlinkungen, die direkt aus Inhalten wie Blogartikel oder Ratgebertexten kommen. Der Vorteil von internen Verlinkungen ist, dass du dadurch bestimmte Unterseiten deiner Website stärken kannst. Du kannst für eine Seite, die du stärken willst, immer den gleichen Linktext verwenden. Bei der externen Verlinkung solltest du dies aber auf keinen Fall machen.
Bei der internen Verlinkung kannst und solltest du immer die gleichen Linktexte für dieselbe Seite, auf die du verlinken willst verwenden. Das sagt Google, dass die Seite auf deiner Website für genau dieses Keyword, welches du nutzt, relevant ist.
Die optimale interne Verlinkung sieht so aus, dass du interne Links immer dort verwendest, wo es sinnvoll ist. Wenn du einen Ratgeber hast und du in diesem Ratgeber einen weiterführenden anderen Ratgeber auf deiner Website parat hast, solltest du diesen auch verlinken.
Ein Link sollte in der Regel nicht nur wegen des Links gesetzt werden. Er sollte immer ein Mehrwert für Besucher sein. Das ist er, wenn er als weiterführende Quelle oder als Hinweis auf Produkte oder Dienstleistungen dient. Hervorragende Websites bilden mit der internen Verlinkung die Customer Journey ihrer Kunden optimal ab.
Die interne Verlinkung hat den weiteren Vorteil, dass du dadurch nicht nur deine Website strukturieren kannst, sondern auch um Seiten deiner Website zu stärken, welche dir wichtig sind. Der Grund dafür ist, dass du auch durch interne Verlinkung immer etwas Linkkraft weitergibst. Je mehr interne Links eine Unterseite deiner Website hat, desto stärker wird diese dadurch gewichtet.
Die Navigation sollte aus Usability-Gründen bei einer Website nicht mehr als 7 Menüpunkte haben. Bei Online-Shops können es mehr sein. Bei Online-Shops kann und sollte die Navigation deine Produktkategorien abbilden.
Auch zur Optimierung der internen Verlinkung können dir Tools wie ahrefs, aber auch die Google Search Console Hilfe bieten.
Was gehört noch zu einer durchdachten On-Page-SEO außer dem internen Linkaufbau und hochwertigem Content?
Die Grundlage bildet immer die Analyse. Hierzu gehört die Konkurrenzanalyse und auch eine Keywordanalyse. Wenn du nämlich nicht die passenden Keywords abbildest und die Intention deiner Besucher nicht getroffen wird, hilft alles andere nichts. Dennoch gibt es sehr viele SEO-Faktoren im OnPage-Bereich.
Dies fängt bei einem ansprechenden und vor allem richtigen Webdesign an. Wer kein passendes Webdesign hat, wird seine Besucher eher verschrecken. Natürlich ist Design Geschmackssache. Allerdings gibt es dafür Möglichkeiten, den Geschmack der Kunden herauszubekommen. Du kannst beispielsweise direkt auf deine Kunden zugehen und fragen. Auch Splitting-Tests können hilfreich sein.
Zum Design gehören für mich auch Schlagworte wie Usability und UX. Die Menschen da draußen haben sich an bestimmte Dinge, die auf allen Websites gleich sein sollen, gewöhnt. Hierzu gehört beispielsweise eine gute Navigation, aber auch so Dinge wie Icons, die immer eine bestimmte Bedeutung haben, wie der klassische Einkaufswagen. Auf die Prominenz der Keywords im Content und allgemein auf das Thema Content bin ich weiter oben schon eingegangen. Keywords sind aus SEO-Sicht extrem wichtig.
Was mir bei meinen Projekten immer wieder auffällt ist, dass die Ladezeit eine unheimlich wichtige Rolle spielt. Je schlechter eine Website lädt, desto übler sehen die Daten in meinem Analytics-Konto aus. Für eine schnelle Ladezeit gibt es viele Stellschrauben. In vielen Fällen ist der effektivste Hebel die Größe von Bildern. Wenn du WordPress nutzt, gibt es viele Plugins, mit denen du diese reduzieren kannst.
Neben Bildern sind meist auch JavaScript- und CSS-Dateien zu groß. Auch dafür gibt es für WordPress Tools. Das Thema Ladezeit ist ein sehr umfangreiches Thema. Es gibt neben den bereit angeschnittenen Dingen, welche du tun kannst, noch sehr viel weitere Stellschrauben. Was ich hierzu erwähnen möchte ist, dass du im Bezug auf Ladezeiten keinen Preis gewinnen musst.
Damit will ich sagen, dass du bei der Ladezeit zwar mit deiner Konkurrenz mithalten können musst, aber auch nicht mehr. Du musst deine Zeiten nicht bis aufs letzte optimieren.
Ein weiterer extrem wichtiger OnPage-Faktor ist das Thema Mobilfähigkeit. Wenn deine Website nicht auf Smartphone und Co. angezeigt wird, dann wirst du es in Zukunft immer schwieriger haben zu ranken. Für die Optimierung kannst du Emulatoren, welche im Netz sehr häufig angeboten werden, nutzen.
Damit kannst du die Website so anschauen, als würdest du es mit einem Smartphone oder Tablet machen. Ich würde aber das Ganze trotzdem immer nochmal mit einem echten Smartphone und/oder auch einem Tablet überprüfen.
Was ich bis jetzt noch nicht erwähnt habe: Es ist wichtig, dass deine Website vertrauenswürdig ist. Dafür kannst du viel machen, was nicht alles zum OnPage-Bereich gehört, aber auch. Auf deiner Website kannst du dafür z.B. eine Autorenbox im Blog oder Ratgeberbereich nutzen und auch eine „Über Mich“-Seite kann dazu beitragen, dass sowohl Besucher als auch Google Vertrauen zu dir gewinnen.
Was natürlich ebenfalls für Vertrauen sorgt, sind Erfahrungsberichte, Shop-Siegel etc. Google wird immer besser darin, solche Dinge zu erkennen und zieht diese in die Rankingbewertung mit ein.
Neben diesen bereits erwähnten OnPage-Faktoren gibt es sehr viele weitere Dinge, welche du richtig machen kannst. Beispielsweise, dass du richtig gute Title– und Description-Tags umsetzt, die nicht nur dein Main-Keyword enthalten, sondern auch häufig geklickt werden.
Ich kann nur jedem raten, sich Zeit zu nehmen und wirklich gute Title- und Description-Tags umzusetzen. Außerdem helfen eine Sitemap sowie Breadcrumbs Suchmaschinen und natürlich auch deinen Besuchern.
Wenn ich hier von Sitemap schreibe, dann finde ich es auch heute noch gut, wenn deine Website sowohl eine XML-Sitemap für Suchmaschinen als auch eine HTML-Sitemap für deine Besucher zur Verfügung stellt.
Abschließend möchte ich dazu noch ausdrücken, dass die Optimierung deiner Website ein laufender Prozess ist. Erfolg kommt selten direkt am Anfang. Wenn du immer wieder optimierst und deine Inhalte aktuell hältst, machst du viele Dinge richtig. Davon bin ich überzeugt.
Suchmaschinenoptimierung ist ein Wettbewerb. Es ist ein Wettbewerb gegen die TOP-platzierten Websites, bei Suchanfragen, bei welchen ich ranken will.
Josef Altmann
Jetzt zu Off-Page-SEO: Wie kommt man schnell an gute Backlinks für den eigenen Webauftritt?
Die wesentlichste Grundlage für gute Backlinks sind hervorragende verlinkungswürdige Inhalte. Hier möchte ich das Stichwort Linkbait erwähnen.
Bei einem Linkbait handelt es sich um einen Inhalt auf einer Website, der dazu umgesetzt wird, dass dieser gerne verlinkt wird. Das kann beispielsweise eine einzigartige Studie sein. Das können aber auch ein Tutorial oder auch ein Gewinnspiel sowie lustige Inhalte sein. Dieser Content muss wirklich extrem gut sein, damit dieser dann auch wirklich verlinkt wird.
Es reicht aber nicht aus, solche Inhalte zu veröffentlichen. Du musst die Inhalte auch bewerben. Dies kannst du beispielsweise in Sozialen Netzwerken machen. Ich nutze dafür immer sehr gerne Facebook Ads. Ich teile die Inhalte zwar auch dort, wo es kostenlos möglich ist, die größte Wirkung haben allerdings die bezahlten Möglichkeiten.
Mit Facebook Ads hast du eine Möglichkeit, Zielgruppen zu selektieren und anzusprechen und so sehr viel mehr Menschen zu erreichen. Du siehst, dass SEO heute sehr viel mehr als SEO ist. Suchmaschinenoptimierung muss sich heute zwangsweise in eine ganzheitliche Marketingstrategie einfügen.
Neben Facebook Ads kannst du beispielsweise auch Blogger, Zeitungen, Magazine etc. bzw. deren Redakteure anschreiben und diese auf deine Inhalte aufmerksam machen.
Neben dieser Methode kannst du auch Gastartikel aufbauen. Dabei suchst du nach starken themenrelevanten Websites und schreibst die Betreiber an. Biete ihnen dabei einen hochwertigen Inhalt an.
Natürlich ist das nicht immer kostenlos und in hartumkämpften Märkten in vielen Fällen sehr teuer. Allerdings lohnt sich der Aufwand, wenn die Früchte, die du damit erreichen kannst, sehr groß und süß sind. Ich denke, du verstehst, was ich damit meine. SEO ist heute in vielen Fällen mit Investitionen verbunden. Aber das ist in jedem Geschäft so.
Wenn du für deine Unternehmen Backlinks aufbaust, dann kannst du natürlich auch hochwertige Verzeichnisse, Branchenbücher und das eine oder andere Blognetzwerk nutzen. Dies sollte jedoch nicht deine einzige Quelle für Backlinks sein. Als Basislinks sind diese durchaus brauchbar. Aber wirklich nur, wenn sie aus hochwertigen Quellen stammen und das nicht deine einzige Linkaufbautaktik ist.
Auch Blogkommentare und Links aus Foren haben eine Berechtigung. Ein gutes Linkprofil ist abwechslungsreich und es gibt kein Muster.
Linkaufbau hat sehr viel mit Kommunikation zu tun. Es hat auch damit zu tun, dass du deine Inhalte in sozialen Netzwerken teilst, und es braucht auch andere Marketingwege, um wirkungsvoll zu sein. Als kleine Website gilt es sich ohnehin hochzuarbeiten. Das heißt erstmal kleinere Brötchen zu backen und sich dann immer zu steigern.
Was glaubst du, in welche Richtung sich SEO entwickeln wird? Werden bestimmte Formate wichtiger (z. B. Videos), um bei Google gut platziert zu sein?
Hinzu kommt, dass Google die Faktoren Vertrauenswürdigkeit, Relevanz und Co. immer wichtiger werden. Dies geht eben nicht nur mit SEO. Eine Marke baust du nicht nur durch Suchmaschinenoptimierung auf, sondern es braucht auch andere Bausteine.
Suchmaschinenoptimierung wird auch in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen. Jedoch wird SEO weniger aus Suchmaschinenoptimierung bestehen als man denkt. Das klingt jetzt komisch, richtig? Dennoch ist es so.
Es wird natürlich immer grundlegende Maßnahmen geben, die umzusetzen sind, um überhaupt eine Chance zu haben. Viel wichtiger wird es in Zukunft jedoch werden, übergreifend zu denken. SEO ist keine Disziplin mehr, die sich so nebenher machen lässt.
Das Ganze muss in eine ganzheitliche Marketing-Strategie eingebaut werden. Gerade haben wir uns ja über Backlinks unterhalten. Gute Links bekommst du heute in den seltensten Fällen einfach so. Du musst dafür auch andere Kanäle nutzen. Das ist aber nur ein Beispiel. Andere Stichwörter dazu sind Content Marketing, Social Media Marketing und das klassische Marketing hat seine Daseinsberechtigung.
Dass Videos heute immer wichtiger werden, ist auch ein Fakt. Es gibt viele Bereiche, da braucht es auch Videos, um zu ranken. Außerdem kann man durch YouTube und Co. durchaus eine extrem große Menge an potentiellen Kunden erreichen. Das heißt aber nicht, dass Texte und Bilder unwichtig werden. Viele erfolgreiche Unternehmen setzen auf einen Mix aus Bildern, Texten und Videos.
Wie beim Thema Content geschrieben, muss es eben passen und wenn du sowohl auf Bilder und Texte als auch Videos setzt, erreichst du meistens sehr viel mehr Menschen und es ist auch aus SEO-Sicht besser, weil zum einen auch Videos ranken können und du dadurch deine Marke stärkst.
Wenn ich das noch nicht erwähnt habe, tue ich es jetzt: „Google liebt Marken“. Daher sollte es das Ziel sein, nicht nur einfach so SEO zu machen, sondern auch eine Marke aufzubauen.
Welches SEO-Plugin empfiehlst du?
Auf meinen Websites nutze ich immer noch Yoast-SEO als Plugin. Das ist meiner Meinung nach das beste SEO-Plugin. Ich habe auch schon Mathrank probiert, bin aber eher ein Freund von Yoast-SEO. Das heißt aber nicht, dass es schlechter ist, nur dass ich mit Yoast-SEO viel besser zurechtkomme.
Neben diesem SEO-Plugin nutze ich Plugins für die Websitegeschwindigkeit WP-Rocket.
Was ist aus deiner Sicht das beste kostenlose SEO-Tool?
Wenn du auf kostenlose Tools setzt, dann sind diese meist sehr eingeschränkt. Daher würde ich für verschiedene Zwecke immer mehrere kombinieren.
Bei Sistrix in Verbindung mit einer Excel-Tabelle kannst du deine Sichtbarkeit und den Verlauf herausbekommen. Die Sichtbarkeit ist zwar nicht mehr so wichtig, aber immer noch eine Kennzahl, welche man betrachten sollte. Damit kann man prüfen, wie man zur Konkurrenz steht. Außerdem hat Sistrix kostenlose Tools, mit welchen du prüfen kannst, ob du schon mal in einen Google-Filter gekommen bist.
Bei der Keywordrecherche wird es schwierig, weil ich hauptsächlich mit dem Keywordplaner als auch mit ahrefs arbeite.
Was ich aber durchaus auch empfehlen kann, sind die üblichen Verdächtigen wie:
- Google Trends
- Keyword Shitter
- Answer the Public
- Keywords Everywhere
- Wordtracker Scout
- Google Search Console
- Google Suggest
Auch Ryte, für die OnPage-Optimierung, ist ja in abgespeckter Version kostenlos, was für kleine Website durchaus ausreichen kann. Dies ist ebenfalls ein Tool, welches man nutzen kann und was auch wirklich sehr hilfreich ist.
Zu dieser Frage gibt es also leider keine klare Antwort, weil es viele Tools gibt, wobei jedes Tool seine Stärken hat.
Wirkt sich das Webdesign auch auf das Google-Ranking und die SEO aus?
Im Endeffekt ist es ja so, dass man als Suchmaschinenoptimierer nicht genau sagen kann, welche Faktoren sich wann wo und wie auswirken. Wir können nur vermuten, analysieren und umsetzen, was funktioniert. Außerdem sollte man auch wissen, dass SEO-Faktoren, die in einem Bereich gelten, nicht in einem anderen gelten müssen. Es gibt Suchbegriffe, da kannst du mit einem miserablen Design sicherlich gut ranken und in anderen Bereichen auf keinen Fall. Ich würde mich aber nicht darauf verlassen.
Das Design wirkt sich auch auf die Nutzerfahrung aus. Wenn deine Besucher abspringen, wenn sie deine Seite sehen, weil diese extrem schlecht aussiehst, glaube ich nicht, dass dies hilft gut zu ranken.
Meiner Meinung nach ist es so, dass Webdesign eine indirekte Wirkung auf gute Google-Rankings hat. Wenn die Nutzerfahrung dadurch unterdurchschnittlich ist, wirst du auch nur unterdurchschnittlich ranken.
Wie lauten deine SEO-Tipps für die mobile Nutzung?
Wenn deine Website hervorragend für mobile Endgeräte optimiert ist, dann gelten die gleichen Faktoren wie sonst. Du musst exzellente Inhalte bieten, welche die Besucherintention treffen.
Du brauchst Vertrauen, indem du dich und deine Kompetenz auf der Website präsentierst, sowie ein vergleichbares Backlinkprofil zu deiner Konkurrenz, und deine Website sollte technisch einwandfrei sein.
Was hier aber durchaus nochmal wichtiger ist, ist der Punkt mit dem aufbereiteten Content. Wer seinen gesamten Content mit einem Absatz, ohne Bilder, Videos, farblich unterschiedlichen Boxen usw. präsentiert, darf sich nicht wundern, wenn Besucher zur Konkurrenz gehen, wo diese Punkte hervorragend umgesetzt werden.
Lesen ist auf dem Smartphone oder Tablet nicht unbedingt einfacher, daher musst du es deinen Besuchern so leicht wie möglich machen. Natürlich musst du die Ladezeit beachten, wie auch auf dem normalen PC.
Josef, vielen Dank für das ausführliche Interview und weiterhin viel Erfolg mit deiner Online-Marketing-Agentur!